Ryerson weg, Juranovic da, Isco im Gespräch, Isco beim Medizincheck, Isco geplatzt, dazwischen Ladouini verpflichtet. Ach ja und Roussillon kam ja auch noch, mit Trimmel und Behrens wurde verlängert. Die abgelaufene Transferperiode war für uns Fans schon ziemlich aufregend. Unser „kleiner Big Stadtteil-Club“ war ganz schön aktiv auf dem Transfermarkt. Manager-Mastermind Oliver Ruhnert, der zwar scheinbar nie wirklich Urlaub hat, war diesmal besonders viel beschäftigt. Nun hat er die Wochen Revue passieren lassen und einige interessante Aussagen getroffen.
Dabei zeigte sich der Union-Manager zwar etwas überrascht wie arbeitsintensiv die zurückliegende Transferperiode letztendlich war, generell herrsche aber große Zufriedenheit über den aktuellen Kader. Auch die Vorgänge beim geplatzten Isco-Transfer zeichnete Ruhnert noch einmal nach. Demnach wäre der fünfmalige Champions-League-Sieger „als zusätzliche Option“ gekommen. Es klingt vielleicht schwer vorstellbar aber wenn ich mir den Kader anschaue ist dies eine vollkommen nachvollziehbare Sichtweise. Isco wäre ein schöner Bonus mit viel Potenzial aber eben auch viel Risiko gewesen. Eine offene Planstelle im Spielerkader hätte er nicht übernommen.
Dies liegt vermutlich auch an einem anderen Winter-Neuzugang, an Aissa Laidouni. Zwar sei der tunesische WM-Teilnehmer „auch ein Vorgriff auf die nächste Saison“, die Möglichkeiten und Qualitäten haben sich durch die Neuverpflichtung für das sowieso schon breit besetzte Union-Mittelfeld auf jeden Fall noch einmal merklich erhöht. Interessant und nicht ganz nachvollziehbar finde ich Ruhnerts Aussagen, dass Laidouni gerade jetzt finanzierbar war, nachdem es vorher aufgrund der aufgerufenen Summen „nie realistisch“ schien. Ich hätte vermutet, dass eine WM-Teilnahme den Marktwert eher deutlich in die Höhe treibt.
Viel entscheidender als die finanziellen Rahmenbedingungen scheint aber anscheinend auch das Standing, welches sich Union in den letzten Jahren erarbeitet hat, zu sein. Viele Spieler sehen die Möglichkeiten ihrer Karriere wieder einen Schub zu geben oder sich in einem ruhigen, familiären, stabilen und dennoch leidenschaftlichen Umfeld unter einem akribisch arbeitenden Trainerteam kontinuierlich zu verbessern. Ruhnerts Aussagen zu einem Spieler des Kalibers Juranovic passen dazu sehr gut ins Bild: „Wenn ein Spieler wie Juranovic zu Union Berlin kommt, kommt der nicht einfach so, sondern weil er mit anderen Spielern spricht und sich erkundigt.“
Natürlich sprechen die Spieler untereinander und erfahren so, dass sie bei Union derzeit Arbeitsbedingungen vorfinden können, die nicht überall im Profifußball selbstverständlich sind. Dafür ist der gesamte Verein verantwortlich. Aber eben auch die brillante Arbeit des Sports. Durch die Erfolge der Mannschaft kann Oliver Ruhnert nämlich schon wieder die nächste Bundesliga-Spielzeit vorbereiten:
„Dass wir hier Anfang Februar sitzen und schon für die nächste Bundesligasaison planen können, das ist ein Riesengut.“
Neben dem Umfeld ist dieser Punkt sicherlich ganz entscheidend dafür, dass Oliver Ruhnert immer wieder passende Spieler findet und dann auch verpflichtet.
Abseits der aufwühlende Transferperiode sprach Ruhnert auch über die kommenden Gegner Salzburg-Nord und Ajax Amsterdam. Gerade in Bezug auf die Niederländer hat der Union-Manager eine Veränderung in den letzten Wochen wahrgenommen: „Ajax hat durch den Trainerwechsel das Potenzial was sie haben freigelegt bekommen.“
- Was Ruhnert über Isco, Laidouni und seine Zukunft sagt (Kicker)
- Oliver Ruhnert zieht Transferbilanz: „Es ist verrückt, was für Vereine unsere Spieler haben wollen“ (Tagesspiegel)
- Ruhnert: „Ich freue mich, wenn Urs Fischer ein neues Ziel ausruft“ (BZ)
- „Das ist ein Traum“: Ruhnert über die kommenden Aufgaben und das Setzen neuer Ziele (Kicker)
Neben Oliver Ruhnert gibt es natürlich noch etliche andere Köpfe, die den nun schon einige Jahre andauernden Erfolg möglich machen. Ein ganz entscheidender ist dabei selbstverständlich Trainer Urs Fischer. Dass Urs überhaupt Union trainiert und nicht in der Schweiz geblieben ist, haben wir auch den Verantwortlichen des FC Basel zu verdanken, die seitdem sie Urs nach der Meisterschaft 2017 entlassen haben, mehrere Trainer verschlissen und keine Meisterschaft mehr feiern konnten. Verrückt, Wahnsinn etc., insbesondere wenn wir dagegen auf die viereinhalb Jahre von Urs bei Union schauen.
