Blog State of the Union

Union ist zum Siegen verrotterdamt

Das Spiel gegen Rotterdam (Anstoß am Donnerstag um 21 Uhr im Olympiastadion) hat gestern schon Schlagzeilen produziert. Dabei ging es wieder einmal nicht um sportliche Themen, sondern um das Beschmieren der East Side Gallery. Das war nichts anderes als eine Provokation. Ungefähr so, als wenn der Besuch zu Hause erst einmal in den Hausflur pinkeln würde. Da können gleich mal alle etwas dazu sagen, nicht nur diejenigen, für die der Besuch gekommen ist. Und soviel kann ich jetzt schon sagen: Diese Provokation scheint funktioniert zu haben.

Die Berliner Polizei hatte die entsprechenden Verursacher recht schnell ausfindig gemacht.

Die Schmiererei der Rotterdam-Fans blieb auch nicht lange stehen und wurde entsprechend behandelt.

Mir ist schon klar, dass diese Aktion an der East Side Gallery die maximale Aufmerksamkeit generieren sollte. Und ich verstehe prinzipiell, dass man sich darüber aufregt. Erst recht bei allen Dingen, die sich Feyenoords Fans bisher geleistet haben. Aber vielleicht hilft es auch, das Ganze nicht überzubewerten. Es ist letzten Endes nur die East Side Gallery. Und die wird ehrlich gesagt ständig beschmiert. Ohne dass danach gleich davon geschrieben wird, sie sei geschändet worden (Kurier). Es ist schlicht und einfach ein weiteres Puzzlestück in dem Bild, das Feyenoord Rotterdam in Europa abgibt. Und das ist schlicht peinlich und katastrophal.

Die Auseinandersetzung mit der Schmierei online traf dann eher meinen Geschmack:

Am besten fand ich das:

Natürlich muss die Situation mit den Gästefans und den ganzen anderen Leuten, die sie mit anziehen, ernstgenommen werden. Und ich habe durchaus den Eindruck, dass zumindest die Polizei in Berlin das tatsächlich tut. Diese Meldung vom Festnahmen spricht dafür, auch wenn ich mich schwer tue, die Nachricht zu bewerten. Schließlich sind die genannten Gründe für die Festnahmen sehr dürr und ich finde es prinzipiell nicht gut, wenn Personen ohne Urteil „zur Gefahrenabwehr“ die Freiheit entzogen wird.

Aber es ist auch nicht so, dass Berlin jetzt von Hooligans terrorisiert würde. Dazu ist die Stadt zu weitläufig. Es dürfte in den Fanszenen der Stadt allerdings für mindestens erhöhte Wachsamkeit, wenn nicht mehr sorgen. Ansonsten kann ich nur hoffen, dass die meisten einen kühlen Kopf bewahren und nicht auf Provokationen einsteigen.

Hier sind die Medienberichte zum Vortag des Spiels:

Ich kann jede Person verstehen, die sich sagt: Bei solchen Gästen gehe ich nicht zum Spiel. Denn Fußball soll Spaß machen. Und das wird bei der An- und Abreise heute sicher nicht der Fall sein. Auch in unserem Haushalt hat sich die Hälfte dazu entschlossen, am Abend nicht ins Olympiastadion zu fahren.

Ich werde dagegen mit meinem großen Kind zum Spiel gehen. Nicht um den Gästefans aus Rotterdam zu trotzen. Die sind mir ehrlich gesagt seit dem Spiel in den Niederlanden egal, da sie sich in ihrer ganz eigenen Welt befinden, in der alles Deutsche zu hassen ist. Ich möchte einfach unsere Mannschaft unterstützen. Und ich habe die Chance genutzt, all diejenigen, die mich bei der Arbeit ab und zu mal nach Tickets für Union fragen und die sonst nur ein Lachen von mir als Antwort kassieren, mal mit Eintrittskarten zu versorgen. Schließlich dürfen bis zu 30.000 Personen ins Stadion (Vereinsmitteilung). Die Mitteilung vom Senat kam erst am Mittwoch.

