„Union jagt den Uralt-Rekord“, schreibt die Bild heute vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli (heute Abend 20.15 Uhr im Stadion an der Alten Försterei) und ich kratze mir beim Lesen verlegen an den Kopf. Denn es geht um 5 Siege in Folge, die Union der Zweiten Liga bislang nur einmal geschafft hat, nämlich in der ersten Zweitliga-Saison überhaupt (damals zu beginn der Rückrunde gegen Babelsberg, Reutlingen, Mannheim, Schweinfurt und Saarbrücken). Uralt-Rekord. Und ich war dabei. Jetzt beginne ich auch, mich uralt zu fühlen. Danke, liebe Bild. Wie alt der Rekord ist, sieht man auch daran, dass Union-Trainer Jens Keller damals noch beim 1. FC Köln war. Als Spieler.
Aber mal abgesehen von diesem Rekord, der mir eigentlich relativ egal ist (nehmen wir gerne mit, aber der Gedanke an Rekorde lässt meinen Puls nicht steigen), hatte ich gestern einem Moment, der viel mit dem aktuellen Lauf von Union (6 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen) zu tun hat. Denn ich habe mir gestern Mittag die Partie Bielefeld gegen Nürnberg angesehen, um mal etwas Gegnerbeobachtung zu betreiben. Und es gab in diesem Spiel eine Szene, in der ich dachte, dass Union für das Spiel in Nürnberg wirklich geliefert sei. Guido Burgstaller vergibt auf unglaubliche Art und Weise einen Elfmeter, in dem er den Torwart auf die Füße schießt und quasi im Gegenzug kassieren die Franken das 0:1. Das war der Moment, in dem ich dachte: Alles klar. In Nürnberg wird es wieder ein Freakspiel geben und den ersten Sieg der Saison holen die sich gegen Union. Ich bin so froh, dass Bielefeld das gestern dann doch 1:3 verloren hat. Damit hat Union wieder eine Chance.
Aber kommen wir zum heutigen Spiel gegen St. Pauli, für das sich Felix Kroos laut Jens Keller in der Pressekonferenz (AFTV) wieder fit gemeldet hat. Wenn ich der Berliner Zeitung glauben darf, hat Union ein Luxusproblem, weil die Reservisten so gut spielen würden, dass es für die nominellen Stammkräfte schwer sei, sich in die Mannschaft zu spielen. Wir können aus dem Plural sicher einen Singular machen und das geschilderte „Problem“ auf die Personalie Collin Quaner vs. Philipp Hosiner runterbrechen. Ich sehe darin eigentlich kein Problem. Es ist schade für Hosiner, dass er sich ausgerechnet zum Saisonstart verletzt hatte. Aber so ist Fußball. Jetzt muss er einfach bereit sein, wenn er seine Chance bekommt.
Viel interessanter finde ich den Artikel im Tagesspiegel, der darauf eingeht, dass Keller mit dem FKK-Mittelfeld mit Stephan Fürstner, Felix Kroos und Damir Kreilach seine Mittelfedlachse gefunden zu haben scheint, aber gleichzeitig nur Stephan Fürstner gute bis sehr gute Leistungen attestiert. Es ist ja in der Tat so, dass weder Felix Kroos noch Damir Kreilach so stark offensiv zur Geltung kommen, wie noch in der vergangenen Saison.
Doch ob ich ihnen deswegen eine weniger starke Form attestieren würde? Ich kann es nicht sagen. Punkt ist, dass mit Collin Quaner, Steven Skrzybski und Kenny Prince Redondo/Adrian Nikci/Simon Hedlund eine Offensive vorne zu finden ist, die in den Strafraum zieht. Klassische Außenbahnflitzer sind im Moment bei Union nicht zu finden. Dafür rücken die Außenverteidiger dann auf. Und so wird die die Bindung des zentralen Mittelfelds zum defensiven Mittelfeld nicht aufgegeben und Konter durch die Mitte erschwert. Das wäre meine Interpretation. Aber damit kann ich auch falsch liegen.
Das hier sind die weiteren Artikel vor dem Spiel heute:
- Montagsspiel: Kamera ab: Anpfiff zu Unions TV-Jubiläum (Kurier)
- Union gegen St. Pauli: Die Fakten sprechen für die Eisernen (BZ)
- Ein Duell zwischen Kult und Kommerz in der Alten Försterei (Morgenpost)
Außerdem waren Hans-Martin von unserem Podcast-Team und Daniel vom Union-Taktiblog Eiserne Ketten zu Gast beim Millernton und haben vor dem Spiel Auskunft über Union gegeben: Millernton – Vor dem Spiel – 1. FC Union Berlin (A)
Ach ja: Am 8. Oktober eröffnet der neue Fanshop in der Bahnhofstraße:
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Kroos knüpft mit seiner derzeitigen Leistungen an die schlechte Rückrunde an. Ohne die Kapitänsbinde würde er wohl aktuell nicht in der Startelf stehen. Sollte er sich nicht bald steigern können, sehe ich Daube auf längere Sicht vor ihm.
Das denke ich auch! Wenn alle gesund sind haben wir auf 80 Prozent der Positionen “ 1:1″-Ersatz! Das war vor Würzburg nicht derart möglich! Es wird spannend in den nächsten Wochen!
u.n.v.e.u.