Blog State of the Union

Neue Saison, altes Ziel

Heute startet Union mit den sportmedizinischen Untersuchungen in die neue Saison. Das ist ein guter Anlass für die begleitenden Medien einmal zusammenzufassen, was sich in Sachen Kader bisher getan hat (Berliner Zeitung, Morgenpost mit Bezahl-Link). Die Zugänge werden aufgezählt und die Kader-Architektur skizziert. Vor allem aber geht es letztlich um drei Dinge:

  • Kader-Baustellen
  • merkwürdiger Saisonverlauf durch die Winter-WM
  • Saison-Ziel

Das sind die Transfer-Baustellen bei Union

Bei den Kader-Baustellen geht es prominent natürlich um Taiwo Awoniyi, der aber planmäßig bei Union aufschlagen soll (Bild/BZ). Grüße an Matze Koch, dem wir so zahlreiche gute Fotos hier im Blog verdanken. Denn ich vermute, dass wir sicher ein Bild des Union-Angreifers vor der Charité sehen werden. Wenn nicht, dürfte das Fehlen dieses Fotos ein Thema sein. Wie auch immer, Transfers unterliegen Gesetzmäßigkeiten, die wir als Fans hinnehmen müssen. Es ist dann entsprechend müßig, sich lange daran aufzuhalten. Spannender wäre aus meiner Sicht, wie Union den Weggang kompensieren würde.

So kam Robert Andrich im Juni 2021 zur sportmedizinischen Untersuchung, Foto: Sebastian Räppold/Matthias Koch

Ansonsten gibt es noch die dritte Torhüter-Position, die nachbesetzt werden muss. Ich hätte da wenig Bauchschmerzen, Yannic Stein dafür vorzusehen. Allerdings ist er als Stamm-Keeper für die U19 eingeplant. Im Falle des Falles, also wenn der dritte Keeper benötigt wird, ist das wegen der Spielpläne der Männer-Bundesliga und der Männer-U19 wohl eher nicht sinnvoll. Gleiches gilt für das Training.

Falls Stein gerade Abitur macht, dürfte er mindestens vormittags Einheiten verpassen. Deshalb sucht Union eine Nummer 3. Die muss vor allem mental ins Team passen, darf also kein Stinkstiefel sein und bei wenig Aussichten auf einen Einsatz trotzdem Druck im Training erzeugen. Gleichzeitig muss man das Gefühl haben, den Keeper jederzeit in der Bundesliga einsetzen zu können. Ein interessantes Profil auf jeden Fall.

„Machen sie eine typische Handbewegung!“ Oliver Ruhnert würden bei diesem Spiel alle Unionfans sofort daran erkennen, Foto: Matthias Koch

Auch zu den Baustellen gehören mögliche geplante Abgänge. Hier geht es vor allem um die zurückgekehrten Leihspieler wie Tymo Puchacz, Pawel Wszolek, Fabio Schneider oder Tim Maciejewski. Mit wem plant Union, wer will sich lieber verändern? Keita Endo wurde bereits mehrfach mit Eintracht Braunschweig in Verbindung gebracht. All das sind für mich allerdings Wechsel, die nicht erst vor Ende der Transfer-Periode stattfinden. Das dürfte bis Saisonstart im August über die Bühne gehen.

Drei mit unklarer Zukunft bei Union: Pawel Wszolek, Tymoteusz Puchacz, Rick van Drongelen (2021 im Trainingslager), Foto: Matthias Koch

Der Kurier hatte sich gestern vorgestellt, wie die Mannschaft zum Saisonstart gegen Hertha aussehen könnte. Ich bin da skeptisch. Denn einerseits unterschätzen wir bei den Betrachtungen immer die Zugänge, da wir sie im Urs-Fischer-System noch nicht haben spielen sehen. Und andererseits ist das vor dem Beginn der Vorbereitung wirklich ein Blick in die Glaskugel.

