Blog State of the Union

Wie lange dauert dieses Spiel noch?

‚Ein Spiel dauert 90 Minuten‘ ist einer dieser Gemeinplätze, die sowieso nicht ganz stimmen. Aber in den letzten Wochen des Protests der Fanszenen gegen den DFL-Investoreneinstieg erleben wir das noch einmal auf eine ganz neue Weise. Aber was der Herberger-Satz eigentlich aussagen soll: Bevor es nicht vorbei ist, weiß man nicht, wie es ausgeht. Und das gilt auch für die aktuelle Auseinandersetzung im deutschen Fußball.

Union Berlin Protest DFL Investor
Vorteil wer? Tennisball-Protest beim Spiel gegen Wolfsburg. Photo: Matze Koch

Dem RBB hat Lorcan vom Wuhlesyndikat ein Interview gegeben, in dem er die Haltung der Fanszenen zu den aktuellen Protestaktionen noch einmal erläutert. Bei diesem außergewöhnlichen Schritt wird klar: Die aktiven Fanszenen sind bereit, so lange zu protestieren, bis auf ihre Forderungen eingegangen wird. Dass sie dabei Fußballspiele stören statt genießen, nehmen sie in Kauf, auch wenn sie das Spiel lieben. Oder genau deswegen. Und wie Sebastian zuletzt im State of the Union geschrieben hat: Es wäre falsch, den Protest nur auf die Ultras zu reduzieren, denn es gibt eine recht breite Unterstützung dafür.

Zum Beispiel haben die Ultras von Hannover gezeigt, wie man mit dem Protest Spaß haben kann: Die richtige Zahlenkombination für das Kettenschloss, das von HSV-Ultras am Torpfosten in Hamburg angebracht wurde, stand metergroß auf einem ihrer Plakate:

Screenshot Bluesky

Es deutet sich aktuell keine wirkliche Bewegung der DFL und der Vereine an, die den Investoren-Einstieg befürworten. Das Dilemma, das sich daraus ergibt, beschreibt der Kicker: Ständig von Protest gestörte Spiele sind für die Liga kein Zustand. Doch bisher gibt es keine wirkliche Bereitschaft, der Kritik des Deals in der Sache entgegenzukommen.

Die Frage ist also: Wer kann in diesem Tauziehen länger aushalten? Natürlich kann es sein, dass die Geduld und Aufmerksamkeitsspanne (eines Teils) des Publikums irgendwann überstrapaziert wird. Ich kann aber nicht sagen, ob das eintritt, bevor oder nachdem die Pein-lichkeit des Protests für die DFL zu viel wird. Es könnte, um im Bild zu bleiben, eine lange Rallye oder ein Fünfsatzkrimi werden.

Zum Sport

Das andere große Thema für Union ist der Abstiegskampf. Es ist angesichts der Saison und der Tabelle wenig überraschend, dass Union weiter wie ein Abstiegskandidat spielt. Aus unserer Sicht hoffentlich wie einer, der den Abstieg erfolgreich vermeidet. Und dabei helfen schöne Tore (Mainz) genauso wie etwas glückliche (Wolfsburg), und überzeugende Siege (ähm …) genauso wie ‚unverdiente‘ (einige).

Außerdem gleicht sich jetzt vielleicht ein bisschen Pech aus der Hinrunde aus. Drei Punkte aus den beiden Spielen gegen V(fl)W(olfsburg) sind zum Beispiel den Leistungen der Teams in den beiden Partien durchaus angemessen. Und nach statistischen Kriterien wie der Bilanz der expected Goals für geschossene und kassierte Tore steht Union zurecht knapp über dem Strich. Dort landet das Team auf Platz 14 und damit auf demselben Niveau wie Bremen und Gladbach auf den nächstbesseren Plätzen.

