Tief in der deutschen Nacht, nach 22 Uhr Ortszeit, war es im über 6.500 Kilometer von Berlin entfernten Lincoln Financial Field in Philadelphia für Kevin Behrens vor einigen Stunden dann tatsächlich so weit: Er wurde für Jamal Musiala in der 87. Minute eingewechselt und darf sich nun deutscher Nationalspieler nennen, herzlichen Glückwunsch!
Egal ob diesen rund sechs Minuten Spielzeit, in denen Behre keinen Ball berührte, die einzigen Minuten im DFB-Dress bleiben oder noch weitere hinzukommen: Er ist der 972. Nationalspieler und ganz sicher der Erste, der für Rot-Weiß Essen in der Regionalliga, für Sandhausen in der zweiten Liga und dann eben für Union, ach ja, in der Champions League, gespielt hat.
Generell habe die Reise „Lust auf mehr gemacht“ gab Behre nach seinem Debüt zu Protokoll. Vor allem das hohe Niveau im Training und Spiel sei er nicht gewohnt gewesen: „Aber ich werde weiter an mir arbeiten und alles geben.“ Mal sehen wie weit Kevin Behrens mit dieser Einstellung, die ja auch in seiner kompletten Union-Zeit immer zu sehen war, noch kommen wird.
- Unions Kevin Behrens nach seinem Nationalelf-Debüt: „Das macht Lust auf mehr“ (Berliner Zeitung)
- Kevin Behrens – von der Regionalliga ins DFB-Team (Deutsche Welle)
- Behrens: „Bin es nicht gewohnt, auf diesem Niveau zu trainieren und zu spielen“ (Kicker)
Der zweite Union-Spieler im DFB-Trikot kam ebenfalls zum Einsatz und spielte wie gegen die USA wieder von Anfang an. Und genau wie gegen die USA bereitete Robin Gosens, diesmal durch eine Kopfballverlängerung nach einer Ecke, auch gegen Mexiko ein Tor vor.
Ansonsten nutzte Mexiko oft die eigene rechte Angriffsseite womit Gosens als linker Schienenspieler, auch aufgrund der asymetrischen Aufstellung, die Bundestrainer Julian Nagelsmann wählte, einige Probleme hatte. Dies ist sicherlich auch ein Punkt, der für Robin Gosens Spielweise bei Union entscheidend ist. Stimmen die Abstände, sowie das Verhalten der Ketten nicht, sieht Gosens defensiv trotz seines enormen – oder genau wegen diesem – Offensivdrangs des Öfteren unglücklich aus. Es wird als wichtig sein, kollektiv Lösungen zu finden, damit Gosens Stärken auch bei Union noch mehr und nicht nur nach vorne, zum Tragen kommen.
Eigentlich sollte Robin Gosens auch gegen Mexiko die vollen 90 Minuten Spielzeit bekommen, wurde allerdings schon vorzeitig ausgewechselt. Im Anschluss des 2:2 der DFB-Auswahl gegen Mexiko erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann daraufhin folgendes: „Er hat etwas gespürt. Es war eine Vorsichtsmaßnahme.“
Hoffen wir, dass Robin Gosens am Samstag einsatzbereit ist.
(Immer-)Unioner international
Auch etliche weitere Unioner waren neben Behrens und Gosens mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften im Einsatz.
So standen auch Josip Juranovic (1:2-Niederlage mit Kroatien gegen Wales), Sheraldo Becker (4:0-Sieg mit Suriname gegen Grenada), Brenden Aaronson (4:0-Sieg mit USA gegen Ghana), Aissa Laidouni (0:2-Niederlage gegen Japan), Jerome Roussillon (2:0-Sieg mit Guadeloupe gegen Saint Luca) und Aljoscha Kemlein (4:2-Sieg mit der deutschen U-20 gegen Tschechien) für ihre Auswahlteams auf dem Rasen.
Erwähenswert ist zudem das Debüt von Ex-Unioner und Jugendspieler Lennard Maloney, der erstmalig für die USA auflief.
Wow! Was für ein Lauf, Lenny! ???
8 Jahre Union – Aufstieg in Liga 1 – Debüt für die A-Nationalmannschaft. Wir sind stolz und gespannt, was noch alles folgt. Weiter so! #einmalunionerimmerunioner pic.twitter.com/7UWAuOCGxK
— Eiserner Nachwuchs (@fcu_nachwuchs) October 18, 2023
Spitzenteam Stuttgart ist zu Gast
Samstag steht das nächste Bundesliga-Spiel an. Diesmal wird der 1. FC Union Berlin gegen einen Klub antreten, gegen den letztmalig am 24.04.2017 in der zweiten Bundesliga ein Pflichtspiel verloren ging.
Seitdem und inklusive der zwei erfreulichsten Unentschieden in der Union-Geschichte, gelang es Union unter Urs Fischer auch in der Bundesliga immer, etwas Zählbares gegen den VfB Stuttgart mitzunehmen. Nun gastieren die Schwaben am Samstag ein weiteres Mal in der Alten Försterei, diesmal aber unter gänzlich anderen Vorzeichen. Während Union bekanntlich in einer sportlichen Krise steckt, hat der VfB gerade nicht nur eine Offensivreihe mit einem unglaublich treffsicheren Stürmer, sondern eben auch die letzten fünf Pflichtspiele in Folge gewonnen und kommt somit als Tabellenzweiter nach Berlin-Köpenick.
