Blog State of the Union

Ja wer stürmt denn nun?

Ein wirklich schöner Moment in der gestrigen PK vor dem Spiel Union : Leverkusen war als Urs Fischer gefragt wurde, wie es denn mit der Sperre für Kevin Behrens nun aussehen wird. Ob es Jordan wird, ob Sven Michel zum Einsatz kommt oder ob wir eine eventuell sogar Jamie Leweling sehen werden. Urs hat nur gelächelt und gesagt, dass das die Optionen sind. Dass alle drei jetzt Möglichkeiten haben und dass es ihn überraschen würde, wenn es zuerst eine Sperre bräuchte, um dann eine Chance zu wittern.

Eine gute halbe Stunde in Dortmund im Sturm. Foto: Matthias Koch

Wohlwissend und ahnend, dass Urs wohl eher in Richtung Jordan bzw. Sven gehen wird: ich wünsche mir sehr, dass Jamie Leweling sein Potential auf die Strecke bekommen wird. Wenn nicht in dieser Saison, dann hoffentlich in der Nächsten. Ich habe bei ihm immer das Gefühl, dass er nur eine Täuschung, einen Move davon entfernt ist, 1:1 vor dem Torwart zu stehen. Und dann bringt er noch eine Physis mit, die mittelstürmerreif ist. So viel Talent. So viel Potential.

In Bezug auf Talent und Potential gab es noch eine andere klasse Neuigkeit: Andras Schäfer ist auf einem sehr guten Weg und ein Kandidat für den Kader. Ich will unseren lächelnden Killer so gern wieder spielen sehen.

Gute Preise, gute Besserung

Unser Gegner am Sonnabend ist eine der wenigen Mannschaften, die für unseren „Terrorfußball“ weder anfällig ist und auch nie war. 10 Spiele. 1. Sieg. 3. Unentschieden. Das erste Spiel gegen die Kölner Vorstadt 0:5 und das Letzte auch. Vor allem an das erste Spiel gibt es zumindest bei mir noch sooo viele Erinnerungen. Weil wir im Pokal 2003 endlich mal wieder eine so richtige volle „alte“ Alte-Försterei hatten. Das Wetter war geil. Irgendwie hatten alle gute Laune. Und Hoffnung. Nur kam dann Hanno Balitsch in der 1. Minute. Von der gefühlten Mittellinie. Yoah. Und dann war es das. Ob damals jemand den Diaby gemacht hat und die Waldseite provoziert hat, weiß ich jedoch nicht mehr.

Angelo Vier Vibes. Foto: Matthias Koch

Für das Spiel gegen uns blickt Leverkuuuuusen auf eine spannende und doch schon etwas angespannte Situation im eigenen Kader.

Das im Artikel erwähnte Trio ist: Florian Wirtz, Edmond Tapsoba und Exequiel Palacios. Am wahrscheinlichsten sei es, dass Wirtz (Infekt) gegen uns spielen kann. Die anderen Beiden haben muskuläre Probleme und spielen eher nicht. Robert Andrich werden wir mit Sicherheit zu Gesicht bekommen. So ziemlich der einzige „Immerunioner“, der sich in der Bundesliga durchgesetzt hat. Und so ein guter und unangenehmer Spieler, dass du dich ab Anpfiff auch nicht wirklich freuen kannst, ihn mal wieder live zu sehen.

Und egal wer spielt. Bei uns. Bei denen. Wie Urs gestern gesagt hat: Es ist Crunchtime. Und so nervig gut der Gegner ist/sein wird. So schlecht unsere aktuelle Bilanz ist. Es wird toll werden. Hoffentlich giftig. Richtig eklig. Und hoffentlich laut. Und hoffentlich mit Gründen über Damir zu singen und argentinisch Hände zu wedeln.

Union in der Presse

Richtig warm ums Herz wird mir, wenn ich sehe wie die PROGRAMMierer gewürdigt werden. Es gibt das 500. Stadionheft. Was für eine Reise. Und vielen vielen Dank für jede Sekunde, die dort reingesteckt wird und wurde.

Die Stürmerfrage ist natürlich auch Thema:

Und das Spiel, die Tabellensituation und Konzentration auf das immer genau nächste Spiel auch:

Die Morgenpost widmet sich zudem auch in einer Kolumne dem Sondertrikot. Erst mit Ironie. Dann mit Wärme. Neben dem Artikel ist der verlinkte Twitterpost von Michael Färber einfach nur Union. Vastehste?

Last und auf keinen Fall least gibt es aus Österreich gute Nachrichten für Michael Gspurning. Er wird Torwarttrainer der A-Nationalmannschaft. NEBEN seiner Tätigkeit bei uns.

Und sonst so?

