Auch wenn die ein oder andere Leserin oder der ein oder andere Leser nun denkt, „das habe ich doch gestern schon hier gelesen“, möchte ich das Thema der Kritik an Taiwo Awoniyi für seine vergebenen Torchancen noch einmal aufgreifen.
Guten Morgen Unioner! Auf in eine neue Woche ??#fcunion pic.twitter.com/W5kBgmv3kh
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 15, 2021
Viel mehr als das zugegebenermaßen zähe torlose Unentschieden gegen Schalke haben mich nämlich einige Kommentare auf Twitter, anderen Kanälen aber vor allem auch hier genervt. Sebastian nannte es gestern Abend im Podcast „merkwürdig“.
Podcast: Union spielt 0:0 gegen Schalke und besonders Taiwo Awoniyi steht wegen vergebener Torchancen im Fokus. Wir diskutieren, ob das gerechtfertigt ist und ob das Boone'sche Gesetz noch gilt. #fcunion #fcus04 https://t.co/5MIprhSKNS
— Textilvergehen (@textilvergehen) February 14, 2021
Und auch wenn es nach Wortklauberei klingt, würde ich sogar von fragwürdig sprechen: Sich derart auf einen Spieler unserer Mannschaft aufgrund von vergebenden Torchancen einzuschießen, ist einfach nicht Union-like und widerspricht, wie im Podcast auch schon ausführlich diskutiert, ganz klar dem ersten Boone’schen Gesetz:
Mache nie einen Spieler zum Sündenbock
Kritik schön und gut. Enttäuschung und Frust, gerade in diesen Tagen, absolut nachvollziehbar. Dass das Stadion als Regulator bzw. Katalysator von Emotionen fehlt, verstehe ich voll und ganz. Geht mir nicht anders. Ärger über ausgelassene Möglichkeiten, absolut legitim. Dass man gegen einen Tabellenletzten nach dominanter Spielweise gerne drei Punkte mitgenommen hätte, keine Frage.
Eiserne Grüsse. pic.twitter.com/8U0vM0o8qY
— Hati71 (@jens10317) February 14, 2021
Trotzdem. Wenn ich dann einige Kommentare lese, die meinen, Taiwo Awoniyi sollte lieber in der Zweiten Liga kicken, da er ja so viele Chancen liegen lässt, dann juckt es mich schon, nochmal einige Zeilen zum Thema zu schreiben, um daran zu erinnern wie unangebracht solche Worte sind.
Zunächst ist es schon reichlich grotesk die Zweite Liga als etwas Negatives, Abwertendes darzustellen. Denn auch wenn es nach der bisherigen überragenden Saison (anders ist die Spielzeit auch mit der kleinen Punkte-technischen Durststrecke nicht zu beschreiben) nicht so wirkt: Union ist kein etablierter Bundesligist, dessen natürliches Habitat quasi per Gesetz in der Ersten Fußballbundesliga liegt.
Wenn man sich den Etat oder aber auch den Marktwert der Mannschaft (Schalke, bei denen sicherlich nahezu gar nichts zusammenläuft, hat trotz eigener Abwertung und einiger Aufwertungen bei Union immer noch einen Kader, der Unions um über 40 Millionen an Wertigkeit übersteigt) anschaut, ist der derzeitige neunte Platz um es mit einem etwas abgewandelten Hashtag von Max Kruse zu sagen: Fucking unfassbar.
Doch auch fernab der „Zweitliga-Empfehlung“ für Awoniyi, bleibt die Kritik an ihm einfach unverhältnismäßig und beschissen. Ich halte es da mit Sebastian und habe lieber einen Stürmer, der sicherlich auch mal die ein oder andere Chance zu viel vergibt, als einen Stürmer, der gar nicht in die entsprechenden Situationen kommt. Und selbst wenn dies der Fall wäre, sollte er unsere volle Unterstützung bekommen. Schließlich trägt er das Union-Trikot und sollte somit nicht unsachlicher Kritik ausgesetzt sein.
Ebenfalls bitter stoßen mir Zeilen ala „Europa wurde verspielt“ auf. Erstens ist die Saison noch lange nicht vorbei und zweitens sollte alleine eine mögliche Enttäuschung darüber doch eigentlich in ausgelassene Freude umschlagen. Schließlich bedeutet dieser Umstand, dass Union im zweiten (!) Bundesligajahr nicht nur eine überragende Saison gespielt hat, sondern sich auch mit seit Jahrzehnten etablierten Branchenriesen auf Augenhöhe duellieren konnte.