Dass Union nach wichtigen Punkten den Anschluss an die nächsten Teams Bochum, Gladbach, Augsburg und Wolfsburg gefunden hat gibt der Mannschaft mehr Gelegenheiten, manche dieser Mannschaften zu überholen und sich so von den Abstiegsrängen fernzuhalten. Auch der Punkteschnitt von einem Zähler pro Spiel würde wohl reichen, sich zu retten.

Doch auch wenn es solche hoffnungsvollen Zeichen gibt, braucht es selbstverständlich weiter a) absolute Hingabe, um das Bestmögliche aus Spielen herauszuholen und b) Ideen und Arbeit, um besser zu spielen.

Mainz hat indessen einen neuen Trainer gefunden und verpflichtet Bo Henriksen vom Urs-Fischer-Verein FC Zürich.

Unschönes Unsportliches

Nach dem Spiel gegen Wolfsburg hat Steffani Jenz, die Frau des Wolfsburger Spielers, von einem extrem unangenehmen Erlebnis im Stadion berichtet, als sie ihr Baby gestillt hat. Neben einem Gast hätte sich auch Personal absolut inakzeptabel verhalten. Union hat darauf auf Instagram und Medien gegenüber (Kurier, BZ) geantwortet, um Entschuldigung gebeten und Aufklärung angekündigt.

Auf den anderen Plätzen

Die Union-Frauen haben in einem Testspiel gegen den Hamburger SV (Tabellenführer der 2. Bundesliga) mit einem 3-1-Sieg einen Achtungserfolg gefeiert.

Dagegen haben die U19-Junioren nach der Niederlage gegen Hertha auch gegen Osnabrück ein 1-2 hinnehmen müssen.


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45 Kommentare zu “Wie lange dauert dieses Spiel noch?

  1. Gar nicht mitbekommen mit Frau Jenz.
    Was für eine ekelhafte Aktion. Auch schlimm dass da keine couragierten Menschen in der Nähe waren…

  2. Bin ganz bei dir. Sportlich bolzt sich das Team so durch – mit Fussball, der nicht schön ist, aber hilft. Die Körpersprache der Spieler hat mir sehr gutgefallen, das Daumen-hoch bei guten Aktionen, das Schulterklopfen, der Tanz nach Ende des Spiels. Scheint, als müsse das Team wieder richtig jubeln lernen.
    Zu Frau Jenz: Auch wenn sie das so erlebt hat und das ganz sicher nicht in Ordnung und grenzüberschreitend ist, finde ich, dass eine Darstellung auf Socialmedia schlechte Kinderstube ist. Sie mag ein Kind ihrer Zeit sein und Socialmedia eben ihr bevorzugtes Medium, aber es gibt andere Wege als eine derart breite Öffentlichkeit zu suchen.

    • Bei so einer Scheisse kann die Öffentlichkeit gar nicht breit genug sein!

    • @uli49 das sehe ich ganz genauso! Ich wüsste auch nicht @Tadek, welche anderen Wege es da geben soll?! Einen Brief an den Verein? An DZ? Und dann?

  3. Hämmerlingstr.

    „ Auch schlimm dass da keine couragierten Menschen in der Nähe waren…“
    Ist am Ende halt ihre Version, ob’s am Ende 1:1 so abgelaufen ist, das keiner ihr helfen wollte und auch keiner in der Nähe war und der Typ wirklich so „angry“ gewesen ist, wird keiner hier wissen.

    Skeptisch bin ich bei solchen Sachen eh, allen voran wenn ein paar Journalisten auch noch die Story ausschmücken und in jedem Artikel irgendwas neues hinzukommt oder weggelassen wird. Ich hab schon alles erlebt, daher intern ermitteln.

    Wenn es so war, das ein besoffener alter Typ sie angemault und darüber hinaus beworfen hat und ringsherum niemand dort gewesen sein soll und auch weder die Security noch Personal auf ihr Problem eingegangen ist, dann ist es beschämend für diesen Typen und für das Personal.