Vor einiger Zeit wurde das Design bzw. das Layout des Union-Zeughaus geändert. Die FuMa hat hierzu eine Umfrage veröffentlicht, bei der ihr die Gelegenheit habt, euer Feedback abzugeben. Auch wenn die Umfrage über Google abgewickelt wird, braucht ihr keinen Account und auch nicht eingeloggt sein.

In Augsburg wird eine wunderschöne Initiative wiederbelebt:

 

Ein Interview

Oliver Ruhnert hat in einem Interviewformat mit Dietmar Bartsch gesessen und natürlich auch über Union geredet.

Aus sportlicher Unionsicht gab es wirklich ein paar interessante Informationen. Es soll in der ersten Jahreshälfte Informationen zum Stadionausbau geben. Oliver hört sich da sehr optimistisch an und sagt, dass alles gut durchgeplant ist. Wirklich klasse war die Information, dass es im Kader keine Ausstiegsklauseln mehr gibt und niemand mehr den Julian machen kann. Eine schöne Zusammenfassung sehr ihr hier (klick am besten, denn es geht noch weiter):

 

Wenig überraschend geht es, zumindest kurz, in einem Interview von zwei Politkern der Partei Die Linke auch um Politik. Ich für meinen Teil wünschte, es gäbe die Matrix Technologie und ich könnte diese 5-6 Minuten ab so ziemlich genau der 30:00 Marke des Videos einfach aus meiner Erinnerung wegblitzdingsen.

Natürlich sagt Oliver Ruhnert im Rahmen des Interviews, dass er bei Union keine Politik und in der Politik kein Union macht. Das ist in diesem Interview natürlich und total logischerweise nicht so.

Allerdings fällt es mir persönlich schwer mein Essen im Magen zu behalten, wenn jemand eine Person als „bestes Pferd im Stall“ bezeichnet, die aktiv und vorsätzlich an der Querfront für die Vernichtung des ukrainischen Staates und Volkes arbeitet.

Und dann denke ich an schöne Musik von Die Sterne und frage mich, ob das im Lied stimmt. Oder ob viele in diesem „Verein“ einfach schon immer so waren. Fuck. Ich wünschte echt, dass ich das nicht gesehen hätte.


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20 Kommentare zu “Ja wer stürmt denn nun?

  1. Manchmal ist es besser, nur über Union-Fußball zu schreiben, wenn Politik nur unverdaut wiedergekäut werden kann. Mir erschließt sich nicht, wie die Forderung nach sofortigen Friedensbemühungen zur Vernichtung eines Volkes führt. Vielleicht sollte man einmal innehalten und hinterfragen, wenn eine von uns allen so hoch geschätzte Persönlichkeit wie Oliver Ruhnert ein solches Statement zu einer Politikerin abgibt.

    • Sebastian

      @Walter Vielleicht sollten Leute, die erst vor Kurzem ihre angebliche Expertise in Friedens- und Konfliktforschung erlangt haben, zu Themen wie einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und der Verhöhnung der Opfer dessen durch zahlreichen Menschen, insbesondere Seitens der politisch Linken, einfach mal schweigen. Die „Forderung nach sofortigen Friedensbemühungen“ ist ein Euphemismus, der einerseits der Ukraine und seinem Volk die Souveränität abspricht und andererseits auf Grund der fortwährend zur Schau gestellten Nichtbereitschaft zu jeglichen Verhandlungen seitens Russlands auch praktisch komplett unbrauchbar ist. Es ist reine Zynik gegenüber den Opfern und bedeutet langfristig einen Erfolg für die Strategie des Aggressors und damit auch ein Sicherheitsrisiko für das Westliche Europa, also auch uns.
      Von daher verschonen Sie uns bitte mit Ihrer Meinung. Danke.

    • Zugezogener

      @Sebastian Warum soll uns Walter mit seiner politischen Meinung verschonen, wenn Oliver es in einem Sport-Blog ebenfalls nicht tut. Es ist wohl das mindeste, dass man seinen Lesern das gleiche Maß an Meinungsfreiheit zugesteht. Ihr solltet euch damit abfinden, dass der gemeinsame Nenner der Unioner die Mannschaft und der Verein sind. Ansonsten wird das politische Sprektrum ähnlich abwechslungsreich sein, wie in der Gesellschaft im Allgemeinen. Und wenn ich spontan mit fremden Menschen ins Gespräch komme, zeichnet sich ein anderes Bild ab, als es die Medien suggerieren und wiedergeben.

    • @zugezogener Der Sebastian, auf den du geantwortet hast, ist nicht am Blog beteiligt. Nur für den Fall, dass du das angenommen hast.