In den letzten Wochen wurde in der medialen Berichterstattung zurecht wieder mehr die fehlende Demut des Profifußball und das Verhalten vieler AkteurInnen kritisiert. Vor allem der FC Bayern hat sich dabei mal wieder nicht mit Ruhm bekleckert und war absolut kein Vorbild. Lasst uns als Union-Fans also nicht werden wie der FC Bayern. Lasst uns sympathisch bleiben und darauf besinnen, wo wir herkommen. Vielleicht erinnert sich der ein oder die andere ja daran, wenn er dieses Interview mit einem ehemaligen Union-Präsidenten sieht.
„Es wäre schön, wenn der Profifußball nicht inmitten dieser Pandemie seinen letzten Funken Anstand verlöre. Wenn statt Gier wieder gesunder Menschenverstand herrschen würde.“
Mein Kommentar für @DLF_Sport: https://t.co/diyRQtEr2p pic.twitter.com/n2hGUHU8tT— Klaas (@Sportkultur) February 14, 2021
Abschließend muss ich an dieser Stelle allerdings auch erwähnt werden, dass die auskotzenden und draufhauenden Kommentare sicherlich keine Mehrheit darstellen und auf allen Ebenen schon deutlich kontra bekommen haben. Vielleicht sollte auch ich mich, durch die meiner Meinung nach unfairen Kommentare weniger triggern lassen und mehr die Gegenseite hervorheben. In diesem Fall ist mir das allerdings nicht gelungen und ich wollte etwas dazu schreiben.
Wat soll dit janze Jemecker wejen Awoniyi eigentlich. Der ackert wie wild, schirmt Bälle ab, zieht konstant Innenverteidiger aus dem Zentrum und startet in die Zwischenräume. Schlimmstenfalls ist sein Spiel unglücklich. Aber das ist mir hier zu viel Gehate.
— Schlejel (@schlejel) February 14, 2021
Max Kruses Kreativität fehlt
Trotz der teilweise unverhältnismäßigen Kritik ist es natürlich nicht zu verleugnen, dass Union gerade etwas Probleme dabei hat, Tore zu schießen. Nachdem der nunmehr über zwei Monate andauernde Ausfall von Max Kruse zunächst ganz gut aufgefangen wurde, tat sich die Mannschaft in den letzten Spielen spielerisch wieder schwerer als mit Kruse. In einer Taktikanalyse auf Youtube wird darauf etwas näher eingegangen.
So hätte Union seit der Kruse Verletzung wieder weniger Ballbesitz, was aber auch an den Gegnern in diesem Zeitraum lag. Interessant fand ich einen anderen Fakt aus dem Video, der mir so gar nicht bewusst war. Union gewinnt nur die zweitwenigsten Zweikämpfe der ganzen Liga, provoziert anderseits aber so konsequent Fehlpässe oder fängt Bälle des Gegners ab, dass dieser Umstand überhaupt nicht negativ ins Gewicht fällt.
Offensiv fehle Kruses Kreativität vor allem gegen tiefstehende Gegner so einer der Hauptaussagen. Da Kruse kurz vor einem Comeback steht, kann sich Urs Fischer, der bezüglich eines Einsatzes von Kruse gegen Freiburg noch vorsichtig ist, vermutlich in den nächsten Wochen also wieder über mehr spielerische Impulse freuen.
Weitere Medienberichte
- Zwei Tore in fünf sieglosen Spielen: Union hat ein Sturmproblem (Kurier)
- Der 1. FC Union sündigt im Abschluss(Tagesspiegel)
- „Mit so vielen Möglichkeiten musst du gewinnen“ (RBB)
Und sonst so
Im Zeughaus gibt es mal wieder eine neue Kollektion zu ergattern, die nicht nur gut aussieht, sondern auch noch Menschen hilft, die es nicht so einfach haben. Ein Kauf lohnt also gleich im doppelten Sinne.
