Abpfiff. Union verliert gegen Stuttgart mit 0:3. Und das am Ende auch verdient. Ich sage der Familie, dass sie mich hinter der Gegengerade finden und gehe. Die Mannschaft hat ihre Runde noch nicht einmal bis zur Mittellinie geschafft und ich bin schon aus dem Stadion raus. Ein paar torkelnden Fans noch rechtzeitig ausgewichen und schon saß ich auf der Bank neben dem bereits geschlossenen Bierstand, an dem es auch alkoholfreies Bier und Wein gibt. Stinksauer und auf eine Art wütend, wie ich es selten im Stadion gehabt habe. Nicht auf die Mannschaft, die ganz offensichtlich ein eigenes Päckchen zu tragen hat. Sondern auf uns Fans.
Es war die 81. Minute. Union hatte gerade für die Schlussoffensive umgestellt, da trifft Silas zum 0:2. Das ist die Definition von Nackenschlag. Und plötzlich singt das Stadion „Always look on the bright side of life“. Das war für mich in diesem Moment fast noch schlimmer als das Gegentor.
Nur für’s Protokoll: Ich habe gar nichts dagegen, dieses Lied zu singen. Ich habe es selbst laut mitgesungen, nachdem wir im Abstiegskampf in der Zweiten 1:3 in Darmstadt verloren hatten. Es ist ein Lied für Eskapismus und es hilft, mit einem Spiel klarzukommen, in dem Union keine Chance hatte. Um es mit der Kreuzigungsszene aus „Das Leben des Brians“ zu sagen: Ist jetzt auch egal, dann pfeifen wir uns ein Lied. Doch als gegen Stuttgart dieses Lied erklang war das Spiel noch nicht abgepfiffen, sondern es ging noch gut 15 Minuten. Und vor allem war es nicht egal.
Es war aus meiner Sicht der falsche Moment für dieses Lied. Nicht zur zeitlich, sondern eben auch mental. Und ich war wütend darüber, dass wir als Fans eventuell den Instinkt dafür verloren hatten, was die Mannschaft brauchte. Ein ganzes Stadion, das in dem Moment trotzig „Eisern Union!“ ruft zum Beispiel. Ein Stadion, das einen Glauben an das Team transportiert. Ein Stadion, das sich mit aller Macht dem Gegner entgegenwirft, wenn es die Mannschaft alleine nicht schafft.
Für mich wirkte das „Always look on the bright side of life“ in dem Moment so, als ob das Ergebnis auf dem Platz egal sei, weil man ja nur zum Feiern da sei. Doch Union ist keine Ü30-Party mit DJ Christian in Templin. Es ist Sport, Leistungssport. Ja, mit einer großen Unterhaltungskomponente. Aber es geht darum, dass man gewinnt. Dafür gehen die Spieler auf den Platz. Weil sie gewinnen wollen. Nicht um sich während des Spiels ein Lied anzuhören, das ihnen sagt, dass es egal sei.
Und vielleicht ist es mal an der Zeit, dass wirklich jede Person den Ernst der Situation begreift. Was auch immer aktuell mit dem Team los ist, es ist doch am Sonnabend gegen Stuttgart sichtbar gewesen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dass kein Selbstvertrauen herrscht. Dass Schüsse nicht abgegeben werden, sondern lieber noch einmal quer gelegt wird. Dass Flanken nicht scharf kommen. Dass Laufwege nicht stimmen, wenn in der ersten Hälfte Bälle tief in den Raum gespielt werden, aber Sheraldo Becker auf der Bank sitzt. Die Mannschaft spielt gerade nicht als ein Ganzes ist und agiert nicht als Team.
Da gibt es keine Zaubermittel aus dieser Situation heraus. Den Glauben muss sich das Team erkämpfen. Mit jedem Pass. Mit jedem Zweikampf. Mit jedem Schuss. Wir können das große Ganze in dieser Saison vergessen. Die Frage, ob die Mannschaft in Europa überwintert zum Beispiel. Oder ob sie im Pokal weit kommt. Auch die Platzierung in der Bundesliga. All das ist eigentlich jetzt egal. Es geht immer nur um das nächste Spiel. Und in diesem nächsten Spiel geht es immer nur um die nächste Situation. Zweikampf gewonnen. Ja! Ball weiter nach vorne treiben. Zweikampf verloren? Hinterher. Dazwischengehen. Und wir als Fans immer mit voller Wucht dabei.
Nicht nur die Mannschaft muss gerade zu ihren Basics zurück, sondern auch wir. Wir müssen uns gedanklich gerade dort einfinden, wo wir 2019 als Fans waren. Jedes Spiel ist ein großer Kampf. Jedes Spiel muss aufs Neue bewältigt werden. Keine Gedanke an die übernächste Partie, weil es gegen einen besonders schweren Gegner geht. Sondern das schwerste Spiel ist das, was gerade ansteht.
Das schreiben die Berliner Medien
Eine Analyse des Spiels gibt es nicht von mir, da meiner Meinung nach das Problem sehr groß zwischen den Ohren sitzt. Wer das gerne lesen will, wird von den Berliner Medien ausreichend bedient:
- „Das sind nicht wir, das ist nicht Union-like“ (Tagesspiegel)
- „Das sind nicht wir, das ist nicht Union-like“ (Berliner Zeitung)
- Union Berlin hat seine Grundprinzipien verloren (RBB)
- Für Union wird’s immer brenzliger (Morgenpost)
- Union nach Schlappe tief in der Krise (BZ)
- „Wir werden uns jetzt nicht zerfleischen“ (Bild)
- Fischer trotzig: „Warum soll ich hinwerfen?“ (Kicker)
- Debakel gegen VfB Stuttgart – Comeback von Knoche und Khedira (MOZ)
- Eine Mannschaft ohne Superkräfte (Süddeutsche Zeitung)
- Kommentar: Union auf der Suche nach sich selbst (Tagesspiegel)
- Kommentar: Götterdämmerung in Köpenick? (Berliner Zeitung)
Und noch ein Nachtrag: Aus dieser sportlichen Krise (nennen wir es wirklich einmal beim Namen) kommen wir alle nur gemeinsam heraus. Denn ansonsten wäre es eine wirkliche Krise von Union. Also falls irgendwer schon Banner gemalt hat mit dem Text „Fischer, wie lange noch?“ oder so ähnlich, bleibt zu Hause und gebt die Karten denjenigen, die mit voller Wucht die Mannschaft supporten und keine anderen Themen aufmachen. Da hätte ich wirklich wenig Verständnis für und müsste mich fragen, wo diejenigen beim Fantreffen mit Trainer und Manager vor ein paar Tagen waren.
