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#593 – Olli, der Kinderschreck

Union verliert doppelt. Erst die Frauen im DFB-Pokal gegen Frankfurt und dann die Männer in Wolfsburg. Jeglichen Anstand verliert auch die niedersächsische Polizei in Wolfsburg.

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Ein Tor hat Wolfsburg gegen Union gereicht, Foto: Matze Koch
Ein Tor hat Wolfsburg gegen Union gereicht, Foto: Matze Koch

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9 Kommentare zu “#593 – Olli, der Kinderschreck

  1. Wir sind sehr früh den Gästeeingang (Stehplätze) rein, vor dem Stadion da schon ein Aufgebot wie zum G20 Gipfel. Reiterstaffel, Hunde und volle Einsatzstaffeln. Leibesvisite bei einem 16 jährigen neben mir mit Griff in die Genitalien und 20 Sticker abgenommen…
    Kurz nach dem die ersten Ultras reinkamen und begannen Fahnen aufzuhängen,
    rannten plötzlich alle wieder raus und wollten offensichtlich zu dem Teil der (warum auch immer) nicht rein durfte um deshalb gesammelt abzurücken. Daran wurden sie gehindert, das eskalierte dann, weil auch genug „normale“ Fans vorm Stadion noch auf Einlass warteten. Mit den bekannten Szenen als Ergebnis.
    Die Durchsage kurz vor der Halbzeitpause:
    Alle Unionfans dürfen jetzt das Stadion verlassen. Für Unionfans gilt das Betretungsverbot für die Innenstadt. Bei Zuwiderhandlung droht die Festnahme. Ende der Durchsage!
    Die Stadionregie hat dann zum Hohn noch unsere Hymne angespielt nur um sie dann einfach abzudrehen. Das brachte dann selbst friedliche Fans auf Betriebstemperatur…

    Meine Vermutung: die Polizei war und ist auf Eskalation aus. Nancy hat, wohl auch als Reaktion auf die Tapeten auf der Wald bei den letzten Heimspielen, mal die Muskeln spielen lassen. Es wird so weiter eskalieren, denn wenn organisierter Support immer weiter generell kriminalisiert wird, dann schaukelt sich das zwangsläufig auf.
    Die Politik (in Form von DFL und DFB) möchte offensichtlich sittsam lächelndes Klatschpappen Publikum in den Stadien, welches maximal zur Lalola Welle „Stimmung“ erzeugt.
    Ich fahre auch mit den Kids weiter auswärts! Alles andere wäre ein Erfolg dieser Strategie…
    Denn wir sind Unioner…

    • Der Erfolg der Strategie von der Politik ist es aber auch sich auf diese Spiel einzulassen!

      Ich stand noch vor dem Eingang in der Schlange als die Situation eskalierte. Ein Grund war für uns nicht erkennbar. Aber es ist wenig hilfreich, wenn unsere aktive Fanszene vermummt aus dem Stadion rennt und sich in die erst Rangelei und spätere Prügelei einmischt.
      Nancy und Co. klatschen bei diesem Verhalten sich in die Hände und nutzen diese Bilder….

      Die Einlasskontrollen am Eingang Süd waren unterirdisch. Statt vier Stadiontore waren nur zwei geöffnet. Das erinnerte an Rotterdam oder Madrid…. Das haben die Unioner gewohnt gelassen hingenommen…
      Ich war bei allen Spielen der letzten Jahre in Wolfsburg dabei. Es gab nie Probleme im und rund um das Stadion (einschließlich gab es nie Pyro) hier in Wolfsburg. Vor dem Spiel war auch eine völlig friedlich und von Vorfreude geprägte Stimmung in der Stadt.
      Von daher kann das Vorgehen der Polizei nur verwundern und als Provokation empfunden werden.

      Aber für unsere Ultras: Man könnte auch mal zeigen, dass man den Widrigkeiten trotz. Sich nicht provozieren lässt und den Faeser der Welt zeigen können, wie es anders geht. Ein lautstarker Support wäre sicher die bessere Antwort gewesen und hätte der Mannschaft an diesem Tag sicher geholfen. So haben die Ultras eben Ultradinge gemacht und allen gezeigt, dass Sie sich und und ihre Kultur doch für größer und wichtiger halten, als die Mannschaft und Verein halten….

    • Lustige Verschwörungstheorien wären überzeugender, wenn zumindest der Anschein bestünde jmd. hätte Ahnung von Zuständigkeiten. Die BUNDESinnenministerin hat keine Verfügungsgewalt über die niedersächsische LANDESpolizei. 🙄 Lasst uns mal ernsthaft über das Polizeiproblem reden. Das hängt nicht an einzelnen Akteur*innen, sondern ist ein strukturelles… und auch eines wie hier grundsätzlich über innere Sicherheit geredet wird.

    • Senfbeilage

      @Marco hast du denn gesehen oder Infos, warum die aktive Fanszene rausgekommen ist und sich einmischt? Aus meiner Sicht war es kein einmischen, sondern waren direkt betroffen von den verschiedenen Aktionen, was zur Folge hatte, dass der Rest der schon im Stadion am vorbereiten war rausgerannt kam.

