Blog State of the Union

Doch noch zuhause?

Die Frage, wo Union in der neuen Saison seine Champions League-Partien spielen würde, war für mich gedanklich eigentlich seit einer Weile entschieden. Was Dirk Zingler nach der Saison darüber gesagt hat, klang für mich recht deutlich danach, dass es keine realistische Möglichkeit für Heimspiele im Stadion an der Alten Försterei geben wird. Nun schreibt aber Javier Cáceres in der Süddeutschen, dass es damit vielleicht doch anders aussieht – vielleicht.

Stadion an der Alten Försterei Union Berlin UEFA
So oder so ähnlich: Europapokal an der Alten Försterei

Der Artikel berichtet aus UEFA-Kreisen, dass das Stehplatz-„Experiment“ der vergangenen Saison in einigen wenigen Ländern auch in dieser Saison fortgeführt werden könnte. Das sei eine Wendung in der Stimmung in Nyon, und könnte Union zumindest im Prinzip Heimspiele erlauben. Ob das dann auch praktisch umsetzbar und sinnvoll wäre, ist Union zufolge aber eventuell auch bei der Genehmigung von Stehplätzen noch eine eigene Frage.

Transferstories

Zwei der erwartbaren Transfers des Sommers sind offiziell: Kevin Möhwald verlässt Union und schließt sich KAS Eupen in Belgien an, wo er mit Lennart Moser zusammen spielen wird. Und Levin Öztunali, der andere zentrale Mittelfeldspieler, für den sehr selten Platz im Team war, wechselt zum Hamburger SV. Ja, Uwe Seeler und so.

Auf der Zugänge-Seite befinden wir uns dagegen aktuell weiter in der Gerüchte-Phase. Union war hier in den vergangenen Jahren oft früher dran, aber darin dürfte sich eben wiederspiegeln, dass die Entscheidung über die europäische Spielklasse und damit Anforderungen, aber auch Budget maximal spät gefallen ist.

Das Gerücht über den Stürmer David Datro Fofana von Chelsea (nicht zu verwechseln mit deren Innenverteidiger Wesley Fofana) ist eines, das mir etwas Bauchschmerzen macht. Denn bei Chelsea gehörte es in den letzten Jahren zum Geschäftsmodell, sehr viele junge Spieler zu verpflichten und weiterzuverleihen. Das kommt mir aus einigen Gründen problematisch vor. Einerseits gab es dabei Arrangements mit europäischen Vereinen, die so zum Teil so etwas wie farm teams für Chelsea wurden, was die Wettbewerbe verzerrt, in denen sie spielen. Und andererseits lassen Recherchen zu dem Thema vermuten, dass diese Art des Talente-Verschiebens die potentiell ausbeuterischen Aspekte eines globalisierten Spielermarktes verstärkt.

Nun hat Union damit nicht direkt etwas zu tun, sollte der Transfer stattfinden. Und ich denke auch nicht, dass etwas daran falsch ist. Und überhaupt ist die Perspektive auf diesen Transfer noch einigermaßen unsicher. Auch die Verhandlungen mit Inter über Robin Gosens gehen dem Kicker zufolge weiter.

Immerunioner

Ein nicht-mehr-Union Transfer, den ich hier unbedingt erwähnen will, ist der von Eroll Zejnullahu. Der Unioner wechselt nach dem Abstieg seines letztjährigen Vereins Bayreuth aus der 3. Liga zu 1860 München, die weiter in dieser Spielklasse vertreten sind.

Und sonst so

Die Union-Stiftung zeigt auf Instagram, dass an der Instandhaltung der seit 2021 gebauten Bolzplätze in verschiedenen Stadtteilen gearbeitet wird – und schreibt, das ein weiterer davon in Köpenick entstehen soll.

Screenshot: Instagram

Und nochmal Instagram und neue Dinge in Köpenick: Der Verein deutet an, dass demnächst das neue Trikot zu sehen sein könnte.

Screenshot: Instagram

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7 Kommentare zu “Doch noch zuhause?

  1. Oliver Arndt

    Wäre schön, wenn sie bei den Bolzplätzen auch mal Marzahn berücksichtigen würden. Die meisten Käfige auf denen ich mit dem Lütten spiele, brauchen dringend mal eine Sanierung.

