Ich bin und war beeindruckt davon, wie Union gestern gegen Freiburg gespielt und gewonnen hat. Denn nach einer Serie von Spielen mit schwächeren Ergebnissen war der Auftritt gestern wieder einer, der sehr viel von dem gezeigt hat, was Union in der Bundesliga zu einer schwer zu schlagenden und spielerisch konkurrenzfähigen Mannschaft macht. Und weil dieses Mal Grischa Prömel eine der Chancen nach einem sehr guten Angriff über Marvin Friedrich, Christopher Trimmel, Marius Bülter und Marcus Ingvartsen genutzt hat, konnte sich Union eben auch wieder mit drei Punkten und Platz Sieben in der Tabelle – das ist immer noch absolut unnormal – belohnen.
Stell dich hinten an. ?
— Teilzeitborussin ???? (@TZBorussin) February 20, 2021
Besonders prägnant war in dem Spiel aber, wie wenig Offensive von Freiburg Union zugelassen hat. Eigentlich gab es da nur eine Aktion, die aber einige Male: Flanken von rechts aus dem Halbraum. Letztlich wurde keine davon wirklich gefährlich, und Loris Karius (der noch einmal für Andreas Luthe gespielt hat) musste wieder kaum eingreifen.
xG map for Freiburg – Union Berlin pic.twitter.com/tR6bYjY0vL
— Caley Graphics (@Caley_graphics) February 20, 2021
Neben den bekannten Stärken im Zweikampf, bei zweiten Bällen und in der Straffraumverteidigung fand ich da vor allem den Ansatz im Pressing spannend. Denn Union hat mal wieder das System gewechselt und mit einem 3421 gespielt, also immer noch mit der Dreierkette und Flügelverteidigern, aber nur zwei zentralen Mittelfeldspielern und Marius Bülter und Marcus Ingvartsen in Halbpositionen hinter Joel Pohjanpalo. Dabei gab es nicht besonders viele sehr aggressive Pressingmomente gegen die Verteidiger von Freiburg, aber Pohjanpalo und Bülter und Ingvartsen haben doch ziemlich konstant Pressing zumindest angedeutet und damit Freiburg nicht in einen Aufbaurhythmus kommen lassen.
I missed the first half but this statline is ? 2021 Union pic.twitter.com/clmNopyivm
— Nev (@emptylakes) February 20, 2021
Nach der Halbzeit hat Freiburg dann auf eine Dreierkette umgestellt, und auch Grischa Prömel hat sich dann einige Male ins Pressing in der vordersten Linie eingeschaltet. Überhaupt ist es ihm und Robert Andrich wieder sehr gut gelungen, das Zentrum zu zweit dicht zu machen. Dabei hat auch geholfen, dass Bülter und Ingvartsen eben etwas zentraler und nicht als richtige Außenstürmer gespielt haben, sodass der zu verteidigende Raum im zentralen Mittelfeld nicht ganz so groß war.
Freiburgs Trainer Christian Streich hat in der Pressekonferenz sehr oft betont, dass und warum es sehr schwer sei, gegen Union zu spielen. Und er hat sich dabei immer wieder auf die „extreme Körperlichkeit“ der Mannschaft berufen. Hier und da schwang dabei auch der Vorwurf der Überhärte mit. Und der entzündete sich in dem Spiel vor allem an dem Foul, mit dem Niko Gießelmann in der 85. Minute einen gefährlichen Konter von Freiburg beendete. Das war die härteste und extremste mögliche Form eines taktischen Fouls, und nicht nur Christian Streich hätte dafür gerne eine rote Karte gesehen.
Aber Schiedsrichter Sören Storks blieb bei seiner Entscheidung für Gelb…
Hohe Intensität, aber kein zwingend rotwürdiges Trefferbild (keine offene Sohle, keine verletzungsanfällige Körperpartie getroffen), Aufgrund der Intensität hätte ich Rot hier allerdings für die bessere Entscheidung gehalten. (af)
— Collinas Erben (@CollinasErben) February 20, 2021
obwohl ihm vom VAR gemeldet wurde, dass er es für zwingend rot hielt:
Das ist halt das Problem der Grenzziehung. Der VAR hat nach dem Betrachten der Bilder und der Kommunikation mit dem Schiedsrichter geurteilt: Für mich eine zwingende Rote Karte. Der Referee hat es anders bewertet. Es wär interessant zu wissen, was kommuniziert wurde.
