Blog State of the Union

Keine Hoffnung für Bielefeld und adé Waldweg

Willkommen zum Spieltag 1. FC Union Berlin gegen den DSC Arminia Bielefeld. Aber bevor wir kurz zum Spieltag kommen, möchte ich alle hier fragen, ob ihr euch schon bei der Polizei entschuldigt habt? Egal, ob ihr mal geblitzt wurdet, und dachtet „Schweine“, oder etwas anderes war. Wenn das erledigt ist, können wir jetzt zum Sport kommen.

Und hier nehme ich mal die Position von Trainer Urs Fischer ein und warne vor der Arminia. Nicht aus dem Grund, weil dort Uwe Neuhaus Trainer ist und er noch nie als gegnerischer Trainer an der Alten Försterei verloren hat. Auch nicht weil Stürmer Fabian Klos etwas in der Kritik steht, da er diese Saison noch nicht getroffen hat. Mir geht es auch nicht zwangsläufig um taktische Themen. Stattdessen ist dieses Spiel aus Sicht von Bielefeld so etwas wie die einzige Möglichkeit, die Niederlagen-Serie zu stoppen. Vor Union haben sie gegen Bayern, Wolfsburg und Dortmund verloren. Und nach Union spielen sie gegen Leverkusen und Leipzig.

Uwe Neuhaus kommt als Trainer von ins Stadion an der Alten Försterei
Uwe Neuhaus kommt als Trainer von ins Stadion an der Alten Försterei, Foto: Stefanie Fiebrig/Matze Koch

Sie fahren also mit einer gewissen Hoffnung nach Berlin. Hier wäre mir wichtig, dass diese ihnen sofort genommen wird. Wenn es also eine Partie gibt, in der Sheraldo Becker sein erstes Tor erzielen sollte, dann wäre es diese. Und zwar gerne gleich mit der ersten Möglichkeit. Ich gehe davon aus, dass sowohl Bielefeld als auch Union zur Viererkette zurückkehren werden. Und wenn es mit einem schnellen Tor nicht klappt, dann muss die vom Trainer auf der Pressekonferenz angesprochene Ekligkeit dafür sorgen, dass Bielefeld keinen Raum auf dem Platz bekommt und sich auch nicht in den Köpfen der Spieler von Uwe Neuhaus so etwas wie Hoffnung ausbreitet, hier wäre heute etwas drin.

Wer ein bisschen mehr zur Situation bei Bielefeld wissen möchte, wird in dieser zehnminütigen Podcast-Episode des Buli-Special ganz gut bedient.

Das sind die Vorberichte der Berliner Medien:

Westumfahrung Bahnhofstraße oder adé Waldweg zum Stadion

Gestern hatten Anwohner rund um das Stadion folgenden Zettel in ihren Briefkästen, der über die Planung der Westumfahrung der Bahnhofstraße informierte (hier gibt es das Ganze online). Das ist die schon seit Ewigkeiten geplante, aber nicht vorhandene Straße, die es unmöglich machte, das Gelände des Stadions an der Alten Försterei über deren bisherige Grundstücksgrenzen hinaus zu erweitern.

Plan für die Westumfahrung der Bahnhofstraße der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Plan für die Westumfahrung der Bahnhofstraße der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Ich hoffe mal, dass die Straße nicht wie hier in der Grafik quer über die Geschäftsstelle von Union geht und auch das geplante Clubhaus nicht überfährt. Wäre auch schön, wenn dadurch Pläne für eine Straßenbahnkehre und so weiter nicht verunmöglicht werden. Auf jeden Fall werden wir den Tunnel kurz vor der Abseitsfalle verlieren, in dem auf dem Weg zum Stadion alle gerne „Eisern Union!“ rufen. Dafür soll ein neuer an anderer Stelle gebaut werden. Und der Waldweg wird endgültig verschwinden, was ich extrem schade finde.

Doch nichts passiert sofort. Frühester Baubeginn ist 2025. Es ist also noch genug Zeit für Änderungen und Beteiligungen.

Und sonst so?

