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Wie Jens Keller die Schwächephase des Teams nach der Halbzeit bekämpfen möchte

Bild und Kurier berichten vom „Psychotrick“ von Jens Keller, mit dem er seine Mannschaft etwas mehr Fokus beim Start in die 2. Hälfte einer Partie geben möchte. Ursache ist, dass festgestellt wurde, dass Union in den Minuten 46 bis 60  von allen Teams der Zweiten Liga am meisten Torschüsse zulässt. Ich mag solche Datenanalysen, bei denen sich ein Fakt herauskristallisiert und man dann versuchen muss, eine Antwort darauf zu finden. Denn die Ursache dafür geben die Daten nicht her. Es gilt also: Vermutungen anstellen und diese testen. Das Trainerteam muss Dinge ausprobieren und auf ihre Tauglichkeit überprüfen. Ein Versuch: Die Spieler kommen zeitiger aus der Kabine wie gegen Prag und machen ein paar Sprints, um Adrenalin auszuschütten.

Jens Keller im Gespräch mit seinem Trainerteam, Foto: Matze Koch

Ich glaube aber nicht, dass wir jetzt in der kompletten Rückrunde Union kurz vor Anpfiff der 2. Halbzeit Sprints machen sehen werden. Denn erstens kann die Annahme falsch sein, dass der Fokus nicht stimmt. Vielleicht stellen viele Teams gegen Union zur Halbzeit um und das Team findet nicht so schnell eine Antwort darauf? Und sollte die Annahme stimmen, dass es ein Problem der Konzentration ist, dann glaube ich nicht, dass man mit immer gleichen Maßnahmen dagegen ankommen kann. Da geht es doch eher darum, Routinen zu brechen und nicht darum, neue zu entwickeln. Auf jeden Fall finde ich das spannend und mag es sehr, dass Jens Keller und sein Team solche Sachen nicht nur ausprobieren, sondern auch ganz normal darüber reden.

Vollzeitjob Identifikationsfigur

Sebastian Polter hat eine sehr starke Eigenschaft, die niemand trainieren kann. Er ist eine Identifikationsfigur. Wir hatten das meiner Meinung nach bei Union zuletzt bei Torsten Mattuschka so. Und bei Tusche merke ich es bis heute, wie sehr Leute von ihm fasziniert sind. Und das obwohl er seit zweieinhalb Jahren nicht mehr für Union spielt. Gäbe es so einen Vollzeit-Job wie „Identifikationsfigur für Union“, würde ich den sofort an Torsten Mattuschka vergeben und ihm die Sponsorenbetreuung bei Spielen und ähnliches überlassen. Er ist einfach unglaublich authentisch, schlagfertig und mit seiner Liebe für Essen (und damit einen leichten Bauchansatz) uns allen einfach unglaublich ähnlich. Wir erkennen uns in ihm. Auch wenn er viel besser Fußball spielt.

Sebastian Polter ist ein bisschen anders, aber ebenso authentisch. Er sagt Dinge immer so, dass alle sie verstehen können und eiert nicht herum. Das beste Beispiel war die Zeit, als es nach seiner Leihe bei Union darum ging, ob er hier fest anheuert oder nach England geht. Und da war er trotz der komplizierten Situation (Union wollte ihn verpflichten, Mainz hatte aber die vollen Transferrechte, wollte ihn aber nicht mehr haben) einfach ehrlich. Und für mich war diese Kommunikation der Beweis, dass dieses Herumeiern, was viele Spieler praktizieren (weil sie und ihre Berater sich alle Türen offen halten wollen) überhaupt nicht nötig ist. Wir alle wissen doch, dass kein Spieler für ewig beim Verein bleiben wird. Wozu also so tun, als ob das so wäre?

Der Kurier beschreibt ein bisschen, mit welcher Ruhe Sebastian Polter nach dem Test gegen Prag seinen Interview-Marathon absolviert hat. Diese nachfrage nach Statements von ihm zeigt, wie viel Eindruck der Angreifer hinterlassen hat und wie viel Phantasie seine Rückkehr beim Gedanken an das Ende der Hinrunde anregt. Ich würde mich freuen, wenn wir ihn mit Rückrundenstart an seinen aktuellen Leistungen beurteilen können und nicht immer eineinhalb Jahre zurück schauen müssen.

Das Ziel der Rückrunde hat Jens Keller schon vor ein paar Tagen ausgegeben, aber gestern im RBB Sportplatz (Mediathek) durfte es jeder noch einmal hören: 32 Punkte aus der Rückrunde holen. Das wäre so viel wie in der vergangenen Rückrunde und würde zusammen mit der Ausbeute der aktuellen Hinrunde (28 Punkte) 60 Punkte ergeben. Ich bin gespannt, ob das erreicht wird und wofür das am Ende reichen kann.

Trainingslager und Fans

Auch wenn ich gerne solche Zahlen glauben möchte, wie sie Liga2-online.de gestern veröffentlicht hat, so habe ich doch meine Zweifel, ob das so korrekt ist. Demnach wäre Union der Verein mit den meisten mitgereisten Fans im Winter-Trainingslager gewesen. So weit so gut. Die Zahlen mögen auch korrekt sein. Aber ebenso dürfte auch korrekt sein, dass nur wenige Vereine im Trainingslager eine solche Nähe zwischen Team und Fans und Sponsoren zulassen (ich sage nur gemeinsamer Barbecue-Abend) und es schon deshalb manchmal wenig Sinn hat, seinem Verein hinterher zu reisen. Hier aber noch einmal die Zahlen, die zusammengetragen wurden:

 

Noch etwas zum Abschluss: Ich hatte ja gesagt, dass nach Sören Brandys Weggang die Position des Stylers im Team von Roberto Puncec übernommen werden würde. Aber wenn ich mir dieses Bild hier anschaue, bin ich mir da nicht so sicher. Vielleicht gibt es da noch andere Kandidaten:


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3 Kommentare zu “Wie Jens Keller die Schwächephase des Teams nach der Halbzeit bekämpfen möchte

  1. Wie schon anderer Stelle bei Gesichtsbuch gesagt, diese Zahlen können so nicht stimmen. Heidenheim sleber gab stolze 17 Fans auf der allerersten Fanreise des Klubs an. Und nicht 50 wie die Liste.

  2. Musiclover

    Mir ist bei der Trainingslager-Berichterstattung aufgefallen, dass Medien aus Heidenheim und Bielefeld sehr schicke und informative Ticker aus Spanien angeboten haben. Die Berliner Presselandschaft kam da mal wieder nicht annähernd ran. :(

  3. […] wenn er in Überschriften oder Vorschaubildern auftaucht. Deswegen vor ein paar Tagen auch mein Vergleich mit Torsten Mattuschka. Bei ihm war das […]

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