Blog State of the Union

Es sind die goldenen Zwanziger: So ne Scheiße, Champions League

Wo anfangen? Was aufschreiben? Wie nicht permanent die CAPS-Taste drücken um den gefühlten Emotionen noch ein bisschen mehr Ausdruck zu verleihen?

Es ist nicht das erste Mal, dass ich nach einem sehr erfolgreichen und historischen letzten Spieltag versuchen darf, ein paar passende Worte zu finden (vielen lieben Dank an dieser Stelle an unseren Leser Andreas!). Auch wenn alleine der Gedanken an die Eindrücke von gestern Gänsehaut auslöst und die Bilder noch sehr präsent sind, ist es gar nicht mal so einfach, dies ALLES (da ist sie die Feststell-Taste) in Textform zu gießen.

Nicht nur ein guter Verteidiger sondern auch ein sympathischer Typ mit bewegender Geschichte: Timo Baumgartl wird verabschiedet, Foto: Matze Koch

Diese Gefühle, Momente und Eindrücke. Die knisternde Stimmung vor Anpfiff. Die Spieler-Verabschiedungen von Timo, Niko, Levin oder Tim. Der Kloß im Hals, die emotionale Betroffenheit, die in der gestrigen Halbzeitpause wieder einmal sehr groß war, als Christian Arbeit vorlas, welche Unionerinnen und Unioner dies nicht mehr gemeinsam mit uns erleben können. Ein Stadion was in diesen Momenten ganz andächtig gemeinsam klatscht und ehrliche Anteilnahme zeigt.

Ein Stadion was sich in der zweiten Halbzeit genau wie die Mannschaft auf dem Rasen immer wieder pushte, die Lautstärke erhöhte. Bis es zum absolutem Freudentaumel. Zum erlösenden Tor von Rani nach einer tollen Kombination, bis zur Eruption mit unzähligen Bierduschen kam. Zu so vielen grinsenden, euphorisierten, ekstatischen Gesichtern.

Das erlösende Tor, der erlösende Jubel, Foto: Matze Koch

Aber auch zu ein paar kullernden Freudentränen bei einigen Unionerinnen und Unionern. Das Team, die Mannschaft auf dem Balkon. Schon wieder, im x-ten Jahr in Folge. Der damit verbundene Rausch, die roten Fackeln, eine neu interpretierte Version von Achim Mentzels „Stimmung in der Alten Försterei“ von den Milliarden, deren Sänger mal bei Union in der Jugend spielte, auf der Bühne am Parkplatz. Und die etlichen anderen Emotionen und Bilder, die unmöglich alle weder nacherzählt noch aufgesogen werden können und dennoch wieder für soviel Serotonin-Ausschüttung, für ein prall gefülltes Erinnerungskonto auf der Glücksbank fürs Herz sorgen.

Dies ALLES wegen einer Mannschaft, die gestern ein weiteres Mal bewiesen hat, dass sie mehr als ein Team ist, dass sie mit Druck umgehen kann, dass sie bis zur letzten Minute an sich glaubt und eben keine Angst vorm Verlieren sondern nur eine unbändige Lust auf das Gewinnen zu haben scheint. Eine Mannschaft, die eben mehr als die Summe ihrer Teile ist und sich daher kollektiv mit höchsten Vergnügen verausgabt, in Bälle und Zweikämpfe wirft und daher wieder eine Saison hinlegt, über „die du echt nich meckern kannst“.

Wat willste da noch sagen?, Foto: Matze Koch

Die über 34 Spieltage gesehen wiederum die beste Saison der Vereinsgeschichte ist, die zu 62 Punkten in der höchsten deutschen Spielklasse geführt hat. Und die der Mannschaft, dem Verein, damit das Recht erspielt hat, in einem Wettbewerb anzutreten, der aufgrund seiner Zusammensetzung gerade in den späteren Runden oftmals wie das Treffen von alimentierten und verwöhnten Privat-Uni-Studierenden wirkt, bei dem der Zugang beschränkt und die Gesichter nahezu immer die gleichen sind. In einem Wettbewerb in dem der 1. FC Union Berlin mit Blick auf die Begebenheiten des modernen Fußballs eigentlich nichts zu suchen hat. Ein Wettbewerb, der auch nicht durch die Teilnahme von Union auf einmal fairer und ausgeglichener wird und bei dem Union maximal (oder immerhin) der bunte Furunkel am dicken Hintern der protzigen Großklubs sein kann.