Unsere Stiftung hat jetzt auch eine eigene Fanartikel-Kollektion ?. Der Erlös fließt zu 100 Prozent als Spende in die Projekte von „UNION VEREIN. Schulter an Schulter“
? https://t.co/wRmtZDt150#fcunion | #stiftung | #zeughaus https://t.co/HNnjW6H06G
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 14, 2021
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Bin riesig dankbar, dass wir ein Talent wie Awoniyi für eine Saison mal im Team haben!
Genau wie wir bei einer Niederlage sagen „Mund abwischen, weitermachen“, müssen wir das auch für Spieler gelten lassen.
Vielen Dank für diesen Artikel, Felix. Ich war gestern auch total erschüttert, wie hier gestern in den Kommentaren über Taiwo hergezogen wurde. Ich weiß nicht, aber entweder geht das irgendwann sehr schnell, dass im Erfolgsfall viele Leute sich daran gewöhnen und die über lange Zeit entwickelten Prinzipien des Umgangs miteinander im Verein über Bord werfen oder dass als zusammenschweißendes Element der Stadionbesuch nun schon so lange fehlt und damit das unmittelbare Korrektiv der anderen Unioner. Ich hoffe stark auf letzteres, ansonsten laufen wir Gefahr, wie die anderen zu werden, bei denen es normal ist, Spieler auszupfeifen (gabs ja auch schon bei uns vor langer Zeit, vergisst man nur immer).
Ganz wichtig finde ich, immer an die Worte des Union-Weihnachtsmanns aus dem letzten Jahr zu denken: Unioner mögen anderer Meinung sein und sollen auch miteinander fair diskutieren. Aber wir stehen IMMER zusammen und zueinander, egal ob auf den Rängen oder auf dem Platz!
EISERN und allen eine schöne Woche!
Alex
Amen! Und Eisern!
Da ich mich angesprochen fühle, ein paar Zeilen.
Konstruktive Kritik sollte erlaubt sein. Taiwo zum Sündenbock machen NEIN.
Und ich habe es gestern schon relativiert wg. Europa.
Ich muß es nicht haben (genauso dachte ich immer über die 1. Liga mit Union), aber die Chance war da und dann stört es mich wenn man diese gegen solche Gegner liegenläßt und hinterher sagt „Shit happens“.
„War da“ weil ich nicht glaube, das die vor uns weiter so schwächeln.
Bin ich deshalb jetzt ein Eventi oder Erfolgsfan?
Es geht hier auch (leider) wieder um (TV-) Geld und da hilft jede bessere Platzierung in der Tabelle, wovon auch die Spieler profitieren. Wie oft hört man die Phrase „Fussball ist ein Ergebnissport“?!
Mein Best case – Szenario wäre ja, die europäischen Plätze ganz knapp zu verpassen, denn die Mehrfachbelastung hat schon deutlich größeren Vereinen schwer zu schaffen gemacht… insofern ist für mich noch alles drin, je nach Ausgang des DFB-Pokals fehlen da zwei bzw. vier Punkte…
Richtig. Wenn man die Möglichkeit sieht, europäisch zu spielen, dann sollte man auch alles daran setzen, diese Chance zu ergreifen.
Wenn es nicht klappt, ist es nicht schlimm. Wenn man er aber (aus welchen Gründen auch immer) nicht ernsthaft versucht, dann ist das ein IMHO ein Fehler.
Ich bin da ganz beim Präsi. Union muss immer versuchen, den maximal möglichen sportlichen Erfolg zu erzielen, weil Union nur so überlebensfähig ist und weil wir nur so unsere Vorstellung von Fußball in die Welt tragen können.
Es war – wie man eindrucksvoll sehen kann – schon Blödsinn, vor der ersten Liga Angst zu haben. Es ist erst recht unsinnig, sich vor einem europäischen Wettbewerb zu fürchten.
Dass es andere Vereine gibt, die das nicht gebacken bekommen, ist kein Argument. Die sind alle nicht Union.
Es kommen noch 13 Spiele und wir haben 30 Punkte. Ist euch das bewusst?
Die Jungs haben gekämpft und sind wieder mächtig gelaufen. Klar kann man sich ärgern über die vergebenen Chancen.
Nur wenn analysieren, dann fair und richtig.
In den letzten Spielen haben in meinen Augen die Läufe aussen an die Grundlinie gefehlt. Eine Flanke aus dem Halbfeld ist für einen Stürmer schwerer zu verarbeiten. Zumal die Möglichkeit eine Ecke zu erzwingen auch nicht gegeben ist. Wenn dann mehrfach im Eifer des Gefechts der Nebenmann nicht gesehen wird oder das Abspiel im Tempo in der Mitte zu spät kommt, klappt’s halt nicht mit dem Tor.