— Collinas Erben (@CollinasErben) February 20, 2021
Ich kann sehr gut verstehen, dass man für so ein Foul eine rote Karte sehen will, und denke auch, dass das auch im Sinn des Spiels wäre. Aber ich glaube auch eher nicht, dass der aktuelle Regeltext für so eine Aktion eine rote Karte zwingend macht, man sie aber schon rechtfertigen könnte.
Das schreiben die Berliner Medien
- Unions Torheld Grischa Prömel: Ein wichtiger Sieg für die Stimmung (Kurier)
- Grischa Prömel schießt die Sieglos-Delle weg (Kurier)
- Der 1. FC Union ringt den SC Freiburg mit einer Willensleistung nieder (Berliner Zeitung)
- Union-Keeper Karius und sein Trick mit der Trinkflasche (Bild)
- 1:0 auch ohne Kruse! Union siegt in Freiburg, beendet Negativlauf (BZ)
- Prömel erlöst Union in Freiburg (Morgenpost)
- Der Sieg in Freiburg wird für Diskussionen sorgen (Morgenpost)
- Prömel köpft Union zu 1:0-Sieg in Freiburg (RBB)
- Drei Punkte zum Geburtstag für Urs Fischer (Tagesspiegel)
- Karius und die Trinkflasche: „Da müsste man noch einen kleinen Schluck nehmen“ (Kicker)
- Dreifach-Wechsel Freiburg, Tor Prömel: Union siegt im BreisgaDreifach-Wechsel Freiburg, Tor Prömel: Union siegt im Breisgauu (Kicker)
22#fcunion pic.twitter.com/TfrgWze0Hj
— keano (@keanofcu) February 20, 2021
Und sonst so
Eine Woche nach Winter mit Tiefschnee war es in Freiburg gestern zwar schon wieder fast sommerlich, aber das hier möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten:
We are undersized but cold blooded. Start in a low block but pressing triggers get us up the field at a slow to moderate pace. Can absolutely do it on a cold, rainy night in Stoke. pic.twitter.com/NIR87fUZqW
— Dax McCarty (@DaxMcCarty11) February 19, 2021
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Ich habe gestern 2 rote Karten gesehen
50.min Höler gegen Schlotti und
81.min Gießelmann gegen Yeong.
Warum sich der VAR nur in der zweiten Situation meldete bleibt Stielers Geheimnis.
Sehe ich genauso. Zwei rotwürdige Szenen. Ein Computer mit der dementsprechenden Software würde besser entscheiden. Siehe auch nicht gegebener Elfmeter für Frankfurt. Ist schon alles sehr merkwürdig. Anders ausgedrückt vielleicht sogar gewollt!!!
SUPER Leistung unserer Mannschaft!!!
EISERN
VAR abschaffen!
Finde ich auch!
Die Nachteile des VAR überwiegen. Die gar nicht mal so seltenen VAR-Fehlentscheidungen sind viel ärgerlicher als Irrtümer des Schiris auf dem Feld: hier gibt es wenigstens die sogenannte ausgleichende Gerechtigkeit im Saisonverlauf.
Eisern!
