Frustbewältigung mit Andras Schäfer

„Dann müssen wir das am letzten Spieltag gegen Bremen klarmachen.“ Das war mein Fazit nach dem 2:4 in Hoffenheim. Und am liebsten würde ich mich nicht mehr mit dem Spiel der Männer an einem der überflüssigsten Bundesliga-Standorte beschäftigen, sondern nur noch nach vorne schauen. Denn was nützt es über verschüttete Milch zu jammern? Aber so sehr ich demonstrativ diese Partie hinter mir lassen möchte, so sehr regt es mich auch jedes Mal auf, wenn ich mir noch einmal die Highlights der Partie anschaue.

Denn die Gegentore 1 bis 3 waren so unnötig. Das erste legt Leite vor, beim zweiten lässt sich der Referee vom Videoassistenten zu einer Fehlentscheidung umstimmen, obwohl er vorher die richtige Entscheidung getroffen hat und das dritte Gegentor legt Behrens vor und kann seinen Fehler nicht mehr ausbügeln. Lediglich das vierte Tor verbuche ich unter „Spieldynamik kurz vor Abpfiff“.

Waren also die leichten Fehler bei den Gegentoren schon nicht union-like, so war es die Chancenverwertung auch recht nicht. Denn alleine Sheraldo Becker hatte viele Möglichkeiten. Union rannte an und alles sprach mindestens für einen Ausgleich. So blieb den rund 5.000 mitgereisten Unionfans eine frustrierende Heimfahrt und dazu noch die Erkenntnis, dass Hoffenheim durch diesen Sieg wohl kaum noch absteigen kann. Schade, dass wir der Liga diesen Dienst nicht erweisen konnten.

Ich finde trotzdem, dass wir uns den Frust dieses Spiels nicht zu Herzen nehmen sollten. Aber statt vieler Worte reicht dieses Mal ein Foto, das Andras Schäfer gemacht hat:

Wem diese Katze nicht reicht, um den Frust beiseite und den Stimmungsregler hochzuschieben, sollte unbedingt die neue Episode von Taktik&Suff hören. Denn dort gibt es die gute Laune, die ich selbst euch gerade nicht bieten kann.

Hier sind die Berichte der Berliner Medien zum Spiel der ersten Männer-Mannschaft:

• Union lässt zu viele Chancen aus (Tagesspiegel)
• Ein guter Trimmel und ein guter Joker sind in Hoffenheim zu wenig (Berliner Zeitung)
• Union macht Kampf um die Champions League wieder spannend (Morgenpost)
• Union patzt! Spiel musste unterbrochen werden (Bild/BZ)
• Union verliert 2:4 bei der TSG Hoffenheim und bangt um die Königsklasse (Kurier)
• Diogo Leite steht zweimal Pate, Kramaric trifft doppelt (Kicker)
• Beim Union ist jetzt Bedarf für Herztropfen und Baldrian (Kurier)

 Double für Unions U23

Bei den Frauen hat die U23 gestern mit einem 12:0 die Meisterschaft der Berlin-Liga klargemacht. Durch den Pokalsieg zuvor hat sie das Double erreicht. Vollkommen zurecht und standesgemäß wurde das mit einer Bootsfahrt gefeiert.

Heute findet zudem um 13 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in Adlershof das letzte Heimspiel der Union-Frauen in der Regionalliga statt. Neben der Partie gegen Hohen Neuendorf werden 10 Minuten vor Anpfiff diejenigen verabschiedet, die das Team zur neuen Saison sicher verlassen werden (mehr dazu in der Vereinsmitteilung).

Und sonst so?

Laut Bild hat sich einer der vier Bieter um die Anteile an den DFL-Medienerlösen zurückgezogen. Konkret soll es sich um das schwedische Private-Equity-Unternehmen EQT handeln. Wären dann also nur noch drei Bieter.

Wie der DFB weiterhin unfassbare DFB-Dinge macht, schreiben die Supporters Freiburg. Anlass sind Choreo-Beschränkungen beim DFB-Pokalfinale der Frauen. Dieser Verband ist weiterhin auf so vielen Ebenen kaputt.

Seit einiger Zeit verbiete ich mir selbst, über die Zukunft des Fußballs noch nachzudenken. Denn jedes Weiterdenken führt in meinen Gedanken nur zu etwas sehr Schlechtem, nämlich einer wie auch immer gearteten Super League, in die die Megaclubs verschwinden, damit die Ligen wieder leben können. Aber dadurch werden die Ligen natürlich abgewertet. In einer aktuellen Podcast-Episode des Rasenfunks geht es anhand von drei Büchern viel fundierter um diese Frage. Aber falls ihr noch in der Frustbewältigung seid, solltet ihr die Episode vielleicht in die Sommerpause verschieben.