    Ihr Statement, Union behauptet ein Familien Verein zu sein und das sei hierdurch widerlegt, finde ich ebenso etwas drüber und wirkt auf mich, als wolle man hier ein Bild vom Verein zeichnen.
    Ebenso ist es etwas fragwürdig das absolut niemand davon mitbekommen haben soll. Und warum das ganze öffentlich posten (sich selbst angreifbar machen), statt intern (in der branche kennt doch jeder jeden)

    • Unfassbar Dein Verschwörungsgeschwurbel. Der Verein hat sich ausdrücklich entschuldigt und für die Veröffentlichung eindeutig bedankt. Möchte nicht wissen, was Du schreiben würdest, wenn sich der Vorfall andersrum (also mit einer Spielerfrau von Union) abgespielt hätte. Hier gibt es nichts unter den Teppich zu kehren. Steffani Jenz hat ihr persönliches Empfinden geschildert. Dazu hat sie jedes Recht. Wagenburgmentalität hat nicht nur hier keinen Platz.

    • Ein Problem struktureller Gewalt (gegenüber Frauen), ist das Opfern (meist Frauen) oft nicht oder nur bedingt geglaubt wird (Gender Trust Gap). Sie greift niemanden an, sondern schildert ihr Erleben und hinterfragt (!), inwieweit dies zu einem Familienverein passt. Passt es nicht, deshalb würde auch keine offizielle Person des Vereins, solch ein Ereignis gutheißen oder Ähnliches.

  4. Man erinnere sich nur exemplarisch an den Fall Gil Ofarim. Die maximale Aufmerksamkeit (statt sachlicher Aufklärung) bietet eben nur der Hilferuf auf Vernichtete Existenzen bei Mitarbeitern und Hotel. Ein Künstler ohne echte Glaubwürdigkeit.
    Die Schlagzeilen von heute in Presse und Funk allein lassen aus meiner Sicht auch hier nur Verlierer zurück. Eine Frau, die Opfer eines übergriffigen alten spielzeugwerfenden „Union Fans“ geworden sein soll und einen Verein, der davon aus den sozialen Medien erfährt und nun kommunikativ keine Chance mehr hat, vor die Empörungswelle zu kommen.
    Ihr Mann wird „brutal“ gefoult, muss blutend vom Platz und währenddessen wird seine Frau bedrängt, bepöbelt und von Vereinsseite so allein gelassen, dass nur die Öffentlichkeitvia Insta (auf englisch, was natürlich die Reichweite erhöht) noch helfen kann, damit der Verein den nötigen sozialen Druck bekommt, seine katastrophalen Zustände im Familienbereich des VIP Bereichs zu ändern… Zufall,?
    Ich bezweifle nicht dass Vorkommnis an sich. Die Art und Weise jedoch, auf die Frau Jenz offenbar Gerechtigkeit und die Öffentlichkeit sucht, passt in die heutige Zeit. Ob das sinnvoll ist bezweifle ich dagegen schon..

    • @Jan…also heute darf ich Dir ja dann mal vollumfänglich zustimmen.

  5. und nur zur Klarstellung… es geht hier nicht um eine auf der Weihnachtsfeier begrabschte Angestellte des Vereins, bei der der Vorgang unter den Teppich gekehrt werden soll und der niemand glaubt. Frau Jenz ist Spielerfrau mit einer großen Reichweite auf Insta, und ich gehe davon aus, dass spät. Christian Arbeit (zu dem sie Zugang haben sollte als Frau eines Spielers der Gäste) nach dem Spiel sich ihr ernsthaft und sensibel angenommen hätte…
    So hat das Ganze nun leider das berühmt berüchtigte „Geschmäckle“. Bitter für Frau Jenz und auch für den Familien Verein Union Berlin.

    • Ob Frau Jenz tatsächlich weiß, dass Christian Arbeit der Sprecher Kommunikation ist, für sie zugänglich ist und ihr sensibel zuhört?

