Blog State of the Union

Der Test gegen St. Gallen wird vielleicht etwas überbewertet

Nach der Niederlage im Testspiel gegen den FC St. Gallen (1:3) grübelt der Kurier ein bisschen. Über Pawel Wszolek und dessen Knöchel-Verletzung. Aber auch über die Rolle, die der Außenbahnspieler bisher bei Union gespielt hat. Nämlich keine. Zumindest bei Bastian Oczipka hat der Kurier Fortschritte beobachtet, die vielleicht dazu führen, dass der Defensivspieler vielleicht öfter eine Kaderoption wird.

Pawel Wszolek verlässt gegen St. Gallen verletzt das Spielfeld, Foto: Matthias Koch

Die Bild (nicht online) schaut sich an, wie die Einwechselspieler sich im Testspiel hervorgetan haben und ob sie für einen Stammplatz in Frage kommen. Ich mache es kurz: Laut Bild tut das keiner.

Aber ich würde das Urteil nicht allzu hoch hängen. Es ist schon etwas anderes, in einem Testspiel bei einem zusammengewürfelten Team, eine individuell gute Leistung zu bringen, als im Zweifel aufgrund eines verletzungsbedingten Wechsels in die Startelf bei einem Pflichtspiel zu rutschen und dort einen guten Job zu machen. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass Unions Trainerteam wegen der Niederlage gegen St. Gallen nun nicht mehr schlafen kann.

Auf den anderen Plätzen

Wer Fußball in der Länderspielpause sehen will, kann sich beispielsweise am Samstag um 12 Uhr beim Männerfußball-Nachwuchs das U17-Bundesliga-Derby bei Hertha BSC anschauen (Vorbericht).

Bei den Frauen kommt nach einer längeren Spielplanpause von 4 Wochen wieder das erste Team zum Einsatz. Am Sonntag treten sie um 14 Uhr beim 1. FFV Erfurt an (Vorbericht).

Und sonst so?

Taiwo Awoniy kam gestern zu seinem ersten Länderspieleinsatz für Nigeria. Er wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Allerdings verlor Nigeria gegen die Zentralafrikanische Republik durch ein Tor in der letzten Minute mit 0:1.

Ihr erinnert euch, dass die Rechnungshöfe der Länder gerade empfohlen haben, ähnliche Regeln wie in Bremen zur Bezahlung von Polizeieinsätzen bei von der Polizei als Risikospiele definierten Fußballspielen zu schaffen. Das Land Berlin hat dem schon eine Absage erteilt (RBB).

Ich würde sagen, dass auch weiterhin Aufwand und Nutzen da in wenig Verhältnis stehen und es vor allem eine populistische Aktion ist, weil im Fußball sichtbar viel Geld verdient wird. Damit kann man dem Bürger suggerieren, dass man sich das eingesetzte Steuergeld wiederholen würde. Dass das mit Blick auf den Etat einer Innenverwaltung insgesamt denkbar wenig ist und wahrscheinlich nicht zur Beseitigung beklagenswerter Zustände bei der Polizei eingesetzt wird, darüber kann man ja hinweggehen.

Die Begründung der Rechnungshöfe ist, es seien schließlich gewinnorientierte Veranstaltungen, die da geschützt würden. Vielleicht ist in Berlin prinzipiell mehr los als im beschaulichen Bremen, weshalb da diese Einsätze möglicherweise nicht so herausragen.

Apropos Geld. Wer sich für eine Einordnung der Corona-Verluste bei Borussia Dortmund interessiert, dem empfehle ich diesen Thread von Swiss Ramble. Die Kurzfassung: Die Verluste sind zwar beträchtlich, wurden aber durch Reduktion der Kosten auch begrenzt. Ohne diese Verluste hätte Borussia Dortmund einen Rekordumsatz gemacht. Und im internationalen Vergleich der Spitzenclubs sind die Verluste gering. Für die Bundesliga werden wir erst zum Jahresende nach den ganzen Mitgliederversammlungen eine Übersicht haben. Deshalb kann man das dort nicht ganz einordnen. Aber was die Finanzkraft betrifft ist und bleibt Dortmund klar die Nummer 2 in Deutschland.

Und zum Schluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Ich nutze die Herbstferien als Anlass, mich bis mindestens Ende Oktober in eine Pause vom täglichen State of the Union zu verabschieden. Ob und wie es danach für mich hier weitergeht, werden wir dann sehen. Seid nett zueinander.


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19 Kommentare zu “Der Test gegen St. Gallen wird vielleicht etwas überbewertet

  1. Auszeiten. So wichtig.
    Genieße die Zeit.
    Liebe Grüße
    Jan

  2. ExWuschel

    Gute Erholung, lieber Sebastian!

  3. Aber bitte wiederkommen!!!

  4. Lieber Sebastian,
    Ich wünsche eine erholsame Auszeit und hoffe sehr, dass wir Dich danach wieder hier lesen dürfen.
    Eisern!
    Roger

  5. kleinkeul

    Alles Gute für die Auszeit und Danke für die Tolle Arbeit. (gilt für alle aus dem Team)
    Liebe Grüße

  6. Erhole Dich gut, sortier Dich und komm vielleicht wieder, wäre juut.
    Grüße Olaf

  7. Da ich Deinen Schreib“style“ hier immer noch als herausragendsten empfinde, würde mich das schon traurig stimmen, wenn das „ob“ wirklich zur Disposition stünde. Aber erstmal: Schönen Urlaub!

  8. Gute Zeit!

  9. Lieber Sebastian, hab eine gute und erholsame Auszeit! Ich fände es sehr schade, wenn du hier nicht mehr schreiben würdest!

  10. Schöne Ferien für Dich und Deine Familie! Und bitte gut erholt zum SOTU wiederkommen! Deine Texte würden mit ihrer Emotionalität und ihrem Witz hier echt sehr fehlen, auch wenn natürlich das ganze Schreiber-Team hervorragende Arbeit leistet.

  11. Genieße die Auszeit, erhole dich gut! An dieser Stelle dir und dem gesamten Team einmal mehr herzlichen Dank für alles hier. Ich würde mich sehr freuen, wenn es nur eine Auszeit und kein Abschied wäre.

  12. crucialtommy

    Beste Erholung gewünscht für Körper Kopf und Seele. Mir würde etwas fehlen wenn sich das (ob) als entgültig entpuppt. Du wirst die richtige Entscheidung für dich treffen da bin ich sicher! Eiserne Grüße

  13. Ich wünsche dir eine schöne Auszeit und würde mich freuen, wieder von dir lesen zu können.

  14. Super-Unioner

    Schönen Urlaub!

    Man liest sich (hoffentlich).

    Alles Gute,
    Super-Unioner

  15. Andreas Lorenz

    Lieber Sebastian!

    Dit sinn noch nichma fuffzehn Jahre Textilvergehen und Du denkst schon ans Aufhören …

    Ich glaube, niemand – nicht mal Profis – können abschätzen, welche grandiose Leistung Dein Baby (?an alle Beteiligten) hier über diese wahnsinnig lange Zeit gezeigt hat. Tipp von mir: Abschied ist ein schweres Schaf, lass die Türe nen Spalt offen stehen!

    Beste Wünsche und all den ganzen anderen von Herzen kommenden Rhabarber!

    Best Fußball blog ever!

  16. Lieber Sebastian,

    bitte unbedingt wiederkommen. Mir würden deine Artikel, die meistens genau meinen Nerv treffen, sehr fehlen.

    Gute Erholung und vor allem Eisern bleiben.

  17. Hallo alle zusammen,

    Dies ist mein erster Kommentar hier. Erst mal vielen herzlichen Dank für „Textilvergehen“. Ihr macht einen sehr informativen und großartigen Job, und das ganz ehrenamtlich. Vielen vielen Dank.

    Ich bin immer noch sehr erschrocken von dem, was sich im Olympiastadion gegen Haifa tragischerweise im Kleinen ereignet hat und fast täglich in unserer Gesellschaft immer und immer wieder stattfindet.

    Ich würde mir wünschen, dass wir Im Rahmen unserer Leidenschaft – Union Berlin – ein überaus deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen und wollte fragen, ob denn noch mehr Unioner_Innem die Idee ?gut finden , das Spiel gegen Haifa mit allen, die wollen, in der Alten Försterei zu schauen.
    Alle Vertreter_Innen der deutsch israelischen Jugend , der israelischen Botschaft , von Maccabi Haifa, Maccabi Berlin usw. einzuladen und gemeinsam das Spiel auf einer Leinwand im Stadion zu schauen und dabei im Sinne einer Choreographie ein deutliches Zeichen gegen Rechts und jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu setzen.
    Lediglich eine Idee. Was die Art der Choreographie angeht, habe ich leider noch keine Idee, würde aber bei jeglicher Unterstützung, sollte dies möglich und erforderlich sein, gerne helfen. Dies könnte per Videobotschaft nach Haifa ins Stadion übertragen werden und vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden.
    Soweit erstmal.
    Eiserne Grüße Tom
    U.n.v.e.u

  18. Das ist auch mein erster Kommentar nach jahrelangem lesen und hören. Ihr habt mich über die Coronzeit grandios unterhalten, und das obwohl es eigentlich wenig zu berichten gab. Ihr wart wirklich mein Anker…..und das Unionerleben seit 2003 durch euch nochmal rückwärts zu durch leben…………bämm……danke für euer Archiv!!

    Mach mal, wenn ich hier was über Facebook Kommentare lese, denke ich an euch und wie ihr mit den „schwierigen Kommentaren“ umgeht. Das kann einen schon ans Herz gehen, darf es aber nicht.

    Der 1.FC Union Berlin hat mir damals als ich 24 Jahre jung war, eisernes Gedankengut vorgelebt, ich hab durch „Füschi“ der nicht mehr unter uns weilt, gelernt „Zuschauer“ die affenlaute machen, direkt in die Fresse zu hauen und dann den Ordner zu übergeben…… dafür bin ich dankbar, man wächst an seinen Aufgaben und lebt das der nächsten Generation vor.

    Meine Freunde und ich haben bis jetzt 4000 1.Fc UNION-FANS … GEGEN RASSISMUS! Uffkleber weltweit uffjeklebt und damit hören wir niemals, niemals auf.

    Deshalb lieber Sebastian, bleib dran……..Du bewirkst bei allen Lesern mehr als du denkst. Also mich haste!

    EISERNst Gregor

  19. AtomikkPunk

    Hey Tom, ich finde Deinen Vorschlag Klasse, vielleicht ist es ein bisschen zuviel auf einmal, aber ein DEUTLICHES Zeichen gegen die immer wieder hochschwappende braune Suppe und für lebensbejahende Toleranz sollte drin sein.
    Anderes Thema: Schon wieder – warum zur Hölle ändert sich das eigentlich nicht – beginnt der Ticketverkauf an einem Werktag?
    S.E.o.N.

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