Natürlich ist eine Floskel und ein bisschen Folklore, diese „Weisheit“ wonach eine Fußballmannschaft aus elf Freunden bestehen müsse. Und natürlich hat bei Union in den letzten Jahren auf so vielen Ebenen richtig viel zusammengepasst, ist professioneller, nachhaltiger und einfach besser geworden.
Dafür sind vor allem die leitenden Persönlichkeiten verantwortlich. Im Wesentlichen Urs, Oli aber eben auch noch viele andere. Was aber auch entscheidend für die unfassbar gute sportliche Entwicklung der letzten Jahre ist, ist eine Kultur, die immer wieder von etlichen Union-Spielern, aber auch von Spielern, die den Verein wieder verlassen, betont wird. Dieses „Familien“-Ding, dieses Gemeinschaftsgefühl, welches im modernen Fußball sicherlich nicht mehr so alltäglich und weitverbreitet ist.
Damit dieser Aspekt, der meines Erachtens unterschätzt wird, braucht es aber gerade bei Unions hoher Fluktuation im Kader, immer wieder Spieler bzw. Neuzugänge, die diesen Umstand mit Leben füllen. Jérôme Roussillon scheint genau so ein Spieler zu sein. Jemand der immer ein Lächeln im Gesicht trägt, als absoluter Teamspieler auftritt und darüber hinaus auch noch viel sportliche Qualität mitbringt. Also nicht nur der gute-Laune-Bär ist, sondern sich mit Leistung mittlerweile seinen Platz als linker Schienenspieler vollkommen verdient hat.
In der gestrigen Medienrunde hat er nicht nur wieder viel gegrinst, sondern auch Aussagen getroffen, die wir alle sehr gerne hören und die Roussillon auf seinem Weg zum Publikumsliebling sicherlich nicht schaden.
„Unser Stadion ist zwar klein, aber wie der Vesuv – es ist wie ein Vulkan! Die Fans sind unser zwölfter Mann.“
Oder wie die eingangs erwähnte Wohlfühlatmosphäre wonach Union halt Familie sei. Am bemerkenswerten fand ich aber eine Aussage von Roussillon, die mittlerweile schon von vielen Spielern getroffen wurde, die in den letzten Jahren zu Union gestoßen sind: „Wir machen Taktik jeden Tag mit dem Trainer. Wir wissen jeden Samstag, was alle machen müssen.“ Und vor allem, dass diese Taktikschulung im Vergleich zum Training bei seinem Ex-Klub Wolfsburg viel mehr Raum einnehme. Dieser in den sozialen Netzwerken (oder mittlerweile auf Stickern verewigte) sogenannte Terrorfußball scheint also vielmehr akribische Arbeit zu erfordern, als manch eine Beobachterin oder manch ein Fan von anderen Klubs es sich so vorstellen können.
- „Unser Stadion ist wie der Vesuv“ (RBB)
- Beim 1. FC Union ist Jerome Roussillon Beckers Bester (Kurier)
- Roussillon: „Ich war nicht bereit“ (Kicker)
Weitere Medienberichte mit Union-Bezug
Beim RBB gab es bereits vor einigen Tagen ein Interview mit einem Zeithistoriker, der sich u.a. mit dem Ost-Fußball beschäftigt und Unions Entwicklung aus historischer Perspektive einordnet und sie in den Kontext zu anderen ehemaligen Vereinen aus der DDR setzt.
T-Online rechnet aus wie viele Punkte die Bundesligisten pro Bundesliga-Punkt an Kader-Marktwert investiert haben. Und Union ist demnach, wenig überraschend, der Klub mit dem besten Einsatz/Ertrag-Verhältnis.
- Jahrhundertchance für den 1. FC Union: Jungs, geht aufs Ganze (Kurier)
- Co-Trainer Hoffmann im Interview, Teil 2: „Es war nicht immer schön, aber nötig“ (Berliner Zeitung)
Eine ambitionierte Neuverpflichtung bei den Union-Frauen
Union stellt sich bei den Frauen für die Zukunft auch sportlich – und nicht nur von den veränderten Strukturen – immer erfolgversprechender auf. Mit Athanasia Moraitou kommt nun eine absolute Bundesliga-Stammspielerin (19 Einsätze von 19 möglichen Bundesliga-Spielen) vom SV Meppen.
Herzlich willkommen in der Familie, Athanasia! ??#fcunion | #EiserneLadies
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) May 9, 2023
Zudem ist die Mittelfeldspielerin auch griechische Nationalspielerin (31 Einsätze). Moraitou bringt also schon einiges an Erfahrung, kann in diesem jungen Union-Team somit sicherlich Führungsaufgaben übernehmen und sich selbst mit gerade einmal 26 Jahren noch reichlich entwickeln. Generell verdeutlicht der Transfer die kurzfristigen Aufstiegsambitionen wie auch Jennifer Zietz, die Leiterin der Frauen- und Mädchenabteilung, in Zuge dieses Transfers zugab:
“Unsere Ambitionen, in der kommenden Saison in die 2. Liga aufzusteigen, haben wir gegenüber Athanasia klar zum Ausdruck gebracht. Es freut uns sehr, dass sie sich für uns entschieden hat. Mit ihrer Erfahrung, aber auch als Persönlichkeit wird sie die Mannschaft auf und neben dem Platz verstärken.“
Und sonst so?
Micha Parensen hat das Programm „Management im Profifußball“ von der DFL und vom DFB erfolgreich abgeschlossen. Dabei hat er vor allem viel Know-how erlernt, wie der Kicker schreibt.
Bezüglich einer nicht repräsentativen Umfrage im Kicker, haben sich die befragten Fans der deutschen Profiklubs mehrheitlich gegen den Einstieg von Investoren bei der DFL ausgesprochen. Auch bei den befragten Union-Fans war die Meinung dahingehend ziemlich eindeutig.
Fünf Jahre ist das schon wieder her: Wir gratulieren euch herzlich zum 20. Jahrestag, Eiserne Biker! ? pic.twitter.com/f1dGNBgbwR
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) May 9, 2023
Glückwunsch zu 20 Jahre Eiserne Biker!
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Außerhalb von Berlin ist das sogar eine Zeitungsmeldung wert:
https://www.noz.de/sport/sv-meppen/artikel/athanasia-moraitou-vom-sv-meppen-zum-1-fc-union-berlin-44690579
Hi Musiclover,
eine kleine Idee von mir (und definitiv nicht böse oder abwertend gemeint). Du scheinst dich sehr mit dem Frauenteam von Union zu beschäftigen und wohl auch auszukennen? Vielleicht kannst du ja einen eigenen Blog zum Frauenteam / Frauenfußball machen, muss ja nicht täglich sein. Einen Leser hättest du schon mal ;-)
LG Jens
Hallo Jens, ja, ich verfolge das Thema neben den anderen Themen rund um Union durchaus interessiert, aber zu einem eigenen Blog fehlt mir die Zeit und die Lust. Alle paar Tage ein Kommentar muss ausreichen. ;)
Für die ausführlichen Berichte gibt es ja noch Sebastian.
Eisern
Danke für diesen Beitrag !!!!
Ick bin gespannt….!!!!
Wir können Freiburg niederringen….!!!
Auf gehts….
Eisern !!!
Aber ein Kommentar muss dann auch wirklich reichen … ;)