Nachdem es vor einigen Wochen schon einen Aufruf von Fanclubs dazu gab, das Geld für bereits gekaufte Tickets nicht von Union zurückzufordern, hat sich der Verein selbst gestern auch an diejenigen gewandt, die Tickets gekauft haben (Mitteilung). Im Zeughaus gibt es nun online die Möglichkeit, den Verzicht auf Rückerstattungen für einzelne oder alle Tickets zu erklären.
Verzichten ist das neue zu Union gehen.
— Sirius (@si_rius_) May 13, 2020
Dass ein solcher Verzicht tatsächlich Union zu gute kommt, trifft auch bei Auswärtsspielen zu. Wie genau es zu dieser Konstellation kommt, wissen wir nicht, aber offenbar haben sich die Vereine (im Fall der bereits verkauften Auswärtskarten von Union sind das Hertha und Gladbach) darauf geeinigt, die Abnahme der Kontingente nicht rück-abzuwickeln.
Ich habe gestern dann ohne lange nachzudenken auf die Erstattung meiner Karte für das Derby verzichtet. Aber ich finde es auch legitim, wenn man sich das in der aktuellen Lage nicht leisten kann.
Zum Sport
Urs Fischer ist aus familiären Gründen vorerst aus dem Trainingslager der Mannschaft abgereist. Wie Union gestern mitgeteilt hat, hängt das nicht mit Coronavirus-Tests oder Quarantäne-Maßnahmen zusammen, sondern hat eben private Gründe, über die auch nicht weiter spekuliert werden sollte.
Derweil hat die nächste Virus-Testreihe bei Union keine Ansteckungen gezeigt. Zum ersten Mal seit der Unterbrechung hat die Mannschaft wieder 11-gegen-11 Fußball gespielt, mit einem Test der möglichen Startelf am Sonntag gegen die Reservisten. Dabei hat Florian Hübner den dann (nach seiner Gelb-Roten Karte in Freiburg) gesperrten Marvin Friedrich ersetzt, und zunächst Sebastian Polter statt Sebastian Andersson, der angeschlagen war, in der Startelf gespielt. Über Urs Fischers Fehlen und den Testkick berichtet auch die Bild.
In den Berliner Medien kommt nochmal Oliver Ruhnert zu Wort und äußert sich über den Stand der Vorbereitung der Mannschaft. Außerdem sagt Unions Sportdirektor, dass er in der Weise, wie Union mit Rafa? Gikiewicz verhandelt hat, keine fehlende Wertschätzung sehe. Dass er das so aufgefasst hat, hatte Gikiewicz zuvor im polnischen Fernsehen gesagt.
Die Beiträge mit Oliver Ruhnerts Aussagen:
- Trotz eiserner Ungewissheit viel Vorfreude auf die Partie gegen die Bayern (Kurier)
- Union-Manager Ruhnert: Wie weit das Team ist, haben wir uns auch gefragt (BZ)
- Union Berlin: Manager Ruhnert – „Das ärgert mich ein bisschen“ (Morgenpost)
- „Gegen den FC Bayern ohne Zuschauer ist für uns ein Nachteil“ (RBB)
- Unions Manager Oliver Ruhnert hat in Corona-Zeiten mehr zu tun als sonst (Berliner Zeitung)
Ruhnert spricht sich dabei außerdem dafür aus, dass es Auf- und Absteiger gibt, wenn die Saison beendet wird. Insbesondere darüber, was passieren soll, wenn nicht alle Spiele stattfinden, gibt es (wenig überraschend) unterschiedliche Meinungen unter den Klubs, berichtet der Kicker. Die DFL-Vereine treffen sich heute wieder zu einer Videokonferenz.
Und sonst so
Der V.I.R.U.S. koordiniert weiter Hilfe für lokale Unternehmen und soziale Einrichtungen. Das kann man mit Spenden an die Fanvereinigung in Form von Ticketbuchungen für den „Hilfszug“ unterstützen.
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Mal ne Frage etwas off-topic zu den aktuellen Themen hier im Blog:
Ich bräuchte ein paar „Stadtmeister“ Aufkleber. Leider kommt man in Zeiten von Geisterspielen nicht am Szenestand heran. Hat jmd. ne Ahnung wo ich ein paar Sticker ordern könnte?