Podcasts zum Stuttgart-Spiel
Wer etwas über das Spiel hören will, kann sich die neue Episode von Taktik&Suff anhören. Vor dem Spiel war Nadine aus unserem Podcast-Team bei Rund um den Brustring zu Gast. Bei uns wird es mit einer Episode nach dem Stuttgart-Spiel zeitlich schwierig. Vielleicht ist es für uns alle besser, lieber einmal schnell Luft für Dienstagabend gegen Neapel zu holen. Wir geben auf Bluesky und Instagram aber auf jeden Fall Bescheid, wenn wir doch aufnehmen.
Unions Frauen spielen gegen Magdeburg
Heute um 14 Uhr ist Anpfiff der Partie des Teams von Trainerin Ailien Poese gegen Magdeburg. Wer das Gegenteil von sportlicher Krise sehen will, sollte zum Fritz-Lesch-Sportplatz fahren. Über die bisherige Bilanz ohne einen Punktverlust schreibt die Morgenpost (Bezahlartikel).
Und sonst so?
Die A-Junioren gewinnen in der Bundesliga 4:0 bei Werder Bremen (Spielbericht). Die B-Junioren verlieren zu Hause 0:2 gegen Cottbus (Spielbericht).
U19-Co-Trainerin Marie-Luise Eta und Trainer Marco Grote kommen in diesem Film der Uefa zum Coach Development Programme for Women zu Wort.
Und noch ein wichtiger Hinweis für das Spiel am Dienstag: Kommt rechtzeitig und vor allem was den Unterrang betrifft, lest bitte genau die Hinweise von Union! Und wer keine Karte für den Unterrang hat, sollte das respektieren und nicht versuchen, einen Weg dorthin zu finden. Da geht es zum einen um die Sicherheit aller, die dort sind. Aber es geht auch um empfindliche Strafen und Auflagen, die dem Verein sonst drohen können.
Mir hat ein englischer Student geschrieben, der eine kleine Umfrage zu Union für eine Uni-Arbeit macht. Wer Englisch spricht, kann gerne die 6 Fragen beantworten.
Und die Fan- und Mitgliederabteilung macht wie immer die Umfrage zum Spiel. Beteiligt euch gerne. Mir stoßen aktuell vor allem die Becherwürfe auf. Einerseits die auf Serhou Guirassy (ja, sein Jubel vor dem Block war provokant und über die Maßen unsportlich, aber das rechtfertigt kein Werfen von Bechern über den Zaun). Aber ich habe auch zwei Würfe von leeren Becher einfach nach unten Richtung der anderen Stehplätze gesehen und bin davon über die Maßen irritiert. Einem Werfer habe ich das auch deutlich mitgeteilt, der erklären wollte, er hätte den Becher ja nur Richtung Gang unten geworfen und niemanden getroffen. Mir ist nicht klar, warum man das überhaupt macht. Und ich habe von dem Werfer auch keinen Grund erfahren. Lasst den leeren Becher halt stehen. Dann sammeln ihn irgendwelche Kids ein. Aber werfen?
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Da bin ich 100% bei Dir . Vom ersten bis zum letzten Wort spiegelt es meine Gefühlslage wieder. Gestern wie auch heute noch.
Dito mucho. Punkt.
War exakt auch meine Reaktion. Warum singt man DIESES Lied in DIESEM Moment?
Kann man ja bei nem 0:4 machen, wenn man chancenlos ist…
der wandel hin zum gute-laune-club mit kostümierung und stimmungsliedern nervt schon länger. bei den ganzen trikots mit fofana-flock fällt mir nichts mehr ein.
Ich habe das wirklich ganz genau so gesehen und den Umstehenden deutlich mitgeteilt, dass ich dieses Lied zu diesem Zeitpunkt nicht singen will. Da schenkt ein ganzes Stadion ab, anstatt nochmal richtig Ballett zu machen… Was ist das für ein Signal an die Mannschaft…? Über die furchtbar schlechten Schwingungen, die einige sog. Fans in Sek 3 verbreitet haben, will ich mich hier nicht ausführlicher auslassen. Nur soviel: Einige sollten ihre Energie nicht für ständiges Gemotze oder niveauloses Beleidigen der gegnerischen Spieler verschwenden, sondern lieber in den Support unserer Mannschaft investieren!
Dito mucho. Punkt.
eisern!
na dit is ja mal auch ne klare kante gegen ali der m.M.n. always look on .. anjestimmt hat. im nachgang wär zu dem zeitpunkt ein insbrünstiges unsere mannschaft,unser stolz.. und always look on.. zur verabschiedung wohl besser gewesen. aber dit leben is keen konjunktiv und unser capo hat vielleicht auch mal n fehler gemacht, jenauso wie urs dit vielleicht mal passiert is und genauso wie dein abgang ( @sebastian) streng genommen die booneschen jebote bricht. weil wir nunmal alle ooch menschen sind. dass den blödesten von uns dann die becher aus der hand fliegen is logo ärgerlich.
aber dass in der alten försterei bei neun klatschen in folge und einer sportlich ( & offensichtlich grötenteils mental) erschrenkend schwachen leistung immer noch über die volle spielzeit gewohnt bedingungslos supportet wird und sek 2-4 nach der mannschaft gehen, zeigt doch dass man auf den rängen den ernst lage begriffen hat.
und die truppe brauch nunmal den kleenen funken, das eine spiel das zu uns kippt und dann geht die saison nochmal los.
