Blog State of the Union

Die Neuen sind da. Wie sind ihre jeweiligen Chancen auf Einsatzzeiten?

Vier Testspiele liegen hinter den Union-Profis. Die Vorbereitung geht mit dem Trainingslager im österreichischen Neukirchen in die heiße und entscheidende Phase. Zeit, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen und zu schauen, wie sich die Neuzugänge bisher in die Mannschaft eingefügt haben. Und auch einen kleinen Ausblick zu wagen, wie deren Einsatzzeiten in der anstehenden Saison sein könnten.

Union-Manager Oliver Ruhnert hat mit Torwart Lennart Grill, Innenverteidiger Danilho Doekhi, den Mittelfeldspielern Janik Haberer, Paul Seguin, Milos Pantovic, Tim Skarke und den Stürmern Jamie Leweling und Jordan Siebatcheu insgesamt acht Spieler verpflichtet. Hinzu kommen die von Leihen zurückgekehrten Rick van Drongelen, Tymoteusz Puchacz, Fabio Schneider und Tim Maciejewski.

Tor

Lennart Grill kam bisher eine Halbzeit gegen Magedeburg (4:1-Sieg) und 90 Minuten in Braunschweig (0:1-Niederlage) zum Einsatz. Während er sich in Magdeburg kaum auszeichnen konnte, war er beim Gegentreffer in Braunschweig machtlos, da der Braunschweiger Spieler alleine im eins-gegen-eins auf ihn zulief. Insgesamt dürfte Frederik Rønnow aufgrund der Vorsaison einen kleinen Vorsprung haben und zunächst den Platz im Tor sicher haben. Dennoch hat Urs Fischer nicht nur in der letzten Spielzeit bewiesen, dass er durchaus auch mal im Tor eine Änderung vornimmt. Lennart Grill wird dementsprechend auf seine Einsatzzeiten kommen, und hat mit starken Leistungen eine absolut realistische Chance auf die Nummer eins.

Hat das Potenzial, Paraden zum Staunen zu zeigen: Lennart Grill, Foto: Matze Koch

Abwehr

Danilho Doekhi hat als ehemaliger Vitesse Arnheim-Kapitän bereits in jungen Jahren gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Dies wird auch bei Union von ihm erwartet. Während er gegen Viktoria Berlin (spielte die erste Halbzeit) und Magdeburg (spielte die zweite Halbzeit) aufgrund der limitierten offensiven Durchschlagskraft der Gegner nicht allzu viele Möglichkeiten hatte, seine defensiven Qualitäten zu zeigen, wurde er beim Gegentor in Braunschweig aufgrund des schwachen Rückpass von Sheraldo Becker auf den falschen Fuß erwischt. Gegen Bohemians Dublin erzielte er dann mit einem Weitschuss von außerhalb des Strafraums sogar das 1:0.

Muss sich nicht groß Aufplustern, um seinen Stammplatz sicher zu haben: Danilho Doekhi, Foto: Matze Koch

Generell soll Doekhi neben der erwähnten Verantwortung auch im Spiel von hinten heraus seinen Beitrag leisten. Hier kann er sich sicherlich noch verbessern. Genau wie in der Abstimmung mit dem Kollegen. Verbal füllt er seine Rolle dagegen schon sehr gut aus.

Sofern sich Doekhi nicht verletzt, wird er die Saison als klare Stammkraft beginnen und in der Dreierkette aber auch bei einem möglichen Systemwechsel auf Viererkette neben Robin Knoche gesetzt sein. Von allen Neuzugängen scheint er, Stand heute, gemeinsam mit Stürmer Siebatcheu die besten Chancen auf eine gewisse Unantastbarkeit zu haben.

Mittelfeld

Im Mittelfeld ist es relativ schwierig, eine Prognose für die Zusammensetzung zu treffen. Rani Khedira ist auf der sechs gesetzt. Davor kämpfen einige Spieler um die vermutlich zwei weiteren Positionen. Von den Neuzugängen machen sich Janik Haberer und Milos Pantovic Hoffnungen auf einen Stammplatz. Beide sind in den bisherigen Testspielen weder positiv noch negativ sonderlich in Erscheinung getreten. Dennoch wird vermutlich mindestens einer von beiden gute Chancen haben, in den ersten Pflichtspielen von Anfang aufzulaufen.

Die größten Konkurrenten bei diesem Unterfangen werden András Schäfer – von dem ich den Durchbruch erwarte – und Genki Haraguchi sein. Gerade im Mittelfeld ist Unions Kaderqualität sehr breit aufgestellt, sodass dieser Mannschaftsteil wohl auch der am stärksten umkämpfte Bereich sein wird. Dementsprechend könnte es dort auch zu häufigen Wechseln kommen.

Haben viel zu Lachen trotz der harten Konkurrenz-Situation im Mittelfeld: Keita Endo, Tim Skarke, Genki Haraguchi und Milos Pantovic, Foto: Matze Koch

Der eher defensive Paul Seguin kam nach seinem schwierigen Vorbereitungsstart eine knappe Halbzeit gegen Viktoria und jeweils eine Halbzeit gegen Magdeburg und Braunschweig zum Einsatz. Bei seinen Einsätzen fügte er sich gut ein. Jedoch wird er die Spielzeit ohne eine Verletzung von Rani Khedira erst einmal auf der Ersatzbank beginnen.

