Blog State of the Union

Natürlich macht es keinen Spaß, anderen beim Aufsteigen zuzusehen

Es sind noch drei Tage, bis Union in Bochum am letzten Spieltag der besten Zweitliga-Saison des Vereins antritt. Manche werden in dieser Zeit versuchen, sich dem Fußball etwas zu entziehen, um die Anspannung annehmbar zu steuern. Ich habe mir gestern Abend das Aufstiegs-Playoff zwischen Leeds und Derby angeschaut (4:2 für Derby nach 1:0 für Leeds im Hinspiel). Das ist dann vielleicht eher eine Art Methadon-Variante.

https://twitter.com/19Mayo87/status/1128676035975884802

Die Berliner Zeitung feiert in einem Artikel Oliver Ruhnert für Unions Erfolg in seiner ersten Saison als Sportdirektor. In der Tat ist erstaunlich, wie neuformiert die Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison ist, und wie gut viele der Neuverpflichtungen funktioniert haben (Gikiewicz, Andersson, Schmiedebach etc). Auch die Süddeutsche Zeitung lobt die Arbeit von Urs Fischer und Oliver Ruhnert und stellt die üblichen Fragen über Union in der ersten Liga.

Der Kicker zitiert vor dem Spiel in Bochum Spieler des VfL (Thomas Eisfeld und Manuel Riemann) damit, dass es keinen Spaß machen würde, anderen im eigenen Stadion beim Aufsteigen zuzusehen. Ich würde das eindeutig in die Kategorie „Hund beißt Mann“ (und nicht andersrum) einordnen.

Die weiteren Texte der Berliner Medien:

Polizei

Auf der Homepage von Union finden sich Informationen zu den Abfahrtszeiten der Sonderzüge des Eisernen Virus nach Bochum. Dort wird auch der Fanbrief der Bochumer Polizei verlinkt. Bemerkenswert daran ist – vor dem Hintergrund des Umgangs mit Magdeburger Fans in Bochum am vorletzten Wochenende der Hinweis auf das Verbot von Pyrotechnik (natürlich in einem Atemzug mit Gewalt genannt) und ausgiebige Kontrollen – auch wenn die je nach Ausführung an sich selbstverständlich nichts besonderes sind.

Von wegen Polizei in Nordrhein-Westfalen: Der FC St. Pauli hat Strafanzeige gegen die Einsatzleitung der Polizei gestellt, nachdem in Zügen auf dem Weg zu St. Paulis Spiel in Bielefeld Pfefferspray eingesetzt und St.-Pauli-Fans in Bielefeld viele Stunden lang am Bahnhof eingekesselt wurden (Statement von St. Pauli).

Dazu hat St. Pauli auch ein anwaltliches Gutachten veröffentlicht, das aus den Gedächtnisprotokollen von St. Pauli Fans zitiert, die den Pfefferspray-Einsatz in einem geschlossenen Zug beschreiben:

Und auf einmal wurde ohne Vorwarnung Pfefferspray eingesetzt, sowie die Schlagstöcke. Hätte ich mich in diesem Moment nicht rechtzeitig umgedreht, hätte ich eine Ladung Pfefferspray mitten in mein Gesicht bekommen. So bekam ich diese an den Hinterkopf.Im weiteren Verlauf sah ich nur, wie immer wieder Pfefferspray in dem geschlossenen Zug wahllos in die Menge gesprüht wurde. Nicht nur Fußballfans bekamen etwas davon ab, sondern auch die normalen Reisende

Auf den anderen Plätzen

Die U17 von Union spielt am Samstag gegen Hamburg in einem Liga-Nachholspiel, bevor sie am Dienstag im Pokal auf Hertha trifft.

Und sonst so

Die DFL hat gestern formal zwei Dinge beschlossen, die Union hoffentlich nicht betreffen: Die Einführung des VAR in der 2. Liga, und dass in der Verlängerung der Relegation ein vierter Wechsel möglich ist.

Zur Abwechslung gibt es Nachrichten über wirtschaftliche Turbulenzen beim 1. FC Kaiserslautern. Der SWR und der Kicker berichten, dass Quattrex (die Beteiligungsgesellschaft, die auch zu Union wirtschaftliche Beziehungen hat), Kaiserslautern keine weiteren Kredite geben möchte und deshalb die Lizenz für Kaiserslautern wieder gefährdet ist. Außerdem finden im Hintergrund demnach wirtschaftliche und politische Auseinandersetzungen über mit dem FCK zusammenhängende Immobilien statt. Interesse daran spielt auch bei den verschiedenen möglichen Investoren für Lautern eine Rolle.

Und noch eine gute Nachricht: Birger Schmidt wird für sein Engagement um das Fußballfilmfestival 11mm und die Initiative „Lernort Stadion“ das Bundesverdienstkreuz verliehen.

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Screenshot: Facebook

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5 Kommentare zu “Natürlich macht es keinen Spaß, anderen beim Aufsteigen zuzusehen

  1. In der Süddeutschen ist gestern Abend noch ein Artikel zu Urs Fischer und Oliver Ruhnert erschienen:

    https://www.sueddeutsche.de/sport/union-berlin-urs-wer-1.4448287

  2. Mahlsdörfler

    Zu dem Abgefeiere auf O. Ruhnert möchte ich gerne anmerken, dass wir vor 2 Jahren mit schwächerem Kader 1 Punkt mehr nach dem 33. Spieltag hatten. Nicht, dass er schlechte Arbeit macht, aber ich sehe den Erfolg dann doch eher als Gemeinschaftsprodukt, das seit Jahren von allen in und um den Verein entwickelt wurde. Höhen und Tiefen, Pech und Glück gehören halt zum Fussball dazu.
    Eisern!

  3. silberhacke

    Die Anerkennung des gemeinschaftlichen Erfolgs schließt die Würdigung des Einzelnen und seiner Leistung nicht aus. Nicht mal in Mahlsdorf.
    immerweiterEISERN

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