  2. Sobald ich Akteur*innen las verstand ich auch die unqualifizierte Belehrung über Zuständigkeiten. Bei der Innenminister Konferenz ist Nancy natürlich kein regelmäßiger Gast.

    Inhaltlich stimme ich dagegen Marco zu.

    • @jan Es wäre super, hier in den Kommentaren auf einer Sachebene zu bleiben und nicht von persönlichem Empfinden bestimmter Schreibweisen auf die argumentative Qualität der Inhalte zu schließen. Dafür gibt es andere Plattformen.

  3. @sebastian: stimmt. Das hatte ich glatt vergessen. Offensichtlich fehlende Tiefe im Wissen darf dagegen offen zur Schau gestellt und mit Herabsetzung eines Kommentars kombiniert werden.
    Verstehe.

  4. Ich war ja mit Kind unterwegs in Wolfsburg. Zum Glück kamen wir spät genug am Eingang an, haben noch die starke Polizeipräsenz gesehen, aber zum Glück nicht die Auseinandersetzungen. Der erste Eingang war komplett gesperrt, der seitliche Eingang war auch komplett von martialisch ausgestatteten Polizisten abgeriegelt. Ich habe sie angesprochen, dass wir das Spiel sehen wollen und um Eingang gebeten. Ein Polizist hatte seine Hand sofort an seinem Knüppel. Dann haben wir den Polizisten unsere Tickets vorgezeigt und mussten warten. Einige Minuten später durften wir dann in den Bereich vor dem Drehkreuz und sind dann auch ohne weitere Probleme im Block angekommen. Ich habe dann erst mal die Informationen bekommen, über das, was vorgefallen war. Kinder und Unbeteiligte waren wohl auch mit betroffen. Sowohl Polizei als auch unsere Ultras waren sich wohl nicht der Dimension bewusst, was da passiert ist und was das ausgelöst, auch bei Union Fans, die Verletzte behandelt haben und das Spiel nicht mitbekommen haben. Wer sowas mal erlebt, wer geht dann noch mit Kindern ins Stadion? Es ist ein Erlebnis und es sollte ein Positives sein. Vielleicht können wir das thematisieren, ich meine wenn selbst Leute von uns nicht mehr dort hinfahren wollen… Das ist so schade. Zum Glück haben mein Sohn und ich das meiste nicht direkt mitbekommen.

  5. Vielleicht hier nochmal ein Erlebnis-Bericht aus meiner Sicht:

    Wir waren sehr früh am und dadurch auch im Stadion. Polizei war in normaler Auswärtsspielstärke vor Ort.

    Es waren zwei Eingänge (Süd und Süd-Ost) mit jeweils zwei Drehkreuzen geöffnet, habe nicht aufgepasst ob es da übrrhaupt mehr gab. Einlass war entspannt, es standen hinter den Drehkreuzen genug Ordner zur Kontrolle zur Verfügung und ja, man musste offensichtliche Stickerpacken abgeben (analog Frankfurt oder München, nach der gigantischen Stickerrunde im Gästeblock bei einem der letzten Auswärtsspiele jetzt auch kein Wunder!)
    Auch Essen (Snacks für Kinder) musste abgegeben werden, steht aber leider auch so in der Stadionordnung. Ärgerlich, aber Hausrecht.

    Ich war irgendwann kurz Bierholen, da habe ich die Capos (Ali, Voss, Moritz oder Schrippe (ich verwechsel die immer), Trommler und große Teile der Ultras im Stadion gesehen.

    Kurz darauf war ich noch mal auf dem Klo und da kamen die ersten Verletzten rein. Wir haben dann im Rahmen der Möglichkeiten geholfen, mein Eindruck war dass da vor allem Jugendliche und ganz junge Erwachsene betroffen waren.

    Durch Voss wurde kurz vor dem Spiel noch die Durchsage gemacht dass man das Stadion verlässt.

    Nach den Spiel habe ich noch einen alten Bekannten getroffen, der draussen dabei war. Er meinte, die Jungschen hätten draussen schon provoziert und hätten Stress mit den Ordnern angefangen, möglicherweise ging es um Sticker.
    Stellt sich für mich also eher so dar, dass unsere nicht ganz unschuldig sind.

    Wir haben weder Ansagen der Polizei noch durch den Stadionsprecher gehört, die Abreise verlief ganz entspannt. Die Hymne wurde vor dem Spiel gespielt und woanders (Ausgburg) wird sie auch nicht zu Ende gespielt.

    Ich weiß vom Codex der Ultras (Alle oder keiner), stelle aber nüchtern fest, dass ihre Entscheidung unser Mannschaft in keinster Weise geholfen hat. Wir hätten an dem Tag das Stadion gerockt und wenn ich nicht an eine positive Wirkung auf die Mannschaft glauben würde würde ich gar nicht supporten (steckt ja schon im Wort selbst drin).

    „Nichts ist größer als der Verein!“ fiel mir da spontan vor Ort ein.

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