  6. Mir ist unklar, warum hier erstens die Darstellung der Frau in Zweifel gezogen und zweitens sich über die Art der Öffentlichmachung echauffiert wird. In dem Beitrag hat Steffanie Jenz dargestellt, wie sie das wahrgenommen hat. Sie hat keinen Shitstorm ausgelöst. Sie hat niemanden mit Namen und Gesicht in die Öffentlichkeit gezerrt. Laut ihrer Darstellung hat sie zuerst Hilfe beim Personal gesucht. Danach hat sie den Beitrag veröffentlicht. Vielleicht kann man das einfach einmal hinnehmen.

    • Danke Sebastian.
      Schon erstaunlich, in welche Richtung die Empörungswelle hier schwappt.

    • Jan Hollants

      Danke Sebastian.
      Dieses Herumeiern mancher und das relativieren ist einfach nur peinlich und widerlich.
      Das Ordner sich dann auch noch gemein machen, statt den Kollegen am Schlawitchen zu packen und ihn vor die Türe zu stellen, ist unfassbar.

  7. @Sebastian: der Shitstorm ist bereits da. Es gibt keine Zweite Meinung dazu. Wo ist da der respektvolle Umgang miteinander?
    Muss alles, was auf Insta gepostet wird vom Rest ohne (aus meiner Sicht berechtigte) Fragen und Ansichten hinsichtlich des Umgangs mit diesem Problem hingenommen werden?

    • @jan Nur weil ein Post negatives Feedback enthält, ist es noch lange kein Shitstorm. Der Verein geht der Sache offenkundig nach und damit ist das Erregungspotenzial des Beitrags aus meiner Sicht wirklich nur noch sehr niedrig.

    • Man kann natürlich und grundsätzlich alles in Zweifel ziehen. Was hier ja von etlichen auch immer wieder getan wird – gern auch bei der Verurteilung von Medien – egal ob sie nun zweifelhaft, fragwürdig oder auch allgemein als seriös gelten. Frau Jenz hat völlig berechtigt einen für sie peinlich-übergriffigen Vorfall geschildert – so sachlich wie das ihr möglich war. Subjektiv. Logisch. Wie denn auch sonst? Dem Verein schien ihre Darstellung immerhin so glaubwürdig, dass er sich für die Veröffentlichung ausdrücklich bedankt und entschuldigt hat. Also sich nicht in Wagenburgmentalität eingeigelt hat wie es einige hier wohl lieber hätten, wenn nicht sogar für gerechtfertigt halten. Was der verletzte Ehemann hiermit zu tun haben soll, erschließt sich auf keine Weise. Steffanie Jenz‘ Wortmeldung ist -Stand heute- angemessen und berechtigt.

  8. Was diese Welt wirklich zur Genüge hat: Männer, die einer Frau erklären, wie sie sich nach absolut übergriffigem und unangemessenen Verhalten eines Mannes korrekt zu verhalten hat. Brennt euch der Helm?! Die muss GAR NICHTS. Nicht hinnehmen, nicht Gespräch suchen und auf gar keinen Fall schön lieb und leise sein. Im Gegenteil sollten gerade Frauen mit Reichweite dieser jederzeit dafür nutzen, öffentlich zu machen, was Männer ihnen zumuten. Weil das offensichtlich nicht allen klar ist. Das hat weder spezifisch mit Fußball noch mit Union zu tun, es sind einfach Dinge, die den meisten Frauen so oder in Varianten passieren – überall. Auch bei uns. Und es gibt exakt eine Sache, die andere Männer dann sinnvoller Weise tun können: Sich solidarisch zeigen. Schafft kaum einer. Was hingegen ein kompletter Arschloch-Move ist: Kleinreden. An der Frau rummäkeln. „Sie hätte doch …“. Arbeitet einfach mal an eurer Haltung. Sie ist scheiße.

    • @Steffi
      Gut geschrieben !

    • Jenau so!