Die Winter-WM hat gewaltigen Einfluss auf die Bundesliga

Der Spielplan bis zur Pause hat es in sich, wie die Morgenpost zurecht schreibt. Von August bis November kommt Union auf 22 bis 23 Pflichtspiele. Und dann ist plötzlich Ruhe, außer für diejenigen Nationalspieler, die zur WM müssen. Ich vermute, dass durch diese lange Pause sich tatsächlich etwas ändern kann in der Liga, also Teams mit einer guten Serie bis dahin danach eher schlecht performen können und umgekehrt. Diese Brüche gab es in den vergangenen Jahren aus meiner Sicht kaum, weil die Winterpause kaum noch existent war. Mainz mit der Aufholjagd 2020/21 ist da eher die Ausnahme.

Die Berliner Zeitung thematisiert die Herausforderung des Spielplans auch für die Belastungssteuerung. Erst sehr hohe und intensive Belastung, dann eigentlich keine Wettkampfpraxis. Das dürfte wirklich interessant werden.

Unions Saisonziele ändern sich nicht

Der Kicker hält sich in seiner Montagsausgabe sehr lange am Thema Saisonziel auf. Ich vermute, dass die meisten Unionfans das Urs-Fischer-Mantra „Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt“ verinnerlicht haben dürften und sie deshalb vom Ziel Nichtabstieg wenig überrascht sind.

Die Bundesliga für die Männermannschaft ist die Basis für die Weiterentwicklung des Vereins. Diese Mannschaft und ihr sportlicher Erfolg ziehen wie eine Lokomotive alles andere im Club. Das sollte man aus meiner Sicht nicht vergessen, wenn man sich manchmal (auch zurecht aus meiner Sicht) über die teilweise absurd hohen Gehälter im Männer-Profifußball ärgert und sich fragt, ob die Mehreinnahmen nur in den Taschen von Profis und Beratern landen.

Und sonst so?

Der Kurier hat bei Insta auch das Bild von Jamie Leweling im neuen Dress gesehen und fragt sich, ob das das neue Union-Trikot ist. Als Nicht-Trikotkäufer bin ich da recht leidenschaftslos, auch bei der Frage, ob das Rot wirklich das echte Union-Rot ist. Bei den Standard-Trikots war in den letzten Jahren kaum eins dabei, für das ich mich geschämt hätte. Sie folgen alle einem gewissen Standard. Die Ausweichtrikots sind dagegen meistens die Spielwiese für ausgefallenere Designs und bieten durchaus Kontroversen.

Ich habe mich eher auf die Trainingssachen verlegt, da ich die tatsächlich beim Sport tragen kann. Und wenn ich mich im Alltag so umschaue, geht es einigen so wie mir. Grüße deshalb an den Unioner, der am Sonntagabend in kurzen Union-Trainingssachen in Templin sein Kind zum Bahnhof gebracht hat. Wir bewegen uns in der Uckermark ja am Rande der Hansa-Zone. Da freue ich mich immer über Union-Sachen im Alltag.

Perfektes Timing beweist übrigens Taktik&Suff, denn während Union mit der Saison-Vorbereitung beginnt, gehen sie in die Podcast-Sommerpause. Allerdings lassen sie uns für die Zeit Teil 2 ihres Saisonrückblicks im Podcast-Player.

Und zum Schluss noch etwas Wichtiges zur Saisonvorbereitung. Denn es gibt wieder Änderungen bei der Regelauslegung. Dieses Mal geht es um die Frage der Reduzierung der Strafen zum Beispiel bei Notbremsen und um die Frage, was deliberate Play ist, damit ein Abseits strafbar wird. Die Kollegen von Collinas Erben haben das auf Twitter aufgedröselt. Ich sage dazu nur: Ja, das wird prüfungsrelevant.

Collinas Erben zur Änderung der Regelauslegung, Screenshot: Twitter

Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

10 Kommentare zu “Neue Saison, altes Ziel

  1. waschweiber

    Danke an alle Unioner.
    Danke das ihr gestern Abend unser „Wohnzimmer“ den heiligen Rasen für eine gelungene Eröffnungsfeier der Special Olympics Deutschland zur Verfügung gestellt habt.

  2. zentralesMittelfeld

    Das ist doch niemals das neue Trikot, sondern nur das neue Trainingsleibchen.
    Warum sollte Leweling es in der Situation überhaupt tragen? Für Fotoshootings benutzt man in aller Regel das komplette Kit, und sonst gab es doch kein Anlass.

