Weil in der Länderspielpause wenig neues passiert, schauen wir nochmal auf das Zwischenfazit des ersten Saisonviertels. Dabei fällt auf, dass es Union in zwei unterschiedlichen Varianten gibt. Denn ein Blick auf Unions Statistiken in dieser Saison, zeigt einen großer Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen.
Aufs Tor schießt Union zuhause 20.5 mal pro Spiel, auswärts nur 9,2 mal (bei den zugelassenen Schüssen des Gegners ist der Unterschied weniger deutlich, 12.3-14). Damit einher, oder dem voraus, gehen auch deutlich weniger Schlüsselpässe, von denen Union zuhause mehr spielt als jede andere Mannschaft (15,5), während man auswärts mit 8 dieser Pässe auf Platz 14 liegt. In Auswärtsspielen nutzt Union auch den Ball anders und spielt weniger angekommene Kurzpässe, aber gleich viele nicht angekommene, steift die Zahl der Befreiungsschläge von 21 auf 31.2 und sinkt die Quote der angekommenen Pässe.
Die Frage, die sich aus diesen Beobachtungen stellt, ist natürlich, ob in dieser correlation auch causation liegt. Spielt Union anders, weil oder nur wenn es zuhause oder auswärts antritt? Eine alternative Erklärung zum Heimvorteil selbst für die Unterschiede in Spielweise, statistischen Werten und Ergebnissen ist, dass Union auch gegen andere Mannschaften gespielt hat (wer hätte das gedacht?).
Auswärts musste Union in Nürnberg, Düsseldorf, Sandhausen und Aue gegen Gegner spielen, die man alle als ‚gute‘ Mannschaften in dieser Liga sehen kann. Und in Ingolstadts Leistung zeichnete sich deren Krise zum Saisonstart nur teilweise ab. Heimspiele hatte man dagegen neben Kiel und Braunschweig gegen Bielefeld und Kaiserslautern, die beide nicht gut waren (um es für Lautern vorsichtig zu formulieren). Außerdem hat Union in den Heimspielen oft und lange nicht geführt und deshalb mehr Grund, druckvoll und oder riskant nach vorn zu spielen.
Aus all dem kann man unter anderem den Schluss ziehen, dass Stephan Fürstners Rolle als ‚Auswärts-Fürstner‘ Zufall, beziehungsweise ein Artefakt der Gegner und Spielsituationen war. Allerdings sollte man mit Schlussfolgerungen hier auch vorsichtig sein, denn die Datengrundlage ist einigermaßen dünn.
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Die Union Berichterstattung der Berliner Medien in der Mitte der Länderspielpause:
- Achillessehnen-Aua? Toni will nur eines: Gewinnen (Kurier)
- Wachgerüttelt – Steven Skrzybski: Die Union-Philosophie ist zurück (B.Z.)
Und sonst so:
Arne Friedrich und Kevin Kurányi unterstützen Viva con Agua.
Syrien könnte sich heute morgen im Play-off gegen Australien für die WM qualifizieren. Sebastian Stier schreibt in der Morgenpost darüber, wie ambivalent syrische Flüchtlinge in Deutschland das sehen. Eine starke Reportage über Fußball in Syrien gibt es bei ESPN.
Update von 13:40: Syrien hat gegen Australien knapp n. Verl. 2-1 verloren.
https://twitter.com/JamesPiotr/status/917716630028914688
This. For all the complex politics surrounding Assad & the war, what happened on the pitch was incredible. https://t.co/q5kKK2VeY9
— James Montague (@JamesPiotr) October 10, 2017
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Sebastian Stier schreibt für die Morgenpost?