Union spielt heute im dritt-letzten Auswärtsspiel der Saison in Gladbach. Und das, natürlich, immer noch ohne Unioner*innen im Gästeblock. Ja, es ist inzwischen nichts neues mehr, dass die Spiele der Bundesliga ohne Publikum stattfinden. Aber gerade mit Blick auf ein solches Spiel, und die Auswärtsfahrt, die uns damit entgeht, muss man eben hin und wieder sagen, dass das Mist ist – ob notwendig oder nicht.
Spiel-Plan
Trotzdem wird nachher Fußball gespielt. Das Hinspiel gegen Gladbach war wohl Unions beste Leistung in dieser Saison. Vor allem der Defensivplan hat da unglaublich gut funktioniert, wie ich in der Analyse damals zu analysieren versucht habe (mit einem besonderen Lob für Christopher Lenz, der heute hoffentlich wieder spielen kann).
Bei sonem ersten Erstligaaufstieg erzählt einem auch keiner wie nervenzerreißend Abstiegskampf dort am Ende sein kann. Ich dachte da spielen maximal 3 Teams um den Abstieg ? #fcunion
— Mara (@maramuster) May 30, 2020
Das wichtigste Stilmittel in Unions Verteidigung damals, wie in der ganzen Saison, war ein großer Fokus auf 1-gegen-1 Duelle. Dass das so gut funktioniert hat, lag aber auch daran, dass Gladbach die Gegenmittel dazu an diesem Tag nicht gefunden oder nicht konsequent angewandt hat.
Das Trainerteam der Borussia hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was sie hätten tun sollen, um Union in größere Schwierigkeiten zu bringen. Dazu hätten zum Beispiel geschicktere Überladungen bestimmter Räume gehört, um den 1v1 Duellen zu entgehen und/oder Räume zu öffnen. Es wird also spannend sein, ob sie das heute besser machen. Union ist jedenfalls sehr sehr klarer Außenseiter in diesem Spiel:
In jedem Fall hat Gladbach schnelle und körperliche starke Spitzen, und viel physische und spielerische Durchschlagskraft. Das bedeutet für Union, dass es besonders gefährlich ist, nicht recht tief zu stehen. Daraus folgt wiederum, dass der Weg nach vorne besonders weit ist, und man sowohl für Bälle in die gegnerische Hälfte als auch für Abschlüsse wieder mal auf Sebastian Anderssons Kopfballstärke angewiesen sein wird.
Kein erfolgreicher Stürmer in den Top-5 Ligen trifft prozentual so oft mit dem Kopf, wie Sebastian Andersson. Hoffentlich macht Seb heute mal wieder einen mit dem Kopf. Ein Tor mit links wäre wohl ein Fehler in der Matrix. ? #fcunion #eisern https://t.co/ZhtS2Le3wT
— Till Oppermann (@tilloppermann) May 31, 2020
In einem insgesamt sehr interessanten Interview mit dem RBB sagt Christopher Trimmel über das Spiel folgendes:
Auf was für ein Spiel stellen Sie sich am Sonntag ein?
Natürlich wird Gladbach sehr viel den Ball haben. Die haben einfach sehr gute Spieler. Das heißt, im Eins-gegen-Eins werden wir das nicht lösen können. Wir müssen als Mannschaft funktionieren, das ist ganz wichtig. Und ich habe es schon angesprochen: Wir müssen mutig und aktiv sein. In jedem Spiel, in dem wir versucht haben, es zwar kompakt, aber passiv zu lösen, haben wir es entweder schlecht gespielt oder verloren. Das darf nicht passieren. Deswegen fahren wir da hin, sind mutig und versuchen, alles rauszuhauen. Wenn es dann für was reicht, ist es sehr schön. Aber in erster Linie ist uns immer die Art und Weise wie wir spielen wichtig.
Bemerkenswert finde ich außerdem, dass er betont, dass die Spieler die Äußerungen von Union-Fans in sozialen Netzwerken wahrnehmen und daraus Motivation ziehen.
