Bisher in dieser Saison waren echte Taktikanalysen hier im Blog etwas spärlich, vor allem, weil Daniel keine geschrieben hat. Dieses Manko wollten wir jetzt ausgleichen und freuen uns sehr, dass jemand sehr qualifiziertes so nett war, zum Spiel gegen Stuttgart einen ausführlichen Text zu schreiben: Falko Grothe, der nicht nur Unioner ist, sondern auch Trainer – bis zum Juni bei der 1. Frauen von Union.
Mit dem 1. FC Union Berlin und dem VfB Stuttgart trafen am Dienstag zwei Mannschaften aufeinander, die mit ihrem bisherigen Abschneiden in der Liga sehr zufrieden sein können. Am letzten Wochenende haben beide gegen die dominierenden Mannschaften der Bundesliga des ablaufenden Jahrzehnts punkten können (Union mit einem 1:1 gegen Bayern München, Stuttgart mit einem 5:1 gegen Borussia Dortmund) und ihre starke Form nachgewiesen. An der komfortablen Situation sollte sich auch mit dem leistungsgerechten 2:2 nichts geändert haben – mit 18 Punkten belegen sie Platz 6 und 7 und haben als Aufsteiger im ersten Jahr und Aufsteiger im zweiten Jahr derzeit nichts mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun.
Dabei setzen beide Teams auf unterschiedliche Mittel. Während Union zwar spielerisch zulegen konnte und deutlich mehr auf Kombinationsfußball setzt als in der Vorsaison, ist die kompakte Defensivorganisation immer noch die Basis des Köpenicker Erfolgs. Das ist auch daran abzulesen, dass sie in ihren 12 Spielen ihren Gegnern einen Wert von nur 10,8 expected goals gewährten und somit hinter Leipzig und Leverkusen am drittwenigsten zuließen. Auf der anderen Seite überzeugten die Stuttgarter vor allem in der Offensive. Mit 23,9 expected goals in 12 Spielen liegen sie ligaweit auf Platz 2 hinter dem BVB. Mit ihrem jungen und angriffslustig ausgerichteten Team erspielen sie sich außergewöhnlich viele und gute Torchancen.
Ähnliche Grundordnungen mit unterschiedlicher Auslegung
Zu der längeren Ausfallliste Unions gesellte sich am letzten Wochenende noch Marcus Ingvartsen, Christian Gentner stand im Vergleich zum letzten Spiel ebenfalls nicht im Kader. In einem 1-5-3-2 mussten daher ungewohnte Positionen übernommen werden: der gelernte Außenverteidiger Niko Gießelmann startete als halblinker Innenverteidiger in der Fünferkette, vor ihm auf der halblinken Achterposition im zentralen Mittelfeld spielte der bisher eher in vorderster Linie beheimatete Cedric Teuchert.
Stuttgart begann wie zuletzt in einem 1-3-5-2. Endo kam als alleiniger Sechser und Castro sowie Förster (für den mit muskulären Problemen kurzfristig ausfallenden Mangala) davor auf den Achterpositionen zum Zug. Im Vergleich zu Trimmel und Lenz auf Unions Seite, legten die Stuttgarter Flügelverteidiger (vor allem der in den letzten Wochen herausragend aufgelegte Silas Wamangituka) ihre Rollen wesentlich offensiver aus. Wamangituka war so teils auf der letzten Linie zu finden, teils im rechten Halbraum im Wechselspiel mit Förster, der dann auf den Flügel auswich.
Stuttgart findet kaum Mittel gegen die Mannorientierungen
In der Defensive nahm Union mit zahlreichen Mannorientierungen und klarer Zuteilung Tempo und Anspielstationen aus dem Stuttgarter Spiel. Dabei zeigte sich Union extrem konzentriert und kommunikativ. Auch von Urs Fischer waren von der ersten bis zur letzten Minute deutliche Anweisungen zu hören, insbesondere die beiden Spitzen und die Achter wurden im Anlaufen von Außen gecoacht.