    Bezüglich Olympiastadion oder Försterei… bin da bisher noch ambivalent. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich nehme was ich kriege :)

  2. Maria Draghi

    Bezeichnend mal wieder, dass nicht eine der Lokalzeitungen ein die Unioner (und darüber hinaus auch manchen Herthaner) emotional beschäftigendes Thema als erstes aufgreift (von dem obendrein klar war, wann es aufpoppen wird), sondern ein nicht in Berlin ansässiges Medium.
    „Härtester Zeitungsmarkt Deutschlands“… haha…. ganz sicher nicht in den Sportredaktionen.

  3. SchmusiUltra

    Jetzt ist es entschieden: Europapokal erneut mit Stehplätzen, zumindest für die Vereine der Top-5-Ligen (warum nicht für alle weiß wohl nur die UEFA). Interessant ist jetzt, wie hoch dann die Kapazität der Försterei ist – und ob damit dann jedes Mitglied wenigstens ein Spiel besuchen könnte… https://www.sportschau.de/fussball/championsleague/europapokal-champions-league-europa-league-conference-league-stehplatze-100.html

  4. @Oliver. Unsere Idee bei der Stiftung ist es nach und nach Bolzplätze in ganz Berlin wieder auf Vordermann zu bringen und den Kindern- und Jugendlichen wieder mehr Raum für Fußball und Begegnung zu schaffen. Nachdem der erste in Neukölln an der Otto-Hahn-Schule entstand (wo im Übrigen Stuffi Lehrer ist), kamen viele UNIONER und fragten, warum nicht in Köpenick. Das gehen wir jetzt an und so entsteht die nächste Sanierung Wendenschloß Ecke Landjäger. Und wenn du einen Platz in Marzahn kennst, dann komme gern auf uns zu. Wir sehen uns den Platz dann an und schauen, ob es geht und das vielleicht der dritte sein kann. Es hängen allerdings viele Dinge daran. Wie ist der Platzbeschaffen, wie stellen sich die Ämter des jeweiligen Bezirks dazu, finden wir genug Unterstützer usw. Aber ja: Warum nicht Marzahn.

  5. Der Sepp

    Nun ist ja der Umzug ins Olympiastadion für die CL offiziell beschlossen (https://www.berliner-zeitung.de/sport-leidenschaft/1-fc-union-berlin/trotz-stehplatz-verlaengerung-1-fc-union-zieht-ins-olympiastadion-um-li.364069).

    Was mich dabei interessieren würde: Laut diesem Artikel kostet die Miete im Olympiastadion Hertha ca. 300.000 EUR (https://www.berliner-zeitung.de/sport-leidenschaft/senat-stundet-laut-medienberichten-hertha-bsc-mietzahlungen-fuer-olympiastadion-li.364373) – sind das auch die Kosten, die Union erwarten? Dann stellt sich ja schon die Frage, ob ein Umzug finanziell tatsächlich so lukrativ ist. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Speisen landen ja auch nicht beim Verein, sondern bei der Stadionbetriebsgesellschaft.

    Weiß da jemand mehr?

    • GrischasErbe

      Tatsächlich rechnet sich das aus wirtschaftlicher Sicht total (was nicht bedeuten soll, dass ich die Oly-Variante präferiere):
      – Wenn du passiv mit 60.000 Zuschauern (ich würde eher mehr annehmen) und einem durchschnittlichen Ticketpreis von 30€ (pessimistische Annahme) rechnest, dann kommst du bei Einnahmen von 1,8 Mio. EUR raus. Die 300k abgezogen bist Du immernoch bei Einnahmen von 1,5 Mio. EUR. Am Ende des Tages sind das bei 3 Gruppenspielen schon einige Taler mehr, die beim Schatzmeister landen als im Vgl. zur Austragung in der Alten Försterei.

  6. Florentine

    oly oder AF ?
    Da ich fast die gesamte Saison keine Karte für die AF bekommen habe muss ich leider sagen Pro Oly. So gäbe es wenigstens eine Chance auch ein oder mehrere Spiele zu sehen. Ja klar, der lange Anfahrtsweg, höhere Preise und ein scheiß Stadion für Fußball machen es nicht sehr Attraktiv. Aber an die,, Ticketverlosung,, glaube ich schon lange nicht mehr. Die sollte mal gehörig überarbeitet werden.

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