Aber eben auch ein Wettbewerb der großes Anziehungspotenzial besitzt, der für jeden ambitionierten Fußballer zurecht das Maß aller Dinge im Vereinsfußball darstellt, der eine Hymne hat, die vor Spielbeginn schon eine Atmosphäre erzeugt, wie es sonst wohl keine offiziell-orchestrierte Darbietung im gesamten Fußball-Kosmos vermag zu erschaffen.

Und darüber hinaus, so ehrlich muss man sein, zudem ein Wettbewerb ist, bei dem einfach verdammt viel Geld verdient werden kann, was generell aber gerade angesichts der glücklicherweise (vorerst) gescheiterten DFL-Investorenpläne, für Union und den Stadionausbau sicherlich kein unwichtiger Nebeneffekt ist.

Noch ist der Pokal nur aus Pappe… Foto: Matze Koch

„So ne Scheiße, Champions League“ halt, die Ambivalenz des Fanlebens. Ich vermute die unbändige Freude der meisten Unionerinnen und Unionern rührt nicht unbedingt daher, den sicherlich vorhandenen Königsklassen-Mythos nun mit Union mitnehmen zu können, sondern liegt vielmehr im Stolz auf dieses Team, auf diese unglaubliche Mannschaft, begründet.

Auf den unwiderruflichen Fakt, dass „WIR.FUCKING.VIERTER.IN.DER.FUßBALL-BUNDESLIGA.SIND!“, wie es Stadionsprecher Christian Arbeit nach Spielschluss so oder so ähnlich formulierte. Im erst vierten Bundesliga-Jahr der Vereinsgeschichte, auf den Tag genau vier Jahre nach dem Aufstieg gegen den VfB Stuttgart.

Rein sportlich betrachtet gab es in der Vereinsgeschichte des 1. FC Union Berlin keine Zeit in der das Intro der Vereinshymne (nachträgliche Geburtstagsglückwünsche dem Sprecher des Intros an dieser Stelle!) wohl passender war: „Es war in den goldenen Zwanzigern!“ Seit Mai 2019 leben wir als Union-Fans in einem Rausch, in einer gefühlten Simulation. Seit 2020 in den goldenen Zwanzigern. Wo das noch alles hinführen wird, weiß niemand, die 2020er gehen ja schließlich noch ein paar Jahre…

Die goldenen Zwanziger… Foto: Matze Koch

Irgendwann werden wir sicher daraus aufwachen. Aber das ist gar nicht schlimm. Denn bis auf vielleicht einige wenige Union-Fans, die erst kürzlich welche geworden sind, glaubt wohl niemand ernsthaft daran, dass es immer so weitergehen kann. „Damals mit Damir Kreilach noch zweite Liga“ ist noch gar nicht solange her. Und auch das war super!

Mehr als diese vielleicht teilweise etwas konfus wirkende Worte habe ich dann zum gestrigen Tage, zu einem weiteren Höhepunkt der goldenen Zwanziger, auch nicht mehr zu schreiben, sodass ich es mit Urs Fischer halte, der auf dem Balkon im AFTV-Interview sagte:

„Lass uns jetzt endlich mal aufhören zu quatschen und feiern!“

Prost Urs, du Königsklassen-Macher! Foto: Matze Koch

Presseberichte zum Union-Spiel gegen Werder Bremen und dem Einzug in die Champions League

Und sonst so?