In der Anfangsviertelstunde agierte Urs Fischers Mannschaft dabei teils im Angriffspressing. Teuchert schob dann zwischen die beiden Spitzen Awoniyi und Becker, um die gegnerische Dreierkette im Spielaufbau zu spiegeln, so dass eine 1-5-2-3-Staffelung entstand. Endo wurde so als alleiniger Sechser in den Deckungsschatten genommen, zudem rückten situativ Spieler aus der Fünferkette vor (insbesondere auf den Außenpositionen) um zurückfallende Gegner zu verfolgen. Im weiteren Spielverlauf positionierte sich Union in einem etwas tieferen Mittelfeldpressing und Abwehrpressing und ließ der Stuttgarter Dreierkette etwas mehr Raum im Aufbau.
Prinzipiell war Union dabei in der ersten Verteidigungslinie in Unterzahl, im Mittelfeld mannorientiert in Gleichzahl und in der letzten Verteidigungslinie in Überzahl, so dass Bewegungen der Stürmer González und Klimowicz bis ins Mittelfeld verfolgt werden konnten. Der zentrale Verteidiger der Stuttgarter, Waldemar Anton (der letztlich mit 95 Ballkontakten die meisten auf dem Platz hatte) wurde häufig freigelassen und so Pässe auf Endo oder die Halbverteidiger Mavropanos und Kempf angeboten.
Endo, der als Verbindungsspieler und hoher Anspielpunkt in einer Raute mit der Dreierkette fungierte, wurde in der Regel erst zwischen beiden Stürmern Unions aufgenommen. Sobald er höher schob, suchte Prömel Kontakt zu ihm, um ihn im Moment des Passes zu pressen. Im zentralen Mittelfeld hielt Griesbeck Kontakt zu Castro, Teuchert in der Regel zu Förster. Förster ließ sich dabei häufig auf den Flügel fallen, woraufhin sich Wamangituka nach Innen in den Halbraum bewegte oder sich Klimowicz hinter Teuchert zeigte. Da Teuchert seine Höhe geschickt anpasste und mit Hilfe seines Deckungsschattens den tiefen Passweg durch den Halbraum kontrollierte, Lenz und Gießelmann dahinter konzentriert die Übergaben organisierten, die Bewegungen der Stuttgarter aber auch eine sehr geringe Dynamik hatten, liefen die Angriffsversuche des VfB aber oft ins Leere.
Sobald Anton einen seiner Halbverteidiger einsetzte, wurde dieser vom ballnahen Stürmer angelaufen. Der ballferne Stürmer schob nun zu Anton. So blieben den Stuttgarter Halbverteidigern durch die enge Deckung keine freien Anspielstationen vor dem Ball, und Anton stellte auch keine Option für einen sicheren Rückpass dar, oder dafür, über ihn Verlagerung einzuleiten.
Stuttgart hatte insbesondere in der ersten Hälfte große Probleme, gegen dieses Defensivkonzept von Union Mittel zu finden, da es ihnen auch kaum gelang, das Spieltempo anzuziehen und so die Übergabemomente von Unions Manndeckung auszunutzen. Dabei gab es Momente, die Union vor Probleme stellen konnten. Etwa, wenn Prömel mit einem kurzen Pass auf Endo gelockt wurde und dann zügig über die Halbverteidiger diagonal in das Zentrum gespielt wurde; oder nach zügigen Verlagerungen, welche die Räume hinter den aus der Position gezogenen zentralen Mittelfeldspielern bespielbar machten. Allerdings waren auch die Bewegungen von Klimowicz und González nicht optimal. Beide schienen Unions drei Innenverteidiger eher binden zu wollen, wurden aber zwischen den Linien als Anspielstationen vermisst, um Überzahl im Mittelfeld zu gewinnen.
Wenn sie sich dort zeigten, dann häufig mit direkt zum Ball gerichteten Läufen aus tiefer Position. Diese konnten aufgrund der guten Sichtfenster der Verteidiger, fehlender Tempowechsel und weil sie selten aus Positionen erfolgten, an denen Unklarheiten in der Zuordnung entstehen könnten, einfach verfolgt werden und öffneten auch keine Passfenster, die dahinter hätten angelaufen werden können.