EISERN!
@paula Mein Text richtet sich weder gegen Ali noch irgendeine andere Person. Mir ging es nur um das Lied.
Dito mucho. Punkt.
Knaller, die Beschreibung. Sehe ich 100% auch so. Mir fehlte insgesamt die Wucht im Stadion, ich hätte es aber nicht so treffend beschreiben können, wo das herkommt und warum das so ist.
Bezüglich Unterrang im Oly gilt aber auch: man selbst hat ein Ticket für N, kommt dort aber nicht hin, weil andere Leute alle Plätze belegen, obwohl sie vielleicht kein N haben. Das führt dann dazu, dass die nervenden Hin- und Her-Bewegungen stattfinden und man schlimmstenfalls gar nicht ausweichen kann, weil die Ordner einen nicht in nen anderen Block reinlassen.
Habe hier soeben (mal wieder) die perfekte Zusammenfassung und Zustandsbeschreibung gelesen. Danke dafür.
Ehrlich gesagt fand ich nicht nur Monty Python fragwürdig – auch bei der jetzigen Lage anzustimmen „Keiner wird es wagen…“, fühlte sich komisch an!
Das stimmenzehrende schnelle „Eisern“ zur Gegengerade dreimal zu machen, hat mir meine Stimme auch noch nicht ganz verziehen ?.
Weiß übrigens jemand, ob die schwarzen Folien über die Banner der Gäste zu Ehren von Miehlis waren? Passte ja ganz gut zu unserer Choreo ?
Jetzt fängt es an. Wir regen uns über die Stimmungsmacher auf der Waldseite auf, weil sie was anstimmen, was uns nicht richtig vorkam.
Es ist aber möglich, eigene Lieder zu singen. Meistens geht Ali darauf ein.
Vielleicht sind wir alle ein bisschen zu satt und uns fehlte nur noch das Pfefferminzplättchen um vor lauter Erfolg zu platzen.
Ich mach mir vor allem Sorgen um unseren Urs! Es scheint mir, dass er vom Vorstand gar nicht so viel Kredit hat, wie wir dachten…
@JanGrobi du hast hast den Text glaube ich nicht verstanden. Es gibt nicht darum, ob sich jemand beim Lied vergriffen hat, sondern um die grundsätzliche Haltung. Im Abstiegskampf muss die AF ein Hexenkessel sein. Das war Sie gestern nicht.
Zum Thema Urs: woher kommt die Sorge?
Oliver Ruhnert hat sich auf Sky so geäußert und auch beim Fantreffen sah die Harmonie zwischen beiden (Fischer) nicht so aus wie sonst
Sehr gut Sebastian.
Ganz sicher ist nicht der mangelnde Support schuld an der aktuellen Situation, aber der komplett spielferne und exzessiv selbstinszenierte Support hilft eben der Mannschaft auch nicht.
Das Monthy Python Lied ist sowas von abgegriffen. Mag sein, dass es beim ZDF-Fernsehgartenpublikum noch wirkt, klingt fast wie das Befolgen einer Regieanweisung aus der Sky Konferenz…
Das kann man evtl nach dem Spiel anstimmen, oder bei einem 0-5 Zwischenstand, wer sich da in den beliebigen Mainstream-Song überhaupt einreihen möchte.
Ich hätte mir eine deutlich engagierte AF gewünscht, fand die Stimmung von Anfang an etwas gelähmt.
Ich finde es schade und auch etwas bedenklich, dass Union nicht mehr gewinnt, aber das ändert genau rein gar nichts an meiner Motivation ein Spiel anzusehen und zu supporten.
Komisch, dass der Spielausgang offenbar für zunehmend viele im Publikum entscheidend für den Support zu sein scheint.
fand auch die Gesänge nach dem Spiel fragwürdig lange dauern. Da geht es meines Erachtens fast mehr darum sich selbst als Publikum (u d seine Treue) zu feiern alsdie Mannschaft. Bisschen mehr Fingerspitzengefühl, denn die Mannschaft wollte einfach nur in die Kabine. Was verständlich ist: es sind Leistungssportler, die gerade extrem enttäuscht waren
Ein paar meiner Gedanken dazu:
Ich will nicht dass Gäste Fans zu hören sind. Ich will wieder Gänsehaut und zusammenzucken weil wir zusammen einfach lauter sind.
Seid auch Vorbild für neue Unioner! Nehmt sie mit und zeigt ihnen, was die AF kann!
Ich will, dass Spieleraugen funkeln, wenn sie nach der Atmosphäre gefragt werden!
Macht Euch bewusst, dass wir einen großen Einfluss auf die Mannschaft haben können.
Damit sind wir absolut Teil des Spiels! Die Mannschaft braucht uns! Jetzt ganz besonders!!!!
Von daher sollte unsere einzige Frage sein: was können wir für die Machenschaft (und Trainer!) tun?
Als wenn dieses Lied gestern ein Problem wäre. Ich empfand das eher als Schmerz- und Frustbewältigumg, andere Stadien hätten gepfiffen. Nach der „Backpfeife“ von Silas darf man auch schon mal Au Scheiße ausdrücken dürfen. Unionfans sind auch nur Menschen, wie die Spieler. Die Niederlage war uneingeschränkt verdient. Ja, und das tut auch den Rängen weh.
Ich fand das Lied zu dem Zeitpunkt nicht tragisch. Im Grunde war das ganze Spiel über zu spüren, dass mal wieder nichts geht. Und schon nach dem 0:1 war’s gefühlt gelaufen, selbst wenn die 2. Hälfte engagiert und deutlich besser als die erste war. Wer nicht zu Chancen kommt, kann keine Tore schießen, ganz einfach. Ich fand auch den Support nicht besonders leise – die Stuttgarter waren einfach sehr laut und ausdauernd.
ich bin eher tendenziell bei honeypie. Nur einmal bei Fofanas Torschuss kam bei mir noch kurz Hoffnung auf, dass Spiel doch noch zu drehen.