Wie schon oben erwähnt, müssen wir leider Abschied von einigen beliebten und engagierten Unionerinnen und Unionern nehmen. Auch die langjährige Vereinsmitarbeiterin Heike Albrecht ist leider nach schwerer Krankheit verstorben. Sie wurde für ihre empathische und engagierte Art sehr geschätzt und hinterlässt eine große Lücke in der Union-Familie. Es ging Stadionsprecher Christian Arbeit gestern in der Halbzeitpause hörbar sehr nahe, schon wieder soviele Union-Fans für immer verabschieden zu müssen. Allen Hinterbliebenden gilt unsere Anteilnahme, EISERN UNION!

Auch die Union-Frauen haben einen erfolgreichen Saison-Abschluss feiern können. Sie schlugen den Rostocker FC mit 4:0.

Während gestern vor vier Jahren der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gelang, errang Union unter Trainer Karsten Heine heute vor 35 Jahren, am 28.05.1988, einen 3:2-Auswärtssieg in Karl-Marx-Stadt und stieg nicht aus der DDR-Oberliga ab.

 


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36 Kommentare zu “Es sind die goldenen Zwanziger: So ne Scheiße, Champions League

  1. framlin

    Oliver Ruhnert und Urs Fischer. Für mich ohne jeden Zweifel Manager und Trainer der Saison. Eigentlich müssten sie nun nach einer neuen Aufgabe suchen, die ihnen den nächsten Schritt ermöglicht.

  2. framlin

    @Alex: Der nächste Schritt wäre wohl die CL zu gewinnen oder Meister zu werden …. ;-)

  3. Wenn man sich schon auf die goldenen Zwanziger bezieht, sollte man vielleicht an dieser Stelle erwähnen, dass der Schreiber und Sprecher der Intro – Steini – an diesem Tag 60 Jahre alt wurde und von KM-Stadt bis Aufstieg und nun CL alles an diesem Tag mit erlebt hat.

    • Felix Morgenstern

      Das wusste ich nicht. Wurde gestern wohl durchgesagt im Stadion, habe ich aber leider nicht mitbekommen. Nachträgliche Geburtstagsglückwünsche hiermit!

  4. Was ein Tag gestern!!
    Was eine Mannschaft welch ein Trainer Team und natürlich unser Support das ganze Jahr über ob zu Hause unserer Festung oder auswärts!
    Aber ich möchte auch danke sagen an das ganze Teve Team für eine ganze Saison mit tollen Podcast folgen und SotU meine Pflicht Lektüre. Also vielen lieben Dank für ein Geiles Jahr!!!
    Eisern

  5. Wuhleblut

    Ich schließ mich Patric an.
    Danke an allen Textiler/innen.
    Genießt den Sommer.

  6. Zuallererst von meiner Seite auch mal herzlichen Dank an das Teve. Fast täglich schaue ich bei euch rein. Und ihr seid meine Union-Infoquelle Numer 1. Bin nicht immer zu 100% eure Meinung. Aber großen Dank für eure fleißige Arbeit. Schade finde ich das Union das nicht mehr würdigt. Z.B. das sie mal ein paar Kosten für euch übernehmen oder euch mehr in der Presseschau aufführen. Die Bild ist dort doch auch jeden Tag vertreten.
    Ansonsten gebe ich zu hat sich mein Frust bzgl. der nicht zugänglichen Saisonfeier kaum gelegt. Nur Bilder und Videos sehen zu können und nicht selbst Teil gewesen sein zu können, hat sehr weh getan. Das DK heute noch nachlegt und auch für die Championsleague die AF als erste Wahl ankündigt, hinterlässt bei mir nur noch Kopfschütteln. Auf Grund der gestiegenen Presse und Vip Anforderungen wären es nochmal deutlich weniger verfügbare Plätze am Ende als diese Saison. Ist DK egal. Er betont die Heimat Köpenick. Obwohl er selbst nicht mal Köpenicker sondern Brandenburger ist. Ich finde es nur noch zum Kopfschütteln. Frage mich als Köpenicker echt, was er sich anmaßt. Mit dem überheblichem Finanzinvestorengebaren bist du Dirk bei mir schon hinterfragt worden. Ab sofort aber, steh ich nicht mehr hinter dir als Präsident.