Unions kleines Endspiel in Europa

Sportlich gesehen ist das nämlich ein hochinteressantes Spiel, denn wie Berliner Medien vollkommen zurecht schreiben: Das ist de facto ein Endspiel für Union (Morgenpost, Kurier, Kicker). Nicht im Sinne, dass danach alles vorbei wäre. Aber wird die Partie heute verloren, dürften die Chancen auf ein Weiterkommen auf ein absolutes Minimum schrumpfen.

Es ist aus meiner Sicht müßig, darüber zu spekulieren, ob viel Ballbesitz heute gut für Union ist (wie Timo Baumgartl das beispielsweise in der Bild sagt, nicht online) oder ob das eher Feyenoords Team und ihrem Konterspiel entgegenkommt. Es dürfte vor allem darauf ankommen, vom Anfang an im Spiel zu sein und in die Zweikämpfe zu kommen. So gesehen kann man aus dem letzten Ligaspiel gegen den FC Bayern sicher einiges Positives mitnehmen.

Da Max Kruse nicht zum Einsatz kommen wird, könnte Sheraldo Becker wieder mit Taiwo Awoniyi zusammen von Beginn an auflaufen.

Kleiner Service-Hinweis für alle Stadionbesucher: Es wird heute sehr viel und sehr ausgiebig regnen, so wie gefühlt bei nahezu jedem Europapokalspiel von Union in diesem Jahr.


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

48 Kommentare zu “Union ist zum Siegen verrotterdamt

  1. Heute auch bisschen Wortspielvergehen. Aber was der Rasenfunk kann …

  2. Nun kannst Du aber wirklich ruhigen Gewissens „abtreten“: Besser kann es nicht mehr werden. Willkommen in der Schlagzeilen-Wortspielhölle.
    <3

  3. Puh also ihr habt ja schon früher Mal in einer eurer Podcast Ausgaben stolz zum besten gegeben, dass ihr eher wenig mit dem Berlin außerhalb eures Kiezes am Hut habt. Aber ernsthaft? Es wurde ja „nur“ die East Side Gallery beschmiert? Die East Side Gallery wird zwar auch von der Berliner Politik und der Stadtplanung aus unverständlichen Gründen stiefmütterlich behandelt. Das ändert aber nichts daran, dass es sich dabei um eines der herausragenden Mahnmale FÜR Demokratie, Freiheit und Menschenrechte handelt. Und mir ist auch nicht bekannt, dass regelmäßig ~36qm Fläche der Eastside Gallery durch wilde Graffitis übersprüht würden. Der Begriff der „Schändung“ ist da schon absolut treffend.

    • Genau das ist mir auch aufgestoßen. Danke für dein ausführliches Kommentar-wollte ich genau so schreiben!

    • Ein Großteil der Bilder stammt doch gar nicht mehr aus dem Jahr ’90. Der historische Wert ist zumindest zweifelhaft. Etwas verkürzt, aber dass das Ding so noch steht, ist doch hauptsächlich einem einzeln, aber gut vernetzten Herrn zu verdanken. Was aus so ok ist, aber es ist nicht die Mauer und sie war auch nicht bunt zu Mauerzeiten wie Nachgeborene mittlerweile zum Teil annehmen. Sie war letzten Endes lediglich ein Sichtschutz für uns Zonenkinder vor dem Elend des Kapitalismus, die den Beginn des Grenzgebietes markierte. Dahinter war nicht Westberlin, sondern noch Lagergelände des Hafen, wenn ich nicht irre. Zu Ostzeiten war es totes Geländes, durch das man hindurchfuhr und das ist es, dank der heutigen Bebauung geblieben.
      Wer sich ernsthaft mit der Mauer und der geteilten Stadt beschäftigen will, der soll an die Bernauer fahren. Das ist sicher mehr Mahnmal als dieser Selfie-Point für die Instagram-Touristengeneration.
      So asi es ist, aber auch Respekt für die Rotterdamer, es an der Stelle und recht zügig das Teil da drauf zu ballern.

    • Jan Eisernerunioner

      Absolute Zustimmung, Kai. Die glorreiche Rückkehr des Chefrelativierers und Union-Vordenkers kann gefeiert werden.

