Fußball lebt angeblich davon, dass das Spiel so einfach ist. Und natürlich ist das richtig. Wenn das eigene Kind dem Ball hinterherjagt – nur darauf bedacht, diesen ins Tor zu schießen – bekommt man eine Ahnung davon. Und natürlich ist das falsch. Das fällt auf, wenn das eigene Kind beim Spiel eins gegen eins beständig „Abseits!“ ruft. Das Spiel hat Regeln. Manche sind einfacher als andere. Vieles ist Auslegungssache. Und doch leistet sich der Fußball in seiner organisierten Form den Luxus, diese Regeln während des Spiels lediglich von Schiedsrichtern überwachen zu lassen und damit Fehler billigend in Kauf zu nehmen. Den Referees wird mit dem Argument der Tasachenentscheidung der Rücken gestärkt. Technische Hilfsmittel zur Erkennung und Bewertung von Situationen sind ihnen untersagt. Doch wie erleben Schiedsrichter ein Spiel? Wie gehen sie mit dem Brimborium um sich herum um? Dies versucht die sehenswerte Dokumentation „Referees At Work“ darzustellen.
Ein ganz anderes Thema und daher auch eine ganz andere Argumentation: Doping im Fußball. Das bekannte Argument kann man bereits per Ausdruckstanz darstellen: „Doping im Fußball bringt nichts, da die Anforderungen an die Spieler viel zu komplex sind.“ Das einstündige Feature des NDR „Außer Kontrolle. Doping im Fußball“ zeigt anhand von vielen Beispielen wie sinnvoll der Einsatz von Dopingsubstanzen im Fußball ist. Danach ist man vielleicht nicht schlauer, weil die Netzwerke nicht aufgedeckt werden, aber man wird skeptischer und stellt sich Fragen. Wieso gleichen manche Gegner in der zweiten Liga wandelnden Kleiderschränken? Wie kann es sein, dass einzelne Spieler so exorbitant schneller sind als andere? Wieso ist die Regenerationszeit bei Verletzungen mittlerweile soviel kürzer als noch vor zwanzig Jahren? Wie werden aus den schmächtigen Jungs der A-Junioren und U23-Mannschaften solch muskelbepackte Profis?
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„Referees at Work“ ist wirklich ein wertvoller Film. Spannender Einblick in die Arbeit eines Schiedsrichters und man erfährt endlich, was die ständig untereinander und mit den Spielern reden ;)
Interessant auch zu sehen, dass es tatsächlich Leute gibt, die nicht primär auf das Spiel, sondern auf den Schiedsrichter schauen – aus persönlicher Verbundenheit.
Zum Thema Doping super Beitrag. Da fällt man ja vom Glauben ab. Eigentlich bin ich blind bisher. Dieses Wissen soll garnicht erst im Grosshirn ankommen.
Das ist ein tolles Sommerlochthema, blos die wenigsten können sich diesem Thema stellen.
Beim zuende Denken müssten man den Fussball als „Profisport“ vollständig verwünschen.