    • Der Sepp

      Ich habe die „ProAF“-T-Shirts noch zuhause. Union gehört nach Köpenick und in das Stadion An der Alten Försterei. Das ist unsere Identität. So wie die Farben rot und weiß. Und das ist wertvoller als die Champions League. Unsere Identität hat erst dafür gesorgt, dass der Verein das finanzielle Chaos der 90er oder den Absturz 2005 überleben konnte.

    • proAF !

  7. Auxiler

    Was war das für eine Saison, was war das für ein Spiel. 81. Minute, Rani haut ihn rein, alle Dämme brechen. Und das alles im Wohnzimmer, im Block, mit all den anderen Kranken. Musste aber auch immer mal an die vielen Unioner mitdenken, die am Bahnhof und sonstwo Karten gesucht haben.
    Danke an das TV Kollektiv, für die sachlichen, informativen und abwechslungsreichen Texte. Lese ich gerne. Wie übrigens auch den Union-Ticker – wer schreibt den eigentlich? Einer der Kommentaren des eingestellten UnionFunks?

  8. @Bernd: Ich gehe lieber zu einem cl-spiel in die af als zu drei im oly, daher bitte, bitte macht alles möglich, die cl in unser Wohnzimmer zu bringen. was der Wohnsitz von dz damit zu tun hat, erschließt sich mir übrigens nicht. ps: das system vom letzten Jahr, dass mind. 1 spiel in der Gruppenphase der el pro Mitglied garantiert ist, war doch ein super Kompromiss und nur fair ggü allen Mitgliedern… bei 53000 mittlerweile würde das zwar wohl auch nicht mehr so funktionieren, aber da könnte man sicherlich auch filtern (erst Mitgliedern ab 6 jahren o.ä.)

    • Schmolke

      Deine Rechnung geht bei der jetzt sicherlich nochmal rasant steigenden Zahl an Mitgliedern schon gar nicht mehr auf. Lass es vielleicht 15000 Karten sein, die noch verlost werden können pro Spiel, dann kommt das bei 3 Gruppenspielen jetzt schon nicht hin. Ich bin nicht 36 Jahre mit dem Verein durch die Scheiße gegangen um am Höhepunkt dann vorm Fernseher zu hocken und mir anzuschauen, wie irgendwelche Eventies und VIPs unsere Plätze im Stadion belegen. Wenn man höher, schneller, weiter will und DZ feiert sich ja regelmäßig für immer höhere Mitgliederzahlen, dann muss er ja schauen, wie man diese Masse bedient. Das geht ja selbst in der Bundesliga schon lange nicht mehr auf, wenn ich sehe, dass viele meiner Freunde mitunter 7-8 Mal nacheinander ne Niete gezogen haben.

  9. Schmolke

    Und Zingler will ernsthaft die Försterei in der Champions League nutzen… wie weit kann man sich eigentlich von der Basis entfernen? Die UEFA wird in der CL ganz andere Kontingente für Deligierte und Sponsoren einfordern, da ist die Haupttribüne wohl fast vollständig belegt, nimmt man dann noch Gästekarten, unsere Sponsoren, Fanclubs, Presse, VIPs etc dazu, gehen da vielleicht noch 14-15000 Karten in die Verlosung. Wenn überhaupt. Wie will Zingler das den bis dahin wahrscheinlich 60000 Mitgliedern verklickern, dass wir zwar Champions League spielen, aus falsch verstandener Sozialromantik aber ein Großteil der Fans keine Chance haben wird, diese Highlights der Vereinsgeschichte live mitzuerleben. So sehr ich das Oly hasse, aber da wäre es die vernünftigste Lösung. Zumindest, wenn dem Verein seine Mitglieder mittlerweile nicht völlig egal sind.

