Los los los jetzt. Macht hinne.

Eigentlich war mein erster Impuls, etwas von einem Warten voller Spannung auf das absolute … Ach, lassen wir das. Sowas wäre sehr infantil und der Größe dessen, was wir morgen erleben werden, überhaupt nicht angemessen. Dennoch. Sogar mit (trotz) einer abendlichen Mail von Dirk Zingler und all dem Mittwochsdrama im Hinterkopf: Der Puls geht sowas von hoch, wenn ich an alles denke, was ab 13:30 Uhr um das Stadion an der Alten Försterei abgehen wird.

Die „Robin-Frage“ wurde gestern von Urs Fischer auf der Pressekonferenz positiv beantwortet und Union muss nicht herausfinden, wie lange es nun dauert, bis wir ohne ihn ein Spiel gewinnen können. Und das sollte auch unsere einzige sportliche Sorge gewesen sein. Robin Knoche wird Ruhe reinbringen. Es wird keine dusseligen Selbstgefährdungen in der Abwehr geben. Freddy wird alles halten. Wir werden Lautstärke und Aggressivität reinbringen und Kevin Behrens das 1:0 machen. Jut? Jut!

„Wir spielen die beste Spielzeit von Union in der Bundesliga, wir spielen wieder in der Gruppenphase der Europa League – das kann uns keiner mehr nehmen. Aber wir können Königsklasse spielen, da geht es noch um was. Die Spannung dafür muss spürbar sein, es noch schaffen zu wollen.“ Urs Fischer

Bei unserem Gegner gab es vorgestern ganz kurz die Sorge, dass Niclas Füllkrug für einen Einsatz eventuell nicht in Frage kommt, da er individuell trainiert hat. Dem konnte der Werder Coach Ole Werner gestern widersprechen. Niclas wird aller Voraussicht nach unseren heiligen Rasen betreten. Werder an sich beklagt jedoch in Summe eine große Anzahl von Ausfällen. 5 Verletzte, 1 Gesperrter und wenn ihr mögt, schaut gern bei der Deichstube für mehr Details vorbei.

• Werner gibt Entwarnung: Füllkrug im letzten Werder-Saisonspiel gegen Union Berlin dabei (Deichstube)

Ein Immerunioner, der bei Werder im Coaching-Stab eine klasse Rolle spielt, Patrick Kohlmann, gibt uns via B.Z. noch einen vollkommen normalen Reminder:

„Wir wollen auch nach dem Klassenerhalt diese Partie gewinnen. Die lange Heimserie von Union ist ein Anreiz für uns, das Spiel positiv zu gestalten. Wir werden nichts abschenken.“ Patrick Kohlmann

Alles weitere wie beispielsweise zu seinen Kontakten zu Tusche & Co. könnt ihr dann hier lesen:

• Werder-Trainer Kohlmann warnt seinen Ex-Klub Union Berlin (B.Z.)

Der Blick zurück auf Union und das, was wir morgen erwarten können, wird wohl wenig Überraschungen bringen. Rein sportlich zumindest. Andras Schäfer leider mit Saisonaus. Ich kann mir maximal vorstellen, dass Trimmi nicht beginnt. Ansonsten wird es nach dem Erwärmen der Teams möglicherweise Überraschendes bzw. Bestätigungen von Abgängen geben. Denn dann werden die Verabschiedungen von unseren abgehenden Spielern vorgenommen.

Aber egal was die Ratio denkt. Wer spielt. Wer morgen verabschiedet wird. Ob dies. Oder das. Die Gänsehaut und das Herzbeben stellt sich an einem Freitagmorgen aus einem anderen Grund ein. Einfach mal die Augen schließen. An letztes Jahr Bochum zu Hause denken. Oder an 2018 und Stevie und Bochum. Oder an Max gegen Werbung. Wenn wir diesen Einsatz, dieses Herz und diese Lautstärke bringen, kann nichts schiefgehen. Die Pfanne brennt. So oder so.