Da fehlt etwas Spielglück und etwas Erfahrung.
Also Kirche im Dorf lassen und die Jungs unterstützen.
EISERN
Eisernes Moin. Die „fehlende Demut“ ist für mich ein Anzeichen für die einhergehende „Normalisierung“ des 1. FC Union Berlin. Ich möchte nicht den Begriff „Erfolgs-Fan“ bemühen, passt aber ganz gut. Und gerade im Netzt kriechen die Leute hervor. Neue kommen hinzu, die das eiserne Gen eben nicht so verinnerlicht haben. Wie auch? „Neue Fans“ kennen nur einen Weg – und der führte nach oben. Ein Weg im Übrigen, der mir immer noch fremd ist. Gerade Schalke. 2001 im großen Stadion, Scheiß Böhme, Scheiß Pfosten. Und trotzdem waren wir stolz wie Oskar (der bestimmt auch). Und jetzt spielt Union auf Augenhöhe mit dem damals übermächtigen Gegner, sind von der Tabelle her sogar Favorit. Ich bin immer noch stolz. Aber von mir aus müssen sie nicht Bundesliga spielen und die Fans müssen auch nicht von der Euroleague träumen. Ich wäre auch mit Regio zufrieden – solange es „mein Union“ bleibt. Und da habe ich bei vielen, vielen guten Dingen auch öfter Zweifel. Sei’s drum. Menze is eh Schuld.
Hab ich ein anderes Spiel gesehen oder war es nicht eigentlich Pohjanpalo, der die dickeren Dinger nicht machen konnte?
Wie dem auch sei: Full ack! Das ist Union. Wir greifen keinen einzelnen Spieler raus.
Auch Ingvartsen kann kurz vor Schluss den Kopfball besser Richtung langes Eck bringen und dann gewinnt man das Spiel 1:0. Dementsprechend ist die gesamte Offensivabteilung gefragt, mehr Torgefahr auszustrahlen, denn nur gemeinsam können wir als Kollektiv erfolgreich sein!
Sei es drum. Die Mannschaft hat gearbeitet und hätte es verdient das Spiel zu gewinnen und die vielzitierte Beobachtung „machste vorne die Dinger nicht, kriegste hinten eins“, hat sich nicht bewahrheitet. Und auch das sollte lobend erwähnt werden.
Alles in allem „flutscht“ es gerade nicht 100% und alles muss sich hart erarbeitet werden und was auch zur Wahrheit gehört, unsere Mannschaft muss jedes Spiel ans Limit kommen, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein und das ist ihr außerordentlich gut gelungen!
Auch wenn es schmerzt gegen Mainz & Schalke nur 1 Punkt geholt zu haben, wenn man es in Perspektive setzt (Stichwort: beste Saison der Vereinshistorie), dann kann man nur stolz sein auf die Jungs, die bis dato einen überragenden Job gemacht haben.
Und Taiwo wünsche ich das nötige Quäntchen Glück sowie eine verbesserte Konzentration und das letzte Stück Zutrauen in seine Abschlussaktionen und dann wird er sein Torekonto auch noch aufstocken können.
Ps: Wenn Taiwo bereits ein so eiskalter Knipser wäre, dann hätten wir nie das Glück gehabt einen so hart arbeitenden und leidenschaftlich kämpfenden MS, wie er ihn verkörpert, hier in Köpenick begrüßen zu dürfen ;)
Worauf sich angenehm wenig drauf bezogen wird bei der Analyse (v.a. von den Offiziellen) ist die Sache, dass wir in dieser Saison viele Ausfälle wichtiger Spieler zu beklagen hatten und das auch teilweise über längere Zeiträume. Kruse, Gentner, Schlotterbeck (der einen starken Start in die Saison hatte und wer weiß wie gut sich die 3-er Kette geformt hätte), Pojanpahlo, Prömel, Andrich und jetzt eben noch mit Lenz/Becker die für unser Spiel ziemlich wichtig geworden sind. Nicht zu vergessen Endo, der sich mit einem Tor gegen Bielefeld in die Saison reingebissen hat und seit der erneuten Verletzung nicht mehr rankommt.
