Für ein bisschen Aufregung hat gestern dieser Text des Kuriers gesorgt, der seltsam unkritisch einfach die Zahlen der Berliner Polizei aus ihrer in „Szenekunde Sport“ umbenannten Datei übernimmt. Da kann man jetzt Lügenpresse schreien und behaupten vom Kurier sei nie jemand bei Auswärts- oder Heimspielen dabei, wie ich es in Kommentaren auf Facebook gelesen habe. Oder man kann einmal tief durchatmen, sich einfach fragen, ob die Leute in einer Redaktion nicht miteinander sprechen. Da hätte ein Gespräch mit Sportkollegen durchaus geholfen, zu dem Schluss zu kommen, dass ein kritischer Umgang mit den Darstellungen der Polizei angebracht ist. Erinnert sei hier an die Vorkommnisse rund um das Spiel gegen Austria Salzburg (Morgenpost), bei dem die Darstellungen der Polizei erst durch Videomaterial von Union komplett korrigiert wurden.
Außerdem sind die Zahlen vom Kurier nicht neu, bereits vor ein paar Tagen hatte die Morgenpost darüber berichtet, denn es ist gute Tradition im Berliner Abgeordnetenhaus einmal im Jahr diese Daten abzufragen und die Verwendung dieser Datei in Frage zu stellen. Dieses Mal kamen die Zahlen aufgrund einer Anfrage der Linkspartei und im Text der Morgenpost wird auch dargestellt, welche Daten seit dem vergangenen Jahr alles nicht mehr erhoben werden dürfen. Ob das automatisierte Löschverfahren wirklich funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Die einzige wirklich effiziente Löschung kommt wohl nur durch Anfragen beim Landeskriminalamt zustande, die jede Person selbst stellen muss. Wenn ihr dabei Hilfe benötigt, werdet Mitglied bei der Eisernen Hilfe und holt euch dort Rat. Im manuellen Löschen von unberechtigten Einträgen ist die Berliner Polizei nämlich ganz gut (Tagesschau).
Toni Leistner ist genervt
Unglaublich peinlicher Bericht vom Bild Reporter ???!!!https://t.co/oe4IFpb9Rj
— Toni Leistner (@ToniLeistner) October 16, 2017
Toni Leistner nervt ein Kommentar von Julian Reichelt in der Bild, der Leuten aufgrund ihres Gehaltes und/oder dem Ort an dem sie spielen die Solidarität mit den Protesten in der NFL gegen Rassismus komplett abspricht und sich gleichzeitig der Argumentation von US-Präsident Trump anschließt, dass diese Proteste sich gegen die Flagge der Vereinigten Staaten richten würden, was sie erstens nicht tun und zweitens muss man die Flaggenbesoffenheit der Amerikaner auch nicht für Deutschland übernehmen. Ich muss Toni Leistner nur ein bisschen korrigieren: Julian Reichelt ist nicht einfach ein Bild-Reporter, sondern der Chef der Chefredakteure von Gesamt-Bild.
Wir hatten auf Twitter noch eine kurzes Gespräch mit dem Abwehr-Chef:
Gegen diese beiden Aufregerthemen nimmt sich das Angebot der Berliner Medien zu Union wohltuend beruhigend aus:
Es geht darum, warum es gerade so gut läuft bei Union:
- Unions Aufschwung kommt nicht von ungefähr (Morgenpost)
- Ergebnistechnisch flutscht es wieder (Tagesspiegel)
Warum Marcel Hartel und Akaki Gogia den Dragonball-Jubel gemacht haben:
Und über den Konkurrenzkampf anhand des Beispiels Gogia vs. Skrzybski:
Zum Spiel in Regensburg haben wir gestern einen Podcast aufgenommen: Vor allem ging es um das Thema Konterspiel vs. Ballbesitzspiel, die veränderte Rolle von Felix Kroos und natürlich auch noch einmal um die Berliner Polizei-Datei zum Thema Sportgewalt: Teve307 – Darth Radar und sein Fallout
Der aktuelle Podcast ist online: Vom 2:0 in Regensburg und Zahlen aus der Berliner Polizeidatei https://t.co/Bm42F8Gkgf #fcunion #ssvfcu
— Textilvergehen (@textilvergehen) October 16, 2017
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0 Kommentare zu “Zahlen, die hinterfragt werden sollten”