Durch das von den Ländern unterschiedlich hart verordnete Kontaktverbot ist der Profifußball auch faktisch stillgelegt, denn unter diesen Umständen sind auch Geisterspiele nicht möglich. Das DFL-Präsidium hat nun empfohlen, die Saison bis Ende April auszusetzen (Kicker). Das muss nächste Woche in der nächsten DFL-Generalversammlung am 31.März noch beschlossen werden. Aktuell werden Szenarien durchgespielt, wie ab Mai bis Ende Juni unter Ausschluss der Öffentlichkeit die nationalen Wettbewerbe zu Ende gespielt werden können. Das würde übrigens auch bedeuten, dass wohl keine Journalisten außer von den Rechteverwertern wie Sky, ARD, Dazn und so weiter in das Stadion kommen.
Tobias Escher hatte in einem Text dargelegt, warum er davon ausgeht, dass richtige Spiele sehr unwahrscheinlich sind. Die Schlüsse, die in diesem Artikel gezogen werden, kranken aber wie so vieles, was aktuell über die Zukunft geschrieben wird, an den zahlreichen „wenns“.
Klar ist, und das wird im Text auch mehr als schlüssig erklärt, dass eine vollständige Rückkehr zur Normalität noch gar nicht absehbar ist und sich der Profifußball dafür hinten anstellen muss. Es wäre null zu vermitteln, wieso Schulen noch geschlossen sind, aber Stadien geöffnet werden. Doch eine Durchführung von Geisterspielen mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen ist auch nicht normal. Wir werden uns in den nächsten Wochen immer wieder in Abwägungen befinden zwischen Empfehlungen von Virologen und politischen Wünschen.
Der erhöhte Abstand zwischen den Spinden in der Unionkabine wird jedenfalls noch eine Weile bleiben (Bild). Ebenso die Pläne, wie viele Spieler gleichzeitig im Stadion zum individuellen Training anwesend sein dürfen (Kurier).
Wie der Alltag von Profifußballern sich verändert, macht dieses Interview mit Simon Terodde für die Zeit sehr deutlich und ich konnte total mitfühlen, als er von seiner vierjährigen Tochter erzählte:
Ich muss ihr auch erklären, dass ich zwar da bin, aber nicht immer Zeit für sie habe, sondern zum Beispiel im Garten konzentriert mein Training machen muss. Und sie fragt manchmal: Machen wir jetzt Urlaub? Dass ich so viel zu Hause bin, kennt sie sonst nur aus den Sommerpausen. Und da machen wir Urlaub.
Populistische Forderungen zur Reform des Profifußballs
In die Welt des Spekulativen würde ich erst einmal jegliche Forderungen nach einer Änderung des Systems Profifußball verweisen. Da ist mir auch vollkommen egal, ob es um die Abschaffung von 50+1 (Sport1) oder das genaue Gegenteil (Kicker) geht. Erstens hat sich der Profifußball als wahnsinnig resistent gegenüber Änderungsdruck nach Krisen gezeigt, wie ein Blick auf die Kirchkrise zeigt. Und zweitens fände ich es merkwürdig, wenn ausgerechnet der Profifußball jetzt schon wüsste, wie es weiter geht. Denn alle anderen in dieser Gesellschaft wissen es noch nicht. Auch ein möglicher Schaden ist für uns Außenstehende noch nicht bezifferbar (ich hoffe, dass DFL und Clubs das mittlerweile können).
Beziffern kann den aktuellen Schaden auf jeden Fall die Bäckerei Scholz, die Dirk Zingler in der Pressekonferenz zum Spiel gegen Bayern explizit nannte. Matze Koch, den als freien Journalisten die Unterbrechung der Liga und der Shutdown auch wirtschaftlich trifft, hat die Bäckerei für die Berliner Zeitung besucht.
Die Kurzarbeit bei Union soll laut BZ bereits in Gange sein. Bestätigt hat das der Verein nicht. Eine Zusammenfassung der aktuellen Situation rund um Union gibt es auch in der Berliner Woche.
Warten auf Union
Die tägliche Sportstunde von Alba ist bei uns im Haushalt bereits fester Bestandteil des Tagesablauf mit Kind, damit wir trotzdem alle etwas Bewegung bekommen. Nun kam auch Union-Yoga mit Maria hinzu (AFTV). Was für die Mannschaften bei Union gut ist, kann für uns nicht schlecht sein. Schließlich arbeitet Maria mit allen Teams des Vereins außer mit den Profis.
Auch Sporti lässt uns beim Warten auf Union nicht alleine. Es gibt ein neues Lied, das vielleicht Unions Corona-Hymne werden kann. Diese Zeilen haben mich echt bewegt:
„Union Berlin, wir werden uns wieder sehen,
auch wenn wir jetzt aus Liebe mal kurz auf Abstand gehen“
Bei AFTV gibt es heute ein Spiel gegen Bielefeld zu sehen, weil im Normalfall heute ein Testkick gegen den Zweitliga-Tabellenführer mit Trainer Uwe Neuhaus und Marcel „Tor des Jahres 2019“ Hartel stattgefunden hätte.
Bielefeld gibt’s nicht ?? #AFTV tritt morgen den Gegenbeweis an, da das Testspiel gegen @arminia in unserem @StadionAdAF abgesagt und wir uns nicht selbst davon überzeugen können.
Ab 12:30 Uhr einschalten ? https://t.co/msaymzVh98
#fcunion #wartenaufunion #mysteryday pic.twitter.com/eInFFvklW0
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) March 24, 2020
Kümmert euch um eure Lieben und helft denjenigen (wenn ihr könnt), die es im Moment besonders hart trifft. Bei uns sitzt die Familie abends per Skype zusammen und spielt Karten oder Brettspiele und unterhält sich.
Welche Heinzelmännchen haben dieses Banner am Zaun der DRK Kliniken Berlin Köpenick aufgehängt? Das macht unseren Pflegekräften wirklich Mut und motiviert! Vielen Dank und bleibt alle gesund! pic.twitter.com/d3T001nPp6
— DRK Kliniken Berlin Karriere (@DKB_Karriere) March 23, 2020
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dankeschön @textilvergeher/innen für eure tolle arbeit!
danke @szene köpenick!
WIR werden ewig leben.
eisern union!