Da die Mannorientierungen Unions nicht ganz überraschend kamen, hätte ich auf Stuttgarter Seite mit Kalajdzic, der ein hervorragender Wandspieler ist, im zentralen Sturm von Beginn an gerechnet. Er hätte eine sehr gute Anspielstation für die Stuttgarter Innenverteidiger bieten können, um nach tiefen Pässen mit Ablagen Stuttgarts in einer zweiten Welle nachrückende Achter vor Unions Abwehrreihe ins Spiel zu bringen. Solche Steil-Klatsch-Kombinationen blieben allerdings aus. Eine andere Möglichkeit, die Stuttgart in dieser Saison bereits praktiziert hat, um das eigene Kombinationsspiel gegen die Mannorientierungen anzukurbeln, wäre das Agieren in einer midfield-box (1-3-2-2-3, verkürzt gesagt mit zwei Sechsern und zwei Zehnern) gewesen.
Union mit Potential im Konterspiel
Union gelang es so nicht nur, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten, sondern auch zu zahlreichen Ballgewinnen in aussichtsreichen Positionen zu kommen. Im Vergleich zu den letzten Spielen gegen Frankfurt (45% Ballbesitz), Köln (51%) oder Bielefeld (51%) (die Spiele gegen Bayern München und gegen Hertha in langer Unterzahl unterschlage ich mal in dieser Aufzählung), kamen die Unioner gegen Stuttgart mit diesem Ansatz aber nur auf 38% Ballbesitz.
Die Kontersituationen blieben also Unions gefährlichste Situationen. In der Ausführung gab es allerdings – wie auch schon in den letzten Spielen – noch Verbesserungspotential und sie wurden nicht optimal ausgespielt. Im ersten Schritt wurde schnell mit Pässen oder raumüberwindenden Dribblings der Weg zum Stuttgarter Tor gesucht. Zu selten wurden aber durch die Bewegungen ohne Ball Räume geöffnet, auch das Nachrücken wirkte nicht auf allen Positionen konsequent.
Stuttgarts Dreierkette zeigte aber auch ein gutes Verteidigungsverhalten in Gleich- und Unterzahl und in individuellen Aktionen. Wenn die Kette in Kontersituationen angedribbelt wurde, ließen die Stuttgarter Abwehrspieler sich bis kurz vor den Strafraum fallen, um den bespielbaren Raum hinter der Abwehr zu verkürzen und Querpässe, Bälle nach Außen oder Fernschüsse zu erzwingen. Eine Verzögerung des Konters gibt den eigenen Mitspielern auch die Chance, wieder hinter den Ball zu kommen. Das gelang häufig und wirkte gegen die schnellen Awoniyi und Becker stabiler, als frühzeitig in das Gegenpressing zu gehen und sich hier auf Laufduelle einzulassen. Auch das Umschaltverhalten Endos sei hier positiv genannt, der nicht nur schnell reagierte, sondern auch die Wege nach Ballverlust im höchsten Tempo machte, um die Dreierkette wieder zu unterstützen.
In der Anfangsphase versuchte Union, aus der Dreierkette mit Prömel als zentralem Spieler vor der Abwehr aufzubauen. Letztlich fehlte es davor häufig an Verbindung zu den eigenen Achtern, die recht hoch standen (was natürlich auch darauf deutet, dass sie eher für die zweiten Bälle oder zur Besetzung von Rück- und Strafraum bei Angriffen über die Stürmer im Matchplan vorgesehen waren und weniger für die Beteiligung im Spielaufbau). Trimmel und Lenz positionierten sich nicht allzu hoch, aber breit an der Außenlinie und banden dort die Stuttgarter Wingbacks. So gingen nicht nur im Konterspiel, sondern auch in kontrollierten Ballbesitzphasen frühzeitig die Räume neben Kempf und Mavropanos auf, in die Becker und Awoniyi mit ihrem Tempo auswichen. Diese Vertikalität zeigt sich auch in den Statistiken: Awoniyi wurde mit insgesamt 50 Pässen gesucht (von denen 23 bei ihm ankamen) und war damit deutlich der Zielspieler Unions. Zum Vergleich: das sind mehr Passversuche zu Awoniyi als zu den beiden Achtern Griesbeck und Teuchert zusammen (23 + 22), der ruhige Aufbau der Stuttgarter stellt Innenverteidiger Anton und Sechser Endo an die Spitze dieser Statistik.
