Blog State of the Union

Die Verpflichtung von Bastian Oczipka ist beispielhaft für Unions erfolgreiche Kader-Zusammenstellung

Wie bemerkenswert die Leistung von Bastian Oczipka für Union im Spiel gegen Hoffenheim war, haben wir hier gestern schon erwähnt. Aber wie viel Oczipka mit seinen bisher 333 Einsatzminuten schon zu Unions Saison beigetragen hat, verdient auch noch einmal eine gesonderte Erwähnung. Die gibt es in dieser Woche auch in Form einer Nennung im Kicker-Team des Spieltages.

Dass es zu so einem Moment kommen würde, war reichlich unklar, als er im Sommer als weiterer Back-up auf der Linksverteidiger-Position verpflichtet wurde. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte „Der Sport“ bei Union eben festgestellt, dass Tymo Puchacz defensiv (noch) zu anfällig ist, um diese Position in Unions Setup auszufüllen.

Und Oli Ruhnerts Beobachtungsgabe dafür, wie viel Potential Spieler haben, hat eben ausgereicht um zu bemerken, dass Oczipka nach schwierigen Jahren mit und bei Schalke inzwischen unterbewertet war. Dass er das Potential hat, eine gute Rolle zu spielen, zeigen aber eben zum Beispiel vier Saisons in seiner Karriere, in denen er in der Bundesliga mindestens fünf Tore vorbereitet hat. Und auch bei abgefangen Bällen und geblockten Schüssen ist er auf seiner Position (auf die Leistungen im letzten Jahr betrachtet) weit überdurchschnittlich.

Bastian Oczipka Union Berlin
Bastian Oczipka bereitet das 1-1 von Andreas Voglsammer für Union Berlin gegen Hoffenheim vor. Photo: Matze Koch

In den Beiträgen der Berliner Medien geht es teils noch um die talking points aus dem Spiel gegen Hoffenheim, teils schon um das Pokalspiel gegen Hertha übermorgen:

Die Morgenpost setzt dabei noch Fragezeichen hinter die Zukunft von Grischa Prömel bei Union. Aber auch wenn wir da noch von keiner Verlängerung gehört haben, fällt es mir sehr schwer daran zu zweifeln, dass es dazu kommen wird.

Im Bericht des Kickers steht indessen, dass Unions Nachwuchs-Mittelfeldspieler Fabio Schneider, der in dieser Saison zum Profikader gehört, aber noch keine Chance auf Einsätze hatte, zu Unions Conf-Play-off-Gegner KuPS ausgeliehen werden soll.

Podcasts

Nachdem Taktik&Suff wieder direkt nach dem Spiel ihre Folge über Hoffenheim veröffentlicht haben …

… gab es unsere Episode zu dem Spiel gestern Abend. Neben der Partie sprechen wir darin auch noch über den Wechsel von Marvin Friedrich und was er für Union bedeutet.

Außerdem erschien schon vor dem Wochenende eine neue Folge von Wir – Union vereint, in der es um Sponsoring und Marketing bei Union geht.

Pokal-(Derby)-Woche

Mit Blick auf dieses Spiel finden sich vielleicht ein paar Gründe, optimistisch zu sein, dass Union besser mit dem Spiel unter der Woche und der damit einher gehenden kurzen Vorbereitungszeit zurecht kommt. Zum einen ist die Spielweise des Teams sehr etabliert und erfordert keine allzu großen Anpassungen an den jeweiligen Gegner – auch wenn Hertha ein anderes Profil hat als zuletzt Hoffenheim.

Und zum anderen konnte die Mannschaft sich in den Europapokal-Wochen in dieser Saison schon an den Rhythmus mit Spielen unter der Woche gewöhnen und lernen, wie die Trainingssteuerung dafür am besten funktioniert.

Und sonst so

Die Frauen-Abteilung von Union hat für die U13-Mädchen von Union und den Köpenicker Vereinen Askania und KFC ein „Spielfest“ mit verschiedenen Sportarten veranstaltet (Facebook).