    • Jan Hollants

      Das was Steffi sagt. Nicht mehr und nicht weniger.
      Dieses Herumeiern und das relativieren ist einfach nur peinlich und widerlich.
      Das Ordner sich dann auch noch gemein machen, statt den Kollegen am Schlawitchen zu packen und ihn vor die Türe zu stellen, ist unfassbar.
      Sich im Nachhinein darüber zu beschweren, dass sie sich äußert und wo sie sich äußert schlägt dem Faß den Boden aus.

  9. @Sebastian: so gesehen hast Du Recht. Auch was Personen, Namen und den Verein angeht. Hinsichtlich des Erregungspotentials in der öffentlichen Berichterstattung musst Du nur mal den Namen „Jenz“ eingeben bei Google…wenn das kein fomidabler Shitstorm über dem Familienverein 1.FC Union ist….
    Das Thema ist für mich zumindest beendet…

  10. @steffi: genau diesen Reflex findet man immer wieder in derartigen Diskussionen. Ihr seid Scheiße, wir haben Recht.
    Ich bin in Teilzeit tätig und seit 17 Jahren für meine Kinder da. Ich habe in Summe 14 Monate Elternzeit genommen und mit stillenden Müttern in Krabbelgruppen verbracht. Meine Frau ist voll berufstätig, erfolgreich und ! emanzipiert. Die von mir geäußerte Meinung zum Umgang von Frau Jenz mit ihrer Erfahrung teilt sie jedoch. So hilft das nämlich weder ihr noch der Sache (wie man auch hier gut lesen kann) Ich werde ihr aber sagen, dass ihre Haltung dazu Scheiße ist.

  11. Schade, ich habe euch immer gern zugehört, gelesen und über eure Meinungen und Ansichten nachgedacht, manchmal gelacht und vor allem Respekt vor eurem Umgang mit anderen Meinungen und Ansichten gehabt….
    Ich habe euch auch deshalb u.a. finanziell unterstützt, da ihr mit dieser Plattform ein wohltuender Raum in all dem Geschrei, der Erregung und dem unsachlichen Umgang miteinander in der Welt von Social Media gewesen seid.
    Ich wünsche euch alles Gute, ich werde hier definitiv nicht fehlen….macht’s gut.

  12. @Jan bitte Es wäre sehr freundlich und angebracht, wenn Du akzeptieren könntest, dass jede Frau das Recht hat, auf ihre Weise zu eskalieren. Einfach, weil Du in der Lage bist, Frauen zu respektieren. Alle, in ihrer Verschiedenheit. Das scheint mir nicht der Fall zu sein. Du musst eine lange Geschichte erzählen, um zu beweisen, dass Du Recht hast, kommst dabei über anekdotische Evidenz nicht hinaus und findest dennoch nicht zu der Einsicht, dass da jemand eine Frau ekelhaft behandelt hat, die sich auf ihre Weise zur Wehr setzt. Das darf sie. Auch, wenn Du das doof findest. Auch, wenn andere Frauen das anders machen. Warum um alles in der Welt geht es hier überhaupt um die Frau? Das ist grundfalsch! Ein Typ hat Scheiße gebaut. Punkt. Nur darum sollte es gehen. Aber exakt das, was Du hier betreibst – die ganze Zeit an ihrer Art, mit dieser beschissenen Situation umzugehen, rummosern: Das schadet Frauen. Es macht sie klein und unglaubwürdig. Es wäre sehr okay, wenn Du Deinen Standpunkt dazu überdenkst. Aber im Grunde zähle ich auch weiter auf Dein Unverständnis, weil Dir Recht haben wichtiger ist als solidarisches Verhalten.

  13. @Steffi: Ein Typ hat Scheiße gebaut. Ein mögliches Missverständnis scheidet per se aus, da ja eine Frau auf Instagram berichtet hat -Punkt. Jeder Mann der sich hier nicht uneingeschränkt sofort solidarisch zeigt (obwohl niemand !!! von uns zugegen war) ist sofort verdächtig und auf automatisch auf Seiten dieses ekelhaften Typens. Polarisierende und damit trennende Diskussion nennt man das.
    Und mir soll Recht haben wichtiger sein als Dir? Jetzt aber wirklich. Alles Gute….

    • Sollte Frau Jenz sich die Geschichte frei ausgedacht haben, widerfährt sie in solcher und diversen anderen weisen anderen Personen (nicht weißen, heterosexuellen Männern) stets und ständig, von daher würde ich lieber die Äußerungen eines Menschens glauben, der ggf. „übertreibt“, damit aber letztlich die Übergriffe und Straftaten gegenüber Hunderten, tausendenden beschreibt, die real stattfinden und nicht publik werden, weil Opfer in Abhängikeitsverhältnissen zu Tätern (und gelegentlich Täterinnen) stehen oder (familiäre) Strukturen es unmöglich machen!

  14. Einmal, nur ein einziges Mal, möchte ich sehen, dass der Eifer, den die immer gleichen Typen an den Tag legen, wenn es darum geht, in Zweifel zu ziehen, dass einer Frau Unrecht geschehen sein könnte, dafür verwendet wird, den Verursachern dieses Unrechts ihre Grenzen aufzuzeigen. Aber das wäre vermutlich zu konstruktiv.

  15. Wie zu beweisen war. Und ich kann in meinem Blog tatsächlich sehr gut auf Kommentatoren verzichten, die die Meinungsfreiheit anderer einschränken wollen, selber keine Widerworte vertragen und sich aufführen, als hätten sie etwas gekauft, das sie jetzt reklamieren wollen. Das Blog ist unser gemeinsames Hobby. Jede Unterstützung ist freiwillig. Niemand muss uns lesen. Alle dürfen den Bus verlassen, wenn er nicht mehr ihre Strecke fährt. Niemand muss sich dafür rechtfertigen. Aber bitte erwartet nicht, dass wir widerspruchslos hinnehmen, was uns falsch erscheint oder irgendwem nach dem Mund reden. Das wird einfach nicht passieren. Man kann uns bezahlen. Kaufen jedoch nicht.

    • Jetzt bist da aber auch etwas drüber oder? Wenn das nur dazu dient Eure Meinung kundzutun, dann schafft die Kommentarfunktion ab. Ansonsten würde ich mir wünschen das der Fussball etwas im Vordergrund steht. In diesem Sinne…..u.n.v.e.u.

    • Ralph Rambow

      Meine Güte, ich würde so lachen, wenn sich diese ganze Geschichte als aufgeblasene Luftnummer herausstellt, die nur dazu dient, ihren Social Media Accounts etwas Auftrieb zu verleihen, Wäre ja beileibe nicht das erste Mal. Aber ob du dann mit der selben Vehemenz zurückrudern würdest, wage ich schwer zu bezweifeln. All das, was Jan in Betracht gezogen hat, kam mir auch in den Sinn, als ich das gelesen hatte. Insbesondere, weil ihr armer Mann ja brutal gefoult und verletzt wurde und sein Team deswegen verloren hat. Hat zumindest Geschmäckle, dass ausgerechnet dann so ein Post via Social Media kommt.

  16. @ChSchmidt bitte zieh in Betracht, dass ich exakt das meine, was ich sage. Nicht mehr, nicht weniger. Nur exakt das.

  17. Ich wollte euch nicht kaufen, sondern lediglich unterstützen, so wie ihr darum bittet:

    „Das Textilvergehen ist ein werbefreies Format. Sowohl Blog als auch Podcast sind unser Hobby. Wir freuen uns natürlich über Unterstützung, sei es in Form von Input und Hinweisen, die uns am besten per E-Mail oder Chat erreichen. Aber wir sind auch für finanzielle Unterstützung dankbar, um die Kosten für Blog (vor allem die Medien-Abos) und Podcast (Technik und Podcast-Dienste) zu decken. Auch Kleinstbeträge helfen.“

    Aber reine Echokammern kann ich nicht unterstützen…weder mit meiner Zeit, noch mit Kleinstbeiträgen….alles Gute trotzdem….

