Blog State of the Union

In dieser Saison gleichzeitig: Stürmer schießen Tore und digitale Tickets werden gescannt

Union hat sein erstes Testspiel der neuen Saison mit 3:1 bei Viktoria im Jahnsportpark durch Tore von Sven Michel (zwei Treffer) und Andreas Voglsammer gewonnen. Die Partie hatte sicherlich für niemanden sehr hohen sportlichen Erkenntniswert. Vielmehr dürfte es für die Vielzahl der Zuschauer darum gegangen sein, einerseits nach Feierabend noch ein bisschen Union zu schauen und vor allem die Neuen zu betrachten.

Während im Bundesliga-Alltag die Mannschaftsaufstellung nur vor Anpfiff interessant ist, habe ich sie am Mittwochabend im Jahnsportpark ständig herausholen müssen. Um Aljoscha Kemlein mit der 36 zu identifizieren beispielsweise. Oder um mir sicher zu sein, dass die 5 tatsächlich Danilo Doekhi ist. Der hat mir zwar gut gefallen, aber ich muss auch sagen, dass niemand vor ernsthafte Probleme gestellt wurde.

Teilweise war der Unterschied in der individuellen Qualität zwischen Union und Viktoria schon krass, wenn man sich Dinge wie Timing, Positionsspiel und physische Elemente wie Geschwindigkeit ansieht. Der größere Gegner für die Mannschaft von Urs Fischer dürfte das harte Vormittagstraning gewesen sein.

Schlangestehen für kalte Wurst und warme Cola

Mit dem Jahnsportpark verbindet mich ansonsten eine Hassliebe. Hass auf alles, wofür das Stadion in der DDR stand. Liebe dagegen für die nicht mehr genutzten Flutlichtmasten, die tatsächlich schon von weit weg zu erkennen sind, und die unfassbar gute Lage mitten in der Stadt. Aber im aktuellen baulichen Zustand reicht mir der einmalige Besuch dort. Das Stadion entspricht infrastrukturell so ziemlich keinen Anforderungen mehr und der Neubau ist mehr als nötig.

Schlange vor Anpfiff am Jahnsportpark, Foto: Sebastian Fiebrig

Wofür das Stadion wenig kann, ist die lange Schlange am einzigen Einlass. Die dürfte aber vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass viele wie ich von der Arbeit direkt vor Anpfiff kamen. Die Schlange kam auf eine beeindruckende Länge und ging einmal ums halbe Stadion. Das Tor in der ersten Minute konnte ich zumindest noch gerade beim Reingehen sehen. Dank Wartezeit in der Schlange konnte ich mir die Suche nach einer Kasse allerdings sparen und die Tickets noch fix auf dem Telefon kaufen. In der Wallet speichern und am Einlass scannen lassen. Ich freue mich darauf, wenn das bei Union auch geht. Dauerkarte oder normales Ticket auf dem Telefon ablegen und fertig.

Es gibt natürlich keinen kausalen Zusammenhang, aber vor dem Hintergrund, dass Präsident Dirk Zingler auf der vergangenen Mitgliederversammlung von Union auf den Wunsch nach digitalen Tickets und entsprechenden Scannern gesagt hatte, dass bei uns die Eintrittskartenscanner Tore schießen, ist es witzig, dass nach dem Abgang von Taiwo Awoniyi Scanner und Drehkreuze bei Union im Stadion herumstehen.

Drehkreuze mit Scannern stehen vor dem Fanshop am Stadion, Foto: ZVG
Drehkreuze mit Scannern stehen vor dem Fanshop am Stadion, Foto: ZVG

Fatal fand ich allerdings die Mischung aus Catering zu Champions-League-Preisen (teurer als in der 3. Liga bei Viktoria) und Qualität, die nicht einmal der Kotzekocher an der Baustelle Woltersdorf Schleuse-Ost seiner Kundschaft zugemutet hätte. Es gab kalte Bratwurst, die vorgebraten aus der Packung (!) geholt wurde für 4 Euro und einen Becher warme Cola für 5 Euro. Das ist nicht mehr als eine bodenlose Frechheit gewesen. Dann lieber nichts anbieten.