Tim Skarke hat in einem Vorbereitungsspiel bereits getroffen (in Magdeburg) und war bei seinen Einsatzminuten auch ansonsten ein belebendes Element. Trotzdem wäre es sehr verwunderlich, wenn er die Saison in der Startformation beginnen würde. Warum ich das so sehe, habe ich hier schon einmal geschrieben.

Sturm

Für die Neuverpflichtungen in der Offensive hat Union nicht nur das meiste Geld ausgegeben, sondern hier scheint auch die meiste Qualität verpflichtet worden zu sein. Jordan Siebatcheu wurde je eine Halbzeit in Braunschweig und am letzten Samstag gegen Bohemians eingesetzt. Zwar blieb er in beiden Einsätzen glücklos und ohne Tor, aber gerade gegen die Iren hatte er einige Chancen und ließ vermuten, dass er alleine aufgrund seiner Physis der gewünschte Taiwo Awoniyi-Ersatz sein könnte. Da zudem kein Stürmer in Unions Kader seine Stärken (Geschwindigkeit, Kaltschnäuzigkeit, Physis, aber auch gewisse technische Qualitäten) mitbringt, geht er wie bereits oben beschrieben als klare Nummer 1-Option für den Angriff in die Spielzeit.

Sollte er glücklos bleiben, bieten sich Urs Fischer einige Möglichkeiten für Wechsel, die auch andere Qualitäten mitbringen. Jamie Leweling, der nach seiner im U21-Länderspiel erlittenen Verletzung immer besser in Schwung kommt, wäre eine dieser Möglichkeiten. Neben seinen Dribbling- bzw. 1vs1-Qualitäten zeigte der Neuzugang aus Fürth gegen Bohemians in einigen Situationen eine schöne Übersicht und gute Pässe. Seine Selbsteinschätzung passt daher auch ganz gut: „Ich bin gut im 1:1 und schnell. Ich kann Bälle festmachen, über den Flügel kommen und im Zentrum spielen. Das spricht für mich.“

Gemeinsam beim Aufbau des Trainings. Gemeinsam auch in Unions Angriff? Jordan Siebatcheu und Jamie Leweling, Foto: Matze Koch

Falls Union im bewährten 3-5-2 System die Saison beginnt, dürfte für Leweling dennoch erst einmal nur ein Platz auf der Bank übrig bleiben. Spätestens mit Beginn der englischen Wochen wird Leweling aber auch von Anfang an auflaufen. Alleine aufgrund seines Talents wird er auf sehr viel Einsatzzeit kommen.

Die Rückkehrer

Die Situation der Rückkehrer hat sich kaum geändert. Sie werden vor allem darum kämpfen, in den jeweiligen Spieltagskader zu kommen,  insofern sie – wie bspw. Tymoteusz Puchacz – überhaupt bleiben. Rick van Drongelen muss auf Ausfälle der Konkurrenz „hoffen“. Die jungen Schneider und Maciejewski werden eher für die Local-Player-Regeln im Europapokal benötigt und könnten eventuell auch wieder verliehen werden.

Wie sich Unions Team letztendlich aufstellen wird, bleibt natürlich weiterhin mehr als spannend.

Und sonst so?

Der Spielplan für die Union-Frauen ist bekanntgegeben worden.

Ab der neuen Saison wird es in der 1. und der 2. Bundesliga einen neuen Anbieter für die Videobeweis-Szenen geben. Ob es damit zu weniger Diskussionsbedarf kommen wird, bleibt dennoch mehr als fraglich, schließlich sitzen ja immer noch Menschen im Kölner Keller.


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11 Kommentare zu “Die Neuen sind da. Wie sind ihre jeweiligen Chancen auf Einsatzzeiten?

  1. Frage an die DK Inhaber:
    Sind eure Karten schon in der Post gewesen?

    • Eisern_13156

      Ja, meine kam gestern.

    • Meine kam ebenso gestern an.

    • dito

    • Musiclover

      Ja, kam schon an, bei einigen Freunden aber noch nicht, also Geduld.

    • meine ist heute gekommen

    • Ich sehe Doekhi, Haberer, Pantovic, Leweling, Sebatchoeu als Stammspieler an.

      Dazu Rönnow im Tor, Knoche, Trimmel in der Kette, Gießelmann links und Sheraldo auf rechts und Khedira als Absicherung..

      Gewagte These, ich weiß ;-)

    • Karlsohn

      Nein DK ist noch nicht angekommen ?

  2. Meine DK lag Sonnabend im Kasten.

  3. CarstenU

    Weiß nicht, bin im Urlaub ;-)

  4. Dauerkarte war heute per PIN-Brief im Briefkasten. Nicht unbedingt normal in der Vergangenheit bei PIN – auch im Zusammenhang mit FCU.
    Am 9.6. hatte der Verein folgendes mitgeteilt:
    „Die Dauerkarte wird Dir per Einschreiben zugestellt.“
    Von Einschreiben war heute nicht die Rede – wie gesagt: normaler Brief zum PIN-Billigtarif.
    Womit rechtfertigen sich dann die Zustell-/Systemgebühren von 8€?
    Wer bescheisst da eigentlich wen? PIN den Verein? Der Verein den Dauerkartenbezieher? Oder jeder jeden?

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