      Man muss nicht jeden Schwachsinn, den sogenannte Fußballfans machen, andauernd einordnen und bissfest für die nächste Diskussion mit Fans vorkauen. Man kann auch einfach nur sagen: „Das ist oberste Scheiße und gehört strafrechtlich verfolgt. Dieses permanente Relativieren und die Deutungshoheit reklamieren, nervt zu Tode.

      War echt eine gute Zeit, als Sebastian mal nichts geschrieben hat. Täte ihm auf Dauer gut.

    • @Jan Eisernerunioner Danke, dass dir mein Wohlergehen so am Herzen liegt.

    • @cuttertom, die „Hinterlandmauer“ war aber das, was im Ostberliner Alltag sichtbar und als konkrete Grenze wahrgenommen wurde. Die Mauer an der Bernauer war eher aus der West-Perspektive plakativ. Es ist kein Wunder, wo der offizielle Gedenkort steht… ;-)

      Welcher historische Wert der East-Side-Gallery zukommt kann sicherlich diskutiert werden. Aber es ist ein ganz besonderer Ort voller Kunst zur Symbolisierung und Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung, und vor allem ist dieser Ort nicht von politischer oder staatlicher Seite inszeniert oder gelenkt, wie vieles andere zu dem Thema (was wiederum erklären könnte, warum die ESG so unfassbar schlecht gepflegt, kaum geschützt und entgegen 80% der Stimmen aus dem damaligen Volksbegehren zugebaut wird).

  4. Basti, ick dachte du wärst schon fort. <3
    Ich werde deine Texte und die Sicht auf die Dinge vermissen.

    Viel Spaß heute in der Schüssel.
    Und danke für alles!

    Statt Salutschüsse gibts ein
    imaginäres Augenrollen auf 3!
    1….2…. 3!!!

  5. Danke Sebastian,

    Du schreibst ja bekanntlich keinen State mehr und am Spieltag erscheint keiner. Offenbar haben sich diese beiden negativen Faktoren zu einem positiven Produkt multipliziert. Ich hätte kein Problem, wenn Du gelegentlich gegen Deine eigene Schreib-Abstinenz verstößt.
    Stößchen!

  6. Wir sollten froh sein das es die East-Side-Gallery gibt und sie nicht relativieren.

    Sebastian, wie wäre deine Reaktion gewesen wenn es das Holocaustmahnmal gewesen wäre?

    Ich wäre sehr froh wenn schon Freitag ist und die Gäste wieder weg sind.
    Diese auswärtige auftreten mag in Fankreisen normal sein, ist aber völlig überflüssig.

    • @michael Es war nicht das Holocaustmahnmal. Alles andere ist Konjunktiv.

    • Jan Eisernerunioner

      Danke Michael.

      Für Herrn Fiebrig ist es nur die ESG. Von urbaner Kultur versteht er offenbar nichts.

      Und gut ausweichen kann er auch nicht. Auf Deine Frage kann man schon Haltung zeigen und sich auch mit dem Konjunktiv verlustieren. Aber dann müsste er sich mit eigenen Widersprüchen auseinandersetzen.

      Bei der polizeidienstlichen Behandlung von Fußballfans setzt er sich aber dann doch mit dem Konjunktiv auseinander: Wären die Gründe für Festnahmen von holländischen Fans dürr, findet er „es prinzipiell nicht gut, wenn Personen ohne Urteil “zur Gefahrenabwehr” die Freiheit entzogen wird.“ Da er aber nicht wirklich weiß, welche Gründe die Polizei hat, diese Personen festzunehmen, wäre es ratsam, wenn er auch bei dem Thema an seiner Konjunktiv-Politik bliebe.

    • Aus meiner Sicht und zumindest dem was ich gelernt habe sind der Holocaust (der übrigens das schändlichste unserer Geschichte ist) und die Teilung von Ost und West (war in ganz Deutschland so) zwei komplett verschiedene Geschehnisse der Geschichte und da geht es nicht um Relativierung , um es kurz zu fassen es ist einfach scheiße das sowas gemacht wird und ich denke der Künstler der das Bild in viel Zeit vollendet hat sieht das genauso.

  7. +++ Corona-Warnung +++

    Viel Spaß beim Spiel heute und VORSICHT an alle, die am Samstag beim Heimspiel waren. Ich habe mich dort höchstwahrscheinlich mit COVID infiziert (PCR positiv). Ich habe eine rote Warnung in der Corona-Warn-App von Samstag, die mehrere aus meiner Gruppe, die ich nur auf der Tribüne gesehen habe, auch haben.

    Wir standen auf der Gegengerade, direkt an der Mittellinie, ca. 5 Reihen über dem Mittelgang.

  8. Jan Eisernerunioner

    @sebastian
    Deine Gesundheit ist mir egal. Dein permanentes Relativieren nervt brutal. Lasst bitte nur noch Felix schreiben. Der schafft es kritisch zu sein und auch eigene Widersprüche zu beschreiben und auszuhalten.

    • @Jan Eisernunioner
      Sebastian greift dich nicht an. Bitte greif du ihn auch nicht an. Das hilft dann allen, um sich eine Meinung über das Geschriebene zu bilden. Danke + Grüße

    • @Jan Eisernerunioner
      Ist es so schwer, sachlich zu kritisieren?

    • SebastianH

      JAN EISERNERUNIONER Echt schlimm, wenn sich der Autor eines Artikels, den du ja auch noch lesen musst, erdreistet, eine Meinung zu haben und zu schreiben, die dich nervt.

    • @JAN EISERNERUNIONER mein gott was bist du denn für eine nervensäge
      erinnert mich n bisschen an die bfc’er die in die af fahren um union scheiße zu finden
      … ich nehme an du hast dich bereits auf die freie stelle des redakteurs beworben?!

  9. @Jan Eisernerunioner Bitte geh einfach wieder. Du bist hier falsch. Dieses Informationangebot ist einfach nicht das richtige für Dich, Du magst es nicht. Damit kommen wir sehr gut zurecht. Wegen genau solcher Kommentare wie deiner war übrigens die Kommentarspalte zu: Weil es Menschen gibt, die nicht sachlich, sondern ausschließlich persönlich angreifend kommentieren können. In aller Höflichkeit: Das ist hier unerwünscht. Und bitte – „Zensur“, „andere Meinung“, „Deutungshoheit“ – lass direkt stecken, haben wir schon Textbausteine für.

  10. Jan Eisernerunioner

    Doch, Steffi, es ist sachlich. Und ich will gut über Union informiert werden, aber irgendwie bekommt nicht allen vom TeVe der Aufstieg von Union.
    Und wie anmaßend ist es bitte schön zu sagen „Du bist hier falsch.“?
    Es ist persönlich angreifend, wenn man Inhalt und Form von Artikeln kritisiert und den Autor nicht im Diffusen lässt? Seltsame Haltung zu Kritik.
    Ich habe Sebastian Fiebrig nicht beleidigt oder ihm Verbreitung von Unwahrheiten und bloßen Behauptungen unterstellt. Und wer den Kopf aus dem Fenster steckt, beispielsweise wenn er unter seinem Namen Artikel veröffentlicht, muss damit rechnen, dass es regnet beziehungsweise er für seine Artikel kritisiert wird.
    Dass die Kritik nicht schön ist, muss er aushalten können.
    Bin ja nicht der Einzige, der ihn kritisiert. Vielleicht nur deutlicher. Ich lasse ihm ja auch seine Meinung. Wenn er sie äußert, muss er einfach mit Kritik leben.
    Und ich verstehe Dein Gewese nicht: Das TeVe hat genügend Leute, die das besser machen.

    Einfach mehr Toleranz leben, Steffi.

  11. Jan Eisernerunioner

    @steffi
    Ach ja, und dass Sebastian kein Kind von Traurigkeit ist, bewies er ja in der Vergangenheit als er Bunki wegen seines Artikels über die „Derby-Versager“ frontal angriff.
    Vielleicht ist der Berliner Kurier ja nicht das richtige Informationsangebot für ihn!

    (Die Ironie traue ich Dir jetzt einfach mal zu)

  12. silberhacke

    ich staune immer wieder, wie schnell menschen, die vehement auf ihr meinungsäußerungsrecht pochen, anderen eben dieses recht absprechen.
    dies ist ein blog, und die macher schreiben hier nicht aus gefälligkeit, sondern weil sie das wollen. und sie tun das in der form, die ihnen zusagt. das mag nicht jedem gefallen, aber dafür haben uns steve und bill die maus, das trackpad und ausgetüftelte cursorfunktionen dargereicht – nutzt sie und hört auf, leute zu beschimpfen, weil sie euch den allerwertesten nicht pudern wollen.
    zur eastside galery: wir reden hier von einer östlich ausgerichteten wand, an die NACH der wende über jahre hinweg gesprüht wurde und WIRD. wenn jetzt die feyenoorder ihren tag hinterlassen, dann ist das ärgerlich, aber es ist auch lebendige sprayerkultur, und diese findet dann auch weiter statt, indem jemand kommt und den besitzanspruch mit einem neuen tag reguliert und klarstellt, wer hier das sagen hat. es ist nichts falsch daran. – und mal so nebenbei: den FCU-monster-tag in prag habt ihr wohl alle schon vergessen?! –

    • Nur mal so am Rande:
      Das die Gallery grossformatige „Tags“ , also ganze Bilder zeigt, wird schon noch wahrgenommen?
      Kann man googeln, für den Fall, dass man die letzten 30 Jahre nicht vor Ort war. Die Gallery hat überhaupt nichts mit sonstiger Krakelei zu tun… Aber auch egal, ist halt Berlin.

  13. @Jan Eisernerunioner Es ist mein Blog. Ich mach die Türpolitik. Wenn Du „Deine Gesundheit ist mir egal. Dein permanentes Relativieren nervt brutal“ und „Dein Gewese“ nicht als das zu erkennen imstande bist, was es ist, nämlich ein persönlicher Angriff auf jemanden, dessen Meinung Du nicht teilst, bist Du hier falsch. Der Alternativtext wäre gewesen „Ich bin anderer Ansicht, die East Side Gallery ist ein Denkmal, das nicht ohne weiteres übersprüht werden darf.“ Der Text, jemand habe „keine Ahnung von urbaner Kultur“ ist hingegen persönlich. Da es Dir offenbar nicht möglich ist, das zu unterscheiden und Dich entsprechend zu verhalten, wirst Du hier künftig nicht mehr kommentieren.

  14. Ich verstehe nicht, wieso man Autoren eines Blog persönlich angreift. Niemand ist gezwungen hier mitzulesen. Schreibt euren eigenen Blog oder sucht euch ne andere Community.
    Sebastian, ich werde deine Posts vermissen.

  15. Leute, Leute! Jeder macht hier seinen Punkt und jeder hat in irgendeiner Form recht.

    Aber mein Vorschlag zur Güte, wenn die Kommentarspalte nicht so genutzt wird, wie sich das die Macher gedacht haben, schaltet sie ab und macht es wie früher: Leserbriefe!
    Ganz im Ernst. Entweder Ihr kommt im 21. Jahrhundert an und akzeptiert, dass SO heutzutage nun mal die Technik genutzt wird oder macht es anders.

    Bei einem Leserbrief muss der Gedanke erst zu Papier gebracht werden, danach muss das Papier in einem Umschlag getan und dieser dann beschriftet und frankiert werden und dann muss man vor die Tür, um zum Briefkasten gebracht zu werden.
    Mit einer Kommentarspalte müsst Ihr akzeptieren, dass Eure Leser ihre Gedanken sofort und direkt in Euren Briefkasten werfen.

    • @Yvonne K Das ist einerseits richtig, und andererseits auch wieder nicht: Ja, das Blog ist als ein Ort gedacht, an dem wir miteinander reden könnten, ohne Briefe schreiben zu müssen. Aber auch im 21. Jahrhundert gelten grundsätzliche Regeln der Zivilisation, und Technik nutzen beinhaltet auch blockieren und löschen. Ich sage das nur immer vorher an, damit sich hinterher niemand wundert. Steht auch im Impressum, aber Lesekompetenz ist immer so´ne Sache. Und nein – persönliche Angriffe muss niemand akzeptieren. Nirgends, auch hier nicht. Das hat die letzten 15 Jahre ganz gut funktioniert, und ich denke, das wird es auch weiterhin. Wer damit nicht einverstanden ist und das auch nach deutlichen Hinweisen nicht verstehen kann, sucht sich dann halt ne andere Spielwiese.