Die Artikel in der Presse zu Union: Werder beschäftigt sich mit dem bereits Erreichten & Möglichen, dem (was ’ne Überraschung) Spiel und auch dem Fernduell mit Freiburg:

• Fischer: „Außergewöhnliche Spielzeit, die wir gezeigt haben“ (kicker)
• Urs Fischer: „Wir könnten Königsklasse spielen …“ (B.Z.)
• Duell der Trainer-Titanen: Königskrone für Unions Fischer oder Freiburgs Streich? (Berliner Kurier)
• Mit Bodenständigkeit in die Königsklasse? (rbb24)
• Warum Trainer Fischer noch nicht zum Feiern zumute ist (Morgenpost+)

In der Berliner Zeitung gibt es dann 2 Artikel mit starkem Personenbezug. Dirk Zingler wird in einen globalen Wirtschaftskontext gesetzt und Claus Peymann verliert schöne Worte über Union.

• Dirk Zingler: „Ein Verein ist meist gut, wenn die Führung souverän ist“ (Berliner Zeitung)
• Interview mit Union-Fan Claus Peymann: „Köpenick ist das beste Fußballdorf Europas!“ (Berliner Zeitung)

Und auch wenn es kein Artikel im klassischen Sinne ist: Das Spieltagsinterview von Union wurde in dieser Woche mit Oliver Ruhnert durchgeführt. Inklusive dem Abschluss-Selfie.

Sie haben Post

Gestern Abend haben die meisten von uns noch Post aus dem Forsthaus bekommen. Dirk Zingler hat dabei die Position und das Abstimmungsverhalten (Es war ein Ja) des Vereins erläutert.

Ihr findet das gesamte Statement, inklusive einer Verlinkung auf die Vorabinformationen der DFL, hier:

• Abstimmung der DFL-Mitgliederversammlung: Position des 1.FC Union Berlin (Union Homepage)

Mir persönlich gehen da beim Lesen eine ganze Menge Dinge durch den Kopf. Zunächst bin ich, trotz einer anderen Meinung, froh, dass Union sich wie angekündigt verhalten hat. Verlässlichkeit und Prinzipientreue halt.

Eigentlich müsste ich dann sagen, dass mich die Art und Weise, und vor allen Dingen das Timing der Kommunikation befremdet. Allerdings stimmt das nicht. Es ist leider Usus bei uns, dass wir nicht proaktiv nach innen zu den Mitgliedern kommunizieren. Ist ist auch leider Fakt, dass wir bei sehr vielen Themen keinerlei Diskurs haben, der diese Bezeichnung verdient. Wir werden und wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und es gibt nichts, was daran auch nur ein My ändern könnte.

Auf inhaltlicher Ebene freut es mich sehr, dass Dirk für den Verein gewisse „rote Linien“ noch einmal klarstellt. Und auch artikuliert, dass das für Union nicht verhandelbar ist.

Kausal nicht nachvollziehen kann ich, wieso „wir“ jetzt sagen, dass Fremdkapitalaufnahmen bzw. Kredite problematisch sind und was der große Vorteil eines Investors ist, bei dem wir für 20 Jahre auf 12,5% der Fernsehgelder verzichten dürfen. DKB-Kredite für den Tribünenbau fallen mir da spontan ein. Ich hätte mir auch eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen und Sorgen, der „Ablehnenden“ gewünscht. Also beispielsweisen die Beibehaltung der Staffelung der Gelder und das Zementieren der Schere zwischen den Vereinen.

Egal wie. Es wird in diesem Themenbereich sicher weitergehen. Dafür wird die DFL schon sorgen. Ich wünsche mir jetzt die Gänsehaut und den hohen Puls zurück. Und ditt geht heute so einfach. Augen zu. Einatmen. Und dann spürste Ditt. Vastehste?