Blog State of the Union

Kurzzeitig offene Tür zum Gästeblock: Das hätte schiefgehen können …

Am Sonntag hat bei der Auseinandersetzung am Gästeblock nicht viel gefehlt, um daraus einen echten Vorfall zu machen. Wir erinnern uns, dass hinter dem Block ein Tor geöffnet wurde und sich Ordner und Fans eine Auseinandersetzung dort lieferten. Was im Stadion von meinem Standpunkt aus nicht zu sehen war: Die Verbindungstür zwischen Sektor 4 und Gästeblock war für eine Sekunde geöffnet. Eine Sekunde nur. Aber bei mehr Geistesgegenwart der Magdeburger Anhänger, die die Plexiglasabtrennung bearbeiteten, hätte das tatsächlich Auswirkungen haben können. Warum die Tür aufging? Keine Ahnung. Aber ein wohliges Gefühl der Sicherheit will sich mir beim Anblick dieser Bilder nicht einstellen. (Und ja, ich weiß, dass diese Art der Auseinandersetzung am Gästeblock die absolute Ausnahme ist und mir ist auch kein Fall der vergangenen 10 Jahre bekannt, der ähnlich gelagert war, wie der mit Magdeburg am Wochenende).

Am Sonntag suchte mein großes Kind im Fanshop nach dem Union-Anglerhut, aber den gab es nicht mehr. Und als ob es jemand geahnt hätte, wurde gestern eine neue Fischermütze vorgestellt, die es für die Partie in Bochum gibt. Die Mütze passt zum Aufruf „Alle in rot nach Bochum“:

Foto: Wuhlesyndikat

Ihr erinnert euch sicherlich noch an den 11Freunde-Text über angebliche Touristen-Massen bei Union, in dem stand: „Neben Touristen gehen Studenten mit Turnbeuteln und ostdeutschem oder schwäbischem Dialekt, die sich – teils unironisch – rot-weiße Fischerhüte aufgesetzt haben.“

Ich freue mich schon darauf, wenn 5000 Unioner „unironisch“ mit Fischerhut durch Bochum laufen …

Mit Fischerhut in der Uckermark, Foto: Sebastian Fiebrig

Für diejenigen, die keine Karten für das Spiel in Bochum bekommen haben, bietet Union gemeinsames Schauen vor großen Videowänden am Stadion an der Alten Försterei an. Ich finde, dass der Verein wirklich an allen Ecken und Enden versucht, allen Unionern zu ermöglichen, mit anderen Unionern gemeinsam das womöglich historische Spiel gemeinsam zu schauen.

Ich kann nachvollziehen, dass rational betrachtet die Chancen für den direkten Aufstieg nicht so hoch sind, als wenn Urs Fischers Team das komplett selbst in der Hand hätte. Deshalb ist es schon gut, sich auf die Relegation vorzubereiten. Ich habe beispielsweise bereits Urlaub für das mögliche Auswärtsspiel in Stuttgart beantragt. Und der Eiserne Virus musste wegen der Kurzfristigkeit bereits den Sonderzug zur Buchung stellen. Aber ich würde es für falsch halten, wenn man jetzt schon bekanntgeben würde, wie die Ticketvergabe etc. läuft und damit der Mannschaft das Signal gibt, dass man nicht an sie glaubt. Ab Sonntag Abend wird entweder gefeiert oder sich auf die Relegation vorbereitet. Aber keine Sekunde eher.

Die Spieler trainieren heute erstmals wieder. Deshalb war es für die Berliner Medien noch einmal ruhiger. Der Kurier hat gesehen, wie die Familien der Spieler geschlossen beim Spiel gegen Magdeburg das Team unterstützt haben. Die Bild/BZ hat sich der Rubrik „Und niemals vergessen“ gewidmet und die Union-Herzschlagfinals aus der Vergangenheit ausgebuddelt. Eins davon gegen Chemie Leipzig, das in die Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt mündete, hatten wir vor Kurzem auch in unserem Geschichts-Podcast thematisiert.

Der Kurier verfolgt hingegen die Tatsache, dass mit Cristian Fiel und Steffen Baumgart zwei frühere Unionspieler am Sonntag in Dresden an der Seitenlinie stehen und mit dem Spiel ihrer Teams darauf Einfluss nehmen können, welchen Platz Union am Ende einnimmt. Das ist eine hübsche Geschichte. Aber auch hier gilt: Union muss in Bochum gewinnen, damit das Ergebnis zwischen Dresden und Paderborn überhaupt Einfluss haben kann. Ich werde deshalb wie schon vergangenen Sonntag einfach für mehrere Stunden das Telefon aus machen, mich auf die Partie im Ruhrstadion konzentrieren und die Mannschaft unterstützen. Das Ergebnis aus Dresden wird schon irgendwie zu uns finden, wenn es wirklich wichtig ist.

Auf den anderen Plätzen

Unions A-Jugend scheiterte leider im Pokal-Halbfinale im Elfmeterschießen.


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8 Kommentare zu “Kurzzeitig offene Tür zum Gästeblock: Das hätte schiefgehen können …

  1. silberhacke

    „… bei mehr Geistesgegenwart der Magdeburger Anhänger, …“
    Ich würde mal locker behaupten, dass es bei „mehr Geistesgegenwart“ erst gar nicht zu derartigen Vorfällen kommt.
    Lasst uns Magdeburg abhaken, und gönnen wir ihnen den Sturz in die Bedeutungslosigkeit.
    Jetzt gehts nach Bochum!

    EISERN

  2. Genau den Hut wollte ich auch haben und stellte ebenso fest, dass es ihn nicht mehr gibt. Daneben habe ich mir in Anbetracht der Saisonleistung der Mannschaft (und wer weiß, was da noch kommt) das (rabattierte) Heimtrikot bestellt, ohne Hut. Und kurz darauf, der neue Hut. Maaaan ;o) Den gibt es wohl aber auch am Sonntag beim PV zu kaufen…

  3. Respekt für dein unnachgiebiges Eintreten für diese Art der Kopfbedeckung. #teamfischerhut

  4. mario draghi

    artikel von neidischen bielefeldern, in den von „der alten Försterei“ – mit kleinem a – gesprochen wird, sollte man nicht zu ernst nehmen :-)

    die Kommunikation der auswärtsmodalitäten/relegation sehe ich übrigens anders. aber gut. am ende ist allein entscheidend, wie gut union den verkauf abwickeln wird. Aus meiner Sicht kommt union gar nicht darum herum, karten in stuttgart am stadion an einer art ticketschalter zur Abholung zu hinterlegen.

  5. mario draghi

    PS: Hinterlegung am stadion, weil es sonst für alle exiler unrealistisch ist, ihre karten auch vor anpfiff zu bekommen.

  6. Warum sollte Union für das Spiel VfB vs. Paderborn Karten hinterlegen???
    u.n.v.e.u.

  7. *Faust*

  8. @ fischermütze
    Es gibt modische untergrenzren. Die sind hier eindeutig unterschritten. Aber über Geschmack soll man ja nicht streiten…

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