Man kann an dieser Fußball-Bundesliga der Männer, in der Union spielt, wirklich viel kritisieren und schlecht finden. Aber immerhin ist es in dieser Saison in allen Entscheidungen spannend (also, wenn man spannend findet, ob Leverkusen und/oder Wolfsburg in der Europa League und der Confi spielen). Diese Spannung betrifft auch Union, und der Spielplan der Liga spitzt sie, vielleicht in weiser Voraussicht oder auch nicht, am Samstag mit dem direkten Duell um Platz vier mit einem punktgleichen Gegner aus Freiburg noch zu.
Dabei schwankt zumindest bei mir aber die Stimmungslage hinsichtlich dessen, worum es in diesem entscheidenden Spiel für Union geht. Sportlich überaus erfolgreich ist die Saison eh schon:
Es ist geschafft…UNVEUROPA die Dritte! ???#fcunion pic.twitter.com/VYTq3po8NI
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) May 8, 2023
Das Erreichen der Champions League Gruppenphase, das Platz 4 bedeutet, und das für Union drei Spieltage vor Schluss immer noch absolut erreichbar ist, wäre natürlich noch einmal eine andere Qualität des Erfolgs von Union in der Liga. Es wäre tatsächlich eine enorme Leistung, würde die Aufmerksamkeit für die sportliche Entwicklung des Teams noch auf ein anderes Level heben und würde ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Vereins schreiben. Manchmal fühle ich das so, denke an mehr Nächte wie die der Spiele gegen Ajax, und bin davon wirklich angezündet.
Aber in anderen Momenten glaube ich weniger, dass sich damit an meinem, unserem Union-Erlebnis wirklich etwas substantiell ändern würde. Ich glaube zwar auch nicht unbedingt, dass dieses bisschen mehr sportlicher Erfolg wesentliche negative Auswirkungen darauf hätte. Aber ich bin eben auch nicht sicher, dass er ihm viel hinzufügen würde – auch, weil ich Momente der Art „Union spielt auf einer noch größeren Bühne“, die wir zum Glück in den vergangenen Monaten ja oft erleben durften, in Wirklichkeit manchmal auch etwas enttäuschend fand – so etwa beim ersten Europapokal-Heimspiel im Zuhause.
Ja, weil Union schon seit einer Weile an der Schwelle dieses möglichen Erfolgs steht, diskutieren und überlegen wir schon seit einer Weile an solchen Fragen herum. Eine Antwort habe ich aber eben wirklich noch nicht – würde aber trotzdem alles in allem sehr gerne herausfinden, wie sich Champions League mit Union (das zu schreiben ist eben auch immer noch absurd) dann wirklich anfühlt.
Presseschau
Die Berliner Medien beschäftigen sich mit verschiedenen Themen: Dem anstehenden Pflichtspiel-Jubiläum von Christopher Trimmel, der Zukunft von Niko Gießelmann und in einem Interview mit Diogo Leite:
- Der Leonidas des 1. FC Union: Trimmel und die 300 (Kurier)
- Von Roussillon verdrängt: Wechselt Gießelmann in die 2. Liga? (Berliner Zeitung)
- Zieht’s Unions Gießelmann zum FC St. Pauli? (BZ)
- Unions Leite verrät: „Ronaldo hat null Star-Allüren“ (BZ)
Die Berichte über einen möglichen Abschied von Gießelmann und einen Wechsel zum FC St. Pauli erscheinen dabei einleuchtend. Gießelmanns Rolle bei Union wurde seit der Verpflichtung von Jérôme Roussillon kleiner, dass er noch mehr Einsatzzeiten möchte und Union sich vielleicht auch auf der Position nocheinmal umschauen könnte ist nachvollziehbar. Aber auch dann war sein Engagement bei Union ein echter Erfolg, auf jeden Fall gemessen an den Erwartungen, die man daran haben konnte, als er 2020 aus Düsseldorf kam. Seitdem hatte er eine Saison als Ersatz hinter Christopher Lenz und die aktuelle mit und hinter Roussillon, aber eben auch eine Spielzeit, in der er als Stammspieler ein stabiler Teil der Mannschaft war.
Außerdem gibt es noch ein Vereins-Interview mit Morten Thorsby auf AFTV und neue Ausgaben der Union-Podcasts Mattuschka’s Right Peg und Kiek an.
Und sonst so
Bei der Spendenaktion des Vereins für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien sind gut 9000 Euro zusammengekommen. Für die Aktion hat unter anderem die Mannschaft beim Spiel gegen Stuttgart spezielle Aufwärmshirts getragen hat, die danach versteigert wurden. Die damit gesammelte Summe hat Union auf 10.000 Euro aufgerundet, die an die Caritas für ihren Hilfseinsatz gespendet werden, wie Union jetzt bekanntgegeben hat.
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Nach einer anstrengenden Saison, bei der die Mannschaft nach 31 Spielen 29 mal auf den ersten vier Rängen der Tabelle stand, wünsche ich diesem tollen Team, also allen an dieser Leistung beteiligten, dass sie sich auch am Ende mit einem Platz unter den ersten Vier belohnen können. Auch weil das ein ganz wichtiger Baustein für eine erneute erfolgreiche nächste Saison sein wird.
Da bin ich ganz bei dir. 7 Punkte sollten für das Abenteuer CL reichen. Dabei spielt die konkrete Punktverteilung schlussendlich keine Rolle mehr. Es wäre zumindest die Krönung einer außerordentlich guten Saison!
Egal wie die Spielzeit jetzt ausgeht, sie war ein voller Erfolg. Das muss man jetzt aber ausblenden und versuchen sich auf das nächste große Ziel zu konzentrieren und unter die ersten beiden von drei Plätzen zu gelangen.
Drei Spiele in denen man so richtig was gewinnen kann und nicht so wirklich verlieren. Was gibt es besseres? Der Weg ist das Ziel und daher können auch diese Spiele ganz groß werden. Wahrscheinlich größer als das erste Spiel in irgendeiner Gruppenphase.
Das Spiel in Augsburg war bereits eines der wegweisende Spiele. Meine Erwartungshaltung hat sich danach wieder etwas „realisiert“. Europaleague wäre ein toller Erfolg und fühlt sich irgendwie richtig an, aber das dachte ich mir letztes bezüglich der ECL auch …
Es geht mir bei der „drohenden“ cl mitmache ähnlich ambivalent, aber es liegt auch ein gutes stück verantwortung bei uns, dass gut und eisern zu gestalten und union berlin zu bleiben …scher, ohne frage, dennoch machbar.
Es geht mir bei der „drohenden“ cl mitmache ähnlich ambivalent, aber es liegt auch ein gutes stück verantwortung bei uns, dass gut und eisern zu gestalten und union berlin zu bleiben …sicher, ohne frage, dennoch machbar. „…ich will doch nur das alles so bleibt, doch das ist das schwertse, das schwerste vonne welt…“ aus Erik Lautenschlägers Liedchen