Blog State of the Union

Union-Spiele sind schlecht für unseren Ruhepuls – aber das ist nicht die Schuld der Mannschaft

Im aktuellen Marathon an Union-Spielen kommt einem ein Tag, an dem Union weder am Tag zuvor noch am Tag darauf gespielt hat oder spielen wird, schon fast wie eine Verschnaufpause vor, in der man endlich mal wieder richtig gut schlafen kann. So einer ist heute, bevor die Männer-Profi-Mannschaft am Sonntagnachmittag in Bochum antritt.

Viel Zeit ist das natürlich trotzdem nicht. Aber immerhin hat die Mannschaft beim Sieg im Pokalspiel gegen Heidenheim noch einmal viel dafür getan, dass wir so beruhigt wie möglich in das Spiel gegen den Tabellenletzten der Bundesliga gehen können. Aber auch wenn Union und Bochum tabellarisch nicht weiter voneinander entfernt seien könnten, wird Urs Fischer in der Pressekonferenz vor dem Spiel sicher wieder sagen, dass Union auch in dieser Partie volles Engagement und alle Intensität brauchen wird, um Punkte zu holen. Und er wird damit auch Recht haben.

Aber trotzdem: Der Auftritt gegen Heidenheim hat gezeigt, dass diese Union-Mannschaft dazu in der Lage ist, aus der Favoritenrolle heraus und mit viel Ballbesitz souverän und zwingend zu spielen. Was das mit uns macht, haben Sebastian und ich gestern in einer Podcast-Folge zum Pokalspiel besprochen:

Eine spannende Frage, die sich aus einem Spiel mit rotierter Aufstellung, das gut gelaufen ist, immer ergibt, ist: Wer von den sonst seltener berücksichtigten Spielern kann sich für mehr Minuten empfehlen? Dieses Thema taucht auch in einigen der aktuellen Medien-Berichte zu Union auf:

In meiner Wahrnehmung haben gegen Heidenheim vor allem Paul Seguin und Sven Michel gezeigt, dass sie für diese Union-Mannschaft wertvoll sein können. Denn beide bringen Qualitäten, die sie von den anderen Optionen auf ihrer Position abheben. Wenige von Unions (vielen) zentralen Mittelfeldspielern machen Dinge, die eigentlich essentiell für diese Position sind, so wie Seguin das tut: Sich für Anspiele im Aufbau anbieten, sich mit Bewegungen mit und ohne Ball Platz zum spielen verschaffen, offensiv produktive Pässe spielen. Wenn Seguin noch mehr in den defensiven Teil seiner Rolle hineinwachsen kann, ist er potentiell ein wichtiger Baustein zur spielerischen Weiterentwicklung dieses Teams.

Und Michel ist schlicht und ergreifend ein sehr, sehr guter und kluger Angreifer. Das sieht man auf dem Platz, wenn man seine Freilauf-Bewegungen und Abschlussaktionen beobachtet. Und man sieht es auch in seinen Statistiken, die ihn als Weltklasse-Spieler in all den Bereichen, die für Unions Spiel wichtig sind, ausweisen:

Beim RBB gibt es außerdem ein Interview mit Kapitän Christopher Trimmel.

Gerüchteküche

Kurz aufgekocht ist gestern das Thema der Zukunft von Sheraldo Becker. Denn das niederländische Portal Voetbal International hat Zitate aus einem Interview mit Becker veröffentlicht, in denen er über mögliche Karriere-Ambitionen spricht – und scheinbar auch über Ablöse-Optionen in seinem im Sommer wohl bis 2025 verlängerten Vertrag. (Full disclosure: Ich habe bisher nur die Zusammenfassung des Interviews gelesen, nicht den ganzen Beitrag, der im kostenpflichtigen Teil der Seite liegt.)

