Blog State of the Union

Gegen Haifa zu gewinnen wird nicht leicht, aber ist notwendig

Union hat heute gegen Maccabi Haifa sein erstes Heimspiel (na gut, „Heimspiel“) in der Gruppenphase des Europapokals. Und zumindest ich tue mich nach dem ersten Confi-Spieltag und der klaren, aber auch unglücklichen Niederlage in Prag noch schwer damit, einzuordnen, wo Union in diesem Wettbewerb sportlich steht. Klar ist: Die Niederlage gegen Slavia ist noch längst nicht das Ende der Chance, sich für die K.o.-Phase zu qualifizieren, und ein Sieg gegen Haifa wird ein elementarer Baustein dafür sein.

Urs Fischer und Marvin Friedrich vor dem Spiel gegen Haifa in der UEFA Europa Conference League. Foto: Matze Koch

Haifa hat gegen Feyenoord in seinem ersten Spiel einen Punkt geholt. Und obwohl sie in diesem Spiel die deutlich geringeren Spielanteile hatten, beschreibt Unions Trainer Urs Fischer das Team aus Israel in der Pressekonferenz vor der Partie als spielstark.

Haifa jedenfalls ist in der Gruppe auch aus Sicht von Beobachtern des israelischen Fußballs Außenseiter, aber nicht zu unterschätzen:

Die BZ weist aber darauf hin, dass Haifa einen engen Terminplan hat und schon am Samstag wieder in der Liga spielen muss.

Aus Ereignis-Sicht ist so ein Spiel ohnehin weiter etwas sehr besonderes für Union – nicht nur oder selbst wenn es im unionig angestrahltem Olympia-Stadion stattfindet. Dort sind bisher gut 22?000 Karten verkauft und werden auch etliche hundert Fans von Maccabi präsent sein.

Das sind die weiteren Vorberichte der Berliner Medien:

Timo Baumgartls Erholung

Währenddessen arbeitet Timo Baumgartl daran, sich von seiner Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Bielefeld zu erholen. Was für ein anstrengender und langwieriger Prozess das in schweren Fällen sein kann, kann man (Achtung, Fahrradcontent!) in dieser Folge des Podcastes Service Course hören, in der die Fahrerin Lizzy Banks von ihren Erfahrungen damit berichtet.

Baumgartl ist zumindest aus dem Krankenhaus heraus. In der Pressekonferenz hat Urs Fischer auf Baumgartls Zustand und mögliche Rückkehr angesprochen gesagt, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ginge, er sich aber natürlich auf keinen Zeitrahmen für eine Rückkehr festlegen könne.

Der Kicker schreibt in seiner Donnerstagsausgabe auch schon über die Partie in Mainz, wo Marcus Ingvartsen vielleicht erstmals in der Startelf stehen kann. Außerdem hat Rani Khedira eine beeindruckende Bilanz gegen die 05er. Aber darauf kommen wir schon noch früh genug zu sprechen. Halten wir unseren Fokus auf das Europapokalspiel gegen Haifa. Denn: „Erste Runde Helsinki, zweite Runde Prag …“

Podcast

Pünktlich vor dem nächsten Spiel hat auch die Alte Podcasterei ihre Episode zum Spiel gegen Bielefeld veröffentlicht. Benni und Oli bewundern Unions Büffelherde mit Voglsammer, Awoniyi und Behrens, wundern sich ein bisschen über den Support während des Spiels und am Ende ist Benni schockiert, als Olli ihm erzählt, dass es tatsächlich Leute gibt, die Union und Rasenballsport Leipzig gleichermaßen gut finden.

Und sonst so?

Am Freitag öffnet die Tusche-Kneipe im früheren Coe ihre Türen, berichtet Bild/BZ. Ich drücke allen Beteiligten die Daumen, dass es nicht nur geschäftlich klappt, sondern sich der Ort auch wieder so etabliert wie vor der Pandemie.