  16. Danke Sebastian für deinen Text!
    Auch ich werde es sehr vermissen.
    Und was man zu Jan sagen kann.. dann lies halt Zeitung. Oder Bild.
    Aber höre auf dich über andere zu beschweren, wenn man selbst kein deut besser ist.
    Steine und Glashaus undso..
    Bleibt gesund, bald ist besinnliche Zeit. ?

  17. Hey Unioner, geht das hier schon wieder los? Sind wir wirklich nicht in der Lage sachlich zu diskutieren?
    Lieber Jan Eisernerunioner, wenn ich in meiner Freizeit, wie Sebastian Fiebig, einen Blog engagiert betreiben würde und dann folgendes lesen müsste:
    „War echt eine gute Zeit, als Sebastian mal nichts geschrieben hat. Täte ihm auf Dauer gut.“
    Wäre ich auch stinke Sauer ! Eine kurze Entschuldigung spräche Deinerseits von einer gewissen Größe.
    Wünsche uns allen ein schönes, erfolgreiches und vor allem friedliches Spiel heute Abend.
    UNVEU

  18. Auch ich habe mich sehr gefreut, trotz seines angekündigten Abschiedes, einen SotU von Sebastian zu lesen. Vielleicht war das keine Ausnahme.
    Danke für deine Arbeit.
    EISERN!

    • @tillito Ich bin heute für Daniel eingesprungen, der leider verhindert war. Und ich werde bestimmt auch so zwischendurch schreiben. Nur regelmäßig funktioniert so für mich leider nicht mehr.

    • Gerard Kowalke

      Also ich persönlich betrachte die ESG nicht nur historisch ich meine es sind über 100 Künstler daran beteiligt, was Rotterdam da gemacht hat (also ein Kunstwerk von jemandem zu zerstören) ist , und darüber muss man nicht diskutieren, einfach richtig scheiße! Und aus meiner Sicht wenn die Polizei in Zusammenarbeit mit holländischen Kräften die Anhänger als „problematisch “ sieht und daraufhin freiheitsentziehende Maßnahmen notwendig sind und oder werden braucht man darüber auch nicht zu streiten, wir sind hier alle UNIONER.

  19. Ich bin vor allem erst mal zutiefst dankbar dafür, dass es das TeVe gibt. Da opfert jemand seine Freizeit und lässt uns dann daran teilhaben. Sebastians Texte, und die, der anderen, sind seit Jahren eine Bereicherung in meinem Unionerleben.
    Ich bedauere und verstehe zugleich (nach dem, was hier heute passierte, bedauerlicherweise noch mal mehr), warum Sebastian sich dem nicht mehr widmen kann/will.
    Vielen, vielen Dank, Sebastian, für dein Engagement hier. Ich werde es vermissen, deine Beiträge zu lesen.

    Ansonsten passt heute auf euch auf! Wenn wir morgen nur über eine beschmierte ESG und nicht über ausgeschlagene Zähne, gebrochene Knochen oder ähnliches lesen und schreiben müssen, fände ich das nicht schlimm.

  20. Knut Niemeyer

    Lieber Sebastian,
    die Aussage „ist nur die East Side Gallery“ finde ich schon sehr kritikwürdig und selbige solltest du auch in scharfer Tonalität aushalten können.
    Natürlich ist dieses Stück Mauer nur ein Überbleibsel dunkler Tage und die meisten Bilder stammen auch nicht aus der Zeit des geschlossenen eisernen Vorhanges, doch hat genau dieses Stückchen Stahlbeton für viele Berliner eine tiefe emotionale Bedeutung, die hier bewusst geschändet worden ist. Dies ist garantiert nicht deshalb geschehen, weil man etwas provokativ das eigene tag hinterlassen wollte, sondern weil dem Hass auf alles Deutsche und unsere Geschichte Ausdruck verliehen werden sollte. Ich finde jeden Aufschrei als Reaktion darauf berechtigt, zumal in Rotterdamer Kreisen nicht wenige geschichtsignorante Antisemitisten ihr Unwesen treiben, die ihren Deutschhass mit den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges begründen, hier aber ein Denkmal beschmutzen, welches für Freiheit und Menschenrechte steht.
    Also in meinen Augen hat ihr nicht nur ein Gast in meinen Flur gepisst.
    Wo ich wieder absolut bei dir bin, ist das Bauchgrummeln beim Festsetzen von Fans, ohne nachweisbare Straftat. Auch wenn ich in diesem Fall ein zugegeben widersprüchliches Grinsen nicht verbergen kann, erinnere ich mich doch gleichzeitig an Vorkommnisse wie z.B. damals in DüDo, wo es uns so erging und wir jenes ganz sicher nicht mit Verständnis hingenommen haben.
    Viele Dinge sind in solchen Zusammenhang offensichtlich nicht in schwarz und weiß zu katalogisieren, denn das Grau ist zu vielschichtig und auch berechtigt.
    Abschließend noch mal die Bitte an Dich und Steffi in ihrer Funktion als Türsteherin, auch scharfe Kritik als Diskussionsgrundlage nicht zu zensieren. Allerdings gilt die Bitte auch für alle Kritiker, sich einer Tonalität zu bedienen, die bei aller verständlichen Emotionalität eine Diskussion noch zulässt, weil man keinen persönlichen Angriff hinein interpretieren kann.
    Eisern