  3. Moin moin ?
    Herrlich:) das mit den Trainingsklamotten…Wir sind grad mitten!! im Hansa Gebiet im Urlaub und saßen genauso am Frühstückstisch als wir den neuen Beitrag gelesen haben…freu freu!
    Vielen Dank an euch“Schreiberlinge“wir sind immer gerne dabei…egal wo!
    Ganz herzliche eiserne Grüße an euch und sowieso alle Unioner und Unionerinnen (bin weiblich und hätte bei nur Unionern keen Problem…)
    U. N. V. E. U.

  4. Wo fang ich da an? Am besten bei Taiwo… Er will in die Premier League und Nottingham bietet es an. Was kann ihn halten?
    Familiär allein wird nicht reichen, auch wenn Taiwo Urs Fischer als väterlichen Freund bezeichnet. Der wichtigste Punkt ist meiner Meinung nach, dass er bei Union glücklich zu sein scheint. Wer einmal erlebt hat, wie er seine eigene Hymne (also von den Fans) wahrnimmt und von einem Ohr bis zum anderen grinst (und manchmal mitsingt), der merkt dieses Herzblut. Zudem hatte ihm Klopp vor dem Wechsel zu Union, auf Anfrage, geraten, in sich reinzuhören und sein Bauchgefühl entscheiden zu lassen. So ähnlich wird es jetzt auch sein, nach dem Motto Nein sagen kann man immer noch. Und ganz ehrlich ob Nottingham länger als eine Saison im Oberhaus sind, ist fraglich.
    Torhüterfrage: Statt eines weiteren Talentes ist meines Erachtens auch noch Ortega im Topf, da einiges an Dreifachbelastung auf unsere Eisernen zukommt.
    UNd der Kurier OMG – Ich versuch das mal als favorisierte Aufstellung unter der Prämisse dass alle fit sind
    Rønnow – Gießelmann, Baumgartl, Knoche, Doekhi oder Jaeckel, Trimmel – Khedira, Haberer, Pantovic – Becker, Awoniyi

  5. Templin in der Uckermark ist definitiv Grenzgebiet. „Hansa-Zone“ überall gesprüht aber in der Alten Försterei hing viele, viele Jahre lang eine „Templin“- Zaunfahne zwischen Gegengerade und Sektor 4.
    Hat eigentlich jemand ’ne Idee wo man dort Union im TV gucken kann? In der Kneipe am Bahnhof wird Fußball gezeigt, aber dort geht es eher um die Fußball- Wetten und da wird dann von den versammelten Herrschaften eher Konferenz geguckt.

    • @ille soweit war ich mit der Eingewöhnung noch nicht. Bin mir aber sicher, dass der Unionfanclub Fritzen Templin 86 Bescheid weiß.

  6. Senger Alexander

    Hallo liebe Freunde,
    ein kleiner Hinweis, Richtung Norden scheint es sehr gemischt, mit den Fanclubs. In der Tat die Templiner gibt es schon seit den 1980jer Jahren. Auch aus Angermünde und natürlich der Fanclub Nauen, wie die „Prignitzer Löwen“, waren bei den UNION-Spielen, oft auswärts, wie daheim dabei, im Stadion an der Alten Försterei. UNION war damals eine Einstellungsfrage und eine Anschauung.
    UNION-FOREVER, war damals , neben Eisern UNION, für Immer treu, oftmals der Slogan.
    Eiserne Grüße, Alexander Senger

  7. polderjunge

    Templin ist definitiv lange kein Grenzgebiet mehr. Z.b. ist die Mehrzahl der Sticker bis ganz an die Grenze inzwischen rot-weiß (Grüße an die Engagierten gehen raus!) und Vielfahrer gab es auch schon weit vor Erstligazeiten östlich von Angermünde. Diese Vorurteile bitte langsam aber sicher ablegen!

  8. Bin seit dem „ersten Aufstieg“ in die 2. Buli regelmäßiger GG-Steher!
    Als man „damals“ noch relativ locker seinen Platz einnehmen konnte, waren meine ersten dauerhaften Nachbarschaftskontakte Unioner aus Schwedt! Wir einen sehr guten Draht zueinander!!
    „Leider“ hat die Stehdichte im Bereich Mittellinie extrem zugenommen, so dass der Kontakt zu den Nordbrandenburgern unterbrochen wurde, da sie seitwärts ausgewichen sind!
    u.n.v.e.u.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert