Blog State of the Union

Schon wieder Tabellenführer

Union ist schon wieder Tabellenführer in der 1.Fußball-Bundesliga der Männer. Was wir im vergangenen Jahr noch wie einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum wahrgenommen haben, fühlt sich jetzt schon etwas ‚gewohnter‘ an. Und lässt sich nach zwei Spieltagen eh noch leicht weglächeln. Saisonziele muss deshalb noch niemand korrigieren, auch wenn es nett von Augsburg war, mit ihrem Ehrentreffer Bayern hinter Union zu halten.

Einen guten Saisonstart zu feiern ist erstmal nur das, ein Start in die Saison. Aber es ist definitiv besser als das Gegenteil. Und zwei Siege zum Auftakt sind Union in den phantastischen Bundesliga-Jahren bisher auch noch nicht gelungen.

Union Berlin Spitzenreiter Bundesliga
Schon in Darmstadt wurde die Mannschaft wieder als Spitzenreiter gefeiert. Photo: Matze Koch

Nach dem 4-1 in Darmstadt stehen gleich drei Spieler aus Unions Fünferkette, die zusammen an allen Toren beteiligt waren, in der Kicker Elf des Spieltags, und Robin Gosens ist dabei „Spieler des Tages“.

Mit dem Ende des Monats nähern sich für Union natürlich zwei mit Spannung erwartete Termine: Die Champions-League-Auslosung am Donnerstag, und das Ende der Transfer-Periode.

Zu letzterer hat Oliver Ruhnert im Sportstudio noch einmal gesagt, dass Union noch einen Innenverteidiger verpflichten will. Und Matze Koch schreibt, dass ein Bleiben von Sheraldo Becker aktuell wieder wahrscheinlicher aussieht

Union-Frauen

Die Union-Frauen haben ihr erstes Heimspiel der Saison gegen Dresden mit 6-0 gewonnen. Clips der Tore kann man auf fussball.de finden. Schon in diesen Ausschnitten ist zu sehen, wie dominant die Mannschaft im Spiel war (Berliner Zeitung). Damit stehen die Union-Frauen vorerst auf Platz Eins in der Regionalliga, weil sie mit dem Torverhältnis von 12-1 vor Viktoria (8-0) liegen. Allerdings hat das Projekt aus Lichterfelde mit Türkiyemspor eins der besseren Teams der Liga mit 5-0 geschlagen.

Es bleibt dabei: Diese Regionalliga ist eine der unbalanciertesten Ligen, die man sich vorstellen kann, was noch absurder wird dadurch, dass es nur einen halben Aufstiegsplatz gibt. Aber auch in dieser Liga gibt es Überraschungen, zu denen ich zum Beispiel zählen würde, dass Bischofswerda gegen Raba Leipzig II mit 2-1 gewonnen hat. Letztere sind auch Unions nächste Gegnerinnen (auswärts am Sonntag um 13 Uhr).

Auf den anderen Plätzen

Und a propos „die machen ja auch gute Arbeit“-Leipzig: Die U19 von Union hat in der Junioren-Bundesliga gegen das Konstrukt einen 5-1 Sieg gefeiert. Schon zur Halbzeit lagen die A-Junioren 3-0 vorn (Unions Spielbericht). Das war also schon mal eine gute Einstimmung auf den nächsten Spieltag der Profi-Mannschaften geliefert…

Union Berlin U19
Noah Engelbreth und Levis Asanji aus Unions U19 jubeln über das Tor zum 5:1 gegen Raba. Photo: Matze Koch

Und sonst so

Gabriel Veiga Novas ist wahrscheinlich ein Name, der recht vielen von euch hier noch nicht ganz so viel sagt. Aber der gerade 21-Jährige war in der vergangenen Saison einer der shooting stars der spanischen Liga und hat für Celta Vigo unglaublich gut gespielt. Jetzt verlässt Veiga Vigo und wechselt aus Galizien – nach Saudi Arabien. Das zeigt noch einmal, dass der Versuch der Diktatur dort, mit dem Geld aus fossiler Energie Relevanz im Sport zu kaufen, auf einem anderen Level operiert, als wir das bisher erlebt haben.

Drachenbootrennen

Ich selber konnte gestern nicht beim Drachenboot-Cup dabei sein, bin mir aber sicher, dass alle eine gute Zeit hatten:

Taktik&Suff haben ihre Podcastfolge in Grünau aufgenommen, wir folgen heute Abend ab 18 Uhr.


