Blog State of the Union

Micha Parensen will auch neben dem Platz für Union arbeiten

Bis zu Unions Spiel in Kiel am Freitag sind es noch ein zwei Tage. So haben wir heute Zeit, uns einem etwas längeren Interview zu widmen, das Michael Parensen dem Magazin 11Freunde gegeben hat.

Michael Parensen
Micha Parensen hat noch Lust auf Fußball, sieht aber auch ohne Trikot schon gut aus, Photo: Stephanie Fiebrig

Darin spricht Micha über seine Zeit bei Union, was sich in diesen zehn Jahren verändert hat (die Mannschaft muss sich nicht mehr in Containern umziehen, aber Ergebnisse seien etwas wichtiger geworden) und seine Pläne für die Zeit nach der Karriere als Profifußballer: Er glaubt nicht, im Beruf noch an sein erstes, abgebrochenes Studium als Stadtplaner anschließen zu können.

Da Parensen aber auch sagt, später in anderer Funktion für Union arbeiten zu wollen, und sich auch in Bezug auf den Verein noch das ein oder andere städtebauliche Problem stellt, lässt sich dieses Interesse ja vielleicht doch noch einmal nutzen.

Schön in dem Interview ist außerdem diese Anekdote, mit der Parensen erklärt, in welchem Moment ihm klar geworden sei, dass Union ein besonderer Verein ist:

Ich bat damals den Verein darum meinen Umzug zu übernehmen. Das war allerdings vom Geld her schwierig. Daraufhin sind zwei Fans in meine Bude nach Köln gefahren, haben dort übernachtet und meine Sachen zusammengepackt. Am Tag darauf haben wir dann hier in Berlin mit zwölf Fans meine neue Wohnung eingeräumt. Das war für mich bemerkenswert.

Ebenfalls von 11Freunde interviewt wurde Torsten Mattuschka am Rande des Tradionsmasters-Hallenturnier. Ein paar ganz schnelle Antworten daraus gibt es hier zu sehen:

Die Bild schaut schon auf das Spiel gegen Kiel und reimt im Print in bester Kurier-Manier „Willst du viel, sieg in Kiel“. Online hat sich der Reim nicht gehalten. Der Kurier nennt mögliche Kandidaten für die Rolle als Hauptsponsor bei Union, und spekuliert, dass der Verein damit ab der kommenden Saison mehr als eine Million Euro pro Jahr verdienen könnte:

Für das Fan-Treffen mit Ken Reichel und Florian Hübner, das wegen der Trauer um den getöteten Unioner Karl ausgefallen ist, gibt es einen neuen Termin am kommenden Dienstag:

Außerdem hat Jan gestern noch diesen schönen Archivfund präsentiert:

Kompotti hat übrigens auch einen Instagram-Account (mit vielen Groundhopping-Bildern):

Neues aus der Lausitz

Aus Cottbus gibt es Neuigkeiten zum Nazi-Problem von Energie. Die Lausitzer Rundschau hat am Montag darüber berichtet, dass das Cottbuser Fan-Projekt ein Gesuch eines Neonazis, sein Stadionverbot aufzuheben, gegenüber dem Verein unterstützt.

Gestern gab es dann ein gemeinsames Pressegespräch von Verein, Stadt, Landesregierung, Verfassungsschutz und Polizei. Dabei wurde unter anderem angekündigt, dass der Verfassungsschutz dabei helfen soll, das Ordnerpersonal, das bei Spielen von Energie eingesetzt wird, auf Verbindungen in Nazi-Kreise zu überprüfen. Darüber berichten die LR und der RBB.

Disclaimer: Die LR ist mein Arbeitgeber. In genau diese konkreten Recherchen war ich nicht involviert.

Und sonst so

Fragt man jemanden nach einem Fußballverband, der von Skandalen geplagt wird, fällt ihr nicht unbedingt als erstes der BDFL (Bund deutscher Fußballlehrer) ein. Doch der Trainer-Verband befindet sich vor einem Frankfurter Landgericht gerade in einem Prozess mit seinem langjährigen Vorstands-Mitglied Gerd Rathjen.

Er war im November 2017 aus dem Verband ausgeschlossen worden, nachdem er sich in einem Interview mit der Kreiszeitung Syke sehr kritisch gegenüber der DFB-Führung geäußert hatte und den Funktionären dort etwa vorwarf, sich mit ihren Gehältern auf Kosten des Breitensports zu bereichern.

Von dem Prozess berichtet nun der Kicker, dass es schlecht um die Position des BDFL stehe. Ich finde übrigens lustig, dass diese Abkürzung auch für ‚benevolent dictator for live‘ (wohlwollender Diktator auf Lebenszeit) steht – eine Rolle, in der sich vielleicht auch mancher Fußballfunktionär gern sieht.


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