Wenn man 8x Vollgas gibt auf den Rängen und 8x abgefettet heimtrottet, wird man auch mal blöd im Kopf. Getreu dem Motto “ Nach müde kommt blöd“.
Nicht zu sehr darüber nachdenken. Man kann nicht permanent am Limit supporten, wenn man nicht sieht, dass es auch etwas bewirkt. Kein Support ist ein NoGo (siehe heute SO4 beim KSC). Aber warum nicht mal sinnloses Singen wenn die Situation im negativen Sinne surreal ist. Wir Fans sind auch nur Menschen und haben gerade einen fetten Kater nach dem Rausch der letzten Jahre. Wer das nicht aushält, kann meinetwegen zu Hertha gehen.
@Sebastian: Früher gehen? Konnte die Mannschaft früher gehen, obwohl sie sich auch lieber sichtbar im Boden verkrochen hätte?
Sie stand da und hat statt Pfiffen oder Meckern erleben müssen, dass wir nicht resignieren sondern etwas Druck aus dem Kessel nehmen und weiter an sie glauben. Was wäre denn die Alternative?
Wir gehen zu Union. Wir gewinnen immer. Und wenn wir siegen ist es um so besser. Haben wir das innerhalb von 5 Jahren schon vergessen?
Eventuell ist dieser Spruch:
„Ein guter Spieler versteht es, das Spiel zu gewinnen, ein guter Charakter, es lachend zu verlieren.“ eine Erklärung für die Stimmung aktuell.
Ich weiß es nicht. Ein richtig alter Unioner, mit dem ich nach Verabschiedung der Spieler auf dem Waldweg ins Gespräch kam, hat mich nur müde angegrinst und gemeint: „Krise? Dit is nüscht im Vergleich watt ick hier schon erlebt hab Jungchen.“ Ich werde 50 nächstes Jahr ;-)
Danach war mein Herz getröstet und statt Trauer plötzlich Freude auf Dienstag da. Denn statistisch gesehen muss jede Serie mal reißen…und da will ich dabei sein und wieder bis zum Reißen der Stimmbänder Eisern! Union! feiern!
das lied wurde auch in Dortmund gesungen. auch dort gefiel es mir nicht.
verstehe ich, dass es einige singen, weil sie arg frustriert sind? sicher!
denke ich, dass es der Mannschaft hilft? nein.
@Jan Grobi:
danke für deine Worte! Auch auf dem Fantreffen! Ich lasse heute den Nachtisch (Pfefferminzblatt) weg.
Sebastian, ich stimme deinem Artikel absolut zu. Möchte das noch erweitern. Häufiger schon haben in der Vergangenheit die Dramatik des Spiels und der Gesang für mich nicht zusammengepasst. Zum Beispiel gegen Braga. Nach dem 1:2 und 2:2 wurde auf der Gegengeraden einfach der Lull-mich-ein-Gesang weitergesungen … kein echtes Aufbäumen, kein Wachruf für die Mannschaft, nix. Ich wusste gar nicht, wie ich mich da beteiligen sollte. Das war vor einigen Jahren auf der Waldseite noch ganz anders. Da kochte es bei Rückstand richtig packend hoch. Und manches Spiel so gewendet. Ich sehe da kein gutes Gespür für den Verlauf des Spiels, wenn sich plötzlich die Vorzeichen auf dem Platz ändern. Zugleich sehe ich auch kein realistisches Selbstbild im Verein und unter vielen Anhängern. Mit fast 200 Mio. Umsatz gehört Union zur Top30 in ganz Europa. ‚Mitglieder die einen Verein haben‘ ist Union schon lange nicht mehr. Vielleicht auch nie wirklich gewesen. Der Verein ist komplett auf Dirk Zingler ausgerichtet. Er entscheidet. Niemand Anderes. Sollte ihm mal etwas zustoßen (ich wünsche ihm das keinesfalls) wird der Verein für eine Zeit abstürzen, weil an vielen wichtigen Stellen keine selbstbewussten umsichtigen Entscheider sitzen sondern sich unterordnende Diener. Wir hatten 30 Mio. € negative Transferbilanz zum Saisonstart. So viel wie kein anderer Club in der Bundesliga. Bayern, Dortmund etc. alle positv. Wer so investiert kann auf keinen Fall das Wort ‚Abstieg vermeiden‘ in den Mund nehmen. Als Nationalspieler der für die Championsleague kommt, würde ich mich verarscht fühlen und mich fragen, was die hier wollen. Ehrlicherweise hat Ruhnert diese Transferperiode, Stand jetzt, ordentlich daneben gehauen. Mit dem 6st wertvollsten Kader der Liga fliegen wir gerade dem Abstieg entgegen. Warum man z.B. zwei junge vermeintliche Top-Spieler leiht, hab ich vom ersten Tag nicht begriffen … Die identifizieren sich Null mit Union … Da sind wir nur eine Zwischenstation … ein Wochenendtrip … auf Durchreise … Gleichzeitig ist Ruhnert der Erfolg etwas über den Kopf gewachsen … Die Kritik an Flick war vielleicht inhaltlich okay, aber in der Art vollkommen unangemessen. Da hätte Union mal besser noch zweimal mehr in der CL gespielt, um sich so vorwagen zu können. Alles in allem finde ich, ist Union in den letzten Jahren ziemlich arrogant und überheblich geworden. Man muss sich gegenüber allem und jedem abgrenzen und zeigen, wie besonders man ist. Uefa, RB, DFB belehren obwohl das eigene Ticketsystem seit Jahren nicht läuft und beim ersten CL-Spiel auch sofort wie erwartet zusammenbricht, weil man mit so viel Andrang so gar nicht rechnen konnte (vielleicht sollte die UEFA noch technische Standards für das Ticketsystems in der CL vorgeben, damit es auch bei Union klappt) Mitglieder auf der MV werden ausgelacht und ausgebuht. Dinge ins Lächerliche gezogen wie vermeintliche Investorinnen bei Viktoria oder eine vegane Wurst (wie lächerlich das an sich schon ist, sich gegen eine vegane Wurst öffentlich zu positionieren), Spieler gekauft und verkauft, wie die Unterhosen gewechselt (unsere verliehenen Spieler in der BL stehen jetzt alle vor uns und spielen auch noch) Die Politik in Corona andauernd belehrt, die Berliner Verwaltung als lahm dargestellt, die öffentliche Kommunikation meist windelweich und fast immer zu spät (zuletzt Orban oder Palästina-Flagge, Vorwürfe von Eltern aus dem Nachwuchsleistungsbereich). Für den Kommerz und eine neue Trikot-Linie spielt man beim König Real nicht in Union-Rot, sondern in Schwarz. Passt aber irgendwie. Menschlich unglaublich kalt geworden Union. Passiert, wenn entgegen der eigenen Worte bzw. Beweihräucherung der vermeintliche Erfolg über dem Menschen steht. Hat nichts mit den vielen neuen Mitgliedern zu tun, sondern wie warm das Herz im Zentrum schlägt. Fischer und seine zwei Co’s sind für mich da absolut ausgenommen. Den Dreien wünsche ich so oder so alles Gute für die nächsten Wochen.
@ Bernd
Bezüglich der Transferpolitik bin ich völlig bei Dir. Ich hatte schon des öfteren gewarnt, aber im Glücksgefühl des Erfolgs wird man dafür ja nur verhöhnt oder ausgelacht. Wenn es dann wirklich nicht läuft heisst es, nachher ist ja Jeder schlauer.
Bin auch der Meinung das Union spätestens seit Anfang deiser Saison einen gefährlichen Weg geht, obwohl das Ende der sportlichen Fahnenstange bereits erreicht war. Spätestens da wäre eine gesunde sportliche Konsolidierung bzgl. der Transfers richtiger gewesen, zumindest ist das meine Meinung.
Keine Ahnung wofür Ruhnert abgefeiert werden soll, aber doch nicht für dieses wahllose Zusammengekaufe und Weiterverschenken.
Keine Investitionen in die Zukunft!
Beispiele gefällig ( betrifft nur den aktuellen Kader sonst würde das ja schon ein fetter Schinken werden)? Gerne ( meine Sicht der Dinge)
Tor: Man verleiht Grill ( der sicher nicht die glücklichsten Partien hatte) nachdem man ihn gekauft hat und holt sich Absteiger Schwolow. Respekt.
Dreierkette: Kauf Diogo ( für mich völlig OK) und dann dieses alberne Theater mit dem alten satten Italiener. Wofür? Jaeckel bekommt weiter keine Spielzeit, entwickelt sich nicht weiter, geht irgendwann selber wie Viele zuvor oder muss gehen. Respekt.
Schienenspieler: Auch da muss es ja langsam hinter den Vorhängen rumoren ohne Ende. Nachdem Trimmel sich ja mehr oder weniger den Job mit Josip teilen muss, haben wir einen grundsoliden Gießelmann vom Hof gejagt um dann den formstarken Roussillon durch den teuren Marketinggag G osens zu ersetzen. Jawolllll
DM: Kral ( leider auch Absteiger) als backup zu Rani. Sehr gut, hatte wohl Ruhnert die Hände nicht mit im Spiel.
OM: Leihabsteiger Aaronson+ Absteiger Tousart… Ich bete zu Gott das András irgendwann weder regelmäßig spielen kann. Der Junge hat Union Gene.
Sturm: Der Abgang von Michel tut mir am meisten weh. Irgendwie hatte ich in der Vergangenheit immer das Gefühl, da sitzen noch 2 draussen die nicht viel schlechter sind, aber das geht mir diese Saison völlig ab.
Michel, Siebatcheu, Leweling vorerst weg, wenngleich man über die jeweiligen Qualitäten durchaus geteilter Meinung sein darf. Dafür Hollerbach und Mikkel geholt, die wie Soviele eigentlich nur Bank oder Tribüne gekauft wurden. Speziell um Kaufmann tut es mir leid.
Dazu der satte Volland und “ ich bin ja bald sowieso wieder weg“ Fofana.
Es bleiben der völlig überspielte Behre und der sich selbst ja eigentlich bei einem ambitionierten PL Club sehende Becker übrig, die beide letzte Saison völlig überperformt haben.
Behre hätte bei mir spätestens nach Spieltag 5 wieder auf der Bank gesessen und wäre in der 2. Halbzeit gekommen, wie letzte Saison.
Ausser Diogo fällt mir diese Saison eigentlich kein Transfer ein, der sportlich sinnvoll war und den jungen Kerl für etliche Millionen zu holen darf sicher auch nicht als Meisterstück der Managerkunst betrachtet werden.
Mir machen die 8. Pleiten langsam wirklich Angst und ich hoffe das wir uns schnellstmöglich den Tatsachen stellen: Abstiegskampf.
In diesem Sinne… u.n.v.e.u.
Seit zwei, drei Spieltagen haben die Kollegen von sky (Hamann und Meijer) die Finger schon ganz gut „in der Wunde“… offensichtlich wird nicht mehr füreinander gekämpft, die Mannschaftsteile verteidigen nicht mehr gemeinsam…. Über die Ursachen wird spekuliert, Gehaltsgefüge durcheinander… so nach dem Motto,
Kollege „XY“ läuft nicht (bekommt ja mehr als ich), brauche ich auch nicht laufen… und ja, die Mannschaft ist kein Team.
Ob U.F. an der Zusammenstellung beteiligt ist? Weiss das jemand? Zumindest eine große Aufgabe. Vielleicht auch eine neue Aufgabe, es ist kein Haufen „junger Wilder“ zu formen, sondern eine unsichtbare Hackordnung (basierend auf Alter, Gehalt und Name) scheint entstanden.
Lieber Thomas, nach mehreren Aussagen von Ruhnert und Fischer der Vergangenheit, gibt es eine recht strenge Aufgabenteilung. Ruhnert ist mit seinem Team für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich. Wo die Leitidee unabhängig vom Trainer verfolgt wird. Fischer formt aus dem was zur Verfügung steht die bestmögliche Mannschaft. Er arbeitet mit dem was ihm vom Club aufgetischt wird. Fischer hätte wohl noch nie bei Union einen konkreten Wunsch für einen Spieler geäußert bzw. erfüllt bekommen.
Ich halte, das zwar für eine gangbare Art die erstmal wenig Konfliktpotential birgt. Aber eben nur im Erfolgsfall und hohes Risiko hat, wenn der Eine sich mal vertut weil das gleichberechtigte Vier-Augen-Prinzip fehlt.
Ich werde sicherlich nicht Fischer raus rufen. Das zu beurteilen sind wir zu weit weg. Ich hoffe aber, dass die Verantwortlichen in dieser Situation alles in Frage stellen und analysieren. Dazu gehört eben auch die Trainerposition. Derzeit ist diese Mannschaft in Liga 1 nicht wettbewerbsfähig. Fast möchte ich sagen, sagt die CL ab, konzentriert euch auf die Liga. Wer hat schon Bock auf Neapel, wenn du auf Platz 15 stehst!?
@Bernd: da hast du ja all das in einen Topf geworfen und verrührt, was Dich hinsichtlich Union bedrückt.
Ich suche mir im Kontext zum Headliner des Blogs nur 2 Themen heraus:
Rhythmus des Supports: da gebe ich Dir Recht. Ist mir auch schon eine Weile aufgefallen. Bis auf herausragende Spiele (wie ZBsp gegen Ajax) passt der Ultra Support für den Rest teilweise nicht zum Spiel. Aber wer hindert die Gegengerade und den Sektor 4 ( den Sektor 1 lasse ich mal raus) es anders zu machen und selbst tätig zu werden? Ali würde das begrüßen und folgen…hat er bereits mehrfach geäußert und bewiesen. Bequemer ist es natürlich, immer auf den Capo zu warten.
Die aktuelle Mannschaft:
ja, es sind Spieler an Bord, die wurden für die CL geliehen und/ oder gekauft. Hat OR auf dem Fantreffen explizit erklärt. Was hätte er auch tun sollen? Von vornherein sagen, wir spielen CL aber schenken ab, weil wir mit dem selben Team gegen den Abstieg spielen werden?
Wir alle wollen Spiele gewinne.. Egal in welchem Wettbewerb. Dafür müssen (nach Befragung der Glaskugel) Maßnahmen vor Beginn der Saison ergriffen werden. Und die sind auch mal weniger “ gleichgut“ (Danke Team Taktik und Suff für diese Wortkreation!) als die der vergangenen Spielzeiten. Haltet es aus! Ansonsten kann man ja auch jedes WE den Amateuren zuschauen die mit Leidenschaft und Feuer am Start sind. Für ohne Geld und Top Bedingungen….
Eine Anmerkung: ich war auf der MV und habe ganz genau zugehört. Weder habe ich Buhrufe noch Auslachen gehört. Das ist nicht wahr!
Habe fertig!
Eisern!
Lieber Jan, die letzte Harmonie-MV meinte ich eher nicht, sondern das Muster was mir schon mehrfach davor begegnet ist. Teilweise auch auf FuMA-Fantreffen. Z.B. eine vermeintlich naive Frage eines Neu-Unioners und schon wird gelacht und sichtbar die Augen verdreht … Das muss dir doch auch schon mal aufgefallen sein. Für mich ist so ein Verhalten so vollkommen respektlos und mit meinen Union-Werten null vereinbar …
Ansonsten stimme ich dir zu, dass man bei den letzten Spielen durchaus die Motivation für Support verlieren konnte. Und als Anhänger auf der Tribüne nicht mehr Energie für keine Ergebnis aufbringen kann als die Spieler … Das ist absolut menschlich. Wenn man dann trotzdem versucht die Stimmung hochzuhalten dann doppelten Respekt dafür … an die Ultras und alle anderen.
Ansonsten glaube ich aber sind die Ultras schon recht mächtig bei Union, dominieren eben auch den Support im Stadion (geht auch nicht schlagkräftig ohne gute Organisation vorab) und werden dem leider nicht immer gerecht. In Madrid habe ich mich schon gefragt, wie das mit der Polizei nach dem Spiel (mal wieder) so eskalieren konnte. Genau wie damals in Malmö … Videos die ich dazu gesehen habe, zeigen deutlich das Unioner stark miteskalieren … bis es knallt … von der angekündigten Aufklärung zu Malmö ist bis heute nichts offiziell gekommen. Inoffiziell habe ich z.B. auch über Madrid gehört, dass höchstens 1000 Karten in den Verkauf/Verlosung gingen. Mindestens 3000 intern und vollkommen intransparent an Begünstigte vorab vergeben wurden. u.a. an Fanclubs der Ultras. Ich halte das für ein starkes Missverhältnis.
Prinzipiell glaube ich ist die momentane Situation ein Ausdruck von Vielem, was sich schon länger schief entwickelt und der Erfolg der letzten fünf Jahre zugekleistert hat. Ja.
Was bei unserer Mannschaft gerade schief läuft… nun, da fällt mir so einiges ein. Aber kann ich es gerade ändern? Leider nein, leider gar nicht. Aber das Union-Feeling, den Support, der immer wieder von den Verantwortlichen als wichtig herausgestellt wird… da kann man als Fan schon was ändern.
Insofern finde ich den Beitrag von Sebastian richtig und wichtig.