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5 Kommentare zu “Schon wieder Tabellenführer

  1. Maria Draghi

    Einerseits nehme ich wohlwollend zur Kenntnis, dass Unioner gleich zwei Mal in Folge im Kicker „Mann des Tages“ waren/sind; andererseits nehme ich deren teils extrem fragwürdigen Ranglisten wahr – und denke dann wieder „na so wichtig ist mir es auch nicht, was der Kicker schreibt“.

  2. Ziemlich krass, wie viel gerade richtig läuft. Ich war mit in Darmstadt, es war unfassbar, wie nahezu alles gelingt und auf unsere Seite fällt. Nach der frühen Gelb-Roten hatte ich innerlich schon eine hohe Niederlage verbucht. Macht mich ehrlich sprachlos, dass wir da mit einem 4-1 Sieg im Gepäck nach Hause fahren.

    Aber um mal etwas Senf in die Pfannkuchen zu drücken – im Mittelfeld droht akuter Fachkräftemangel. Nächstes Wochenende stehen Laidouni und Kral zur Verfügung, mit Not noch Pantovic oder Kemlein – gegen tendenziell mittelfeldstarke Oberösterreicher.

    Andere Themen, die bei mir schon etwas länger im Hintergrund umherwabern – Innenverteidigung und ausgehende Transfers:
    Ich kann nicht so richtig nachvollziehen, warum man sich so an Bonucci festbeißt. Aus meiner Sicht angelt der Typ nach einem letzten Vertrag in Italien, auf Ausland hat der eher kein Bock. Ich bezweifel, dass wir mehr als ein Druckmittel in Verhandlungen mit anderen Klubs für den sind. Das Transferfenster schließt in 3 Tagen, stand jetzt hat man Jaeckel und Heintz als Abwehr-Ersatz.

    Außerdem scheint es uns sehr schwer zu fallen, für Spieler, die man eigentlich abgeben will, attraktive Angebote einzuholen. In erster Linie gibt es Leihgeschäfte oder kleines Geld in untere Ligen. Jordan, Leweling, Skarke, Seguin, Puchachz (Becker, wenn man von einem big money transfer ausgeht) nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Ruhnert wird (zurecht) für kluge Transfers gelobt, von denen überraschend viele besser funktionieren als zuerst angenommen. Aber es gibt auch downsides, die aus meiner Sicht gerne etwas übersehen werden.

    Auf eine spannende CL Auslosung mit angenehmen Gegnern :)

    • Maria Draghi

      downsides gibt es immer; Fußballfans sind besonders berühmt-berüchtigt dafür, downsides nur dann zu sehen, wenn es abwärts geht. Geht es in der Tabelle – dem einzigen Maßstab für die meisten Fußballfans – ständig aufwärts oder steht man ganz weit vorne, dann klopft man sich dagegen gerne selbst demonstrativ auf die Schulter und kanzelt alle, die sich erdreisten, auf Missstände hinzuweisen, als Dauernörgler ab.

      Lustig wird es meistens, wenn es plötzlich abwärts geht. Dann grassiert plötzlich Angst und Panik (manchmal durchaus zurecht; siehe Hertha), und genauso wie viele vorher übereuphorisch werden sie dann überhysterisch. Ein gutes Beispiel dafür sind die Kölner Fans. 3 Siege am Stück: gefühlter Weltpokalsieger. 3 Niederlagen: Abstieg und Insolvenz ante portas.

    • BlnMeandor

      Pantovic wird wohl eher nicht mehr spielen. Er ist gewechselt.

  3. Maria Draghi

    downsides gibt es immer; Fußballfans sind besonders berühmt-berüchtigt dafür, downsides nur dann zu sehen, wenn es abwärts geht. Geht es in der Tabelle – dem einzigen Maßstab für die meisten Fußballfans – ständig aufwärts oder steht man ganz weit vorne, dann klopft man sich dagegen gerne selbst demonstrativ auf die Schulter und kanzelt alle, die sich erdreisten, auf Missstände hinzuweisen, als Dauernörgler ab.

    Lustig wird es meistens, wenn es plötzlich abwärts geht. Dann grassiert plötzlich Angst und Panik (manchmal durchaus zurecht; siehe Hertha), und genauso wie viele vorher übereuphorisch werden sie dann überhysterisch. Ein gutes Beispiel dafür sind die Kölner Fans. 3 Siege am Stück: gefühlter Weltpokalsieger. 3 Niederlagen: Abstieg und Insolvenz ante portas.

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