Die DFL verschiebt ihre eigentlich für diesen Freitag geplante Mitgliederversammlung um fast eine Woche auf nächste Woche Donnerstag (Mitteilung). Damit reagiert sie auf die aktuelle Diskussion rund um eine Lockerung der bis 19. April laufenden Maßnahmen gegen das neue Coronavirus. Denn jenseits von „Schulen könnten öffnen“ geht es um sehr viele praktische Entscheidungen, wie mir mein großes Kind ausführlich beim Osterfrühstück darlegte. Sie sind in der 10. Klasse 34 Kinder in der Klasse und der Klassenraum sowieso zu klein, weil die Schule ein Altbau ist. Abstandsregeln können nicht ohne extra Maßnahmen umgesetzt werden. Von extra Hygiene rede ich da noch nicht. Dazu kommen halt ein paar Kinder, die durch Atemwegserkrankungen zur Risikogruppe gehören. Alles nicht so einfach.
Die #DFL vertagt ihre für den kommenden Freitag geplante Mitgliederversammlung der Clubs der #Bundesliga und 2. Bundesliga auf den 23. April ?? https://t.co/dHQcMh1qWw#Coronavirus pic.twitter.com/Cw3XCmUlo3
— DFL Deutsche Fußball Liga (@DFL_Official) April 14, 2020
Da ist Dirk Zinglers Haltung, der Profiußball dürfe sich nicht von der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung abkoppeln, sehr richtig.
Über Sport können wir im Prinzip kaum schreiben, es geht seit Wochen fast nur ums Geld. Da geht es allerdings den Vereinen nicht anders als den Menschen, die in Kurzarbeit sind oder von Jobverlust betroffen sind. Union selbst sagt nicht, wie viele Sponsoren vereinbarte Raten nicht zahlen oder nicht mehr zahlen können. Das ist verständlich. Zumindest die im Wirtschaftsrat des 1. FC Union versammelten Sponsoren wollen dem Verein trotz Zwangspause im Spielbetrieb unterstützen, schreiben Bild/BZ. Dabei beschönigt Ingo Walter aus dem Wirtschaftsrat-Vorstand die aktuelle Lage keineswegs, sondern sagt: „Fast jeder ist in einer Talsohle und hofft, dass es weitergeht.“
Michael Parensen im Webradio „Wir – Union vereint“
Die Bild beschreibt im Blatt noch kurz, wie das Mannschaftstraining aktuell funktioniert. Ich sage mal so: Es klingt nicht nach Spaß, sondern ist aktuell ein Schritt Richtung Normalität, von dem noch niemand weiß, wie wie der nächste Schritt aussieht. Michael Parensen erzählte gestern im Webradio „Wir – Union vereint“ auch vom Training. Fitnessmäßig würden die Profis sicher alle topfit werden zum Bundesliga-Neustart, denn man könne sich als Spieler in den Kleingruppen von bis zu sechs Profis nicht vor den Trainern verstecken. Erinnert mich ein wenig an Russisch-Unterricht mit einer geteilten Klasse. Da war es auch schwierig, mit der Masse mitzuschwimmen. Aber dass es pro Einheit fast so viele Trainer wie Spieler gibt, ist schon ungewöhnlich.
Überhaupt das Webradio, das ja nur ein Aspekt der Kommunikationsplattform ist. Ich hätte gestern Michael Parensen noch ewig zuhören können, wie er von Relegation und Aufstieg sprach, aber auch über seine Arbeit für die Stiftung des 1. FC Union. Es wird die Sendungen als Audiomitschnitt geben und ich bin sehr froh darüber, dass dann alle Unionfans die Möglichkeit haben zuzuhören.
Und sonst so?
Im Interview mit dem Spiegel erklärt der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte, Michael Gabriel, den Wert von aktiver Fanszene. Es ist der Kollateralschaden eines aus meiner Sicht unsäglichen Interviews mit Dietmar Hopp im Aktuellen Sportstudio des ZDF vor über einer Woche, dass das noch erklärt werden muss.
Ein bisschen wie gestern mit Michael Parensen ist die Live-Schalte des RBB mit Torsten Mattuschka heute um 18 Uhr im RBB. Wenn Michael Parensen schon sagt, wie unzufrieden Trainer Urs Fischer mit dem Fitness-Zustand der Unionprofis ist, möchte ich gerne wissen, wie sich Tusche fit hält. Sicher nicht mit Bratwurst und Bier.
Was treibt Ex-@fcunion-Spieler Tusche so während der #Coronakrise? Wir fragen ihn und ihr seid dabei! @VSG_Berlin @Nur_Energie https://t.co/wwkLlrvPvJ
— rbb Sport (@rbb_Sport) April 14, 2020
Fitness-Training bei Union und auf AFTV
Fitness ist wirklich ein leidiges Thema gerade. Bei den Videos der Spielerinnen des 1. FC Union muss ich längst schon die Segel streichen (hier das aktuellste Video aus der Reihe), weil ich nicht mithalten kann. Dafür gibt es dann Yoga mit Maria und Fitnesstips von Athletiktrainer Martin Krüger.