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

5 Kommentare zu “Die Verpflichtung von Bastian Oczipka ist beispielhaft für Unions erfolgreiche Kader-Zusammenstellung

  1. zentralesMittelfeld

    Von Oczipka bin ich auch sehr überrascht, wie wahrscheinlich viele. Als er gegen Leverkusen reinkam, hab ich damit gerechnet, dass er von Diaby und Frimpong aufgefressen wird. Zum Ende hin hat er Frimpong mehrmals am Strafraum der Vorort-Kölner einfach vernascht. Toll für ihn und wichtig für uns, dass er diese Leistung auf den Platz bringen kann.

    Aber allgemein möchte ich mal etwas auf die Euphorie-Bremse treten. Klar, Transfers wie Oczipka oder Khedira oder auch Voglsammer, die sich gut in die Mannschaft einfügen, sind bemerkenswert. Aber auf der anderen Seite stehen eben auch ein Endo (der immerhin für 1 Million fest verpflichtet wurde), Puchazc (wurde schon genug zu gesagt) oder auch Möhwald und Öztunali z.B., von denen sehr wenig bis gar nichts kommt und man sich sicherlich mehr versprochen hat. Auch ein Abdullahi im besten Fussballeralter wird man nicht los, um es provokant zu formulieren.

    Das soll kein Vorwurf sein und man darf auch nicht erwarten, dass jeder Transfer zu 100% einschlägt und eine wichtige Rolle in der Mannschaft übernimmt. Manchmal fehlt mir nur ein ganz klein wenig die Balance in der Betrachtung, das ist alles.

    • Die Sache dabei ist, dass es ein Ungleichgewicht zwischen Transfer-Dingen die funktionieren, und solchen die nicht klappen, gibt: Was man braucht, sind genug die funktionieren, und dann ist es zu einem gewissen Grad egal, wenn welche schief gehen. Klar ist das mit verlorenem Geld oder opportunity cost verbunden, aber es wirkt sich halt nicht unbedingt schlecht auf das Spiel des Teams aus. Außerdem würde ich ein paar der genannten auch noch nicht abschreiben.

    • Zu beachten ist aber auch noch, dass Union wenig verletzungsbedingte und coronabedingte (z.B. gegenüber den Bayern) Ausfälle hatte. Da hatten wir echt Glück. Auch die zusätzliche Belastung durch die Auftritte in Europa konnten wir gut abfangen (war nicht so zu erwarten).
      Wenn dies nicht so gewesen wäre, dann hätten Endo und Co auch ihre Chance bekommen.

  2. zum Thema: vorschnelle Urteile über Transfers fällen

    Ich war sicher nicht der Einzige, der einem leichten Schlaganfall hatte als Oczipka verpflichtet wurde und war mir sicher: dieser Absteiger wird die Schalke-Seuche bei uns einschleppen! Maske auf – Stoßgebet an den Fußballgott: Erbarme dich unser, OR bedarf deiner Weisung. Oczipka – dieser Eimer – ist doch nicht bundesligatauglich!

    Ich war sicherlich auch nicht der Einzige, der einen feuchten Tropfen in der Hose hatte als Puchaz verpflichtet wurde und war mir sicher: er ist pures Tymomit, der wird uns in neue Sphären heben! Maske runter und Kuss auf die Nuss – Stoßgebet an den Fußballgott: Preiset den Herren, OR ist unser Hirte. Puchaz – der polnische Internationale – hat europäische Oberklasse!

    Ich 6 Monate später: Ähm, ja… also, ne… uff, nun… manchmal, da… da ist es besser abzuwarten, wie die Dinge sich entwickeln… ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

    Ich in 6 Monaten: Hab ich es doch gewusst, wir haben alles richtig gemacht!

    Wie sieht es bei euch aus ;-)

  3. Auch ich bin ganz sicher nicht mit allen o.g. Spielern zufrieden, versuche es aber positiv zu sehen: Letztlich ist entscheidend, dass die Mannschaft ihre Ziele erreicht (oder sogar mehr) – nicht, ob Einzelne die Erwartungen erfüllen. Am Ende werden immer welche übrigbleiben, die keine große Rolle spielen, erst recht bei einem 30-Mann-Kader. Vielleicht waren bzw. sind ja Leute wie Endo, Puchacz oder gar Manni super wichtig, um für ordentliche Trainingsleistungen oder Bombenstimmung im Kader zu sorgen. Wer weiß das schon? Und selbst wenn nicht, hat die sportliche Leitung hoffentlich etwas aus diesen Transfers gelernt, sodass für die nächste Saison besser gescoutet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert