Blog State of the Union

Die Torwartfrage ist geklärt. Oder auch nicht.

BZ/Bild geht heute in die Vollen und schreibt: „Haas gewinnt das Torwart-Duell.“ Den Beweis für die Behauptung bleibt sie allerdings schuldig. Hauptargument ist der Satz von Trainer Sascha Lewandowski auf der Pressekonferenz: „Es kann sein, dass ich mit keinem neuen Spieler beginne.“ Ansonsten ist im Text selbst nur noch davon die Rede, dass Haas das Rennen „offenbar gewonnen“ habe und die „Entscheidung scheint gefallen“. Legen wir uns also fest: Daniel Haas könnte am Freitag im Tor stehen. Das könnte aber auch Jakob Busk.


Foto: Matze Koch

Für Busk spricht die Perspektive und für Haas, dass er eingespielt ist und sich im Training laut Lewandowski deutlich angeboten hat. Vorteil für Haas wäre zudem der strategische Gedanke, Busk nicht gleich im ersten Spiel zu verbrennen, falls es schwierig wird in Kaiserslautern. Aber das dürfte eigentlich kein Gedanke eines Trainers sein.

Der Kurier dokumentiert die Aussagen von Lewandowski zur Torwartfrage auch, will sich aber nicht festlegen. Kann ich nachvollziehen.

Drei Spieler stehen für Kaiserslautern auf der Kippe

Personell steht Union etwas schwierig da. Einerseits verlief die Vorbereitung fast ohne Ausfälle, andererseits fallen Quiring (Angina) und Köhler (Adduktoren) aus und es sind Daube (Leiste), Kroos (Wade) und Pogatetz (Nachwirkungen der Bronchitis) fraglich. Gerade die drei letztgenannten Spieler könnten ernsthaft fehlen in Kaiserslautern. Dazu auch BZ und Kurier.

Zu Christopher Quiring hat der Trainer auch etwas gesagt: Er lobte die Trainingsleistung des 25-Jährigen, dem er in der Winterpause einen Vereinswechsel nahegelegt hatte. Ob dieses Lob mehr als nur warme Worte sind (Kurier), wird sich zeigen. Ich habe da meine Zweifel. Denn ob er will oder nicht, muss Lewandowski nun bis mindestens Juli mit Quiring zusammenarbeiten. Da lohnt es sich nicht, den Offensivspieler öffentlich in die Ecke zu stellen. Erst recht nicht bei dem Standing, das Quiring in Teilen der Fanszene genießt. Aber am Ende stehen Einsätze für einen Profifußballer und nicht die Beliebtheit beim Anhang.

Lewandowski steht auch unter Druck

So ein bisschen vorsichtig haut die Morgenpost in die gleiche Kerbe, meint allerdings einzig und allein den Trainer, der jetzt liefern muss. Sie nennt den nach Wünschen von Lewandowski verstärkten Kader und beschreibt den Coach als introvertierten Fußballnerd, der nicht ganz so zugänglich ist, wie es gerne alle im Verein hätten.

Mal sehen, wie die nächsten Spiele laufen. Vielleicht löst sich dann auch diese Verkrampfung etwas. Wir hatten das bereits früher einmal thematisiert, dass Lewandowski als Trainer noch nie mit einer etablierten Zweitligamannschaft zu tun hatte, sondern entweder, junge Spieler in Jugendmannschaften entwickeln oder fertige Profis auf Champions-League-Niveau einsetzen konnte.

Der Podcast ist wieder da

Leider konnten wir gestern nicht live senden, weil unser Streamingserver gerade nicht richtig funktioniert. Aber ich kann versichern, dass im Maschinenraum bereits heftig geschraubt wird.Trotzdem haben wir den Podcast veröffentlicht und dabei alle Themen besprochen, die Gero während seines Urlaubs in Asien verpasst hat. Seid also gewarnt, wenn ihr euch die etwas längere Folge anhört: Hongkong-Gero ist zurück


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