Während Maria in ihren Yoga-Videos immer für Unterhaltung sorgt (gestern bei der Yogafigur „Der Krieger“ ritt jemand mit Unionfahne auf einem Pferd durch das Bild), habe ich bei Martin Krügers Fitnessvideos ein bisschen das Gefühl, als ob mir sein Gesicht mit einem Lächeln sagt: „Quäl dich, du Sau!“
Es wirkt auf jeden Fall, denn wir haben jetzt ordentliche Sitzunterlagen bzw. Sitzball zu Hause. Für den Fall, dass Martin Krüger unsere Rückenmuskulatur bei der Rückkehr ins Stadion kontrolliert, will ich mir nichts vorwerfen lassen. Ganz ehrlich: Diese Videos sind für mich gerade echt schön zu sehen.
Ich finde es übrigens prima, dass sich Union nicht nur darum kümmert, den Film „Das Rudel“ noch einmal für alle zu zeigen, die am Oster-Wochenende keine Zeit hatten, sondern dass am Freitag auch „Und freitags in die Grüne Hölle“ gezeigt wird, über dessen Entstehung Daniel vor Kurzem in unserem Geschichtspodcast „Und niemals vergessen“ gesprochen hat und über den wir in unserem Textilvergehen-Podcast am Sonntag zusammen reden wollen. Kann niemand behaupten, man sei nicht ordentlich vorbereitet.
Da ich selbst noch nie an einer Stadionführung teilgenommen habe, freue ich mich auf die sechsteilige Stadionrunde bei AFTV mit Matti Michalke und Chris „Lopez“ Lopatta. Hier gibt es das ganze Programm der Woche bei AFTV.
Die Süddeutsche Zeitung findet das „Eisern Magazin“ gelungen
Komplett gegenteilig zu meiner Rezension des Eisern-Magazins des Berliner Verlags ist diese Besprechung in der Süddeutschen Zeitung. Ich kann damit absolut leben, dass es unterschiedliche Meinungen gibt und habe auch nichts gegen wohlmeinende Kritiken. Meine Perspektive war die der Zielgruppe und nicht die eines Journalistenkollegen. Vielleicht ist das deshalb bei mir harscher ausgefallen.
Die inhaltlichen Fehler im Text der Süddeutschen sind dann eben der Perspektive von ganz weit draußen geschuldet. Denn da steht: „Der Verein kennt sich jedoch mit Widersprüchen aus: 2011 war bekannt geworden, dass Vereinspräsident Dirk Zingler sieben Jahre in einem Wachregiment Dienst getan hat, das dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit unterstellt war.“ Das klingt eher danach, als ob man vergessen hätte Zingler dort abzulösen. Aber auch historisch geht da so einiges durcheinander: „Der 1. FC Union, der bis 1966 RC Union Oberschöneweide hieß, stand jedenfalls immer für einen nicht von Funktionären geförderten DDR-Fußball […]“
Noch einmal: Ich habe nichts gegen die Macher des Eisern-Magazins (laut Impressum waren null Frauen an der redaktionellen Erstellung beteiligt) und würde mich freuen, wenn die nächste Ausgabe wieder etwas mehr für Unionfans gemacht wird.
Apropos Fanzine: Ein tatsächlich von Fans gemachtes Magazin ist jottwede, dessen neueste Ausgabe jetzt erscheint und wegen Coronavirus nicht im Stadion verkauft werden kann. Aber ihr könnt es online bestellen. Wie das geht, steht hier.
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Racing Club Union Oberschöneweide? ?
„so wie einst Real Madrid…“
Real Club Union Oberschöneweide
die königlichen Schlosserjungs…dit weeß doch jeda Piefke! ?
stand RC etwa für
Rasenball Club?
Oh Gott!!! :-)
Lustig fand ich den heutigen Artikel im Tagesspiegelei mit den Tenor „Gentner finden Spekulationen schwachsinnig (Zitat: Wie und wann es nun erstmal weitergeht? Darauf hat Gentner eine klare Antwort: „Ich halte es für schwachsinnig, mich da an Spekulationen zu beteiligen.“).
Man könnte es aber auch so verstehen, dass er die Frage danach als völlig schwachssinnig empfand. Zurecht. Was soll ein Fußballer bitte auf die Frage antworten, wann und wie es weitergeht?
Dankeschön für Deine Informationen, auch Dein Fazit über das neue Heft „Eisern“, immer wieder eine bunte Mischung. Eiserne Grüße