Länderspielpausen können nerven. Wenn man mit schlechten Ergebnissen in die Unterbrechung des Ligaspiels geht und vorerst nichts an der schlechten Lage ändern kann. Oder sogar, wenn es gut läuft, und man sich ärgert, nicht gleich das nächste Spiel angehen zu können. Aber nichts davon trifft gerade auf Union zu. Denn natürlich hätte die (Bundesliga-)Saison bisher nicht besser laufen können. Aber sowohl für die Mannschaft als auch das Umfeld kommt die kleine Pause auch zu einer guten Zeit. Schließlich haben wir alle in den letzten Wochen, wie Urs Fischer sagen würde, viel aufgewendet.
Auch Erster und das nach Abgang von Grischa! #fcunion pic.twitter.com/6c9WdzorxK
— jemas (@jemas1978) September 21, 2022
Den Keeperanalyse-Podcast von Cavanis Friseur haben wir hier neben den Twitter-Threads von Sascha Felter schon einmal empfohlen, die aktuelle Folge bietet dafür aber besonderen Anlass. Denn sie ist ein Interview mit Unions Torwart-Trainer, oder auch „Head of Goalkeeping“, Michael Gspurning. Darin geht es nicht nur darum, wie er mit den Torhütern im Training arbeitet, sondern auch nach welchen Kriterien Union die Kaderpositionen im Tor besetzt. Hier betont Gspurning etwa, dass „Stabilität“ in der Besetzung der Torwart-Position (die Union in den vergangenen Jahren durchaus gehabt habe) nicht mit Konstanz (die es von Saison zu Saison nicht gab) verwechselt werden sollte.
In dem Gespräch wird auch thematisiert, wie die Spieler und das Trainerteam bei Union mit Fehlern umgehen – zum Beispiel dem Spiel gegen Raba Leipzig, das für Frederik Rönnow nicht gut gelaufen ist, und in dem er nicht zufällig, sondern wegen eines Fehlers, der sich systematisch eingeschlichen hat, bei einer Ecke hinter sich greifen musste. Der Punkt ist hier, dass dieser Umgang und die Arbeit im Team sehr lösungsorientiert und pragmatisch wirkt. Dazu gehört (aber) auch ein Ampel-System für die Rolle der Keeper bei Gegentoren, von grün (kann er nichts machen) über verschiedene gelb-Stufen bis rot (selber reingelegt)
Überhaupt spricht Gspurning sehr interessant über seine Arbeit, was auch ein Verdienst von Sascha Felter ist, der mit seiner kompetenten Analyse diese Gesprächsebene aufmacht.
Presseschau
Einzelne Teile der Berliner Medien gehen nach zwei Wochen Tabellenführung für Union schon dazu über, Union halbwegs ernsthaft mit der Meisterschaft in Verbindung zu bringen (und Spieler in die Nationalmannschaft zu schreiben). Wie nah das an der gefühlten Realität von Union ist, kommt vielleicht schon darin zum Ausdruck, dass der ironisch-überhebliche „Deutscher Meister wird nur der FCU“-Sprechchor im entsprechenden Artikel falsch zitiert wird.
Ansonsten kommt in den Beiträgen der Berliner Medien Niko Gießelmann zu Wort, der sich aktuell wieder in eine etwas kleinere Rolle in der Flügelverteidiger-Rotation finden muss:
- Eisernes Erfolgsrezept: Ich bin kein Star also spiele ich beim 1.FC Union (Kurier)
- Union wird Deutscher Meister? Warum eigentlich nicht… (Berliner Zeitung)
- Es ist ein grober Fehler, Unions Rani Khedira nicht mit zur WM zu nehmen (Berliner Zeitung)
- Gießelmann: Unsere Leistungen sind nicht überraschend (BZ)
- Gießelmann – „Ich bekomme meine Einsätze, wenn …“ (Morgenpost)
- Gießelmann ist von Unions Stabilität überrascht (Kicker)
Auf den anderen Plätzen
Die Union-Frauen treten am Donnerstag im Berliner Pokal in Pankow an:
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Mittlerweile gibt es auch einen interessanten Vorbericht auf das morgige Spiel auf der Union-Seite.