    • @knut Ich komme damit klar, wenn man das bei der East Side Gallery anders sieht. Sie wird halt ständig beschmiert. Das war mein Punkt. Nun eben von einer Gruppe, die wir nach den Erlebnissen im Hinspiel sowieso nicht mögen. Für wen dieses Mauerstück mehr ist, und das dürften mehr Berliner sein, war dieses plakative Beschmieren sicher ein Schlag ins Gesicht.

    • @Knut Niemeyer Sieh mal, das ist doch exakt der Punkt: Du kannst das ganz sachlich vortragen, was Dich inhaltlich stört. Man muss keinen Deutsch-Leistungskurs belegt haben, um zwischen „Du nervst“ und „Ich sehe das anders“ unterscheiden zu können, und das erwarte ich einfach, wenn kommentiert wird. Kritik ist hier ausdrücklich erwünscht, immer gewesen, und die ist auch immer stehen geblieben. Die kann gerne scharf und pointiert sein. Aber wenn ich den 11Freunden mitteilen will, dass ich Christoph Biermann am liebsten lese, ist das doch kein Grund, Philipp Köster vor´s Schienbein zu treten. Und wer sich so jenseits allen Anstandes aufführt, ist hier auch schon immer rausgeflogen. So ein Verhalten vergiftet komplett die Kommentarkultur, das ist wie eine Kneipenschlägerei, wo man nicht mehr weiß, wer angefangen hat, aber alle machen mit. In der Regel ziehen sich dann die zurück, die inhaltlich was beitragen wollten und es wird nur noch gepöbelt. Das erlaube ich ganz einfach nicht, ich häng an meinem Mobiliar.

  21. @steffi schmag deine bildsprache :)
    und inhaltlich stimme ich voll zu und habe es hier auch sehr wertschätzen gelernt und mich eben an anderer stelle zurück gezogen

  22. Rico Jürschik

    Für mich ist die East Side Gallery ein Stück Berliner Geschichte und wird es auch bleiben. Mittlerweile oder seit Jahren ein absoluter Publikumsmagnet für Touristen. Es ist ein lebendiger Ort. Daß er ab und zu auf der Vorderseite von Touristen als Gästebuch missbraucht wird, ist leider wahr. Die Rückseite wird seit man diese Seite ohne
    Störung der Grenztruppen erreichen kann von der Berliner Graffitiszene genutzt und die historische und künstlerische Bedeutung der Vorderseite respektiert. Ich finde den pauschalen Begriff der Schmiererei mehr als unpassend und nicht differenziert und reflektiert genug. Die Berliner Graffitiszene hat auch einen Teil zu Berlins Image beigetragen, und wer sich mit dieser auseinandersetzt wird erkennen daß es sich keineswegs um Schmiererei handelt. In der Kunst gibt es auch nicht nur Picasso’s oder Van Gogh’s. Was feyernoord da veranstaltet hat ist natürlich eine Schändung eines Mahnmals und zeigt wie armselig, respektlos und voller Hass diese Menschen sind. Rational ist das nicht zu erklären und mit der gemeinsamen Geschichte durch den zweiten Weltkrieg schon gar nicht. Einfach nur erbärmlich. An dieser Grenze haben über 200 Menschen ihr Leben gelassen und das nicht nur an der Bernauer Straße. Den vielen Verletzten, Inhaftierten und zwangsweise ausgebürgerten Menschen ist das auch ein Ort der Erinnerung. Die Idee es als Ort der Kunst, in welcher Form auch immer, zu nutzen ist einfach schön und passt zu unserer Stadt.

