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Urs Fischer will nicht über die Champions League reden (sondern sie erreichen)

Urs Fischer ist genervt von Fragen nach der Champions League. Aber nicht an sich, weil er die Möglichkeit von sich weist, sich dafür zu qualifizieren, sondern weil er immer wieder gleiche Fragen gestellt bekomme, hat er gestern in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Gladbach gesagt. Und vor allem, weil er und die Mannschaft sich nicht mit möglichen Ergebnissen in der Tabelle beschäftigen wollen, sondern mit ihrer eigenen Leistung in jedem Spiel. Und dann am Schluss sehen, wozu es reicht und was man erreicht.

Urs Fischer
Will keine Fragen beantworten, sondern Spiele gewinnen: Urs Fischer. Photo: Matze Koch

Das gilt auch für die Ergebnisse des Spieltags, weshalb es für Urs auch keine Rolle spielt, dass Union erst um 19:30 spielt, nachdem alle anderen Spiele vorbei sind. An Unions Auftritt soll das nichts ändern.

Ein bisschen mehr als sonst hat Fischer dabei über einzelne Spieler geredet. Etwa darüber, dass er einerseits mit Paul Jaeckel die Fehler analysiert hat, die zu seiner Gelb-Roten Karte geführt haben. Aber auch Diogo Leite, für den Jaeckel zuletzt in die Mannschaft gekommen ist, habe sich auch unabhängig von Jaeckels Sperre wieder für einen Platz in der Startelf anbieten können. So ganz konkret wurde Fischer dabei dann aber doch nicht, aber immerhin lässt sich anhand seiner Antwort durchaus vermuten, dass wir morgen Diogo Leite sehen werden.

Unions kleine Systemanpassung

In der PK nicht zur Sprache kam, ob wir in Gladbach Union auch wieder im leicht angepassten System sehen werden, mit dem die Mannschaft gegen Bochum gespielt hat: Rani Khedira, Aïssa Laïdouni und Janik Haberer hatten sich da etwas anders sortiert, sodass in der Regel Khedira und Laïdouni nebeneinander als Doppelsechs und Haberer vor ihnen gespielt haben, statt die letztgenannten als Doppelacht vor Khedira. Die Übergänge zwischen beiden Ordnungen sind fließend, sodass es so oder so auch Situationen mit der jeweils anderen Staffelung gibt. Trotzdem waren dadurch gegen Bochum vor allem zwei andere Muster zu sehen:

Union Berlin Mittelfeld
Janik Haberer, Aissa Laidouni und Rani Khedira sind aktuell das Stamm-Mittelfeld von Union, aber in welcher Formation? Photo: Matze Koch.

Zum einen hat sich in Spielaufbau-Situationen die Dreierkette in der Abwehr noch weiter auseinander geschoben, sodass einer der Innenverteidiger in der Flügelverteidiger-Position stand, und der nominelle Spieler dort noch weiter vorn auf dem Flügel postiert war. In der Mitte haben sich dann die beiden Sechser, vor allem Laïdouni, angeboten. Allerdings wurde diese mögliche Anspielstation noch nicht allzu oft wirklich genutzt, sei es, weil die Freilaufbewegungen noch nicht ideal getimed waren, oder weil solche Pässe zur Spieleröffnung zu gefährlich und wenig ertragreich schienen, um sie zu spielen, weil hinter den beiden Sechsern nach vorne ein ziemlich großes Loch klaffte, in dem sich wenig Anschlussaktionen anboten.

Die andere Anpassung, die aus der Umstellung folgte, war dass Union grundsätzlich in einer 343-Staffelung bereit stand, um Bochums Spielaufbau anzulaufen und zu pressen. Oder vielleicht nicht so richtig dazu bereit stand, weil es recht wenig Pressingmomente gab. Das hatte aber natürlich auch mit der Spielanlage der Mannschaften und der Dynamik der Partie zu tun, ich würde das also gerne nochmal in einem Spiel mit mehr Ballbesitzphasen des Gegners sehen, bevor ich eine Einschätzung dazu bilde. Praktischerweise steht gegen Gladbach genau so ein Spiel an.

Presseschau

Das sind die Vorschauen der Berliner Medien auf das Spiel.

In der Morgenpost gibt es außerdem ein längeres Interview mit Oliver Ruhnert. Darin spricht er viel über die anstehenden Veränderungen im Kader (freilich nicht zu konkret) und die Auswirkungen einer möglichen Champions League-Qualifikation. Aber er sagt auch zu seiner persönlichen Zukunft etwas:

Stichwort Vertragsanpassungen: Wie lange kann Union denn noch auf Ihre Qualitäten in der Kaderplanung setzen?

Was die Kaderzusammenstellung betrifft, das halte ich für sehr, sehr spannend und das kann man sicherlich auch länger machen als den reinen Job des Geschäftsführers Profifußball.

Und:

Und Sie gehen dann zum DFB?

Ich glaube, beim DFB sucht man immer Leute, die wenig konträr sind. Der Deutsche Fußball-Bund lebt davon, dass er im Regelfall Leute einbindet, die im sportlichen Bereich eine eigene Vita haben, die bei Kindern, bei Jugendlichen auch als Vorbildfunktion dienen darf. Was dieser Verband leider nie so richtig verstanden hat: Es braucht auch Menschen, die einfach mal alle Richtungen kennen und selbst erlebt haben und nicht nur aus der Spieler-Schiene kommen. Ich muss aber auch an der Stelle immer wieder betonen, das ist nicht meine Priorität. Und trotzdem ist es auch eine Thematik, die ich nie ausschließe.

Überhaupt hält Ruhnert in dem Interview mit seinen Ansichten zum DFB nicht besonders weit hinterm Müggelberg.

Und sonst so

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine echte Neuigkeit ist, oder nur ich das noch nicht wusste: Chibuike Okeke arbeitet im NLZ von Union.


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2 Kommentare zu “Urs Fischer will nicht über die Champions League reden (sondern sie erreichen)

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