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Der Wille entscheidet: Union gewinnt hochverdient das Berliner Stadtderby

Aberglaube gehört zum Fußball wie die Alte Försterei zu Union. Genauso wie gerade bei uns Fans bei bestimmten Konstellationen auch immer ein gewisser Übermut mitspielt. Problematisch wird es wenn sich Zweiteres aufgrund von Ersterem oder auch umgekehrt, rächt. Dann hätte man das Ergebnis gejinxt, zu früh einen Haken hinter das Spiel gemacht oder war einfach arrogant.

Spätestens nachdem Christopher Trimmel aber in der 30. Minute geradezu ikonisch über den Platz rutschte, war trotz noch über 60 Minuten Spielzeit eigentlich allen Anwesenden klar, wer die Partie zwischen Union Berlin und Hertha BSC gewinnen würde. Schon zu solch einem frühzeitigen Zeitpunkt schallte es „Stadtmeister, Stadtmeister, Berlins Nummer eins“ von den Rängen der Alten Försterei.

Kurz vorher hatte Unions Kapitän seine scheinbar bei der Länderspielreise entdeckte Torgefährlichkeit mit einem präzisen Distanzschuss an den Innenpfosten unter Beweis und das Ergebnis auf 2:0 gestellt. Auch ich stimmte euphorisiert und siegessicher in die Gesänge ein. Schon im Vorfeld war ich mir sicher wie selten – wenn auch nicht so Tipp-sicher wie Daniel – dass Union das Spiel gewinnen würde.

Zwar dachte ich während des langwierigen Wartens auf das letztendlich nicht gegebene Tor von Hertha kurz vor der Halbzeit schon noch ein paar Mal daran, dass ich im internen TeVe-Chat einen Derbysieg großspurig angekündigt hatte und mir entgegnet wurde, ich solle doch nicht jinxen. Angesichts der ebenso souveränen zweiten Hälfte waren aber auch diese Gedanken schnell verflogen.

Trotz mal wieder deutlich weniger Ballbesitz war über die kompletten 90 Minuten in jeder Aktion des Teams von Urs Fischer die Lust auf das Spiel, die Gier nach dem Derbysieg, aber vor allem auch das Wissen in die eigene Stärke zu sehen. Wie oft ein vermeintlicher Angriffsversuch von Hertha durch einen aggressiven Ballgewinn schon im Keim erstickt wurde, war schlichtweg beeindruckend. Natürlich war Hertha gestern nicht gut, der daraus resultierende Klassenunterschied überraschte dann aber schon. Selbst wenn ich wie bereits erwähnt auch vor dem Spiel sehr siegessicher war.

Chronologisch betrachtet lässt sich das Spiel eigentlich schnell zusammenfassen. Durch das am Ball vorbeitreten von Marton Dardai, war Taiwo Awoniyi frei durch und blieb vor Herthas Keeper ganz cool. Mit seinem bereits 13. Bundesliga-Tor im Union-Trikot ist Taiwo damit nun vor Sebastian Andersson und Max Kruse Unions Rekordtorschütze in Deutschlands höchster Spielklasse. Max Kruse verpasste es bei zwei Chancen im weiteren Verlauf der Partie wieder mit seinem kongenialen Sturmpartner gleichzuziehen. Beide Male hielt der einzige gut spielende Herthaner, Keeper Alexander Schwolow, äußerst gut.

Nach einer durchgerutschten Ecke erzielte Kapitän Christopher Trimmel, wie bereits erwähnt, das 2:0 für Union. Auch wenn Union „nur“ dank des VAR mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine ging, war die Halbzeit-Führung hochverdient. Und auch im zweiten Abschnitt waren die Eisernen das klar bessere Team. Mehrere Paraden von Schwolow, ein grätschender Dardai und das Lattenkreuz waren der Grund, warum weder Max Kruse, Genki Haraguchi oder Sheraldo Becker das Ergebnis für Union nicht noch in die Höhe schraubten.

Am Derbysieg und den verdienten Applaus von den Rängen der erstmals seit März 2020 wieder ausverkauften Alten Försterei, konnte dieser Umstand jedoch nur wenig ändern.

Impfaufruf von Max Kruse

Trotz der relativ befremdlich wirkenden Enge beim Eingang ins Stadion und der in meinen Augen sehr wenig zu sehenden Masken, war es natürlich schön, mal wieder eine ausverkaufte Alte Försterei mitzuerleben zu dürfen. Atmosphärisch erinnerte die Stimmung überraschenderweise, trotz fehlendem organisierten Supports, zumindest phasenweise an Vor-Pandemiezeiten.

Die ausverkaufte Alte Försterei gegen Hertha BSC, Foto: Matze Koch

Natürlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass ausverkaufte Ränge für die nächsten Wochen und Monate erst mal wieder der Vergangenheit angehören. Damit sich dies langfristig ändert, hilft aber vermutlich nur eine höhere Impfquote in der Gesellschaft. Max Kruse rief deshalb nach dem Spiel bei Sky zum Impfen auf.

Bereits am Spieltag wurde in der Berliner Zeitung ein Artikel von Daniel veröffentlicht, der sich mit Unions Umgang mit der Pandemie auseinandersetzt.

Medienberichte über Unions Derbysieg gegen Hertha BSC

Und sonst so?

Heute sind die Union-Frauen gegen Brause-Konstrukt in der Regionalliga Nordost gefordert.

Von der Eisernen Hilfe gibt es Tipps für die Reise nach Haifa.

Auf die Ohren

Andreas Luthe hat bei Liebling Bosman – Der Sportrechtspodcast über Sport, Recht und die Gesellschaft gesprochen.

Und sowohl Taktik&Suff als auch Kiek an sind in absoluter Stadtmeister-Form und haben ihre jeweiligen Podcast-Episoden schon veröffentlicht.


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1 Kommentar zu “Der Wille entscheidet: Union gewinnt hochverdient das Berliner Stadtderby

  1. Konstantin Turek

    Für mich ist ein Stadtduelle mit Hertha nie ein „Derby“ sein, wie gegen Hohenschönenhausen.
    Warum haben wir eigentlich „1“ in unserem Vereinsnamen?
    Weil wir für uns Unioner immer die Nummer Eins sind.
    Egal ob es Regent oder Schnee vom Himmel fällt.
    Ein Stadtduelle ist kein Derby!

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