Diese Ausfälle haben verhindert, dass sich a) offensive Abläufe/Automatismen einspielen und fördern b) Formschwankungen der einzelnen Spieler. Ausfälle dieser Art wiegen nochmal schwerer, als Clubs mit höherem Etat. Wie gesagt, da wird sich von den Verantwortlichen zum Glück wenig drauf zu bezogen, sollte aber mal wieder berücksichtigt werden. Awoniyi war bspw. ein Profiteur dieser Verletzungsmisere, aber dem ist aktuell eben auch anzumerken, dass er nicht mehr absolut frisch wirkt, was sich sicherlich auch bei den Abschlüssen bemerkbar macht.
Ich gehe seit 1987 zu union,da habe ich schon ganz andere Spielzeiten erlebt. Diese Saison ist einfach unfassbar und da sollten sich einige Kritiker mal lieber auf die Zunge beißen als einen Stürmer wie Awoniyi zu kritisieren.
ich glaube, hier gerät einiges durcheinander. dass hier der eine oder andere über die stränge schlägt, seinen frust zum besten gibt, über diesen oder jenen spieler klagt, heißt ja nicht, dass eben dieser meckerfritze nicht im stadion neben dir steht und sich die lunge aus seinem hals brüllt, um das team zu unterstützen. nur kann er das gerade nicht. er kann auch nicht mit seinen kumpels in die kneipe und so ein spiel beim gemeinsamen bier nachbereiten. die boone’schen gesetze sind ein wertvolles gut und gehören vor allem ins stadion, oder wer von euch hievt sich nach dem spiel heiser aus dem seinem fernsehsessel? die leute sind frustriert, weil sie nicht supporten können, weil sie kalt gestellt einem blödsinnigem sky-kommentar lauschen sollen, anstatt den bauern zu sagen, wer die hauptstadt ist. und also landet dieser unverdaute mist u.a. hier in den kommentaren, im forum oder auf twitter. klar wird sich hier auch kritisch über einzelleistungen ausgelassen. aber hört bitte auf, so zu tun, als würden diese leute im stadion stehen und ihren spieler auspfeifen. hört bitte auch auf, leute, die dinge anders, möglicherweise auch übertrieben oder verpeilt darstellen als eventies zu bezeichnen. über die jahre einen blick ins forum geworfen, ist klar, dass es sich hier um keine neue erscheinung der frustverlautbarung handelt. es würde allen gut tun, die kirche im dorf zu lassen, denn wenn ich mir z.b. die kommentare von gestern durchlese, mögen sie ungerechtfertigt, überemotional, unqualifiziert oder schlicht daneben gewesen sein – beleidigend waren sie nicht. die leute sprechen in erster linie von sich und ihrer erwartungshaltung. das ist ihr gutes recht, und das wird ihnen hier, mit der möglichkeit, einen kommentar zu verfassen, eingeräumt. jeder andere hat dann wieder das recht, dem zu widersprechen und seine sicht darzustellen. und wenn das alle respektvoll tun und am ende irgendwann wieder zusammen im stadion stehen und singen und schreien, dann haben wir das, was man ein erfüllendes, bereicherndes vereinsleben nennt.
auf bald
EISERN
Die Stimmung ist nach 5 eher nicht so erfolgreichen und sehr zähen Spielen in Folge halt etwas im gedrückt, es gab wenig worüber man sich freuen konnte. 1 Tor aus dem Spiel heraus (gegen Augsburg) und 1 Tor nach Freistoß gegen Gladbach sind dann auch kein Anlass für Freudensprünge.
Positiv ist, dass die Defensive hält und man sich auch im „Formloch“ nicht abschießen lässt, obwohl sogar noch hin und wieder etablierte Stammspieler fehlen. Wobei Friedrich hier wohl ganz viel dazu beiträgt, drei Kreuze in die Luft und auf Holz klopfen, dass er bis zum Sommer fit bleibt.
Wenn der Ball vorne auch mal ins Tor kullert statt daneben, zeigt auch das Stimmungsbarometer wieder nach oben.
Es ist einfach traurig.
Da ist es wie im Leben, keiner sieht die erbrachte Leistung, alle sehen nur die schlechten Momente.
Ist doch Klasse, und diese 30 Punkte in dieser Corona bedingten Situation, und unserem Etat.