    Was das Spiel heute betrifft, fühlt es sich für mich wie das Spiel des Jahres an. Allerdings nicht weil ein besonderer Gegner wie FC Barcelona wartet oder wir sportlich zum Beispiel um irgendeinen Cup im Endspiel stehen, sondern weil ich mich durch die Ereignisse im Hinspiel tief verletzt fühle und mir Gerechtigkeit wünsche. Aber sportlich und durch einen Mega Support. Wenn ich mir eine Schlagzeile morgen wünsche, dann diese ‚Union schlägt Rotterdam 4:0 mit einer überragenden Mannschaftsleistung und das Oly muss nach dem Support der Unioner statisch überprüft werden, Hertha weicht ins Poststadion aus!‘ und ‚bis auf einige unverbesserliche Idioten aus Rotterdam war es ein friedliches Fest und Werbung für den Fußball‘.

    Ich fürchte allerdings das mein Wunsch nicht exakt so eintreffen wird …

  23. zentralesMittelfeld

    Leute, Leute, Leute. Bewahrt euch euren Frust doch lieber für heute Abend auf, damit wir die Gäste nach Spandau zu brüllen. Diese Grabenkämpfe in Kommentarspalten führen doch zu nix.

    Sich über jede Aktion der Rotterdammer aufzuregen ebenso wenig.
    In Prag wurde das Graffiti der Szene wohlwollend gesehen, jetzt hier darum so ein Wind zu machen ist mir persönlich zu banal. Die ziehen doch nur Genugtuung aus unserer panischen Aufmerksamkeit.

    Also, die Antwort kommt heute bitte lautstark von den Rängen.

  24. Keine Ahnung wie alt oder jung man sein muss, um die Bedeutung der Mauer nicht zu verstehen.
    Zu Zeiten ihrer Funktion von Osten aus gesehen eine graue Wand, von Westen aus gesehen bunt, beschmiert aber auch kunstvoll gestaltet.
    Diese „Westseite“ der Mauer wurde später an der East Side Gallery kunstvoll adaptiert.
    Die zeitgeistigen Tags und erwähnten Schmierereien gehören dazu – ist dann wohl Stadtkultur und halbwegs friedliches Zeugnis der Gegenwart inkl. Respekt gegenüber dem Relikt.
    Der Feyenoord Schriftzug ist mindestens Vandalismus.
    Wie gesagt, keine Ahnung wa es da zu relativieren gibt.

  25. Michael Rothe-Oswald

    Habe mir heute mal die Kommentare zum geschriebenen durchgelesen.
    Schon erstaunlich wie ihr miteinander umgeht. Es ist egal, kann jeder aus seinem Geschichtsverständnis heraus empfinden.
    Es ist der Zeitgeist der es erlaubt S- und U- Bahnen, Brücken und Häuser zu beschmieren.
    Das Ensemble an der Stralauer gehört dazu. Kein Grund, dass nun unbedingt so großartig zu kommentieren.
    Was ist mit Fußball.?
    Michael

  26. Maria Draghi

    Schon krass, wie mit der so ziemlich einzigen halbwegs unabhängigen Stimme umgesprungen wird, die es in der Berliner Medienlandschaft hinsichtlich Union noch so gibt. Dass Boulevard-Journalisten, die DZ in Pressekonferenzen duzen (Stichwort „kritische Distanz“???), verbal immer gleich die größtmögliche Keule schwingen: geschenkt. Wenn sich dagegen einer erlaubt, verbal abzurüsten, wird draufgeschlagen.
    Kranke Zeiten. Am besten, man nutzt das öffentliche Netz gar nicht mehr zum kommunizieren. Sind zu viele Leute unterwegs, die in unseren hysterischen Zeiten damit nicht umgehen können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert