Es gibt Fragen, die ich mir gar nicht gestellt habe. Aber dafür gibt es ja die Bild-Regionalausgabe Hannover, die ihren Reporter konstatieren lässt: „Düwel reklamiert Unions Erfolg für sich“ (der gleiche Text ist wie immer auch bei der BZ zu finden). Da geht es vor allem darum, dass ein Teil der aktuellen Mannschaft bereits unter Trainer Norbert Düwel zusammengestellt wurde. Das liegt natürlich in der Natur der Sache, wenn die Entlassung eines Trainers erst gut ein Jahr her ist. Dass er deshalb einen Teil des aktuellen Erfolgs für sich reklamiert, sagt Düwel allerdings nicht, sondern nur die Textüberschrift.
Hat Norbert Düwel durch die Transfers also jetzt noch einen Anteil an der Arbeit von Jens Keller? Fakt ist: Jens Keller ist bereits der 3. Trainer nach Düwel und schon allein deshalb hat sich das Gesicht der Mannschaft gewandelt. Vom spielerischen Konzept Dreierkette, das Düwel spielen lassen wollte, ist auch nichts mehr zu sehen. Es gibt jetzt sogar einen Linksverteidiger. Union hat sich unglaublich stabilisiert und bei den Transfers in diesem Jahr nicht mehr in der Kategorie Umbruch gedacht, sondern Wert auf die Steigerung der individuellen Qualität gelegt.
Kürzen wir diese vielleicht etwas sinnfreie Diskussion ab: Norbert Düwel hat sicher einen Anteil an der Mannschaft, die jetzt spielt. Wie hoch der ist, mag jeder für sich selbst ausrechnen (auch die Transfers sind selten allein die Entscheidung einer Person). Aber bei allem Wohlwollen dem Ex-Trainer gegenüber, der mir in der Gesamtbetrachtung immer etwas zu schlecht wegkommt, hat er sich hier in meinen Augen nicht geschickt verhalten. Er muss doch wissen (spätestens nach dem Jahr in Berlin), was aus seinen Aussagen für eine Schlagzeile gemacht werden wird. Ich bin mir ganz sicher, dass er die Schlagzeilen „Muss Union dem Ex-Trainer Norbert Düwel wirklich dankbar sein?“ und „Düwel reklamiert Unions Erfolg für sich“ sicher nicht selbst gewählt hätte.
Der Kurier schaut sich sehr wohlwollend Steven Skrzybskis Torquote in den letzten Spielen an und zählt trotzdem am Ende die Minuten seit dem letzten Tor zusammen. Außerdem erfahren wir im Kurier, dass Damir Kreilach bei seiner Tochter Windeln gewechselt hat. Das ist schön, aber sicher nichts besonderes. Denn Windelwechseln (die zwei Klebchen) ist bei einem Baby sicher das geringste, was an Aufwand anfällt. Aber ich freue mich für ihn, dass er einigermaßen Schlaf bekommt.
Heute um 13.30 Uhr ist Spieltagspressekonferenz (live auf AFTV) vor der Partie gegen Hannover 96:
Heute 13:30 #live auf #AFTV: Die PK vor #FCUH96 mit Jens Keller. #fcunion https://t.co/G8GW2ucNt9 pic.twitter.com/00gIKypRez
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) October 14, 2016
Verlosung der signierten unveu-Magazine
Wir haben gestern die drei von Jens Keller signierten unveu-Magazine verlost und Steffi hat dabei ihre drei Lieblingsgeschichten aus dem Heft verraten. Glückwunsch an die Gewinner!
Textilvergehen ist „Fußballblog des Jahres“
Die Deutsche Akademie für Fußballkultur hat uns gestern als „Fußballblog des Jahres“ ausgezeichnet. Hier geht es zum Text über alle Auszeichnungen, die dieses Jahr verliehen worden.