Mit einer wirklich tollen Mannschaftsleistung hat sich unsere Mannschaft endlich mal wieder selbst belohnt. Drei Punkte in Freiburg waren nach den zuletzt starken Heimauftritten der Breisgrauer eigentlich nicht wirklich zu erwarten. Was ich nicht verstehe, dass Herr Streich gefühlte 50% der Zeit in Interviews und Pressekonferenz dafür nutzt, um das Foul von Gießelmann an Yeong als Rot zu deklarieren. Die Gelbe Karte war meiner Meinung nach unstrittig, aber auch vollkommen ausreichend. Für mich ist eher glasklares Rot gewesen, als Lucas Höler sich mit offener Sohle mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Knöchel von Schlotterbeck stellt und Nico’s Fußgelenk dabei auf einen 90‘-Winkel gestreckt wird. Nico muss ein Gummigelenk haben, normalerweise ist der Fuß nach so einer Aktion durch. Positive Überraschung war für mich Marius Bülter, der langsam aber sicher wieder zu alter Stärke zurückfindet. Auch habe ich das Gefühl, dass Loris Karius immer mehr bei uns ankommt. Er verkörpert für mich einen modern spielenden Torwartspieler. Schade, dass Loris für uns am Saisonende nicht bezahlbar sein wird.. Genial, wie Urs Fischer das Wort Trainingsfrei versteht: „erst Training, danach frei“
Ich fand Bülter gestern auch sehr gut. Er scheint tatsächlich zu alter Stärke zurückzufinden.
Ich persönlich würde gerne auch ein paar Spiele mehr mit Karius sehen. Ich finde seine Spieleröffnung besser als bei Luthe.
Zumindest den üblichen Querschläger, den Luthe pro Spiel einmal fabriziert, hab ich nicht gesehen. Ansonsten hatte Karius einfach zu wenig zu tun, um daraus etwas abzuleiten.
L.K. wirkt abgeklärt, auch weniger gestresst, wenn er angespielt wird.
kann mir mal jemand die Tabelle von keano erklären? werde da nicht schlau.
Die Balken zeigen die Plätze, die Linie die Punkte, die uns vom Relegationsplatz trennen. Je höher desto weiter weg von der Abstiegsgefahr.
(Dass das am Ende der Saison womöglich nicht mehr sehr spannend ist, ahnte ich zu deren Beginn noch nicht.)
Nun, die Grafik sagt aus, dass Union nach 22 Spieltagen 15 Punkte sowie 9 Tabellenplätze Vorsprung zum 16. Tabellenplatz aufweist.
(Und nach dem 21. Spieltag waren es noch 12 bzw. 7).
Der Abstand zu Platz 16 in Punkten und Plätzen. Der Balken (Plätze) steht bei 9, der Graph (Punkte) bei 15.
Da bin ich komplett bei Dir.
Wenn Luthe im 16 er den Ball am Fuß hat, braucht man permanent Beruhigungsmittel. Vielleicht erkennt ja Fischer endlich den Unterschied.
Meine absolute Lieblingsszene gestern war der Disput zwischen Marius und Streich. Hoher Unterhaltungswert.
Collinas Erben spricht da etwas an, was ich mir schon seit Beginn an vom VAR wünsche. „Es wär interessant zu wissen, was kommuniziert wurde.“ Meiner Meinung nach sollte die Kommunikation zwischen VAR und Schiri transparent in die Übertragung eingespielt werden, damit man nachvollziehen kann, wie es zu der Entscheidung gekommen ist.
Ansonsten wunderbarer Arbeitssieg. Hinten wieder einmal sehr wenig zugelassen, vorne einen reingemacht.
Aber vorher führen wir noch die Publikumsmitbestimmung bei SR-Entscheidungen ein!
Am Ende gleicht sich vieles aus und deshalb ist das gesamte Leben – aber auch Profifußball – eine Mischkalkulation.
Die zu harte Gelbe für Schlotterbeck (Elfer gegen Mainz) und nun eine „zu weiche“ Gelbe für Gießelmann. Ergo: Passt.
Die zu weiche Gelbe für Gießelmann gleich die zu weichen Gelbe für Höler aus. Ergo: Passt.
Ergo Sum: Locker bleiben und sich nicht allzu leicht aufregen. Spart viel Zeit und Energie für schönere Dinge. :-)
Ich bin ganz bei Euch VAR ist sehr sehr fragwürdig geworden aber bitte vergesst nicht das wir womöglich immer noch in der 2. spielen würden ohne VAR…..