Wenn keine Einigung über ausreichende Maßnahmen erzielt wird, werden wir künftig auf jeden Fall mehr Polizei einsetzen und das wird dazu führen, dass wir die rechtliche Situation herbeiführen und Gebühren für Polizeieinsätze nehmen werden.
Der seit Sonntag ehemalige niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann im Dezember 2012 zur Welt
Ein Satz von großartiger Schwachsinnigkeit. Auch in der heißgelaufenen Debatte um das vermeintliche Sicherheitskonzept der DFL (pdf) war diese Aussage grandios daneben. Ich möchte jetzt nicht groß erläutern, warum die ständig geäußerte Idee einer Kostenbeteiligung vielleicht nur so lange schlüssig ist, wie man mit ihr bierselig über den Stammtisch brettert. Ich erinnere in dem Zusammenhang aber immer wieder gerne an die Kostenbeteiligung der den Steuererlass für die Fifa bei der WM 2006 in Deutschland.
DFL und DFB muss man in der „Gewalt-Debatte“ des vergangenen Jahres vor allem eines vorwerfen: Sie haben die Kommunikationsherrschaft nicht an sich gerissen. Ganz im Gegenteil. Zuerst kamen sie nicht aus der Defensive heraus und waren dann Getriebene immer merkwürdigerer Forderungen.
Jetzt gab die DFL den Bundesliga-Report 2013 (pdf) heraus. Darin finden sich viele Zahlen. Aber eine hat es in sich. 797.060.950 Euro. Das ist die Gesamtzahl aller Steuern und Abgaben, die Erst- und Zweitligavereine gezahlt haben. Klar, das ist kein Berliner Flughafen. Aber für ein paar Überstunden und Stullenpakete von Polizisten sollte es schon reichen. Die DFL kann sich also mit breiter Brust hinstellen und sagen: „Wir haben schon gezahlt!“ Subtext: Wir können auch Stammtisch.
Die DFL hat das aber nicht gemacht. Klar, wir alle wissen, dass wir mit Steuerzahlungen kein Anrecht auf bestimmte Leistungen haben. Bezahlte Mineralölsteuer bringt keine schlaglochfreien Straßen. Aber das ist egal. Die DFL muss lernen, dass in einer sachargumentfreien Diskussion nur eines zählt: Schwachsinn muss mit Schwachsinn gekontert werden.
Links:
- Tinneff-Blog: Schöne Grüße an die Herren Wendt, Jäger & Co
- Noch mehr Zahlen? Bitte sehr: Deloitte Football Money League 2013
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Und kann man endlich mal mit der Mär der Überstunden aufhören. Das sind Beamte, die müssen so oder so bezahlt werden. Ob die in ihren Kasernen hocken oder nicht. Das ist alles eine Frage der sinnvollen Dienstplangestaltung. Und komme mir keiner damit, die könnten sich ja ansonsten um den Verkehr kümmern …
Das nicht – aber vermutlich am Personallimit.
Den Artikel muss ich mir merken. Irgendwie bin ich bisher nie auf die Idee gekommen, mit den Steuern zu kontern, welche die Vereine ja auch zahlen. Aber es gibt noch so viel mehr, was Vereine für unsere Gesellschaft leisten – Stichwort Jugendarbeit – dass dieses ewigen Drohungen tatsächlich nur noch Nerven.
Die indirekten Einnahmen durch die reisenden Fans sind dabei wahrscheinlich noch nicht einmal enthalten.
Nicht nur reisende Fans machen einen großen indirekten Umsatz. Auch Heimfans sind für vor allem kleinere Städte ein großer Wirtschaftsfaktor.
Aber jetzt kann ich, anstatt mir Endlosdiskussionen anzutun, einfach auf den Artikel hier verweisen. Danke.