    • wie der von mir besonders geringgeschätzte friedrich merz richtig sagte… „der aufruf, diesen krieg zu beenden, kann sich nur und allein gegen putin und sein regime in russland wenden! wenn russland heute die waffen schweigen lässt, dann ist morgen der krieg zu ende. wenn die ukraine heute die waffen niederlegt, dann sind morgen das ukrainische volk und die ukraine als staat am ende.“
      eigentlich relativ simpel, mensch walter da hättest du aber auch drauf kommen können

  2. Da bin ich aber voll bei Walter. Ich habe hier nie was gelesen, über Opfer im Donbass ,verbrannte Gewerkschafter in Odessa oder die Toten in Kriegen an denen wir beteiligt waren. Jeder Krieg hört mit Verhandlungen auf. Ihr braucht hier keine Kampagne fahren gegen Olli,der findet fast überall einen neuen Job

  3. CarstenU

    Es ist leider heute üblich, Andersdenkende niederzuschreien.

  4. Haltevici

    „Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden“ !
    R.L.
    EISERN

    • Ich halte es mit Halte vici (nicht wegen des Wortspiels), sondern wegen R. L.

  5. Der Sepp

    Unabhängig von der Person Sarah Wagenknecht wundere ich mich eher über die Grundaussage von Oliver Ruhnert, dass es für Die Linke jetzt eher auf die Persönlichkeiten als die Inhalte ankommen müsse. Ich dagegen finde, es sollte in der Politik wieder mehr um Inhalte gehen, anstatt um Personen und persönliche Anfeindungen.

  6. Oliver r. ist unbestritten ein guter Einkäufer. Aber wie man weder super-spielern bei so oft eingeforderten politischen Statements applaudieren muss kann man ihm politisch folgen. Er ist und bleibt ein WAGEN-KNECHT.
    Dafür muss man ihn nicht heilig sprechen. Im Gegenteil. peinliche Aussage. S.E O.N. NEIN ZUR QUERFRONT.

    • CarstenU

      Richtig zuhören ist auch nicht jederman Stärke! Schubfach auf, Oli rein Schubfach zu. So einfach ist die Welt, nicht wahr Uli49?

  7. Genau. Heilige sind unantastbar. amen.

  8. Wagenknecht, Jehova, jeder nur einen Stein…
    Schuldkontakt ist das neue kill the messenger. Gehört alles auch zur Kriegsführung an der Heimatfront, und die steht ja stabil…

  9. Eigentlich komme ich her, um etwas Neues von Union zu erfahren und vielleicht noch dazulassen, dass ich auf ein ähnliches Stadionerlebnis hoffe wie bei den Krachern gegen Gladbach, Dortmund usw.

    „die aktiv und vorsätzlich an der Querfront für die Vernichtung des ukrainischen Staates und Volkes arbeitet.“
    Daher ist es schade, ich sage mal so, hier solche Märchen zu lesen. Allerdings entspricht es natürlich genau der Lesart, die die Masse der Medien wohl beim Konsumenten etablieren will.
    Bei jeder erdenklichen Thematik Oliver Ruhnert vergöttern, aber sobald es mal gegen die offizielle Richtung geht, soll er falsch liegen? Vielleicht könnte einem ja mal der Gedanke in den Sinn kommen, dass die Darstellung des besten Pferds nicht ganz der Wahrheit entspricht und vor allem nur auf einen Aspekt reduziert wird.
    Mal bei einer Thematik nicht einer Meinung zu sein, kommt ja vor, aber die gewählte Ausdrucksweise finde ich schon sehr bedenklich. Daher hätte ich die letzten Abätze am liebsten auch nicht gelesen.

    Und nun uns allen viel Spaß morgen als Querfront im Stadion ;)

  10. @egal: Chapeau, alles bestens auf den Punkt gebracht. Und tatsächlich, die Querfront (Nazis und Friedensbewegung Seit’ an Seit’) war ja zum Glück nirgends zu sehen, sondern ist vielmehr ein Popanz, um die Leute vom Protest gegen die „wertebasierten“ Regierungshools abzuhalten.
    Wenn Unioner immer ein bisschen gegen den Stachel löcken, ist Oli Ruhnert doch ganz in der Tradition.

  11. also ich bin für Frieden. Läuft erstens besser und unangespannter als gegenläufig die Leutz untereinander aufzuhetzen.

  12. MufuSchnu

    Liebe Textilvergehende, ihr findet immer die passenden Worte.
    Die ganzen Dieters, Bernds und Walters dieser Welt kann man wirklich nur noch fragen was sie bloß so ruiniert hat. Vielleicht übernimmt Wumme das ja fürs Kollektiv.
    #SEON

  13. um mal zum Sport zu kommen: ich bin auch für Jamie. ich liebe es, ihn spielen zu sehen und hoffe, dass der Knoten bald platzt. vielleicht braucht er nur ein paar mehr Einsatzminuten. Michel ist auch toll, mit seiner Präsenz und seinem Willen. Jordon dagegen enttäuschte mich bisher, er steht oft rum wie Falschgeld und trifft meistens die falsche Entscheidung. daher mein Votum: Jamie Startelf, Michel einwechseln. Eisern!

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