  10. Sanctus

    Ich versteh die ganze Diskussion über AF oder Oly im Bezug auf die Champions League nicht. War in der Conference league dort und es war ein Mega-Gefühl es in unsere Farben getaucht zu sehen…. Siehste Hertha, so wird es gemacht….. Und grad CL…. Was wäre geiler als n ausverkaufte Oly in rot und weiß? Ich hab echt keinen Bock drauf bei der Verlosung leer auszugehen und mir die Spiele im TV anschauen zu müssen

  11. Auxiler

    Wir sollten in der Diskussion mal nicht auf die Person DZ fokussieren. Die Problematik liegt in dem – von keinem so vorhersehbaren – Erfolg der letzten 4 Jahre und dem damit verbundenen Mitgliederzuwachs. Den Stadionausbau hat der Verein ja vor Jahren vorangetrieben, kannste halt in Deutschland (BBI…) nicht mehr zügig machen (außer man ist Elon). Das hätte teilweise geholfen, is aber jetzt nich so. Und was soll Heidenheim erst machen, das Albstadion hat nur 15 T Plätze ;-). Lasst uns die fantastische letzte Saison feiern !

  12. ich geh in die af wegen union und nicht wegen dem gegner oder der liga… ist mir vollkommen bums ob sie gegen bayern, mancity, barca, heidenheim oder sg schulzendorf spielen… wenn wir jetzt darüber nachdenken, für die cl ins oly umzuziehen, damit alle Mitglieder „befriedigt“ werden, dann wird bald auch die Debatte bei bl-spielen eröffnet…

    ps: ich selber muss auch am Losverfahren teilnehmen und ja, es nervt… aber lieber so als in die herzlos-schale zu tingeln

    pps: aber ich verstehe auch diejenigen, die das anders sehen.

  13. Ich sag ganz klar, Union ist für mich da, wo Unioner Herzen zusammenkommen und gemeinsam für unsere Mannschaft schlagen. Und dort, wo 70.000 Unioner-Herzen zusammenkommen und feiern ist eben mehr Union als dort wo es 20.000 Unioner-Herzen tun. So einfach ist das. Unions Wurzeln sind inzwischen so kräftig, die reichen bis nach Charlottenburg und darüber hinaus. Ich will auf keinen Fall die vielleicht einmalige Chance Union live in der Championsleague zu erleben, verpassen. Ich möchte die Gänsehauterinnerung, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.

  14. framlin

    Ich schließe mich da den Oly-Befürwortern an. Welchen Sinn soll es haben, CL zu spielen und dann nur eine kleine Schar von VIPs und Elite-Fans zusammen mit ein paar Glückspilzen die Möglichkeit zu geben, live diese „once in a lifetime“ – Spiele zu sehen? Das wäre in meinen Augen der absolut falsche Weg.
    Im Gegenteil, man sollte die Gelegenheit beim Schopfe packen, indem man die CL als Zugpferd nutzt, mindestens 3 mal das Oly füllt und auf dem Platz und auf den Rängen auch Nicht-Unionern (zumindest andeutungsweise) zeigt, was es bedeutet, zu Union zu gehen.

  15. Ick bin Köpenicker und ick liebe meine Alte Försterei. Seit 20 Jahren Waldseite. Aber um mit 70.000 von Euch zusammen Union inne ChampiLiga zu sehen, würd ick auch mal die S-Bahn nach Westberlin nehmen. Ich will euch alle doch knuddeln!

    • Auxiler

      „Unions Wurzeln sind inzwischen so kräftig, die reichen bis nach Charlottenburg und darüber hinaus.“ Ich musste gestern nach dem Spiel tatsächlich mit der Bahn Richtung Zoo; viele Unioner stiegen in Karlshorst aus, die meisten Ostkreuz, ein paar Ostbahnhof und Alex, die letzten Hauptbahnhof… Mir war da schon etwas mulmig am Zoo, wo alles mit Hertha bestickt ist ;-). Die Triebe sind schon noch sehr zart.