Josy Ahlswede feiert ihr zehnjähriges Jubiläum im ersten Frauenteam. Darüber und über all ihre Erfahrungen, wie sich der Frauenfußball bei Union in den vergangenen zehn Jahren verändert hat und welches Lied sie immer in der Kabine vor dem Spiel hören, spricht sie im Interview auf der Vereinsseite. Schade, dass sie gerade alle nicht zusammen trainieren dürfen.

Josy Ahlswede spielt seit 10 Jahren im ersten Frauenteam, Foto: 1. FC Union Berlin
Josy Ahlswede spielt seit 10 Jahren im ersten Frauenteam, Foto: 1. FC Union Berlin

Als ich gestern beim Aldi noch ein paar Zutaten für ein Chili holte, sah ich einen armen Mann, der sich einen lieblos aussehenden schwarz-gelben Weihnachtskalender des BVB in den Korb legte. Neugierig schaute ich mir die anderen Kalender an und sah auch noch ein paar Union-Exemplare, so dass die Kinder dieses Mal von Ritter Keule ihre Süßigkeiten bekommen. Weihnachten kann also kommen. Und wenn ihr noch Geschenke sucht, dann hat Steffi euch noch eine Empfehlung geschrieben.

Wenn ihr wissen wollt, wie es wäre, wenn Daniel heute den „State of the Union“ geschrieben hätte, könnt ihr das hier lesen.


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10 Kommentare zu “Keine Hoffnung für Bielefeld und adé Waldweg

  1. Musiclover

    Kampflos wird der Waldweg nicht für eine unnötige Straße, die Union massiv behindern würde, aufgegeben! Schreibt Eingaben, Unioner!

  2. na so richtig liebevoll schaut der Adventskalender von Union aber auch nicht aus, schade…

  3. Thomas Mai

    Schreibt Eingaben scheint ein bißchen kurz gesprungen. Mir ist nicht klar wie der Stadion Ausbau mit dieser Planung gematcht ist oder soll das ein Störfeuer sein, oder gar dem Ausbau hilfreich?

  4. Mein geliebter Waldweg soll verschwinden?
    Ich gehe ihn seit 1982 entlang und immer wenn ich aus der Innenstadt kam, war das eine Wohltat. Am Ende des Weges die Alte Försterei mit unserem geliebten Stadion, wahr und ist auch gleichzeitig Naherholungseffekt.
    Ich denke auch daß das auch unsere Spieler genial finden, wenn sie Waldläufe machen.
    Dann kann man auch auf den ersten Toten warten, der dann an einem Spieltag oder ähnliches, überfahren wird. Also viel zu dicht am Stadion, wer kommt auf solche Ideen. Kann sicherlich auch verstehen das man bestimmte Bereiche entlasten will und muss.
    Da muss eine andere Lösung kommen.
    UNVEU

  5. Als Anwohner betrachte ich die Verbindung der Straße als bedauerlich.
    Die Pläne zur Bebauung stehen ja schon fest, da war ich noch ein kleines Kind, doch wurden die immer wieder verschoben.

    Es ist nicht nur die Nostalgie die mich treibt, es ist die Zerstörung des Gebiets „alte Försterei“,
    denn die reicht von Hämmerlingstr bis hin zum Forsthaus sowie die Zerstörung des Stadtbildes und der Natur.

    Ich bin in dem Wald groß geworden und als Anwohner genieße ich die Ruhe dahinten, die Märsche durch den Wald zum Stadion, die Gemütlichkeit dort vor und nach dem Spiel zu stehen. Ich genieße es dort joggen zu gehen und Menschen mit Hunden zu sehen, Kinder die Fahrrad fahren lernen, auch mal Rehe und wildschweine und vor allem die Ruhe zwischen Lindenstraße und Bahnhofstraße.
    Ebenso wird die hämmerlingstr durchbrochen. Aus einer Straße werden zwei. Die bisherige Bahn Unterführung geschlossen. An diesem Ort hängt ganz viel Geschichte, ganz viel Natur und ganz viel Leben.
    Das wird einer Sache geopfert: Autos.