Mal ganz ehrlich, dann geht zu den Bayern.
Eisern
Um es kurz zu machen, Taiwo hat ein starkes Spiel geliefert.Hätte er zwei Tore gemacht und noch den Pass zu Andrich gebracht, wäre er in der Kickerelf des Tages mit Note 1 gewesen.So eng liegen Freud und Leid beisammen.
Mir persönlich geht es gar nicht darum, Awoniyi für den verpassten Sieg verantwortlich zu machen. Auch Pohjanpalo darf bei seiner Chance den Ball zumindest irgendwie aufs Tor bekommen und auch Ingvartsen hatte neben der Kopfballchance auch noch eine gute Schusssituation an der 16 Meter Linie, die er mit einem Kullerball abschloss.
Das Problem bei Awoniyi ist aber leider genereller Natur und in vielen Spielen bereits zutage getreten. Ich kann mich nicht erinnern, bei uns in den letzten Jahren einen Stürmer mit einer derart schlechten Schusstechnik gesehen zu haben. Das toppt selbst Mosquera (den ich insgesamt aber immer sehr geschätzt habe). Selbst die Tore, die Awoniyj mit dem Fuß macht, waren allesamt abgerutschte oder nicht richtig getroffene Bälle. Mir fehlt auch der Glaube, dass sich daran kurz-mittelfristig irgendwas ändern wird, denn solche technischen Grundlagen erarbeitet man sich normalerweise von der Jugend an und feilt dann später daran aber bei ihm fehlt es in dieser Hinsicht leider an allem. Das zu schreiben tut mir dabei auch sehr weh, weil mir seine Art zu spielen einfach richtig gut gefällt!
Aber die Fähigkeit halbwegs zuverlässig Tore zu erzielen, gehört nun mal zur Kernkompetenz und das geht ihm leider völlig ab :(
Ja du hast recht Felix, ich hätte nicht so über Awoniyi herziehen dürfen und entschuldige mich dafür.
Aber dass er überhaupt in die Situation kommt frei vorm Tor zu stehen, hat er ausschließlich dem zu meist sehr guten Zuspiel seiner Mitspielern zu verdanken. Allerding arbeitet er sehr ordentlich nach hinten, das muss man dann auch mal anerkennen.
Das meiste ist gesagt/geschrieben: Bleibt EISERN in unseren Traditionen (Boone’schen Gesetze)!
Und wenn man sich vor Augen hält, dass eigentlich JEDES Team der Bundesliga besser sein müsste als unsere Jungs, sollte das nicht so schwer sein.
Besser? Wenn es wie bei Augsburg mal nicht der Etat ist, ist es immer noch der Erfahrungsvorsprung. Und selbst Augsburg scheint uns ja bei den Gehältern voraus zu sein. Ansonsten wäre Gikiewicz ja noch bei uns…
Meine volle Zustimmung: Trotz breiter Brust, wieder etwas mehr Demut. Und dazu die echte Freude über jeden Punkt.
EISERN!
Der permanente, wertende!, Unterscheidung zwischen „…ich gehe seit 1975 zu Union…“ und denen die erst seit 1994 oder 2018 zu Union gehen, ist auch mal ein Artikel wert.
„Die“ :-)
Es gab mal eine Zeit, da wurde nach den Spielen von Union gepfiffen.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe wurde im Podcast das pfeifen kritisiert, aber es gab Verständnis.
Nun, wenn ein Stürmer kritisiert wird, sind die Werte und „Gesetze“ auf einmal Pflicht.
Ich bleib der Meinung, die bundesliga ist für awoniyi zu hoch.
In Mainz hat er wenig Tore gehabt, bei uns ebenso.
In meinen Augen wäre er ein guter Stürmer für die 2. Liga.
Diese Empfehlung von außen heißt nicht, das die 2. Liga schwach ist. Es heißt, das die zweite Liga einen anderen Fußball spielt und er dort mehr knippsen könnte.
Genau das braucht ein Stürmer.
So wie ein Torwart an den Reflexen und Paraden gemessen wird, so wird ein Verteidiger an den gewonnen Zweikämpfen und ein Stürmer an den geschossenen Toren gemessen. (Einfach ausgedrückt)
Als awoniyi sein erstes Tor bei uns schoss dachte ich, dass er jetzt seinen „Fluch“ los ist. Denn bis zum ersten Tor sah er immer wieder unglücklich aus, sobald es Richtung Tor ging.