  16. Was kann man sich Schöneres vorstellen, als an einem verregneten, arschkalten Novemberabend durch die Stadt zu gondeln, um dann in der zugigen Schüssel die Gesänge der Ultras nur mit 10 sek Verzögerung zu hören?

  17. Wenigstens erwarte ich von den Verantwortlichen in unserem Verein, dass sie die knapp 55.000 Mitglieder fragen was sie wollen? Es heißt doch immer bei Union haben Mitglieder einen Verein und nicht ein Verein Mitglieder. Online ist das leicht möglich. Mit einem klaren Aufzeigen der Optionen. Drei Tickets im Oly gegenüber bestenfalls ein, mit etwas Pech sogar kein Ticket in der AF.
    @Basti: Ich hold dich mit nem großen Schirm zu Hause ab und geleitet dich sicher bis zum S-Bhf Köpenick, zum Oly und dann wieder zurück. Ne wärmende Unterhose noch aus NVA-Beständen bring ich dir zur Not auch noch mit. ;-)

    • @Bernd Bester Mann! Was ich sagen will: Es gibt gute (und weniger gute) Gründe, das Oly nicht zu mögen. Vielleicht bin ich bis zum Herbst auch total geil drauf. Momentan eher nicht. Ich rechne auch nicht damit, dass das dreimal ausverkauft wäre.

    • @Basti: Die Wette würde ich halten. Bei Umzug ins Oly wäre dreimal ausverkauft. Ziemlich sicher. Wetteinsatz: Wer verliert, kommt zum nächsten FUMA-Fantreffen (nur) in NVA-Unterhose und Union-Schal. Aber Beides frisch gewaschen. Versteht sich. :-)

  18. Der Sepp

    Mal ganz ehrlich: Scheiß auf die bekackte Champions League! Worauf soll ich mich da freuen? Auf die Erdölklubs PSG und ManCity? Auf die Bayern? Auf den sympathischen Emporkömmling aus Leipzig?

    Und dafür ins Olympiastadion? Nur um zu singen „siehst du Hertha, so wird das gemacht“? Ich dachte, es geht bei uns um Union. Und nicht um billiges Stadtrivalenpöbeln. Wer sehen will, wie man sich an einem weit entfernten Gegner immer noch aufgeilen kann, darf ja gerne mal DieDa im Sportforum besuchen.

  19. 70.000 Unioner*innen??? wo kommen die denn bitte plötzlich her? Warum sollte man sich nach 50k Erfolgsfans richten, statt den ehrlichen (max.) 20k, die immer (oder wenigstens seit 10 Jahren) da waren. Wer ins Oly will, kann sich ja nächste Saison in der 2. Liga beweisen! Wer Union will, für den darf es nur die AF geben. Dass man darüber überhaupt diskutieren muss, zeigt dass wir zu viele Event-Spinner, für die ein Wettbewerb wichtiger als das Herz des Vereins ist, in unseren Reihen haben. Union nie verstanden. CL-Kohle einsacken (vermutlich mit 6 Auswärtsspielen) und dann am besten mal 2-3 Jahre Mittelmaß zur Erdung und damit man den ganzen Erfolgs-Beifang mal langsam wieder los wird. Gesundes Wachstum ist das nicht.

    • @Rob: Deine Argumentation, nur wer für die AF ist, ist Unioner, gefällt mir überhaupt gar nicht. Genauso wenig wie du diese sogar als Eventspinner bezeichnest. Oder sogar, sie sollten sogar besser zu Hertha gehen. Die erste Regel von Unionern, dass sie jederzeit gegenüber Anderen Respekt haben und auch zeigen, trittst du mit Füßen. Stell dich nicht hin als könntest du für die Werte von Union uneingeschränkt sprechen. Vor dem Beton der AF kommt immer der Mensch – humanistische Werte. Steht sogar in unserer Satzung. §2 Satz 1. Lies es nach. Es gab vor über 30 Jahren ne Zeit, da hast du in Berlin für nen rot-weißen Schal um den Hals auf die Fresse bekommen. In dieser Zeit haben sich diese humanistischen Werte im Union-Umfeld geschärft. Und das heißt zu aller erst Respekt vorm Anderen und dessen Meinung.

