Blog State of the Union

Fehlt Union eine Fußball-DNA?

Wenn Unioner*innen der Außenwahrnehmung des Vereins begegnen, geht es meistens eher um alles, was um den eigentlichen Fußball herum passiert. Insofern war der „drei90 Brandfactor“ der Podcast-Kollegen von Drei90 tatsächlich inhaltlich ganz interessant, weil es dabei auch um das Sportliche an sich ging (und darum, dass die Leute aus der Frankfurter und Kölner Provinz mit Berlin nicht klar kommen, aber gut).

Ein Punkt, der dabei zur Sprache kam, ist dass Union kein Verein mit einer klaren fußballerischen DNA sei. Das stimmt, denn so etwas wie „Fußball vor allem zu arbeiten“ und „immer zuerst vollen Einsatz zu zeigen“ – also was manche vielleicht dazu erklären würden – ist dafür längst nicht spezifisch genug und in gewisser Hinsicht ohnehin Teil jeder erfolgreichen, professionellen Fußballmannschaft.

Nun hat Unions aktuelle Mannschaft zwar schon eine klare Identität und deutlich erkennbare Charakteristika. Unter so etwas wie einer fußballerischen DNA würde man aber eine längerfristig etablierte Ausrichtung verstehen, die idealerweise auch nicht nur für die erste Mannschaft gilt, sondern für die ganze fußballerische Arbeit im Verein.

Aber es gibt eben auch mindestens zwei Aspekte, die den Anspruch, so eine DNA zu entwickeln, problematisch machen. Denn einerseits lässt die sich viel leichter entwickeln, wenn man in einer grundsätzlich sicheren Position (etwas was die Ligazugehörigkeit angeht) ist. Und andererseits steht dem Vorteil, grundsätzlich zu wissen was man will und langfristig daran arbeiten zu können, der potentielle Nachteil entgegen, dass man damit eben auch den eigenen Handlungsspielraum beschränkt. Und gerade ein fußballerisches Konzept zu finden, dass auf Wettkampfebene etwa in der Bundesliga funktioniert, aber gleichzeitig auch ein gutes Entwicklungsumfeld für Nachwuchs-Spieler*innen schafft, ist nicht ohne Widersprüche.

Union Oliver Ruhnert
Oliver Ruhnert beim Testspiel gegen Dynamo Dresden. Photo: Matze Koch

Was die kurzfristigere Perspektive – den Kampf um den Klassenerhalt in dieser Saison – angeht, zitiert der Kurier einen optimistischen Oliver Ruhnert.

Es gibt auch an diesem Wochenende Fußball mit Union

Die Frauen von Union spielen heute in der Regionalliga Nordost beim SFC Stern – ein Derby mit durchaus etwas Rivalität (Vorschau auf der Vereinsseite). Das Spiel wird in Friedenau um 15 Uhr angepfiffen.

Union international I

Sebastian Andersson hatte gestern Abend ein okay-es Spiel mit der Nationalmannschaft von Schweden beim 4-0 Sieg gegen … Malta. Andersson hat gut zehn Minuten lang gespielt. Die Tore waren da schon gefallen.

Christopher Trimmel hat dann heute Abend die Gelegenheit, im Alpen-Republiken-Derby (das bestimmt niemand so nennt) gegen Slowenien zu seinem fünften Länderspiel zu kommen. Und da Stefan Posch von Hoffenheim, für den Trimmel am Donnerstag eingewechselt wurde, weiterhin angeschlagen ist, könnte es auch das erste von Beginn an sein.

Union international II

In der Schweizer Illustrierten ist ein längeres Portrait von Urs Fischer und Union erschienen, das größtenteils recht gut schafft, die Besonderheiten und Schattierungen von Union einem auswärtigen Publikum zu erklären. Neben Urs Fischer und einigen anderen Unionern hat der Autor vor dem Spiel gegen Bremen auch mit mir gesprochen. Dass er dieses Spiel einen „Kick zum Wurstholen“ nennt fand ich ganz charmant.

Urs Fischer 1 .FC Union
Urs Fischer darüber, wie er Union erlebt. Foto: Daniel Roßbach

Die Spendenaktion zu Gunsten von ‚Eisern trotz Handicap‘ hat 2000 Euro zur Unterstützung des Projekts eingebracht:

Und sonst so

Während St. Pauli seinen Spieler Cenk Sahin dafür ermahnt hat, sich zu dem Krieg der Türkei gegen die Kurden in Nordsyrien zu bekennen, hat das auch die türkische Nationalmannschaft getan:

Länderspiel-Überbrückungs-Empfehlungen

Und ganz zum Schluss noch ein Veranstaltungshinweis und eine Podcast-Empfehlung, um über die Länderspielpause zu kommen. Im Rasenfunk Tribünengespräch hat Max-Jacob Ost mit Holger Badstuber über seine Karriere, Tim Walter und auch den Abstieg in der Relegation gegen Union gesprochen:

Gerade was Badstuber über die Spiele gegen Union sagt ist durchaus … interessant.

Und Matze Koch stellt am Montagabend noch einmal sein neues Union-Buch vor, diesmal in der Altglienicke-Edition:

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Hier noch mal der Hinweis auf die nächste Buchvorstellung von der „Der eiserne Aufstieg“. Sie findet am 14. Oktober (Montag, 19 Uhr) im „Loretta an der Spree“ (Mildred-Harnack-Str. 11, 10243 Berlin, Ecke Valeska-Gert-Str. an der Mercedes-Benz-Arena) statt. Über die Entwicklung und den Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Union werden die Union-Legenden Karsten Heine, Torsten Mattuschka und Christopher Quiring sprechen. Heine war u.a. 1988 Trainer von Union, als der historische Klassenerhalt in Karl-Marx-Stadt gelang. Mattuschka führte die Eisernen viele Jahre als Zweitliga-Kapitän an. Quiring schaffte den Durchbruch als Eigengewächs. Das Trio ist auch mit der VSG Altglienicke in der Regionalliga Nordost oben angekommen. Eintritt: 5 Euro (Verzehrgutschein).

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6 Kommentare zu “Fehlt Union eine Fußball-DNA?

  1. Union gewinnt 1:0

    Mike Lehmann:
    2 Spiele hintereinander gewonnen oder
    3 Tore in einem Spiel

    Nina Hagen:
    Wer lässt Ball und Gegner laufen?

  2. Sportanwalt

    Die türkische Nationalmannschaft hat wen ermahnt? ?

  3. Liebes Team vom Textilvergehen,

    kleiner Hinweis zu „auf den anderen Plätzen“:
    Unsere B-Juniorinnen spielen diese Saison auch Bundesliga, gerade gestern 3:3 gegen Werder Bremen.

    Vielleicht auch mal eine Erwähnung wert?
    Beste Grüße,
    Jürgen

  4. […] kurz kommen hier oft die Juniorinnen von Union, wie gestern zu Recht in den Kommentaren angemerkt wurde. Weil es im Frauen-Bereich keine A-Jugend gibt (die Spielerinnen müssen dann […]

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