Am 21. Oktober ist die Preisverleihung, bei der dann große Teile des Textilvergehen-Teams in Nürnberg auf der Bühne stehen werden. Da auch Sir Alex Ferguson dort einen Preis bekommt, könnte es sein, dass es peinliche Fotos von uns geben wird:
Die @textilvergehen – Männer werden voraussichtlich etwas fangirlig wirken. Das ist schön ?? https://t.co/Ol8e0gDoE2
— rudelbildung (@rudelbildung) October 13, 2016
Es gibt übrigens unglaubliche 5000 Euro Preisgeld. Aber statt alles auf einer Fahrt nach Mallorca auf den Kopf zu hauen, werden wir das Geld in neue Technik vor allem für den Podcast investieren.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal allen danken, die dafür sorgen, dass wir das hier täglich hinbekommen. Sei es durch die Fotos von Matze Koch, Tobi von unveu.de oder Birgit und Stefan Hupe von union-foto.de. Sei es durch die vielen Hinweise, die wir per Facebook-Nachricht, E-Mail, via Twitter oder auch SMS bekommen. Sei es durch die vielfältigen Möglichkeiten, die uns Union als Verein eröffnet. Und vielen Dank an alle, die uns auf verschiedenen Wegen unterstützen: durch Spenden, Kommentare und Teilen unserer Beiträge.
Noch mal: Wir sind unglaublich stolz, denn die Konkurrenz, gegen die wir uns bei der Jury-Entscheidung durchgesetzt haben, ist wirklich sehr stark gewesen und ich lese fast alle der dort aufgeführten Blog. Hier die Platzierungen und Namen der anderen Blogs.
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Doch hat er, genauso wie Lewandowski. Beide haben den Baugrund und das Fundament bereitet. Die Flexibilität der Mannschaft wurde Lernziel – nur weil vieles von dem was beide Vorgänger im Team verankern wollten noch nicht griff, ist für mich erstmal kein Kriterium – Sie haben die Köpfe der Spieler für Neues geöffnet und begonnen eingefahrene Strukturen in der Mannschaft aufzulösen. Das ist unbestreitbar ihr Anteil am jetzigen Erfolg. Wenn Keller an dem Punkt ansetzen müsste an dem das Düwel musste, würde auch er es weitaus schwerer haben.
Was Honigkuchenpferd – vermutlich der Eile halber – vergessen hat zu sagen und ich ganz bescheiden für ihn, sicher viele andere aber vor allem für mich nachtragen möchte:
Herzlichen Glückwunsch und bitte „immer weiter“ (so)!
Skandal!!! Die Ziehung der Gewinner ist ungültig, denn alle drei Loszettel verschwinden nach jeder Ziehung zeitweilig aus dem Bild. Manipulation, Wettbetrug und Korruption waren hier Tür und Tor geöffnet. Also mal ernsthaft, Leute…!!!
:-)))))
Gratulation!!
Der Preis ist absolut verdient …
@honigkuchenpferd Du hast schon Recht: Alle Trainer haben unter komplett unterschiedlichen Voraussetzungen gearbeitet. Das lässt sich dann sowieso nur sehr schwer vergleichen. Ich persönlich rechne Norbert Düwel hoch an, dass er vieles aufgebrochen hat. Dass er beim Neuaufbau nicht nur Geschick und ein glückliches Händchen hatte, steht auf einem anderen Blatt. Sascha Lewandowski hat versuchen müssen, ein fragiles Gebilde zu stabilisieren, was ihm auch gelungen ist. Und da hast Du absolut Recht: Auf diesem Fundament baut Keller auf. Aber insgesamt kann ich das trotzdem nur sehr allgemein sagen, denn zu sagen, was konkret jetzt Düwels Anteil an Kellers Arbeit wäre, halte ich weiterhin für sinnfrei.
Herzlichen Glückwunsch zur Wahl:
– Fußballblog des Jahres –
völlig verdient und zu Recht!!! Ihr seit großartig!!!
Herzlichen Glückwunsch!! Macht weiter so ???
Herzlichen Glückwunsch ? zum völlig verdienten Preis!!!
Danke für die tägliche Portion Union und macht einfach weiter so???????
Und ganz besonders freue ich mich schon auf mein unveu Magazin nebst Zugabe ?
1000Dank fürs glückliche Händchen ??
Eiserne Grüße
Chilivanili
@Sebastian. Ist schon klar. Jedoch allein dieses Aufbrechen, der Versuch eine neue Spielkultur zu etablieren ist viel – das konnte auch nicht gleich klappen (3 Spielzeiten und 2 Trainer mussten daran arbeiten). Wie ich hörte ist unter Keller reiner Drill angesagt (was sich wohl nicht auf den Ton bezieht) Es werden immer wieder gleichen Abläufe eingeübt, um Automatismen zu entwickeln. Diese Abläufe aber, hätten meiner Meinung nach, die Spieler vor Düwel noch nicht begriffen. Jetzt ist ihnen dieses System vertraut und sie können ihre Spielintelligenz darauf einrichten.