Doch der Interpretation, dass es eine festgeschriebene Ablösesumme gebe, hat dann Beckers Berater gegenüber Transfermarkt widersprochen. Und auch wenn das natürlich absolut nicht heißt, dass Becker auf jeden Fall auch in der kommenden Saison noch bei Union spielen wird, ist das schon eine überraschende und angesichts von Beckers sehr starker Saison, die wahrscheinlich über vielen Erwartungen liegt, auch für Union gute Nachricht.

Union-Nachwuchs

Aljoscha Kemlein, der aktuell Leistungsträger im U19-Team von Union ist und teilweise auch den Profi-Kader vervollständigt, ist aktuell mit der deutschen U19-Nationalmannschaft unterwegs. Im Spiel gegen die Schweiz, das mit einem Tor spät in der Nachspielzeit gewonnen wurde, hat Kemlein durchgespielt. Am Dienstag (18:15) steht für die Juniorennationalmannschaft ein weiteres Testspiel an, dann gegen Spanien (TV-Übertragung bei ProSieben Max).

Und sonst so

Nach den Hodenkrebs-Fällen, von denen es neben dem von Timo Baumgartl bei Union mit Marco Richter und Jean-Paul Boetius sogar zwei gab, führt Hertha ein Angebot für Untersuchungen darauf als Teil des Medizinchecks ein (RBB).


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9 Kommentare zu “Union-Spiele sind schlecht für unseren Ruhepuls – aber das ist nicht die Schuld der Mannschaft

  1. Pyro für Alle

    So nun ist die nächste Strafe raus. U.a. 40.000 Euro Strafzahlung.

    Einfach nur schade, dass hier scheinbar die Schreibenden Pyrofeuerwerk für Konsens halten.

    • Schlimmer ist, dass keine Gästefans erlaubt sind. Alle, die schon nen Flug gebucht haben, werden sich herzlich bedanken.

  2. Danke. Idioten.

  3. Maria Draghi

    Wann sieht das Textilvergehen endlich ein, dass man jahrelang zum Thema Pyro eine kontraproduktive Linie verfolgt hat und durch die eigenen verharmlosenden und beschwichtigenden Wortmeldungen anderen Leuten (auch) Deckung verschafft hat, die mit Pyro nicht verantwortungsbewusst umgehen können? Solche Leute wird es in Fußballstadien vermutlich immer geben.

    Wer einerseits immer wieder gelobt hat, wie schön Pyros im Stadion doch seien, der hat andererseits kein Recht, die Pyrofolgen in Leuven zu bedauern. Es geht nur eines – aber nicht beides gleichzeitig.

  4. Ralle Rambow

    Danke an die Vollidioten, die uns das eingebrockt haben. Endlich hätte ich frei und hätte fahren können, da versauen einem diese Knallköppe den Trip. Für weitere Spiele bitte kein Kartenmonopol mehr für bestimmte Gruppen. Bin richtig angepisst.

  5. Also hier den Bogen zum Textilvergehen zu spannen… ist mir unbegreiflich.
    Was genau hat TeVe nochmal damit zu tun?

    • Maria Draghi

      Hör dir ältere Podcasts an, wie oft dort schön geredet wurde, wenn irgendwas im Stadion gebrannt hat.
      Oder erst neulich die Wortmeldung, dass „Konsens sei – nichts verlässt die Hand“.
      Konsens kann das schon deshalb nicht sein, weil gar nicht alle Unioner überhaupt Pyro im Stadion haben zu wollen.

  6. Ich höre die Teve-podcasts seit vielen Jahren, aber einen Zusammenhang zwischen Menschen, die sich daneben benehmen und deren moralischer Kompass mal eingenordet werden müsste („Idioten“) und dem Blog/Podcast herzustellen, finde ich uncool.
    Pyro abzulehnen ist doch völlig okay, aber es sind Menschen, die Pyro bedienen. Nicht Podcasts oder Blogs.
    Egal, muss man jetzt keine Debatte draus machen. Hatte mich nur geärgert.

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