Blog State of the Union

Ein Angriff auf die Union-Delegation trübt die Auswärtsvorfreude

Wie sicher auch der eine und die andere von euch sitze ich gerade im Zug, um zu Unions Auswärtsspiel im Europapokal im Stadion De Kuip. Dass Union zu einem Pflichtspiel gegen Feyenoord in einem der Stadien, die am meisten europäische Fußballgeschichte gesehen haben, sollte eigentlich einfach nur ein Grund zu Vorfreude auf dem Weg in die Hafenstadt an der Maas sein.

Aber leider mischt sich in diese Vorfreude auch eine gehörige Portion Vorsicht und Wut. Denn die Warnungen der letzten Wochen, dass es in Rotterdam durchaus zu Übergriffen von Feyenoord-Hooligans auf Unioner*innen kommen könnte, haben sich schon gestern Abend bestätigt – damit, dass die Delegation aus Mitarbeitenden und Offiziellen des Vereins in Rotterdam in einem Lokal angegriffen wurde. Darüber berichtet der Kurier.

Auch die Polizei Rotterdam schreibt, dass eine der angegriffenen Personen ins Krankenhaus gebracht wurde.
Update von 10:45 Uhr: Inzwischen hat sich Feyenoord in einem Statement zu dem Angriff geäußert und sich davon distanziert.

So ein Angriff ist natürlich hochgradig scheiße. Genauso wie der Fakt, dass es nötig ist zu sagen: Wenn ihr in Rotterdam seid, versucht vorsichtig zu sein und euch in der Stadt nicht als Union-Fans kenntlich zu machen.

Hoffen wir, dass es nicht zu weiteren Übergriffen kommt und möglichst viele Union-Fans die Reise und das Spiel genießen können.

Coronainfektion bei Marvin Friedrich

Und dann gab es gestern noch eine schlechte Nachricht: Marvin Friedrich hat sich mit Corona infiziert. Christian Arbeit erklärte dazu auf Nachfrage bei der Vor-Spiel-Pressekonferenz in Rotterdam, dass das positive Ergebnis aus einem Test stammt, der am Dienstagabend gemacht wurde, nachdem Friedrich Erkältungssymptome zeigte. Zuvor war auch bei ihm, wie bei allen anderen Angehörigen der Mannschaft ein Test nach dem Spiel gegen Wolfsburg und dem Bekanntwerden der Infektion von Wout Weghorst noch negativ gewesen. Das ist eine ziemlich gestauchte Zeitleiste für das Auftreten der Infektion – hoffen wir, dass es zu keiner weiteren Ansteckungskette im Team kommt. Und natürlich, dass die Infektion bei Marvin Friedrich – der soweit wir wissen geimpft ist – so mild wie möglich verläuft.

Wie lang die Isolation von Marvin Friedrich gilt, ist noch nicht klar.

Dagegen kann Timo Baumgartl wieder im Kader stehen und vielleicht auch schon wieder spielen. Falls das – oder jedenfalls ein Einsatz von Beginn an – doch noch zu früh kommt, könnte Union auch wieder in der Conference League mit einer Viererkette spielen. In der PK hat Baumgartl auf seine wiederholten Kopfverletzungen angesprochen betont, dass er sich bereit für weitere Einsätze fühlt, aber auch, dass er froh ist, dass ihm vom Verein ausreichend Zeit zur Rehabilitation gegeben worden sei und er nicht etwa noch weiter gespielt hat – auch wenn das nach der Szene im Spiel gegen Bielefeld auch kaum zur Disposition stand.

In jedem Fall wird Paul Jaeckel wohl eine Chance bekommen, seinen unglücklichen Auftritt beim letzten europäischen Auswärtsspiel in Prag vergessen zu machen…

Union Berlin Feyenoord Rotterdam Europa
Training am Tag vor dem Spiel im Stadion De Kuip. Photo: Matze Koch.

Das schreiben die Berliner Medien vor dem Spiel:

Bei Unions Pressekonferenz hat Urs Fischer Feyenoord als Mannschaft beschrieben, deren größte Stärke es ist, aus einer kompakten defensiven Struktur heraus Bälle zu gewinnen und dann schnell und gut umzuschalten – kommt das irgendwem bekannt vor?


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