Scharren. Fegen. Hacken. Vertraute Geräusche rings um das Stadion an der Alten Försterei. Allerdings wird nicht gebaut, sondern Schnee geräumt, damit das letzte Spiel des Jahres stattfinden kann. Es ist Sonntag morgen, der vierte Advent, und das Thermometer zeigt noch minus 18 Grad an. Trotzdem allenthalben fröhliche Gesichter. Schließlich ist Weihnachten in Familie am schönsten. Und über die Unionfamilie ist schon viel gesprochen und geschrieben worden.
„Seid ihr bekloppt!“, ruft es aus der Kabine eines großen Baggers aus dem Fuhrpark der Firma des Unionpräsidenten. Ziel dieser charmanten berlinerischen Ansprache waren vier Männer, die Schnee in einem riesigen Sack zu einer Abladefläche schoben, damit er von dort wegtransportiert werden kann. „Dit is doch viel zu schwer. Haut den Schnee gleich hier hin. Ich nehme ihn mit.“ Es war sofort wieder die Baustellenatmosphäre da, von der die Stadionbauer bis heute schwärmen. Dieses Gefühl hatte wohl auch Sylvia Weisheit, die ebenso wie während des Umbaus heute die Helfer koordinierte. So sprach sie in einem Interview mit dem Vereinsfernsehen AF.TV zunächst von einem „Rundgang auf der Baustelle“.
Angesichts der aktuellen Verletztenliste der Mannschaft war es vielen befragten Helfern egal, ob das Spiel gegen den Karlsruher SC stattfinden wird oder nicht. Die Sorge, die die meisten umtrieb, war, dass eventuell das traditionelle Weihnachtssingen am 23. Dezember im Stadion, an dem letztes Jahr 8.000 Fans teilnahmen, ausfallen könnte. Und Weihnachtslieder nicht im Kreise der Familie singen? Unvorstellbar.
Bilder: Stefanie Lamm
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Ui, den eine kenne ich sogar. Der, dessen Gesicht dem roten, runden Etwas aus dem letzten Bild ähnelt.
[…] Die familiären Seiten des Winters entdecken wir derweil im Union Berlin-lastigen Blog Textilvergehen. […]