    Die Situationen in der Bahnhofstraße und Lindenstraße sind unzumutbar, mit dem Ausbau des neuen Gebiets zwischen Köpenick und Hirschgarten wird es wohl schlimmer. Doch ein Ausbau/Neubau einer Straße ist keine langfristige Lösung, es verlegt das Problem nur in die Zukunft, bis auch diese Straße zu klein ist.
    ich empfinde die Zerstörung von Wald, Naherholungsgebiet und Stadtbild für den Autoverkehr mehr als rückschrittlich.
    In Zeiten, wo überlegt wird autofreie Zonen einzurichten, entwickelt sich Köpenick von einer grünen Oase zu einem Randbezirk wie in Westberlin: mit Autobahn, Tunnel und wenig grün, Hauptsache die Autos rollen. Da ist mehr Zukunft drinne, da sind mehr Möglichkeiten, als eine weitere Umgehungsstraße durch einen Wald zu bauen.

    Zu mal der charme des Stadions eklatant darunter leiden wird. Für mich als köpenicker, als unioner und Anwohner geht da für mich sehr viel verloren und sehr viel geht kaputt.
    Es sind Sachen, die nicht mehr wieder kommen werden.

  6. Den Adventskalender gibt es aber schon seit mind. 10 Tagen ;-)

  7. Ich hab mal ein paar Fragen per Email zur geplanten Westumfahrung der Bahnhofsstrasse an die Senatsverwaltung gestellt.

    Die persönliche Antwort (nach nur einem Tag!) ist, dass die neue Strasse in der Tat quer über die alte Försterei (Geschäftsstelle) gehen soll (aua!!) – Grund ist, die Eingriffe in den Wald zu minimieren.
    Mir war nicht bewusst, dass das betroffene Gelände offenbar nicht Union gehört bzw. das Mietrecht endet – und das Haus der alten Försterei wohl keinen Bestandschutz hat :-(

    Meine zweite Frage war, ob die neue Strasse nicht etwas versetzt gebaut werden könnte (zB mit einem 20m „Waldstreifen“ zwischen altem Waldweg und der neuen Strasse). Das wurde ebenfalls aus Umweltschutzgründen verneint: Ein „abgetrennter“ Wald ist keiner mehr (was ich generell verstehe).
    Es sei aber geplant, dass genug Platz auf dem neuen Fussweg sei, der künftig breiter sein soll als der bestehende Waldweg (und dass auch am Dammweg ein doppelt so breiter Fussweg entsteht, und der Fussweg nochmal durch den 3m breiten Radweg von der Strasse getrennt ist).

    Drittens wollte ich wissen warum mit der vorgelegten Planung eine „Doppelkreuzung“ direkt vor der bestehenden Kreuzung Wuhlheide / Rudolf-Rühl-Allee entsteht. Hier ist die Antwort, dass die Rudolf-Rühl-Allee ja im Rahmen der (schon ewig) geplanten Ost-Tangente „TVO“ zurückgebaut wird.
    Ich dachte ja, dass die TVO einen Ausbau der Rudolf-Rühl bedeutet. Die Pläne zur TVO muss ich mir wohl nochmal genauer reintun…

    Als direkter Anwohner auf der Wuhleseite und als Unioner (auch wenn ich immer den Eingang auf der Wuhleseite nehme) finde ich das ziemlich ernüchternd.

    @Sebastian: Ich kann Dir meine Email und die Antwort der Senatsverwaltung gerne zusenden.

    • @matze Oh, das klingt interessant. Kannst du das bitte an redaktion@textilvergehen.de schicken?

    • Aua, da habe ich mich dann wohl doch nicht getäuscht, schon beim lesen des Textes zu dem Plan hat sich das irgendwie nach „grüner Ideologie“ angehört. Da wundert mich dann auch nicht mehr wenn das Namensgebende Forsthaus keinen Bestandschutz hat und auch sicher nicht erhaltenswert ist.

  8. Mach ich. Noch ein wichtiger Nachtrag auf meine erneute Nachfrage: Die Geschäftsstelle ist NICHT gefährdet, nur der Schuppen daneben.
    puuh..

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