Der Monty-Python-Song ist meiner Meinung nach ohnehin schon ziemlich abgelutscht. Aber am Sonnabend bin ich fast ausgerastet. (Wie übrigens auch beim Hurenlied. Das ist Fremdscham pur, nur noch getoppt durch „Tor-sten-Ma-tuschka…“ bei random Freistößen).
Das war nicht nur kontraproduktiv, sondern eigentlich auch einfallslos, aber angesichts der hohen Mitmach-Quote war ich sehr dankbar, dass das hier noch mal thematisiert wurde.
Aber weil hier von einigen Kommentatoren das Monty-Python-Lied auch verteidigt wurde, so nach dem Motto: ja, was soll man denn machen, ist eben „Schmerz- und Frustbewältigumg, andere Stadien hätten gepfiffen“ …
Aha, das soll jetzt also unser Maßstab sein?! Hmmm… Früher (also noch in den 2000er Jahren) wurden bei desaströsen Spielen immer nach der Melodie von Amazing Grace die Schals hochgehalten und trotzig „Union“ gesungen!
Vielleicht nicht so „ironisch“ wie „Always look on the Bright Side of Life“, aber immerhin auch eine Art Frustbewältigung, noch dazu mit Union-Bezug…
Es passiert nichts Unerwartetes, auch die Verantwortlichen wie Urs und Oli hatten die mögliche Problematik auf dem Schirm, einerseits um 40 Punkte kämpfen zu müssen, andererseits die CL zu bestreiten dürfen. Die Verletzungsproblematik KuK ist eine Erklärung, das eingeschränkte Funktionieren von Leihspielen eine andere, die vielen „Punches“‘ wie Braga eben auch. „Wenn jemand das aushält, dann wir“. Also weiter so fantastisch Supporten, auch wenn es in Nuancen, mal nicht genau passt ( in Freiburg beim Stand 0:4 hatte es letzte Saison gepasst mit „always…). Bloß kein Aktionismus und blaming, bringt keinen weiter. „Gib niemals auf und glaub an Dich.“, das können wir dem Team geben. Wie Sebastian richtig schreibt: wieder in Modus gehen, dass jedes Spiel zählt und jeder Punkt. Alle zusammen.
Lieber Sebastian, ich bin überzeugt davon, dass das Lied nicht wirklich das Problem war, sondern „nur“ die Reflexion Deiner Emotionen.
Wir stehen seit Längerem regelmäßig am Ende der Gegengerade in der runden Ecke. Ich habe gerade mehrere meiner Bezugsgruppe befragt – von Monty Python haben wir da hinten überhaupt nichts mitbekommen. Wir wussten gar nicht, dass das Lied gesungen wurde!
Und trotzdem beschreibst Du treffend die Stimmung, die auch am Übergang zwischen Sektor 3 und 4 herrschte. Zu zweit, gefühlt, haben wir versucht, die Stimmung hoch zu singen, aber die Waldseite schien leiser als sonst, die Stuttgarter viel zu laut und die ewigen Meckerer dominierten. Wie viel Energie kann man darauf verwenden, den Schiedsrichter zu beschimpfen, aber selbst nicht mitsingen?
Schade. Haken dran.
Weitermachen! Wir kennen doch größeres Leid! Und immer auf das Positive zu schauen, ist doch kein so schlechtes Motto. Hey! Wir spielen erste Liga! Dann kann schon mal was schiefgehen. Acht mal. Okay. Aber es geht weiter – sind ja immer noch andere schlechter als Wir!
Und wenn es echt hart kommt, lese ich Textilvergehen und dann geht’s wieder.
Hallo zusammen,
erst mal vielen Dank an Sebastian und die anderen Autor:innen/Podcaster:innen von Textilvergehen :).
Zu der Stimmung im Stadion kann ich leider nichts sagen, da nicht anwesend. Ich sehe die sportliche Situation, wie einige Vorredner, auch lange nicht so schwarz, wie sie von einigen Journalisten (u.A. dem Kicker) dargestellt wurde.
Bestes Beispiel: Bei der PK nach dem VfB-Spiel wurde Hoeneß gefragt, ob „er sich nicht langsam kneifen müsse?“. Ich bin mir sehr sicher, dass solche oder ähnliche Fragen vergangene Saison an Urs Fischer gerichtet wurden. Der aktuelle Höhenflug von Stuttgart wird aber nicht ewig halten, eventuell ist er mit der Verletzung von Guirassy sogar jetzt schon vorbei.
Und mit den Problemen von Union ist es genauso. Verletzungspech, Dreifach-Belastung und die Einarbeitung neuer Spieler machen halt aktuell viel Arbeit. Aber das geht vorüber. Eisern. :)
Vielen Dank für deinen offenen und ehrlichen Text!
Es ist eben ein Teil der Ultra-Kultur, vor allem die eigene Performance im Blick zu haben. Auch wenn Ultras das vermutlich anders nennen würden. Während der „Pandemie-Spiele“ ohne organisierten Support gab es seit fast 2 Jahrzehnten mal wieder „spielbezogenen“ Support, wie das auch hier im TeVe-Kosmos (Blog und Podcast) genannt wurde. Mir gefiel das ehrlich gesagt sehr und beschrieb und beschreibt etwas, dass mich an der Ultra-Kultur ein wenig stört, dass teilweise einfach Lied xy gesungen wird, weil man da gerade Lust drauf hat.
Leider ist der spielbezogene Support nicht so beständig und aufgrund fehlender Organisation auch weniger kraftvoll. Vor allem, wenn es mal nicht so läuft. Deshalb freue ich mich, dass wir Ultras haben, die stets versuchen zu supporten und eine große Menge an Mitmachenden! Das unterscheidet uns von so vielen anderen Fans!