  18. Gerne noch einmal – niemand muss sich rechtfertigen. Aber wir eben auch nicht.

  19. Allein die Kommentarspalte hier zeigt, dass Frau Jenz die Öffentlichkeit bestimmt nicht sucht, weil es so viel Spaß macht, sich als Frau in der Öffentlichkeit mit einem kontroversen Thema zu äußern. Man braucht wenig Phantasie, um sich ihre DMs jetzt vorzustellen. Insofern, liebe Mit-Männer: kommt mal damit klar, dass es in unserem Stadion auch Idioten gibt und Personal in unserem Stadion mit solchen Situationen nicht gut umgeht. Der Verein sagt, er kümmert sich drum, und damit sollte die Geschichte für alle hier erledigt sein, damit künftig alle anderen stillenden Frauen auch im Stadion in Ruhe stillen können. Ist jetzt nicht wirklich Raketenwissenschaft…

  20. … gehe jetzt mal spenden.
    Danke + Eisern

  21. @Ralph Jede Frau hat das Recht, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Wo auch immer sie das tun möchte. Heißt „Freie Meinungsäußerung“, steht im Grundgesetz. Das war der Punkt, um den es hier ging. Nichts sonst. Das ist komplett unabhängig davon, wie Dritte die Situation beurteilen. Wenn Du hergekommen bist, um Frauen zu unterstellen, dass sie grundsätzlich lügen, um sich wichtig zu machen, geh bitte woanders hin. Das hier ist nicht der richtige Ort für Dich. Auch für abstruse Zusammenhänge („… aber ihr Mann!“) stehen wir nicht zur Verfügung.

  22. Also wirklich keiner von uns weiss ja wie so oft was da wirklich vorgefallen ist, umso erstaunlicher das hier gleich wieder irgendwelche Geschlechterdebatten aufgebauscht werden. Aber grundsätzlich würde ich als Mutter die sicher auf Grund Ihrer Lebenssituation sicher nicht irgendwelchen finanziellen Zwängen ausgesetzt sieht, immer mein 11 Monate altes Baby mit zu einem Auswärtsspiel und natürlich auch generell mit zum Fussball nehmen. Vorausgesetzt ich habe da ordentlich die Möglichkeit auch zu stillen und mich etwas zurückzuziehen. Ist doch völlig klar. Sollte dann, was wie warum und so weiter ein alter weißer Mann kommen der mich stört, kläre ich das nicht vor Ort, sondern mache es so öffentlich mit meiner Geschichte, dass auch das letzte Blatt Bock hat darauf einzusteigen. Das erinnert mich hier alles schon wieder an diese Nenad Debatte. Ich bin hier jetzt was das betrifft auch auch raus und äussere mich nur noch zu sportlichen Belangen. So und zum Abschluss liebe Steffi….ich empfehle speziell Dir und Deinem Team exakt und in Betracht ziehend das es mir eigentlich als Nutznießer Eurer im Grunde tollen Arbeit hier nicht zusteht, in Euren Pod Mal weniger inflationär das Wort “ tatsächlich“ zu gebrauchen. Ich denke Ihr als Team seit redegewandt genug, um diesen absoluten Schwachsinn, der aktuell die deutsche Rhetorik unterläuft auszublenden. Tatsächlich ist es so, dass man einen Satz auch verbal beginnen kann, ohne tatsächlich die Aussagekraft oder den Wahrheitsgehalt derer, tatsächlich damit einer verstärkten Bedeutung zukommen lassen zu müssen. Liebes TV Team, alles Gute. Oder um es mit den Wort von T&S zu sagen….Stößchen. EISERN UNION

    • @ChSchmidt Rhetorik-Hinweise von Menschen, die seit und seid nicht unterscheiden können – klar, immer her damit! Nur, damit es auch wirklich klar wird: Es ist egal, was vorgefallen ist. Es ist auch nicht an Dir zu bewerten, wo die Frau sich mit ihrem Kind aufhalten darf. Es geht um eine einzige Sache: Darf sie im Internet ihren Unmut äußern? Und darauf gibt es eine ganz einfache Antwort: Sie darf. Es besteht da keinerlei Redebedarf. Dieses Fass voll Würmer haben Männer aufgemacht – tatsächlich ausschließlich Männer – die aus irgendwelchen Gründen meinen, sie dürfe nicht.