So sehr ich es mir wünsche für ihn und so sehr ich auch seine Mühen schätze, in meinen Augen hat er (noch) nicht das Zeug zum Stürmer in der 1. Liga
Seine Tore waren bisher eher gestolpert, seine Vorlagen oft schwach, seine Pässe schlecht.
Vllt liegt das an den ständigen Leihen. Ich hätte kein Problem damit, wenn wir ihn behalten würden und ihm das Vertrauen schenken. Doch im Moment, seit Beginn wirkt er auf mich unglücklich.
Ja, ich kritisiere einen einzelnen Spieler.
Nein, ich mach ihn nicht Hauptverantwortlich für das, in meinen Augen, schlechte Spiel.
ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, als ein Polter von der Bank eingewechselt wurde und das ganze Stadion schrie „jetzt gehts los“
Ein kollektives hochjubeln eines einzelnen Spielers und gleichzeitige abwerten eines anderen.
Ich seh es da, so wie silverhacke.
Ein Blick ins union Forum/Facebook&co, ein Bier in der Falle, offene Ohren im Stadion und man wird merken: gemeckert und kritisiert wurde schon vorher.
Also, immer schön die Kirche im Dorf lassen.
[Kann man aber nur wissen, wenn man lange zu union geht :D ]
Ich werte es mal als gutes Zeichen für den Verein, wenn man sich eine Woche lang über so ein Thema heiß reden kann…
Taiwo hat jetzt seit sieben Spielen nicht mehr getroffen und in der Zeit zum Teil absurde Chancen liegen lassen. Und auch seine Tore waren in der Mehrzahl geprägt von eher glücklichen Fügungen, bis auf das tolle Tor in Stuttgart waren die ja eigentlich nur drin, weil er den Ball gar nicht richtig getroffen hatte. Vielleicht sollte er es mal wieder auf die Art probieren…
Meiner Meinung nach hat sich das Spiel von Awoniyi über die bisherige Saison kein Stück nach vorne entwickelt. Er rennt viel und versucht sich in Zweikämpfe zu hauen. Aber hat er mal den Ball, kann er eigentlich nur schnell geradeaus laufen. In jedem anderen Fall, ist der Ball in der Regel wieder weg. Meistens die falschen Pässe, meistens die falschen Laufwege, meistens die falschen Ideen. Das ist bei einem Stürmer solange nicht weiter wichtig, wie er seine Tore liefert. Aber sieht es auch da mau aus, dann wird es langsam eng. Und so sehe ich nicht ein, warum ich nicht laut aussprechen sollen dürfte, dass ich mich auf den ersten S11 Einsatz von Musa freue – für Awoniyi. Einfach mal was anderes probieren.
Ich habe jetzt natürlich nicht jeden Kommentar gelesen und selbstverständlich sind Querverweise zu einer eventuelle EC-Teilnahme (wovon träumt ihr nachts?!) und der Knipserqualitäten von Taiwo natürlich blühender Blödsinn, aber ich verwehre mich dagegen, kritische Leistungen mancher Spieler nicht auch kritisch kommentieren zu dürfen. Wo kommen wir denn da hin? Wäre denn das tausendfache Aufseufzen und Meckern im Stadion, was Awoniyi ja zum Glück derzeit erspart bleibt, auch verboten? Man sollte nie vergessen, dass DAS ja vielleicht auch vielen Menschen einfach fehlt, die jetzt hier im Nachhinein ihren „Frust“ ablassen. Normalerweise verraucht sowas ja bei vielen im Stadion in der vertrauten Runde.
Also JA, niemand sollte für irgendwas Sündenbock sein – aber NEIN, kein Spieler hat ein Recht darauf, seine Leistung nicht auch kritisch hinterfragt zu kriegen. Und in den Kommentaren, die ich gelesen hatte, war das der Fall. Und was mich angeht, sehe ich da auch keinen Unterschied, ob Union zehnmal in Folge verliert oder zehnmal in Folge gewinnt. Also, nur weil wir (immer noch) eine überragende Saison spielen, hat die S11 keinen Freibrief auf weitere S11-Einsätze… Das Leistungsprinzip sollte Einsatz finden. Immer!