Der letzte Basel-Trainer, der Meister wurde war Urs Fischer 2016/17. Seine Mannschaft schoss 92 Tore, er musste u.a. gehen, weil er den Vereinsbossen nicht offensiv/dominant genug gespielt hat. Seitdem wurde Basel sechsmal nicht Meister und traf nie häufiger als 74-mal. #fcunion https://t.co/NsGNY5g3x6
— Till Oppermann (@tilloppermann) February 7, 2023
Und sonst so?
In den nächsten Wochen stehen wieder unzählige Union-Spiele an. Die jeweiligen Vorverkaufstermine findet ihr hier.
#Infotweet Alle Vorverkaufstermine für den Monat Februar im Überblick.#fcunion
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 7, 2023
Der Kapitän von Salzburg-Nord, Willi Orban, könnte das Spiel gegen Union möglicherweise aufgrund einer Stammzellenspende verpassen. Sehr starke und feine Aktion!
Willi Orban wird das Spiel gegen den @fcunion möglicherweise verpassen, weil er eine Stammzellspende durchführen wird.
Stark. Lasst euch bei der @DKMS_de registrieren!
— Nik Staiger (@Nik_Staiger) February 6, 2023
Vertreter*innen von Union haben Baumwolle-Felder in Indien besucht, mit denen auch viele Produkte, die im Union-Zeughaus verkauft werden, produziert werden. Dabei wird auch ein bisschen erklärt inwiefern die Lieferkette dabei nachhaltig ist.
Als Teil der Initiative "Vom Feld in den Fanshop" waren wir in Indien, um uns ein Bild vom Anbau und der Verarbeitung von Bio-Baumwolle zu machen.
Eine eindrucksvolle Reise, die wir für euch festgehalten haben ???
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 7, 2023
Vielleicht hat die eine oder der andere ein paar Euros übrig und möchte für die Erdbeben-Opfer in der Türkei, Syrien und den kurdischen Gebieten spenden. Hier wäre eine von vielen Spende-Möglichkeiten.
Das schwere Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze setzt uns unter Schock.
Wir sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen und trauern um die, die dieser Naturkatastrophe zum Opfer gefallen sind. ????
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 6, 2023
Da gibts was auf die Ohren
Kiek an hat einen Podcast zur Behrenstarken Woche veröffentlicht, viel Spaß beim Hören!
Kiek an, da sind'wa wieder! Hört, hört! https://t.co/PeOP47DCHk
— Kiek an (@Kiek_an) February 6, 2023
Entdecke mehr von Textilvergehen
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
„kleiner Big Stadtteil Club“ ???
Au weia ;-)
Genau. Union ist KEIN Stadtteilverein. Was für ein Scheiß!
Das Beispiel Basel zeigt, dass man mit einem gewissen Level an Erfolg auch mal zufrieden sein sollte. Muss ja nicht heißen, dass man keine Ambitionen mehr hegen darf. Aber fehlende Schönspielerei als Argument für nen Trainerrauswurf – das schreit nach schlechtem Karma…
Für Jens:
https://www.berliner-zeitung.de/sport-leidenschaft/union-frauen-mit-klarer-ansage-ersten-platz-angreifen-li.315139
„Dass Urs überhaupt Union trainiert und nicht in der Schweiz geblieben ist, haben wir auch den Verantwortlichen des FC Basel zu verdanken, die seitdem sie Urs nach der Meisterschaft 2017 entlassen haben, mehrere Trainer verschließen und keine Meisterschaft mehr feiern konnten.“
Ich glaube, hinter „die“ gehört ein Komma und die Trainer wurden verschlissen statt „verschließen“. :-)
Das war ein Joke und die Wortneuschöpfung ist auch nicht von mir ;)
https://11freunde.de/p/club/aktuelles/next-level-isco-33152318.html
Bin ja schon leise.
@ Der Sepp, sorry, du warst nicht gemeint. Ist hier manchmal bisschen missverständlich, danke für die Rechtschreibhilfe, habe es geändert.