Durch das frühzeitig die Tiefe suchende Spiel agierte Union nahezu durchweg mit einer 3+1-Restverteidigung und Wingbacks, die kurze Weg nach hinten hatten. So vermied Union das, was Borussia Dortmund am letzten Wochenende noch das Genick gebrochen hatte: Ballverluste im Mittelfeld und offene Räume in einer aufgefächerten Mannschaft, die von den schnellen und im 1-gegen-1 versierten Stuttgartern im Umschaltspiel genutzt werden.
Mehr Dynamik und Positionswechsel in Halbzeit 2
Mit den Einwechslungen von Didavi und Coulibaly sorgte der Stuttgarter Trainer Pellegrino Matarazzo für neue Dynamiken auf dem Platz. Mit Sosa und Klimowicz mussten die beiden Stuttgarter mit den wenigsten Aktionen am Ball in der ersten Hälfte in der Kabine bleiben. Insbesondere der nach Verletzungspause erstmals wieder auf dem Platz stehende Didavi zeigte sich sehr beweglich zwischen Unions Abwehr und Mittelfeld.
Teils wurde Didavi von Friedrich bis weit in Stuttgarts linken Halbraum verfolgt, da sich Didavi aber weiträumig auf dem ganzen Feld in der Breite bewegte und mit seiner Körpersprache deutlich machte, in das Spiel eingebunden werden zu wollen, war er in Übergabemomenten immer wieder anspielbar und wurde auch aktiv gesucht. Unterstützt wurde dies zum einen durch zahlreiche Positionswechsel von Didavi mit Gonzaléz und Coulibaly, die wechselweise den linken Flügel und das Sturmzentrum besetzten, teils aber auch die linke Außenbahn verwaisen ließen, um Zentrum und linken Halbraum zu überladen.
Zum anderen zog nun teils auch Castro durch sein Abkippen auf die linke Seite das Unioner Mittelfeld weiter auseinander, was zeitweise für Staffelungen in einem asymmetrischen 1-3-Raute-3 der Stuttgarter sorgte und Passwege für Kempf, Endo und Anton öffnete. Union brauchte die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit, um sich auf die neuen Bewegungen zwischen den Linien einzustellen und hatte in dieser Phase Glück, nicht von dem hohen Tempo, mit dem die Stuttgarter aus der Kabine kamen, überrumpelt zu werden – bei Gonzaléz Fallrückzieher musste etwa die Latte helfen. Vom ursprünglichen Konzept rückte Fischer aber nicht ab, die Kommunikation wurde wieder hochgeschraubt und insbesondere die Halbverteidiger Friedrich und Gießelmann mussten teils weite Wege aus der Kette heraus auf sich nehmen, um Didavi, González und Fürstner zu stellen.
Die Zuordnung blieb so bestehen, allerdings führte dies auch zu mehr Möglichkeiten für den VfB, sich aufzudrehen und aus dem Halbraum per Chipball in Unions Strafraum oder mit diagonalen Pässe davor gefährlich zu werden. Ab der 60. Minute schien das Tempo auf dem Platz wieder abzuflachen – zwar blieb Stuttgart dominant und beschäftigte Unions Defensive permanent, schaffte es aber nur noch selten, kontrolliert in torgefährliche Situationen vorzudringen. Zudem wirkten beide Teams zusehends erschöpfter: in der englischen Woche schienen Konzentration und Kräfte bereits etwas nachzulassen, worunter die Genauigkeit in vielen Aktionen litt.
Wie die Tore fielen
Zwei Tore fielen je Seite – jeweils eins nach einer Standardsituation und jeweils ein Tor nach hoher Eingabe in den Strafraum. Schauen wir uns zuerst den Hergang der beiden Treffer nach Standards genauer an. Das frühe 0:1 durch Marvin Friedrich wurde durch einen hervorragend hereingegebenen Freistoß von Christopher Trimmel eingeleitet. Stuttgart versuchte in dieser Situation, 1-gegen-1 zu verteidigen, wobei dem offensivkopfballstarken Friedrich der 1,78 Meter große Waitaru Endo zugeordnet wurde. Endo ist zwar ebenfalls kein schwacher Kopfballspieler, hatte es aber schwer, an den präzise geschlagenen Ball zu gelangen und versuchte auch nicht, Friedrich körperlich am guten Einlaufen zu hindern und das Timing von Laufweg und Flanke zu stören. Ohne Gegenspieler bewegte sich zusätzlich Waldemar Anton nahe Friedrich in der Situation auf der tornahen Seite. Eventuell hätte er noch unterstützend bei einem Ball auf die Innenschulter Friedrichs eingreifen können oder übernehmen sollen, falls Friedrichs Laufweg nach Innen geht.