  23. Ich poste ja eigentlich nie, aber finde die Eskalation in den Kommentaren doch bedrückend. Dabei gibt es doch zunächst sehr große Gemeinsamkeiten bei Autor:innen und Kommentator:innen, die einen positiv stimmen sollten: Öffentliches Stillen ist hochgradig akzeptiert – wer dagegen agiert, sollte sanktioniert werden. Das ist im Übrigen die allgemein akzeptierte Meinung. Und das ist gut so. Erst weit danach kommen die Unterschiede. Soll man einen Insta-Post hinterfragen? Delegitimiert man damit die Opferperspektive? Wenn es um eine journalistische oder rechtliche Einschätzung ginge, muss man den Insta- Post in jedem Fall hinterfragen. Nicht weil es um eine Delegitimierung des Opfers ginge, sondern weil man am konkreten Hergang interessiert wäre. Das Interesse scheint bei dem ganzen Vorgang aber niemand zu haben. Ich finde es schon erstaunlich, dass eine dpa Meldung komplett im Konjunktiv rausgeht und dann abgedruckt wird. Hier steht schon die Aufmerksamkeitsökonomie im Vordergrund. Union bietet hierbei eine öffentlichkeitswirksame Projektionsfläche, denn einen ähnlichen Post hätten sicher viele Frauen mit Stillerlebnissen an X-beliebigen Orten absetzen können. Insofern: Sie hat Reichweite und nutzt sie für einen Appell. Das ist doch in Ordnung – und hätten viele ähnlich gemacht. Nur dass es in diesem Fall ungünstig für Union ist. Ich glaube jedoch nicht, dass jeder Mensch (ob Mann oder Frau) das Recht hat darauf hat, auf seine Weise zu eskalieren. Wo kämen wir da hin? Auch finde ich es in Ordnung die Sachlage zu hinterfragen, weil es schlicht bislang nur eine Perspektive der Situation gibt – wenn man dabei nicht gleich niedere Motive oder Verschwörungen unterstellt.

    Das mit der Aufmerksamkeit hat auf jeden Fall funktioniert.

    • @Felix Du hast eine Sache missverstanden: Dass jeder Mensch auf seine Weise eskaliert meinte lediglich, dass jede Person anders reagiert. Der Frau wurde u.a. angeraten, sich vertrauensvoll an Christian Arbeit zu wenden. Hä?! Sie hat sich entschieden, das Ganze so zu behandeln, wie sie es eben getan hat. Und das steht ihr zu. Ich bin ihr wirklich sehr dankbar dafür, dass sie das gemacht hat. Von dem einzigen Mann, der dazu etwas beitragen könnte, habe ich bisher nichts gehört. Naja. Vielleicht hat er einfach kein Internet. Alle anderen könnten diese Schilderung einfach mal so hinnehmen, das wäre gut. Sie tun das aber nicht, sie unterstellen der Frau Geltungssucht. Das ist schlicht bösartig und frauenfeindlich. Und eben diesen Teil gilt es zu verstehen. Das fällt einigen Männern hier offenkundig wirklich schwer.

  24. @ Steffi….Wow….Seit und seid… Tatsächlich? Entschuldige bitte das ich das nur mit dem Handy tippe und nicht Korrektur lese. Fass voll Würmer? Es besteht kein Redebedarf? Es ist auch nicht an Dir andere Meinungen zu bewerten bzw. pauschal als Scheisse zu verorten.

  25. […] dem Verursachenden der Situation), machte sie das Geschehen später auf Instagram öffentlich.Das Textilvergehen nahm das Thema auf – und nach einigen durchaus vernünftigen Kommentaren gab es leider im […]

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