Nach dem Pokalspiel in Leverkusen verliert der 1. FC Union Berlin auch in Freiburg mit 3-1 und bekommt dabei eine gelb-rote Karte. Doch das ist eigentlich schon alles, was zwischen den beiden Spielen gleich war. Denn während Union in Leverkusen lange sehr gut spielte und die gelb-rote Karte für Christopher Lenz der Knackpunkt war, hatte der späte und viel unglücklichere Platzverweis von Marvin Friedrich natürlich keine Auswirkungen auf dieses Spiel, in dem Union nie wirklich angekommen war.
Trotzdem hatte ich im Stadion in der Phase, in der es 2-1 stand, wirklich Hoffnung auf wenigstens einen Punkt. Aber auch dazu gab es eigentlich recht wenig Anlass im Spiel selbst. Union hatte in dieser Phase zwar mehr vom Spiel, aber keinen erfolgsstabilen Plan. Mit den vielen Flanken kam Freiburg ziemlich gut zurecht, und in einigen Situationen, in denen der Ball mal in den Strafraum kam, fehlten Klarheit und Glück um etwas daraus zu machen.
Die beiden Standardgegentore, die maßgeblich dafür waren, dass aus dieser mäßigen Leistung auch keine Punkte heraus fielen, waren dann aber auch noch sehr unglücklich. Beim 1-0 hat Union den Lauf vor den kurzen Pfosten von Rolland Sallai zwar auch nicht gut verteidigt, sich aber auch durchaus zu Recht über Textilvergehen des Freiburgers beschwert.
Sinnbildlich für dieses Spiel steht für mich aber vor allem das 2-0, bei dem Union zwischen dem eigentlichen Pass auf Günter und dessen (schönem) Schuss sehr oft am Ball war und Gelegenheit hatte, die Situation zu klären, das aber eben nicht hinbekam.
Wenn ich oben geschrieben habe, dass es keine weiteren Gemeinsamkeiten mit Leverkusen gegeben habe, stimmt das leider nur abgesehen davon, dass es auch wieder einen Notarzt-Einsatz geben musste und der Support dafür unterbrochen wurde. In Freiburg funktionierte das aber nur auf der Tribüne der Freiburger Fanszene und im Gästeblock. Auf den Sitzplätzen der Gegengerade und der Haupttribüne kam die Info nicht an. Und auch nicht bei der Stadionregie, die erst noch ihr Programm mit Tormusik abspielte, um dann kurz darauf den Zuschauenden auf der Nordtribüne sagte, sie sollten sich durch das Geschehen „nicht irritieren lassen“.
Und noch zwei Punkte zum Auswärtserlebnis Freiburg: Irgendwann im Verlauf des Spiels dachte ich mir, dass im Schwarzwald wohl jemand eine Linotype-Maschine zum Bedrucken von Bannern gebaut haben muss, denn davon gab es wirklich unglaublich viele.
Diese ganze Hopp Aktion des DFB war doch nur ein Konjunkturpaket für kreative Banner. #duwindhorst #s04 #scf #scffcu pic.twitter.com/0BZz2MoFOz
— Daniel Roßbach (@da_rossbach) March 7, 2020
Und insbesondere für „Hopp, du Windhorst“ hätte ich gerne mit sofortiger Wirkung den JWD-Pokal nach Freiburg vergeben. Auch Ali, der Capo des Wuhlesyndikat würdigte dieses „geile Banner von Freiburg“.
Aber Freiburg ist wohl die schönste Auswärtsstadt und total unkompliziert… dennoch Stimmung schwierig auf die Gegengerade zu übertragen und spielerisch zu einfache Gegentore #SCFFCU #fcunion
Freiburg mit mehr Tapeten als jeder Konferenz Ticker Zeichen publiziert
— Tim Schlappohr (@tschlappohr) March 7, 2020
Aber leider ist das mit dem JWD-Pokal doch nicht so einfach. Mit der Polizei gab es diesmal zwar weniger Probleme als im Herbst. Aber der verwinkelte, aufgesplitterte und unübersichtliche Gästeblock, in dem viele Unioner*innen hinter einer Glaswand auf der Gegengerade sind, ist eben eine Katastrophe. Deshalb hält sich meine Nostalgie für dieses Stadion, das wir wohl nicht noch einmal sehen werden bevor Freiburg umzieht, trotz seiner wunderschönen Lage in Grenzen.
Auf den anderen Plätzen
Die Frauen von Union spielen heute um 14 Uhr bei Blau-Weiß Hohen Neuendorf.
Unsere #Ladies treten am Sonntag auswärts an. Anstoß bei Blau-Weiss Hohen Neuendorf ist um 14 Uhr? https://t.co/HqbRV2wYbe #fcunion #EiserneLadies ??
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) March 6, 2020
Die U19 hat schon gestern ihre sehr sehr gute Saison mit einem 6-0 Kantersieg gegen Dynamo Dresden fortgesetzt.
Glückwunsch nach Berlin! Unsere A-Junioren gewinnen klar gegen @DynamoDresden #fcunion #EisernerNachwuchs ??? https://t.co/va5ErZefGm
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) March 7, 2020
Die U17 der Jungen spielt in der Hämmerlingstraße um 12 Uhr gegen Hannover. Die der Mädchen um 11 in Meppen.
Und sonst so
Das mit den Bannern, die die Doppelmoral von Verbänden und manchen Vereinen zeigen, hat derweil Schalke durchgespielt: Dort zeigten die Fans ein Banner mit den rassistischen Worten von Aufsichtsratsvhef Clemens Tönnies, wegen denen das Spiel dann natürlich nicht unterbrochen wurde, im Unterschied zu den Beleidigungen an Dietmar Hopp.
Platzierung des Banners perfekt. pic.twitter.com/Ibz0eFqxAb
— Philipp (@8SAP) March 7, 2020
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Gelb-rot unglücklicherweise? Nee: dämlich!
So, wie wir einst gemeinsam gegen Dortmund 3:1 gewannen, haben wir gestern zusammen in Freiburg 1:3 verloren.??