    • Schmolke

      Hast du ne Hacke? Kannst du lesen? Ich habe meine Dauerkarte seit 25 Jahren, gekauft als Schüler, zu einer Zeit, als das absolut nicht nötig war. Ich habe in den letzten 36 Jahren jeden Scheiß mit Union mitgemacht und bin ganz sicher kein Eventfan. Aber genau deshalb möchte ich nicht in die Röhre schauen, wenn Union hier gerade Kindheitsträume wahr macht. Ich stand Samstag neben meinem Grundschulkumpel und wir haben uns angegrinst, weil Union in der Champions League ne Fantasie war, die wir als Piepels beim Fußball auf dem Hof nachgespielt haben. Es gibt in diesem Verein auch noch Leute, die länger als 2 Jahre Mitglied sind und denen würde man dieses Erlebnis in der AF auch verwehren.

  20. Ich verstehe die Diskussion um das Stadion nicht. Die AF ist unser zu Hause. Vor jedem Spiel skandieren wir das, wenn CA reinkommt. Das 55T Mitglieder nicht reingehen in ein 22T-er Stadion, ist nun einmal so. Da sind wir doch nicht allein. Oder gehen 300.000 Bayern-Mitglieder in deren Stadion oder 100.000 ins Frankfurter? Usw. Ist Frankfurt nach Dortmund gegangen, weil da mehr Leute reingehen? Und auch die ab und an auftauchenden „Schmähungen“ der VIP‘s gehen mit auf die Nerven. Da gibt es sicher welche, die Union nur als Event sehen. Es gibt aber auch ganz viele „Kleinsponsoren“, die Union seit sehr vielen Jahren wirtschaftlich unterstützen und auch wahre Fans sind. Aus meiner Sicht gibt es keine schlechteren oder besseren Fan‘s, egal ob SEK 1, 2, 3 oder 4. Zusammenhalt hat Union stark gemacht. Darüber sollten wir Wiese stärker nachdenken. „Schulter an Schulter“

  21. Alex1966

    ProAF! Auch, wenn es dann nur ein Spiel wird… Nein, die Erfahrungen in der Conference League fand ich nicht so geil wie einige hier erzählen. Klar, Coronaauflagen usw. Aber selbst, als wieder mehr Zuschauer möglich waren, hielt sich die Nachfrage doch arg in Grenzen. Ich denke, dass wir da maximal 50.000 Leute reinbekommen, 21 Uhr unter der Woche. Und das ist im Oly halt nicht geil. Aber ich gebe auch zu, dass die Entscheidung verdammt schwierig ist und selbst wenn der Verein die Entscheidung in der eigenen Hand hat, kann er nur die falsche treffen…

  22. Was ist das denn für eine Diskussion? Unions Heimstadion ist das Stadion An der Alten Försterei. War es immer, wird es immer sein. Wenn wir umziehen müssen, dann ist das so und hat für viele was Schlechtes, für andere was Gutes. Aber aus freien Stücken zu sagen, dass wir umziehen möchten ans andere Ende der Stadt, erscheint mir komplett absurd. Machen wir das bei Bundesliga-Spielen dann künftig auch so? Gegen Stuttgart und Köln gab es einige Stunden vorm Spiel noch diverse Restkarten, für Spiele in der 1.Bundesliga, die für uns auch noch immer nicht selbstverständlich ist. Und jetzt, wo plötzlich die großen Namen vor der Tür stehen, wollen plötzlich alle ein Anrecht haben dabei zu sein – und sei es in einem anderen Stadion. Zumal ich allein in dieser Kommentar-Sektion schon genervt bin, vom Einbringen der Hertha in die Diskussion. Die sind mir doch scheißegal, mir gibt es 0,0 Freude in „deren“ Stadion zu sein, was es im Übrigen nicht mal ist. Diese Großspurigkeit, auch bezüglich der Stimmung dort, ist sowas von fehl am Platz und nervig. Das Stadion ist einfach nicht stimmungsförderlich und dennoch hat die Hertha-Fanszene dort in den letzten Spielen beeindruckende Atmosphäre erzeugt. Auch wir würden daraus keinen brachialen Kessel machen. Insbesondere nicht, wenn die Hälfte der Zusehenden nur kommt, weil sie mal den Gegner sehen wollen. Ich habe so diverse Probleme mit DZs Auftreten in den letzten Monaten, aber in dem Fall bin ich komplett bei ihm und wäre enttäuscht wenn er anders reden würde.