Den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte Kalajdzic in der 84. Minute nach einer Ecke. Die einlaufenden Stuttgarter Spieler starteten dabei aus einem engen Block, um die Zuordnung und das enge Decken für die Gegenspieler zu erschweren. Zugeordnet wurde Kalajdzic Robin Knoche, der allerdings gegen den sehr körperlich agierenden und Kontakt suchenden Österreicher nicht in die Lage kam, in den Ball zu verteidigen. Da der Ball genau in die Zone zwischen die beiden im Raum agierenden Gießelmann und Trimmel kam, konnte Knoche von ihnen keine Unterstützung erwarten.
Von einem mismatch würde ich bei beiden Toren aber trotzdem nur bedingt sprechen. Körpergröße kann zwar hilfreich sein, ist aber bei weitem nicht der einzige Faktor bei Standardsituationen. Vielmehr zeigt sich in beiden Situationen wie schwierig es ist, einen hereingegebenen Freistoß oder Eckball mit Laufrichtung zum eigenen Tor zu verteidigen und die Abhängigkeit, in die man sich begibt, wenn man Standards reaktiv und nicht proaktiv verteidigt. Eckbälle hat Stuttgart im Gegensatz zu Freistößen im Raum verteidigt und ist damit gut gefahren.
Die jeweils zweiten Treffer beider Teams fielen nach Eingabe von Außen. Ein Konterversuch Unions in der 77. Minute schien bereits an der Eckfahne verpufft, doch fand die Flanke von Lenz den Kopf von Awoniyi, der aus guten acht Metern freistehend einköpfte. Stuttgart rückte bei dieser ersten Chance Unions im zweiten Durchgang nicht zügig zurück und ließ so Lenz noch einmal freistehend den Ball in den Strafraum bringen. Dort waren mit Endo, Stenzel und Kempf drei Stuttgarter präsent, die jedoch keine Zuordnung zu den beiden freistehenden Unionern Becker und Awoniyi herstellten und somit ohne Zugriff das Gegentor nicht verhindern konnten.
Den Schlusspunkt des Spiels machte abermals der Joker Kalajdzic. Hier kam die Eingabe von Didavi, der sich in das defensive Mittelfeld hatte fallen lassen und den Ball gefühlvoll in den Sechzehner hob. Der ballnäher positionierte Knoche reagierte auf die kurze Lauffinte Kalajdzics, der in seinen Rücken startete. Knoche spekulierte auf das kurze Anspiel, anstatt sich zum Tor abzusetzen und musste so rückwärtslaufend in den Ball verteidigen, den er so nicht mehr erreichte. Wie der Stuttgarter Stürmer den Ball mit der Brust verarbeitet und per Dropkick abschließt, ist allerdings auch große Klasse.
Von Falko Grothe. Falko ist als Landestrainer in der „Talentförderung weiblich“ und in der Trainer*innenqualifizierung des Berliner Fußballverbands tätig. Von 2015 bis 2020 war er Trainer der 1. Frauen des 1. FC Union Berlin. Neben trainingswissenschaftlichen und taktischen Aspekten des Fußballs beschäftigen ihn Antidiskriminierung im Sport, Radsport, American Football, Geschichte und Philosophie, sein sportwissenschaftliches Studium sowie seine Hündin Lola.
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Sehr detailreiche Analyse. Danke dafür und bitte mehr davon! :)
Grossartige Einbkicke, wirklich klasse. Danke!
Mega
[…] etwas weniger direkt an ihren unmittelbaren Gegenspielern als gegen Stuttgart (ein Spiel, zu dem es hier eine ausführliche Analyse gibt). Die Achter hatten zwar in Dortmunds Doppelsechs, die aus Emre Can und Axel Witsel bestand, ihre […]