Mir gehen im Moment viele Trainernamen durch den Kopf. Aber bei den meisten denke ich: „Nee, das passt nicht.“ Und diejenigen, ich gerne als Chefcoach an der Alten Försterei sehen möchte, haben meist laufende Verträge. Natürlich könnte ich abwarten, wen uns Dirk Zingler, Lutz Munack und Helmut Schulte präsentieren werden. Aber ich habe noch kein grundlegendes Vertrauen in die neue sportliche Leitung bei Union. Das ist normal angesichts der kurzen Amtszeit Munack und Schulte.
Und was Lutz Munack konkret für den Profibereich gemacht hat, seit er im vergangenen Juli als Sportgeschäftsführer bei Union begonnen hat, weiß ich auch nicht. Das macht mich schon etwas nervös. Deshalb wirkt es beruhigend auf mich, wenn ich mich gedanklich einfach selbst auf Trainersuche begebe. Ich wünsche dem Duo auf jeden Fall ein glückliches Händchen.
Foto: Matze Koch
Aber lassen wir das spekulative Thema mal beiseite und halten wir fest, dass Union nach 8 Spielen in der Rückrunde schon fast genau so viele Punkte hat (16) wie in der gesamten Hinrunde (da waren es 17). Es bietet sich also am nächsten Sonnabend in Duisburg die Chance, sich in der aktuellen Tabellenregion festzusetzen. Wäre schön, wenn die Mannschaft diese Chance ergreifen würde. Gerne mit Toren von Bobby Wood, der aktuell bei 12 Treffern steht und damit kurz vor Unions Zweitligarekordmarke von 14 Treffern, die Sebastian Polter und Sreto Ristic halten (Bild/BZ).
Die BZ erinnert uns noch an die Geschichte, warum Ristic nicht mehr Tore für Union erzielen konnte. Denn beim 15. Treffer wären laut BZ 100.000 Euro Prämie fällig geworden, weshalb der Angreifer in den letzten beiden Saisonpartien im Jahr 2002 nicht mehr eingesetzt wurde.
Keine Konstanz auf der Sechserposition
Der Kurier feiert Parensens Rückkehr auf die Sechserposition. Die hat er gegen Frankfurt gut gelöst. Ich bin nicht ganz so euphorisch wie der Kurier, weil ich dieses Spiel gegen den FSV schlecht als Gradmesser nehmen kann. Ich würde da wie so oft sagen: Schauen wir uns mal die nächsten Partien gegen Teams an, die Union dauerhaft unter Druck setzen wollen.
Natürlich ist Michael Parensen mein persönlicher Herzspieler, aber die größere Frage, die ich mir stelle ist, wie Stephan Fürstner, der ja als DIE LÖSUNG für das defensive Mittelfeld geholt wurde, in die Verfassung kommt, unumstritten die erste Wahl für die Sechserposition zu sein. Gegen Frankfurt saß er nur auf der Bank.
Und über einen neuen Vertrag für Parensen können wir erst seriös reden, wenn der neue Trainer feststeht. Wenn ich mir jetzt vorstelle, Helmut Schulte und Lutz Munack würden alleine Kaderentscheidungen treffen und mit Spielern sprechen, wird mir schon wieder ganz mulmig. Besser ginge es mir dabei, wenn da ein Trainer klar sagen würde, wen er haben will und die beiden das dann gemeinsam mit dem Coach umsetzen. Wie gesagt: Ich bin nicht negativ eingestellt. Mir fehlt einfach nur das Vertrauen im Moment. Das sind mir zu viele Wechsel auf entscheidenden Positionen in der sportlichen Leitungsebene in kurzer Zeit.
Podcast
Im Podcast sprechen wir viel über Christopher Quiring und seine Leistung beim 4:0 in Frankfurt. Aber den größten Teil setzen wir uns mit dem neuen Cheftrainer André Hofschneider und seinen potentiellen Nachfolger auseinander: Teve252 – Mir ist das alles zu ungewiss
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Hm. Mal ganz geradeheraus gefragt: Meinst du bei Union wurde der Posten des Sportgeschäftsführers einfach mal ausgewürfelt? Oder könnte es nicht auch sein, dass sich LM gerade durch seine Fachkompetenz in der Vergangenheit dafür empfohlen hat?
Ist schon komisch. Jahrelang beklagen Leute die alleinige Macht der jeweiligen Trainer und versuchen einen Sportdirektor herbei zu schreiben, und jetzt wo mehr sportliche Kompetenz am Start ist wird’s einem „mulmig“? :)
@hannes „Mulmig“ heißt doch einfach wertfrei, dass ich von außen nicht weiß, was mich erwartet. Nicht mehr, nicht weniger. Ist ja nicht so, dass Union als Verein die Besetzung von Lutz Munack zum Juli 2015 aktiv kommuniziert hätte. Das hat ja im Prinzip erst mit dem Zingler-Interview auf AFTV und im Programmheft zum letzten Heimspiel im Dezember 2015 angefangen. Es gibt sicher viele gute Gründe, behutsam anzufangen. Vor allem war die Personalstruktur in der Profiabteilung im Juli eine andere als jetzt. Aber nach außen wirkt das nicht überzeugend auf mich. Muss es auch nicht. Aber dann bitte auch nicht wundern, wenn ich aus Unwissenheit nervös bin :)
Hatte Ristic in seinem letzten Spiel nicht noch so kläglich einen Elfer verschossen? Das wäre ja dann der 100000-Euro-Schuss gewesen.
Und ansonsten…mir ist auch n bissl mulmig. Bei Union eigentlich immer… ;)
Mulmig ist vielleicht ein Ersatzwort für ungewiss…hatte man doch scheinbar mit SL die wohl perfekte Lösung auf dem Trainerposten gefunden. Wer kommt jetzt, wie sehr hat die sportliche Leitung den Uniongedanken schon verinnerlicht und verknüpft diesen mit dem Gedanken in die Moderne und die Zukunft. Und vor allem wann steht die Entscheidung über den neuen Schleifer fest, eines ist wohl allen klar, noch mal Verpflichtungen und Kaderplanung ohne Trainer oder mit einer experimentellen Notlösung geht nach hinten los. Was wir brauchen ist wieder konstanz in allen Bereichen. Für eine weitere Saison wie die Aktuelle wird Wunden hinterlassen, dafür ist das Konstrukt Union noch zu fragil. Ich jedenfalls flüchte mich in Zweckoptimismus und vertraue einfach mal, was bleibt auch sonst.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Nachfolger aus dem Südwesten stammt… Frank Schmidt wär top aber wohl unrealistisch, Markus Kauczinski möglich und Alois Schwartz sicher auch auf dem Markt. Läuft zwar überhaupt nicht mehr in Sandhaufen, aber er leistet dort seit Jahren sehr gute Arbeit!
Im letztjährigen Fußballlehrerjahrgang haben übrigens u.a. Steffen Baumgart, Engin Yanova und Thomas „ich habe Osnabrück auf dem Gewissen“ Cichon ihren Trainerschein absolviert… Jens Härtel könnte ich mir durchaus auch vorstellen :-)