    Nebenbei: Danke TeVe für die schöne, informative und launige Berichterstattung über die Saison hinweg.

    • Schmolke

      Dann hoffe ich mal, dass ihr eure Karten ganz selbstlos zur Verfügung stellt und euch das „Event“ im TV anschaut. Schön, dass ich als Mitglied und DK Besitzer gut genug war, zu spenden, zu demonstrieren, zu bauen und die Geschäftsstelle zu renovieren, mit 800 Kaputten im strömenden Regen gegen Hansa Rostock die Mannschaft zum Sieg zu brüllen und all die andere Scheiße mitzumachen, durch die dieser Club musste und wenn dann ein Highlight wie die Champions League ansteht, dann hat ein elitärer Kreis um Sonnengott Zingler halt Glück und darf diesem Spektakel beiwohnen. Er hat ja leicht reden, er muss sich um seinen Platz keine Gedanken machen. Aber dem ist das eh schon lange egal. Merkt man ja bei jeder MV. Hauptsache das Image stimmt.

  23. @Bernd: Ich kann dich als Mensch respektieren (warum auch nicht?) und trotzdem an deinem Unionverstand zweifeln, lass uns das doch vielleicht getrennt betrachten. :D

    Yurek hat die Lage perfekt auf den Punkt gebracht. Selbst wenn das Oly voll würde, dann würden sich die 20tausend Singenden unter den 50tausend Glotzenden verlieren. Wir hätten Ajax dort nicht rausgekegelt, behaupte ich mal. ProAF um jeden Preis!

  24. Hallo Unioner,
    Ja – ich gebe es offen zu:
    Ich bin seit 58 Jahren Berliner aber erst seit einigen Monaten Vereinsmitglied.
    Von mir aus betitelt mich als „Erfolgsfan“ – wenn das halt irgendjemanden hilft oder befriedigt . . .
    Mehr als einmal habe ich in den letzten Monaten sündhaft viel Geld bezahlt, um bei Viagogo eine Karte für ein Heimspiel in der AF zu ergattern.
    (Stehplatz, Gegentribüne)
    Und wisst Ihr was ?
    Ich bereue nicht einen einzigen Cent !
    Warum ?
    Weil ich dabei sein durfte !
    Ich verstehe durchaus die hier entbrannte Diskussion.
    ich verstehe nicht mal ansatzweise die teils anmaßende und aggressive Rethorik.
    Natürlich würde auch ich CL gerne im Wohnzimmer erleben.
    Wenn das aber aus regulatorischen Gründen oder wirtschaftlichen Aspekten nicht möglich ist, dann gehe ich dort hin,
    wo ich ein Teil des Ganzen sein und dieses unfassbare Ereignis erleben darf.
    Selbst wenn das auf dem Mars wäre.

    • Herzlich Willkommen im Kreis der Union-Familie,

      wie lange jemand hier dabei ist ist egal.
      Nur bitte gehe nicht über solche Portale wie Viagogo, weil das die Preise einfach versaut. Ich weiß, dass es verlockend ist, aber nur so halten wir diese Abzocker draußen.
      Danke

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