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9 Kommentare zu “Gegen Haifa zu gewinnen wird nicht leicht, aber ist notwendig

  1. Ich persönlich hoffe heute, das sich alle im Griff haben und keine antisemitischen Äußerungen vorkommen!

    • Wenn einem so etwas als erstes zum Spiel gegen Haifa einfällt, wüsste ich gerne was du für ein Bild von uns Unionern hast. Muß ziemlich im A… sein.
      Eisern
      Jan

    • @Jan: Ich denke, Flo hat einfach ein ziemlich akkurates Bild von Deutschland und Union ist in gewissen Punkten auch nur Abbild der Gesellschaft. Zu denken, wir hätten keine Antisemiten im Stadion, wäre vermessen. Habe im Stadion schon viele eklige Sachen erlebt. Was für mich wichtig ist, ist der Zusammenhalt GEGEN Fehlverhalten und Unmenschlichkeit.

  2. So unrecht hat Flo nicht. Remember Almog Cohen und die israelische Fahne in der AF.

    Allerdings sollte der Support der eigenen Mannschaft im Vordergrund stehen

    Und ein „Muß“ sehe ich einen Sieg nie an.
    Wir sollten immer gucken wo wir herkommen und selbst wenn wir nach 6 Spielen null Punkte haben wird die Welt nicht untergehen. UECL bleibt ein Bonus für mich, auch wenn sie finanziell wichtig ist für den Verein, aber die Erfahrungen daraus sind unbezahlbar ;-)

    • Und genau wie Michael schrieb ist es gemeint. Der Vorfall Cohen hat in Israel große Wellen geschlagen und leider gibt es in unseren Reihen(wie auch in der Gesellschaft) genügend Dumpfdinos, welche meinen, solche Äußerungen zu tätigen.

      @grübel ich hoffe inständig, das es keine Antisemiten bei Union gibt und wenn doch, sollte die Gemeinschaft klar und deutlich im Block handeln und die Person heraus bitten und zwar für IMMER

      zum sportlichen: Ich hoffe auf 3 Punkte in der ECL, ein schönes Spiel und vor allem über geile Stimmung aus dem Gästeblock, welche uns dazu pushen sollte unsere 11 auf dem Platz nach vorne zu treiben. Bis heute Abend im städtischen Stadion hinterm Maifeld!

  3. @flo
    Sorry, für mich liest sich Dein Kommentar so: Wir Antisemiten alle sollten uns heute mal im Griff haben und uns nicht äußern.

    Wenn jemand meint, sich antisemitisch äußern zu müssen, sollten wir Umstehenden ganz schnell klarmachen, dass der 1.FC Union Berlin die falsche Adresse für ihn ist.

    Ansonsten sollte der Fußball im Vordergrund steht,
    siehe Interview mit M.Koblenz von Tus Maccabi Berlin.

    https://www.sportbuzzer.de/artikel/vor-union-berlin-gegen-maccabi-haifa-sportbuzzer-interview-uber-antisemitismus-u/

  4. zentralesMittelfeld

    Im Europapokal gilt, wenn man sich in der Gruppenphase qualifizieren will: zu Hause gewinnen, auswärts möglichst nicht verlieren. 10 Punkte sind idR ausreichend.

    Niemand ist der Mannschaft böse, wenn es nicht klappt (zumal ich jeden Gruppengegner als bockstark einschätze), umso schöner wäre ein Erfolg.

    Vielleicht wirkt ja das späte Tor gegen Bielefeld auch noch mal ein extra Motivationsschub. Man hat gesehen, dass harte Arbeit hintenraus auch belohnt wird.

    Bei mir kribbelt es heute etwas mehr als gegen Bielefeld oder Augsburg und ich hab ein besseres Gefühl, aber das mag auch am Anlass liegen.

  5. Es ist unabhängig vom Gegner – Hass, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung haben nichts, aber auch garnichts bei uns verloren!!! Eisern

  6. Schmusi Ultra

    …und wie gerade gezeigt wurde, sind Flos Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen gewesen: https://twitter.com/jufodigberlin/status/1443669209913991177?s=21

    Wie fast schon zu erwarten gewesen war, ist ein Spiel gegen einen israelischen Verein für manche (hoffentlich wenige) Arschlöcher nicht einfach ein tolles Europapokalerlebnis, sondern ein Anlass antisemitisch zu hetzen. Was ist bloß los mit diesen Leuten?

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