Eigene Lieder anstimmen geht nur bedingt und erfordert Mut und Kraft. In Hoffenheim wurde ich bei dem Versuch, „Wir singen rot, wir singen weiß…“ abzustimmen böse angeschaut. Kannte ich bis dahin nicht. Aber so ist das eben. Die Ultras sind bei uns sehr mächtig. Vor dem Hintergrund der letzten 21 Jahre (seit Gründung des WS) ist dies durchaus berechtigt, weil sie über einen langen Zeitraum viel gutes geleistet haben. Zuletzt gibt es eben auch Anlass für Kritik. Ich denke da eher an Malmö, was mich das Spiel bei RUSG gekostet hat und auch, dass es in Heidenheim wieder eine Vielzahl Vermummter gab, was mich einschüchtert. Zudem die persönliche Erfahrung, in Freiburg (im letzten Spiel im Dreisamstadion) von Union-Ultras nach dem Ausweis gefragt worden zu sein, weil sie mich nicht kannten und ich kein Merch trug (nach mehreren Übergriffen gegen mich von anderen Fans, bin ich meist „neutral“ unterwegs – äußerlich). Nachdem der Verein die Ultras meiner Meinung nach gut in den Verein eingebunden hat, würde ich mich freuen, wenn es nun einen gemeinsamen Prozess gibt, bestimmte Absprachen zu treffen – für mich sind länger andauernde Vermummungen nicht zu rechtfertigen!
Zum Support…das M.P.Lied kam auch bei uns(Sektor drei, Richtung Wuhle, Elfmeter Punkt) nicht an!
Leider lässt der Support in unseren Bereichen seit längerem sehr zu wünschen übrig! Ohne Waldseite ginge es gar nicht! Danke, dass ihr euch reinkniet! Die Meckerer und Nichtsinger (meist Ü50ziger) versteh ich nicht. Gebt eure Energie doch bitte für positiven Support her oder eure Karten an Leute die wirklich Bock auf Union haben!
Sprüche wie“die sollen erstmal ordentlich spielen, dann sing ick och“grrrrhhhhh, was soll das?
Gerade jetzt wo es nicht läuft? Eher gehen, weil man frustriert ist? Mensch, reißt euch mal zusammen und besinnt euch…! Union ist Union ist unser Union!
Wir werden ewig leben.
Dafür kann und sollte jeder was tun!
U. N. V. E. U.
Witzig wie von der Waldseite spielbezogener Support erwünscht wird, aber nichts dazu gesagt wird, dass gegen Stuttgart 4-5 x versucht wurde die Gegengerade und auch die Spieler mit dem Eisern-Union Wechselgesang aufzuwecken, aber wirklich fast nichts zurück kam! Spielbezogener geht es nun fast nicht…
ich bin ja eigentlich ein eventy (bin ja erst seit 2014 dabei/fahre nicht alle auswärtsspiele/singe selten richtig laut mit , und ganz wichtig sehe kaum 90+nachspielzeit)
aber das lied finde ich gut
mag sein das es vielleicht nicht angebracht war zu diesem zeitpunkt
aber
es wünschen sich oh so viele die alten zeiten zurück (die ich nicht kenne, nur vom lesen und hören sagen von unionern die 40 jahre und länger dabei sind) und eventys sind ja sowieso unerwünscht
ich weiß nicht was auf einmal für probleme entstehen,
es hieß fans sind gespalten bei corona
es heißt fans sind gespalten beim stadionbau
es heißt fans sind gespalten in der championslig wegen dem anderen stadion
und jetzt wird in einem (denke ich zumindestens )in einem viel gelesenen forum
wegen einem lied , theater gemacht
keine ahnung was das soll , würde mich gerne aufklären lassen , ich bin wahrscheinlich zu dumm , um den text hier zu verstehen
eiserne grüße mieze
Ach Leute. Das Spiel hat bei manchen die Lust am Galgenhumor geweckt und ich kann das emotional sogar verstehen. Es ist gut, dass Sebastian uns nochmal auf unsere Tugenden (kämpfen! Beissen! Hoffen! Leiden!…) hinweist und ich werde nächste Mal nicht da mitsingen. Obwohl ich die Lage ziemlich schlimm fand am Samstag.
Ob das jetzt nen eigenen Blogbeitrag hier wert war? Ansichtssache.
(Ich hatte eher den Eindruck, nicht nur aber auch wir Fans schonen uns für Dienstag. Das ist fatal! Bundesliga ist Kerngeschäft!!)
@Bernd, danke. mit dieser Info liest sich dein Beitrag nochmal anders.
Alles steht und fällt mit dem Erfolg. Wir sehen nur das Ergebnis. Natürlich wird zuerst der Trainer diskutiert. Sagt er auch selbst. Unter dem Strich bleibt die Hoffnung, das die Truppe sich fängt.
Wie von anderen schon geschrieben, kam in der Kurve zu Sektor 4 von dem Lied nichts an. Viel mehr wurde direkt nach dem 0:2 das aktuelle Lied im Stadion kurz besonders brachial gesungen. Kann man im Bericht der Sportschau auch gut hören. Leider war es der einzige Moment, wo das Stadion so richtig angezündet war.
Die Waldseite hatte bis dahin eigentlich versucht mit Gassenhauern das Stadion und die Mannschaft in Wallung zu bringen. Der dreimalige Wechselgesang ist wohl eindeutig. Genützt hat alles wenig. Es ist halt immer ein Wechselspiel zwischen Platz und Tribünen. Und vom Platz kam mir zu wenig zurück. Da kann ich dann schon verstehen, wenn man nach dem 0:2 die Hoffnung aufgibt.
Wie leicht die Tore gefallen sind, ist schon sehr bedenklich.
Wenn jetzt manche hier fast alle getroffenen Entscheidungen des Vereins in Frage stellen, ist das auch lächerlich. Wenn einer das nach dem zweiten Spieltag geschrieben hätte, könnte ich das noch ernst nehmen.
Zur Zeit läuft halt alles in die falsche Richtung, so wie es in den letzten Jahren eben in die richtige gelaufen ist. Das hilft nur weiter Gas geben und gemeinsam da raus kommen.