Der Kapitän spricht – mit @StephanieBaczyk: Christopher #Trimmel vom @fcunion über den Abstiegskampf, die Hilfe der Fans – und die Unruhe rund um @polti1991. https://t.co/7G8ifktUwT
— rbb|24 (@rbb24) May 30, 2020
Der Streit zwischen Sebastian Polter und Union
In der nächsten Runde der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen dem Verein und Sebastian Polter hat dessen Anwalt, Gregor Reiter, der Bild ein Interview gegeben. Darin wirft er Union vor, Polters Bezüge reduziert zu haben, ohne dass dafür eine Einigung gibt; den Ablauf der Verhandlungen falsch oder unvollständig darzustellen; und den Spieler auf unfaire Weise öffentlich schlecht darzustellen. Außerdem sagt Polters Anwalt, der Stürmer hätte im Mannschaftrat seine Ablehnung der Vereinbarung laut gemacht, was Union bestritten hat.
Das schreiben heute die Berliner Medien:
- Wer ersetzt Sebastian Polter sportlich? (Kurier)
- 1. FC Union Berlin: In Gladbach wartet auf Union gleich doppelt Gefahr (Morgenpost)
- Yann Sommer: „Union spielt eine sehr gute Saison“ (Morgenpost)
- Der bittere Abgang des Sebastian Polter (Tagesspiegel)
Union Kosmos
Im Podcast des Union Webradios Wir – Union vereint ist eine neue Folge erschienen, in der Autor Torsten Schulz von Jimmy Hoge und Unions Pokalsieg erzählt. Den Podcast gibt es nun einmal pro Woche, dafür aber vielleicht auch über die Corona-Zeit hinaus.
Wir haben mit dem Autor Torsten Schulz ("Boxhagener Platz") über das magische Union-Jahr 1968 mit dem FDGB-Pokalsieg, Europapokal-Boykott und Günter Jimmy Hoge. Vor allem aber liest Torsten Schulz auch aus einer Geschichte. #fcunion habt viel Freude.https://t.co/dVehnvkdvj
— Eckensteher Nante (@NuSajaz) May 30, 2020
Das Blog fcub.de, auf dem Erlebnisberichte von Heim- und Auswärtsspielen erschienen sind, wird dagegen als Reaktion auf die Geisterspiele eingestellt.
Und sonst so
Und Weston McKennie von Schalke hat gestern bei deren Spiel gegen Bremen mit einer Armbinde gegen rassistische Polizeigewalt protestiert:
Der US-amerikanische Fußballer Weston McKennie bei Schalke 04 trägt heute ein Solidaritätsband für den ermordeten George Floyd am Oberarm: "Justice for George". Starkes und wichtiges Statement. #S04SVW #Minneapolis pic.twitter.com/nUevyvu3Vk
— Robert Claus (@RobertClaus13) May 30, 2020
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Wäre es nicht ratsam an Polters Stelle einfach still zu sein und … zu gehen?
Er könnte bei Instagram locker mehr Leute erreichen und da ein persönliches Statement abgeben. Auch davon berichten, dass die Sache etwas falsch dargestellt wird und er die Fans und Union immer noch toll findet und das es eine besondere Station in seinem Leben war.
Der Schritt, den Anwalt sprechen zu lassen, wirkt eher bockig und niveaulos.
Auch wenn es stimmen sollte, das union hier eine falsche Stellung bezieht, die Art und Weise wie Polter damit umgeht finde ich irgendwie peinlich.
Auch wenn ich kein Nutzen darin sehe, warum Zingler oder Union als Verein im Fall Polter Lügen und Unwahrheiten verbreiten sollte.
Aber nun ja, das Corona-Sommer-Loch bleibt weiterhin gut gefüllt
Diese heutige Überschrift ist geradezu trost und mutlos. Mögen die Unioner *innen ( ich habe geradeso das dämliche Sternchen auf der Tastatur gefunden) mit besseren Gefühlen nachher vor dem Fernseher sitzen.
wenn jetzt demonstrationen ohne einschränkung hinsichtlich der teilnehmerzahl möglich sind, sollte mal jemand eine zum nächsten heimspieltermin an der af beantragen.
Gute Idee, Silberhacke!!!!