Blog State of the Union

Urs Fischer ist stolz und zufrieden – zu Recht!

Wie ich gestern bereits schrieb, krönte der Auswärtssieg in Bochum Unions starke Hinrunde. Insgesamt war die erfolgreiche Fahrt in den Westen also ein gelunger Abschluss eines phänomenalen Jahres.

Union-Trainer Urs Fischer hatte daher auch allen Grund stolz auf das Erreichte zu sein und fasste die vergangenen zwölf Monate dementsprechend zusammen:

„Ich werde den Jungs einfach gratulieren. Weil sie ein außergewöhnliches Jahr gespielt haben. Ja, außergewöhnlich trifft es am besten. Sie haben etwas geschafft, was keiner so auf dem Zettel hatte. Erst die Qualifikation für Europa und nun die 27 Punkte.“

Auch wenn Union nicht in jedem Spiel – gerade gegen sehr tiefstehende Teams gab es mit dem Ball ab und zu Probleme – überzeugen konnte, hält die positive Entwicklung der Mannschaft an. Und das nun schon sehr lange. Wann gab es eigentlich die letzte, ernsthaftere, längere (Ergebnis-)Krise? Seit Urs Fischer das Ruder übernommen hat, zeigt der Pfeil kontinuierlich nach oben. Egal ob mittlerweile normal gewordene Kaderumbrüche, die Doppelbelastung durch den Europapokal oder Störgeräusche von außen, Union sammelt Punkt um Punkt und ist mittlerweile komplett in der Bundesliga etabliert. Trotz des absolut verständlichen primären Ziels Klassenerhalt, wacht man als Union-Fan nicht mehr schweißgebadet auf und schaut bibbernd auf die Tabelle. Und das in der Bundesliga!

Gemeinsam freut es sich am besten, Foto: Matze Koch

Es gibt also, ja ich wiederhole mich, allen Grund stolz auf die Mannschaft zu sein und absolut optimistisch in die restliche Spielzeit zu gehen. Wohin die Reise dann konkret geht, wird man sehen. Alleine der Umstand, dass die Hoffnung auf eine Europapokal-Platzierung deutlich größer ist als die Angst vorm Abstieg, macht die Sache aber äußerst entspannt. Trotzdem ist es gut einen Realisten wie Urs Fischer in der Verantwortung zu wissen, der die gesamte Liga sieht und auch dementsprechend artikuliert:

„Die Liga ist so ausgeglichen, mal abgesehen von den Bayern. Von Platz zwei bis unten, das ist so eng. Wenn man eine Serie hat, macht man Sprünge nach oben. Wenn du dreimal verlierst, rutscht du ganz schnell ab. Jeden Punkt musst du dir erkämpfen. Egal, gegen wen. Da soll man nicht so weit nach vorne schauen. Das werden noch 17 sehr interessante Spiele in der Rückrunde.“

Wird auch im neuem Jahr die Richtung vorgeben: Urs Fischer, Foto: Matze Koch

Wahrscheinlich ist es somit am besten, auch im neuem Jahr einfach von Spiel zu Spiel zu schauen. Sich auf jeden Gegner explizit vorzubereiten und weiterhin als „kompakt agierendes, körperlich präsentes und diszipliniertes Kollektiv“, wie der Kicker Union in seiner heutigen Ausgabe treffend beschreibt, aufzutreten.

In den nächsten Tagen werden wir sicherlich nochmal an der ein oder anderen Stelle auf die vergangenen Monate zurückblicken.

Medienberichte über Union

Die BZ protokolliert die Becherwürfe von Bochum.

Hinter einer Paywall diskutiert die Berliner Zeitung die Frage, wie wichtig Max Kruse noch für Union sei. Spoiler: Nicht mehr so wichtig. Spoiler 2: Dem kann ich nicht zustimmen!

Ansonsten zieht auch der Tagesspiegel ein Hinrundenfazit und verdeutlicht noch einmal, dass Union in den bisher 27 Pflichtspielen in dieser Saison (Höchstwert im deutschen Profifußball) nur sieben Mal als Verlierer den Platz verlassen musste. Berücksichtigt man dabei, dass drei Niederlagen davon in der Gruppenphase der Conference League kassiert worden sind, wirkt diese Statistik nochmal beeindruckender.

Und sonst so?

Auch während des landesweiten Lockdown und der Geisterspiele in den Niederlanden haben nicht wenige Feyenoord-Fans mal wieder bewiesen, warum sich wohl niemand auf ein Wiedersehen mit dem Verein freuen würde.

Gestern kam es zu einem traurigen Novum im deutschen Profifußball, welches dennoch sehr viel Hoffnung für die Zukunft macht und meiner Meinung nach genau das richtige Signal war. Erstmalig wurde ein Spiel wegen rassistischer Beleidigungen abgebrochen.

Vor allem der Umgang der Beteiligten und Verantwortlichen sowohl des MSV Duisburg und des VfL Osnabrücks haben mir dabei allerdings imponiert. Gerade VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling fand meines Erachtens genau die richtigen Worte und zeigte nicht mit dem Finger auf den Verein MSV Duisburg, sondern verdeutlichte, dass Rassismus wohl leider in fast jedem Stadion in Deutschland (und weltweit) vorkommen kann/vorkommt und weiterhin ein zentrales gesellschaftliches Problem darstellt, welches es zu bekämpfen gilt.

Hier gibt es einen Augenzeugenbericht vom gestrigen Spiel und den rassistischen Vorfällen.


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2 Kommentare zu “Urs Fischer ist stolz und zufrieden – zu Recht!

  1. Wenn ich so einen Müll aus Bochum lese könnte ich kotzen. Das ist das Wort „Asi“ noch viel zu human.

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