@frau_elster
https://www.eiserner-virus.de/shop/index.php?page=product&info=1274
Danke, wobei ich an eine andere Version gedacht habe, die ans Vereinsemblem angelehnt ist. Sieht etwas schniecker aus.
@frau_elster
darüber kann man weidlich diskutieren
Ich bin sehr unzufrieden mit der Kommunikation des Vereins bzgl. der Ticketrückerstattung. Andere Erstligavereine haben sehr klar benannt, wie die Spenden verwendet werden. Das meine Spende vieleicht für Spielergehälter oder Siegprämien verwendet werden wird, wirkt sich sehr negativ auf meine Bereitschaft aus, dass Geld dem Verein zu schenken. Zumal die jetzige Situation mit anderen finanziellen Engpässen des Vereins in der Vergangenheit nicht zu vergleichen ist. Jetzt geht es nicht nur dem Verein schlecht, sondern viele Mitglieder haben eigene finanzielle Einbußen.
Die auf meine Anfrage erhaltene Email des Verein verwies letzte Woche auf die gestern erfolgte Meldung.Und wie im Moment die tatsächliche finanzielle Lage des Vereins aussieht…keine klare Aussage.
Ich finde es genauso wenig in Ordnung, dass man Ticketkäufer, die nicht spenden wollen, auf irgendwann nach Saisonende vertröstet. Tatsächlich brauchen manche Leute gerade jeden Cent.
Vorab, meine Lebenspartnerin und ich haben schon vor Wochen entschieden, auf eine Ticketrückerstattung zu verzichten. Die nun erhaltene sehr förmliche mail des Vereins und vorausgegangener Medienartikel: „Dauerkartenbesitzer sollen Union die Rückerstattung erlassen“ klingen wie eine Handlungsaufforderung.
Das viele Unioner da zwiegespalten sein könnten in der Form: Eiserne Ehrensache oder in Zeiten von Corona und 1. Ligazirkus. Ein 33- Mann Kader mit dazugehörigen Personalkosten.
Jeder kann das für sich selbst für sich entscheiden, auch unter dem Aspekt: wenn ich es mir zur Zeit nicht leisten kann, kein schlechtes Gewissen zu haben. Eiserne Grüsse.
Ich spende gerne für den Eisernen Virus und seine aktuelle Aktion, ich spende gerne für das Kurvenheft der Ultras oder Becher für Choreos, ich spende gerne eine Speichelprobe für Benny und Lisa. Dabei ist mir klar, was mit meiner Spende passiert.
Aber wenn ich am Ende des Tages mit meiner Spende ein System (Abhängigkeit von PayTV, riesige Gehälter für Spieler und Berater, Geisterspiele um jeden Preis usw.) finanziere, welches ich eigentlich ablehne – mache ich mich als Union-Fan nicht sogar unglaubwürdig? Wird uns nicht immer erzählt, wir wären so anders.
Ist jetzt nicht die Zeit etwas an den Strukturen zu verändern?
Aber so lese ich als Meldung auf der Vereinseite, dass Sky jetzt auch Fangesänge zu den Geisterkicks einspielen kann…na danke.
Wenn Union in der 3.Liga spielen würde und es wie bei den meisten Vereinen dort ums nackte Überleben gehen würde, dann käme ich nicht auf die Idee meine 40 Euro für die Hertha-Karte oder die rund 75 Euro für 5 Heimspiele zurückzufordern. Da reden wir aber auch über eine andere Verteilung zw. Kartenverkauf und Fernsehgeld. Da steht man auch kurz vor der Regionalliga und nicht im gepamperten Oberhaus.
Die Lizenz für die nächste Saison ist durch, die Kurzarbeitsgehälter der Mitarbeiter wurden durch die letzten überwiesene Rate ausgeglichen. Der Stadionbau wird sich noch ne Weile ziehen.
Wenn mein Geld an die Bäckerei Scholz weitergereicht wird, bin ich dabei. Wenn es der nächste Torwart (und dessen Berater) bekommt, der nochmal einen richtigen großen Vertrag unterschreiben will, kann Dirk mein Geld mit der Dauerkarte für das nächste Jahr verrechnen.