Während bei einer Mannschaft also der „trend is your friend“ ist, sieht es bei der anderen vollkommen anders aus. Damit diese beiden Serien in drei Tagen ein Ende finden, braucht es von Union-Seite sicherlich auch wieder mehr Spielglück als in einigen der vorangegangenen Partien. Vor allem wird es aber darum gehen die nun schon vielbeschworene und genannte Balance, das konsequente und kollektive Arbeiten gegen den Ball und das effizientere Ausnutzen von Torchancen, wieder mehr auf den Platz zu kommen.
Zwei, die in den letzten Jahren nicht nur die vielleicht wichtigsten Köpfe einer Union-Achse waren, sind mittlerweile wieder voll ins Mannschaftstraining integriert und somit für das Spiel am Samstag wichtige Optionen. Rani Khedira und Robin Knoche sind endlich zurück und werden dem Union-Spiel mehr Stabilität verleihen. Ob beide dies vielleicht schon von Anfang an tun werden, darauf dürfte es auf der Pressekonferenz am Freitag erste Rückschlüsse geben.
Und sonst so?
Gestern fand das FuMa-Fantreffen mit Union-Trainer Urs Fischer und Union-Manager Oliver Ruhnert statt.
Der FC Fairplay!, der sich als Organisation vereinsübergreifend und bundesweit für Fan- und Vereinsinteressen im Fußball einsetzt, hat seinen diesjährigen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Die Einschätzung zu Union findet ihr auf Seite 49.
Am 10. November erscheint ein neues Union-Buch von Matze Koch.
Meine Vereinsgeschichte zum #fcunion wird gerade gedruckt. Erscheinungsdatum 10. November. Erste Buchpräsentation ist für Mitte November geplant. Termine folgen demnächst. Buch-Vorbestellungen sind auch hier direkt beim @werkstattverlag möglich: https://t.co/0xeOv5vXRb pic.twitter.com/vmgywetCv3
— Matze Koch (@MatzeKoch) October 16, 2023
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Einfach ein geiler Typ der Kevin! Gratulation ans Jahrhundert-Talent :D Eisern!
OR auf dem Fantreffen kurz vor Schluss: Juranovic verletzt, fällt länger aus :-/ Trimmi damit wohl gut ausgelastet in nächster Zeit.
Stark sein emotionaler Dank am Schluss an uns für den unglaublichen Support gerade in dieser Phase („Always Look on the bright Side of Süd…“).
UF: Fans allein beenden diese Durststrecke nicht, Mannschaft allein auch nicht, nur zusammen geht’s…
Der Weg in die AF hat sich aus meiner Sicht gelohnt. Das mögliche Szenario “ Abstiegskampf und 40 Punkte“ (bisher immer ein Lacher) kommt eben aus Sicht der Beiden eben diese Saison. Die Mannschaft wäre diesbezüglich auf Linie.
3 Punkte sollten die Schwaben am Samstag im Gepäck für uns haben und dann sind’s nur noch 31!
Eisern!
Gut auf den Punkt gebracht. Eiserne Grüsse.
Gut auf den Punkt gebracht. Dein Beitrag zur MV (09.10.23) war auch gut geschrieben, mach weiter so. Eiserne Grüsse.
Ein Schmunzler auf Seite 50 des FC Fairplay! Nachhaltigkeitsberichts: „Die gute öffentliche Verkehrsanbindung des Stadions, mit wenigen Parkplätzen vor Ort und die begrenzte Reisebereitschaft der Leipziger Auswärtsfahrer sind ein großer Pluspunkt beim CO2-Fußabdruck der Fan-Mobilität.“
Hallo,
ich kann am Sonnabend nicht ins Stadion und würde das Ticket (Sektor3) gern dem TV stiften.
Wenn mir jemand eine Zeughaus-E-Mail-Adresse schickt, leite ich die Karte weiter.
(ABER BITTE NUR ÜBER DEN ADMINISTRATOR.
NICHT, DAS HIER ÖFFENTLICH LESBAR E-MAIL ADRESSEN AUFPLOPPEN!)
Beste Grüße und toi, toi, toi!
Das Thema „Laidouni“ sitzt der Verein wieder kommentarlos aus?!
Was hat der Laidouni bitte schlimmes gemacht ??? Eine Fahne und darunter Friedens Hände . Ist das verboten ??? Sind Palästinenser jetzt keine Menschen ???
Denk doch mal nach @ PM
Zumal unser Laidouni zum Gespräch geladen worden ist …..
Natürlich sollte man Laidouni nicht direkt das Schlimmstmögliche unterstellen. Aber er sollte dafür sensibilisiert werden, dass solche Posts grundsätzlich dazu taugen, Diskussionen auszulösen, die niemandem helfen. Er hätte ja genauso gut ne Friedenstaube mit palästinensischer und israelischer Fahne posten können, wenn es ihm darum ging, einfach nur für Frieden zu werben. Das wäre eindeutiger.
@ Basti . Richtig . Find ich gut !!!