Hier sind die weiteren Spielberichte:

Sheraldo Becker bleibt bei Union

Es hatte sich bereits angedeutet, dass Sheraldo Becker bei Union verlängern wird und gestern wurde es offiziell bekanntgegeben (Vereinsmitteilung). Details wie Laufzeit oder Ausstiegsklausel wurden nicht bekannt. Aber wir können davon ausgehen, dass diese Verlängerung für Union ähnlich wertvoll sein kann wie die von Sebastian Andersson vor seinem Wechsel nach Köln.

Denn sie bedeutet vor allem, dass der Spieler uns nicht nach der Saison ablösefrei verlassen wird. Es ist also keine Sheraldo-Becker-bleibt-für-immer-Unioner-Verlängerung. Auch wenn wir uns nun relativ sicher sein können, dass der Niederländer die neue Saison noch für Union bestreiten wird. Bei seiner Qualität, die nicht nur aus seiner unfassbaren Schnelligkeit besteht, ist das eine gute Nachricht. Weitere Berichte zur Vertragsverlängerung gibt es bei Bild, Morgenpost, Kurier, Kicker.

Apropos Qualität, die der Social-Media-Accounts von Union steigt auch immer weiter. Ich habe jedenfalls sehr gelacht, als ich dieses Video gestern gesehen habe. Wichtiger Hinweis für die Kollegen in der Berliner Senatskanzlei: Das ist nicht der echte Sheraldo Becker in dem Video.

What Pefok?

Jordan Pefok von den Young Boys Bern soll nach übereinstimmenden Medienberichten heute zur medizinischen Untersuchung in Berlin sein und später offiziell vorgestellt werden (das berichten Bild, Morgenpost, Kurier, Berliner Zeitung). Eine kurze Einschätzung zum möglichen neuen Angreifer gibt es von Till Oppermann (RBB) in einem Twitter-Thread.

Ich habe daraus vor allem mitgenommen, dass der Angreifer enorm kopfballstark ist, was man auch in dem Videos der Young Boys sieht und ein echter Strafraumspieler ist, weshalb er sein eigenes Spiel möglicherweise bei Union wird umstellen müssen. Oder Union wird anders spielen. Wie auch immer. Das sieht nach einer perfekten Ergänzung im Angriff aus.

Der Stürmer möchte übrigens selbst Pefok genannt werden, was auch aus seinem Twitter-Account hervorgeht. Deshalb machen wir das hier auch.


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12 Kommentare zu “In dieser Saison gleichzeitig: Stürmer schießen Tore und digitale Tickets werden gescannt

  1. Lars Seefeld

    Hoffentlich muss man die Tickets dann nicht mehr ausdrucken.

  2. Letztes Jahr die Mondpreise von der Viktoria, dieses mal das Catering und die langen Wartezeiten. Daraus sollte man Konsequenzen ziehen.

  3. Jan Grobi

    Mike Lehmann unvergessen! Danke Seb

  4. Iiiiiih, Senf!
    Danke für den Vergleich!

  5. Kotzekocher war aber Blauarbeiterimbuss! :-)
    Mike Lehmann in einer Situation!

  6. Mann, Mann … waren lustige Zeiten damals.
    Eiserne Grüße!

  7. matikovski

    Stand heute haben 42491 Menschen eine Mitgliedschaft bei Union.

  8. Honigmelone

    Also, Ich als Ur – Oddi war noch Nie im Friedrich Ludwig – Jahn – Sportpark….
    Sehr merkwürdig die Einlass – Situation & die ewig langen Schlagen am Bierstand, echt stümperhaft!!! Zum Glück haben wir an alle gedacht…. gab aber einige, die auf dem Trockenen saßen….
    Ich sag es mal so:“ Es war schön Euch alle zu sehen, auch die die Ich nur vom Schreiben über Twitter kenne!
    Aber dort muss man nicht mehr hin.
    Freue mich auf den 9.7.22 in unserem Wohnzimmer ??

  9. Alfons Zitterbacke

    Sind die Drehkreuze vielleicht noch von der Leichtathletik Veranstaltung?

    • kleinkeul

      Aus meiner Erfahrung braucht man keine Drehkreuze bei Inklusiven Sportveranstaltungen. Würde den Einlass z.B. für Rollis auch erheblich stören. Ich denke der Personalmangel hat es beschleunigt, dass wir auch hier professioneller werden.
      Eisern

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