Nach Wolfsburg muss man eben auch

In Wolfsburg. Auch ein Spiel, das man in der Bundesliga bestreiten muss. Aber halt eins von denen, die wir nicht wirklich meinen, wenn wir sagen, dass jedes Spiel in der Bundesliga für Union etwas besonderes sein muss.

Das bezieht sich natürlich nicht auf die Perspektive des Sports, sondern die Fan- und Vereinssicht. Für die Auswärtsfahrenden, die mindestens den Gästeblock ausfüllen werden, hat die Begegnung immerhin den Vorteil einer kurzen Anreise, auch wenn man dann eben in Wolfsburg ist.

Sportlich ist das Spiel dafür immer mindestens genauso nervig wie das Stadionambiente in der VW-Stadt, auch wenn Wolfsburgs letztes Spiel schlecht war. Worin die spielerischen und taktischen Herausforderungen von Wolfsburg liegen, hat Urs Fischer in seinem Eingangsstatement bei der Pressekonferenz zum Spiel sehr gut dargelegt.

In der Pressekonferenz ging es auch darum, wie es der Mannschaft mit Blick auf das Highlight-Spiel gegen Madrid gelingen kann, in der Bundesliga die Spannung hochzuhalten. Auch wenn Urs Fischer dazu nichts Näheres sagte, als dass das notwendig ist.

Ein bisschen mehr haben wir über das Personal erfahren: András Schäfer ist offenbar noch ziemlich weit von seinem Comeback entfernt, auch wenn es Fortschritte gibt. Rani Khedira steht ebenfalls noch etwas länger nicht zur Verfügung, arbeite aber fieberhaft daran, wieder fit zu werden. Besser sieht es bei Sheraldo Becker aus, der nach seiner Muskelverletzung im Spiel gegen Darmstadt wieder teilweise ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Fischer zufolge könnte er noch eine Option für die Bank am Samstag werden. Und Lucas Tousart war in dieser Woche voll im Mannschaftstraining und hat so sehr gute Chancen, in Wolfsburg involviert zu sein.

Leonardo Bonucci fehlt dagegen nach einer für ihn ausgefallenen Mannschaftsvorbereitung wegen des Zerwürfnisses mit Juventus offenbar noch Matchfitness und spielerische Eingewöhnung.

Das sind die Spielvorberichte für die Partie:

• Union-Coach Fischer: „Hoffentlich scharrt Bonucci mit den Hufen“ (Kurier)
• 1. FC Union Berlin: Real Madrid im Hinterkopf, aber voller Fokus auf Wolfsburg (Berliner Zeitung)
• Union fehlt es an Geschlossenheit (Morgenpost)
• Union muss in Wolfsburg die Generalprobe für Madrid meistern (RBB)
• Union-Trainer Fischer vor dem Spiel gegen Wolfsburg: „Das ist eine Herausforderung für uns alle“ (Tagesspiegel)
• Fischer: „Hoffentlich scharrt er mit den Hufen“ (Kicker)
• : Goldene Vorfreude zwischen Wolfsburg und Real Madrid in der Champions League (MOZ)

Union-Frauen

Bei den Union-Frauen steht am Wochenende das Heimspiel gegen Viktoria an, also das Hinspiel des potentiell Liga-entscheidenden Direktvergleichs mit dem anderen dominanten Team der Regionalliga. Das Spiel wird um 14 Uhr am Sonntag auf der Fritz-Lesch-Sportanlage an der Dörpfeldstraße in Adlershof angepfiffen.

Für einen spontanen Besuch sind diese Infos aber nicht so hilfreich, weil die 1500 kostenlosen Tickets für das Spiel bereits vergriffen sind. Sie standen von Montag an zur Verfügung und waren am Mittwoch weg. Das zeigt, dass mehr Menschen dieses Spiel sehen wollen, als an diesem Austragungsort möglich ist.

Wie wichtig das Spiel sportlich ist, braucht man nicht lange erklären. Zwar waren es in der vergangenen Saison letztlich vor allem die Punktverluste gegen die anderen Teams, die den Unterschied zwischen Union und Viktoria ausgemacht haben, aber der Abstand der beiden zum Rest ist in dieser Saison eher noch größer, sodass eine positive Bilanz in den beiden direkten Duellen unfassbar wertvoll für die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur Zweiten Bundesliga wäre.

Auf AFTV ist die erste Folge eines offenbar regelmäßig geplanten Formats zu den Frauen erschienen. Darin gibt es einen Rückblick auf die ersten Saisonspiele, eine Bestandsaufnahme und einen Blick auf die anstehenden Aufgaben mit einem Interview mit Dina Orschmann.

Champions-League-Trikot

Nach den sportlichen Themen können wir jetzt nochmal zur Rubrik „Textilvergehen“ kommen. Denn Union hat noch das vierte Trikot für diese Saison vorgestellt: Ein schwarzes Dress für die Champions-League-Gala-Abende.

Rein modisch finde ich es sehr schick. Das goldene Muster ist das gleiche wie auf dem grünen Ausweichtrikot, auch das monochrome Logo ist golden. 9 von 10 Punkten in meiner persönlichen Stilbewertung.

Braucht Union nun ein Champions-League-Trikot? Ja, in dem Sinne, dass die Mannschaft irgendein Trikot tragen muss, wenn sie Champions League spielt. Und tatsächlich ist das eine Form von Kommerzialisierung, mit der ich keine Probleme habe. Denn sie beeinträchtigt nichts am Union-Erlebnis negativ und hat aus meiner Sicht keine schädlichen Aspekte.* Und tatsächlich ist ‚man muss es ja nicht kaufen‘ in diesem Fall meiner Ansicht nach ein valides Argument. Tun werde ich das vielleicht schon.

Aber letztlich ist es absolut notwendig, dass es dieses Trikot gibt, denn sonst hätten wir dieses Photo nicht:

*Eine mögliche Ausnahme davon wäre, wenn das zusätzliche Design zu mehr Ressourcenverschwendung führt.

Und sonst so

Der Kicker schreibt darüber, wie Joel Pohjanpalo in Venedig wieder eine gute Rolle gefunden hat, nachdem Verletzungen seine Karriere gefährdet haben.

Wir melden uns hier am Sonntag mit dem „State of the Union“ nach dem Bundesliga-Spiel der Männer gegen Wolfsburg wieder.